Wilma Burk - Tauziehen am Myrtenkranz

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Tauziehen am Myrtenkranz: краткое содержание, описание и аннотация

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Drei Frauen, drei Bücher, in drei Generationen von 1948 bis 1996.
Hier, in diesem ersten Buch berichtet die Ich-Erzählerin aller Bücher aus ihrem eigenen Leben von 1948 bis 1955. Sie tut das nicht, ohne die Ereignisse auch selbstkritisch zu betrachten.
Es spielt in West-Berlin in einer Zeit zwischen Angst und Hoffnung um diese Stadt.
Jung und verliebt heiraten sie 1948 während der Blockade West-Berlins. Nun muss sich ihre überschäumende Liebe im Alltag bewähren. Jeder bringt dabei seine eigenen Erwartungen an den andern, an ihr Zusammenleben mit ein. So können Kleinigkeiten bereits zu Enttäuschungen werden. Das Tauziehen beginnt. Wer setzt sich durch?
Wie werden sie mit größeren Problemen fertig, wie mit einem Schicksalsschlag?
Und bei allem gibt es noch die Sorgen um das Zeitgeschehen. Da ist aber auch noch ein Freund, der es fast zu gut mit ihnen meint, eine Mutter, die sagt, was sie denkt, und eine Familie, die sich mit all ihren eigenen Problemen um sie schart.

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Kurz bevor wir die Kirche erreicht hatten, setzte das Glockengeläut ein. Mein Herz schlug bis zum Hals. Welch ein tiefes Gefühl von Feierlichkeit überkam mich. Fast drohte es mir Tränen in die Augen zu treiben. Das fehlte noch, vor Rührseligkeit zu heulen. Dann würde Konrad lachen, vermutete ich und unterdrückte sie mit Erfolg.

Die Kutsche hielt. Wieder öffnete uns der Kutscher höflich die Tür und war mir behilflich, all den Stoff des Kleides und den Schleier heil durch die enge Tür der Kutsche herauszubekommen. Jetzt dröhnten die Glocken über uns, man konnte kein Wort mehr verstehen. Wieder gingen wir durch ein Spalier. Diesmal waren es unsere Gäste mit Blumen in den Händen.

Vor uns stand der Kirchendiener mit einem einstudiert feierlichen Gesicht und hielt uns ein kleines silbernes Tablett entgegen. Ich zitterte vor Aufregung, als ich den schmalen Silberreif vom Finger der linken Hand zog und darauf legte. Wieder spürte ich den vertrauten beruhigenden Händedruck von Konrad. Beeindruckte ihn das alles wirklich so wenig, dass er so ruhig bleiben konnte?

Um uns herum fluteten die Gäste in die Kirche hinein. Dieser oder jener nickte mir dabei im Vorübergehen ermutigend zu. Der Pfarrer in seinem langen schwarzen Talar kam gemessenen Schrittes auf uns zu. - War das nicht der Mann, der eben noch auf dem Fahrrad unsere Kutsche überholt hatte? - Dröhnendes Orgelspiel setzte ein. Ich ergriff Konrads Arm und hielt mich daran fest. Feierlich und langsam folgten wir dem schwarzen breiten Rücken des Pfarrers durch den Gang der Kirchenbänke dem Altar entgegen. Durch die hohen bunten Fenster neben dem Altar mit dem goldenen Kreuz, fielen ein paar Sonnenstrahlen in das sonst dämmerige Kirchenschiff unter der sich darüber mächtig wölbenden Decke. Das also war der Moment, der große Tag, von dem ich so oft erwartungsvoll geträumt hatte. Und neben mir ging Konrad, den ich über alles liebte, der nun zu mir gehören würde wie ich zu ihm.

Drei Stufen, die mit einem schon abgetretenen Teppichläufer belegt waren, führten zu den beiden bekränzten Stühlen vor dem Altar hoch. Mein Kleid war ungewohnt lang. Bereits auf der ersten Stufe stand ich auf meinem Saum. O Schreck! Mit jeder Stufe stieg ich weiter in mein Kleid hinein und wurde immer kleiner neben Konrad. Er sah erstaunt zu mir. Da, auf der dritten Stufe hörte ich es Krachen. Geräuschvoll war der Stoffsaum meines Kleides geplatzt. Erschrocken darüber, fielen mir die Rosen aus der Hand. Blitzschnell bückte sich Konrad, hob sie auf und gab sie mir. Sichtlich belustigt schaute er mich dabei an. Wäre ich nicht sowieso schon rot vor Aufregung gewesen, jetzt spürte ich, wie mir das Blut in den Kopf schoss. Dabei wurde mir in diesem Augenblick erneut bewusst, dass Konrad die ganze feierliche Zeremonie dieses Festes als unnützes Getue betrachtete, als einen großen Spaß, den er mir zuliebe mitmachte.

Der Pfarrer predigte und predigte. Was sagte er? Ich weiß es nicht. Immer wieder holte er aus dem schwarzen Talar ein großes weißes Taschentuch, womit er sich die Nase wischte. Ob er erkältet war? - Komisch, was einem von solchen, doch feierlichen Momenten, in Erinnerung bleibt. - Hinter uns hörte ich ab und an ein Schniefen und Schnäuzen. Da flossen wohl Tränen der Rührung. Dann befiel mich noch die Angst, an der falschen Stelle mein Jawort zu sagen. Feierlich still war es, als wir die Ringe an die rechten Hände wechselten. Sogar Konrad war ernst. Auch er empfand wohl, was diese Stunde für uns bedeutete.

Unter Glockengeläut verließen wir dem Pfarrer folgend die Kirche. Alle umringten uns und gratulierten, so mancher mit Tränen in den Augen. Als wir wieder in der Kutsche saßen, ergriff ich Konrads Hand und lehnte mich an ihn. Ich war glücklich.

*

Es gab noch eine kurze Rast bei einem Fotografen. „Bitte recht freundlich! - Die Rosen etwas höher zum Gesicht. - Rücken sie näher an ihre Braut, mein Herr, sie beißt nicht, haha! - Lächeln sie sich an. Achtung!“ - Das Bild war gemacht. In fünfzig Jahren, zu unserer goldenen Hochzeit, wird es eingerahmt und geschmückt Erinnerung daran sein, wie mit uns alles begann.

Endlich waren wir zu Hause. Ich war doch froh, dass nun all dies Spannende und Aufregende der Zeremonie hinter uns lag. Im Wohnzimmer war eine lange Tafel gedeckt. Mama und Papa hatten einige Möbel und alles, was überflüssig war, aus dem Zimmer auf den Boden des Hauses geräumt, um dafür Platz zu schaffen. Als ich hier neben Konrad vor unseren umkränzten Tellern auf umkränzten Stühlen saß, stieß ich als Erstes meine drückenden Schuhe von den Füßen.

Mama und Papa hatten all unsere Verwandten und Bekannten eingeladen, ob sie nun im Westen lebten oder im Osten. Auch aus Ost-Berlin und der Ostzone konnten sie ja trotz der Blockade noch zu uns kommen –nur für uns war der Weg zu ihnen versperrt. Und sie kamen alle. Sie füllten mit fröhlichem Lärm die Räume. Wie viele waren es? Dass so viele Menschen in dieser kleinen Wohnung überhaupt Platz fanden? Manche gingen aufeinander zu und begrüßten sich laut. Man sah sich nur zu Hochzeiten oder Beerdigungen. Doch alle waren vergnügt. Die Männer in Anzügen, die sie über den Krieg gerettet hatten, während die Frauen modernisierte Kleider trugen, als wären es die teuersten und neuesten Modelle.

Onkel Antons „Haushälterin“ hatte, wo sie ging oder stand, eine auffällige, kleine Handtasche bei sich. Sie erzählte jedem, der es hören wollte oder auch nicht, dass es eine „Echt Lederne“ sei. „So ein sündhaft teures Geschenk von Anton! Nein, ihr glaubt nicht, wie überrascht ich war“, beteuerte sie.

Bemerkte sie es nicht oder übersah sie absichtlich, wie frostig die Familie darauf reagierte? Sobald sie den Frauen den Rücken zugewandt hatte, verschwand deren höfliches Lächeln. Nach einem fast neidischen Blick auf die am drallen Arm der Haushälterin baumelnden „Echt Ledernen“ tuschelten sie: „Kein Wunder bei den Geschäften, die der Anton macht! Das weiß man doch: Die einzigen Geschäfte, die heute gut gehen, sind Schwarzmarktgeschäfte. Und er ist gewissenlos genug dazu.“

Onkel Anton war der Einzige unter den Gästen, dessen alter Smoking sich straff über seinen vollen Leib spannte. Alle anderen sahen aus, als hätten sie die viel zu weiten Anzüge größerer Brüder angezogen. Wenn Onkel Anton sich auf seinem Stuhl weit zurücklehnte, sein Bauch dabei gegen die Tischkante stieß, er seine Jacke öffnete und die Daumen unter die Hosenträger schob, dann schien er sich über die ganze Gesellschaft lustig zu machen.

Ich glaube, in jener Zeit war bei einer Hochzeit das Brautpaar weniger wichtig als das, was auf die festlich gedeckte Tafel aufgetragen wurde. Traudel vergaß über ein leckeres Stück Torte sogar, Konrad anzuhimmeln. Dabei zählte sie jedes Stück Kuchen, das in Brunos unersättlichem Jungenmund verschwand.

Kuchen und Sahne, das war nichts für Onkel Anton. Als aber der, durch seine Beziehung teuer erstandene Schweinebraten gegen Abend auf den Tisch kam, da langte er als Erster zu. Freude am Essen verratend, stieß er die Gabel in das Fleisch und stopfte sich Bissen um Bissen in den Mund. Er lobte laut Mamas Kochkünste, während auf seinem blanken, nur noch von einem dunklen Haarkranz umrahmten Kopf der Schweiß perlte.

Tante Emmy dagegen saß steif auf ihrem Stuhl. Ihre schmalen Hände lagen ruhig auf dem Tisch und griffen beim Essen nur dann zu, wenn sie es für angebracht hielt. Ihr schwerer dunkler Haarknoten im Nacken schien ihren Kopf noch höher zu heben. Er war wie ein Gegengewicht zu all dem Wissen darin. Hinter ihren dicken Brillengläsern konnte man ihre Augen nur ahnen. Sie wirkte wie ein Haus ohne Fenster.

Mama lief mit roten Wangen zwischen Küche und Tafel hin und her und trug auf, was sie an essbaren Schätzen hatte auftreiben können. Schweiß stand ihr auf der Stirn. Wegen der Rationalisierung von Gas und der Absperrzeiten von Strom hatte sie den alten Kachelherd geheizt. Die beiden Nachbarinnen, die ihr in der Küche halfen, stöhnten unter der Hitze, die er verbreitete. Ob Mama überhaupt etwas aß? Ich sah sie kaum einmal an der Tafel sitzen.

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