Walter Rupp - Humania

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Der Icherzähler besucht ein Land namens Humania und analysiert auf satirische Weise die Zustände, welche in der Gesellschaft dieses Landes herrschen. Er beschreibt Geschichte und Politik Humanias, aber auch die Einstellung von dessen Bewohnern zu Themen wie Ehe und Familie, Erziehung, Sexualität, Sitte und Moral, Sport, Religion und Kirche, Wissenschaft, Kultur, Fernsehen etc. Sehr ironisch nimmt er Missstände aufs Korn und zwingt die Gesellschaft, sich im Spiegel zu betrachten.

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Ein Herr Jean Paul, der ein Buch mit dem Titel ‘Siebenkäs’ geschrieben haben soll, bat mich, als er erfahren hatte, dass ich einen umfassenden Bericht über die Humanier herausbringen möchte, eine Besonderheit, nämlich die völlige Humorlosigkeit, auf keinen Fall zu unterschlagen: Während nämlich anderswo die Menschen lachen, wenn sie sich freuen und weinen, wenn sie traurig sind, ist es bei den Humaniern umgekehrt: Sie sind meist traurig, weil sie ständig lamentieren und nie fröhlich, weil sie niemals lachen. Sie sind Tag für Tag bemüht, eine gute Stimmung gar nicht aufkommen zu lassen. Das Lachen kommt zuweilen vor bei Politikern nach Wahlen, vorausgesetzt sie haben sie gewonnen, unter der Bevölkerung jedoch nur selten, weil sie an ihrem Wohlstand leidet. Das Lächeln ist auf bestimmte Berufsgruppen beschränkt: Auf die Models, die Fernsehansagerinnen und die Stewardessen, die sogar über ihre Dienstzeit hinaus lächeln, denn Weinen wäre ein Entlassungsgrund.

Die Humanier sind das einzige Volk der Erde, das ganz ohne Humor auskommt. Die Amtsträger der Kirche hegen weithin die Befürchtung, dass er die Gläubigen leichtsinnig oder locker machen könnte und nur ablenkt. Die Kultusministerien befinden sich in der glücklichen Lage, ihn nicht untersagen zu müssen, weil weder Lehrer noch Schüler ein Interesse daran zeigen. Und alle Angestellten wissen, dass sie die Duldung des Humors nur durchsetzen könnten, wenn sie mit Lohnkürzungen einverstanden wären. An den Urlaubsorten ist Humor nirgendwo gefragt, weil die Leute sich erholen möchten. Nicht einmal die Kabarettisten wollen etwas von ihm wissen, es sei denn, er ist so laut, dass man damit ein Publikum zum Kreischen bringen kann.

Kein Zeitgenosse lebt in seiner Zeit: Mancher im vergangenen Jahrhundert, mancher im frühen oder späten Mittelalter, mancher in der Steinzeit oder in Zeiten, die es niemals geben wird.

Institut für menschliche Verhaltensforschung

Ökologie Unter den Humaniern hat sich die Überzeugung breit gemacht das - фото 7

Ökologie

Unter den Humaniern hat sich die Überzeugung breit gemacht, das ökologische Gleichgewicht der Natur sei so sehr durcheinandergeraten und das Leben so ungesund geworden, dass in Zukunft nur noch wenige damit zurecht kommen können. Sie mussten einsehen, dass man nicht zugleich den Flugverkehr und das Ozonloch erweitern kann. Sie fürchten, dass sich die Erwärmung vom Äquator zu den Polen hin verlagert; dass sich die Milchstraßen infolge neuer Galaxienbildungen immer mehr verstopfen; dass die Planeten wegen überhöhter Geschwindigkeit aus ihren Umlaufbahnen ausbrechen; ja, dass es eines Tages nicht mehr möglich sei, die Wolkenfelder zu bestellen und das Kreisen der Raumsonden zu kontrollieren. Nahezu jeder der heute vierzig- bis fünfzigjährigen Humanier beteuert, er zöge - sollte die Katastrophe nicht aufzuhalten sein - einen schnellen kollektiven Tod der Menschheit dem individuellen Sterben vor, das erspare ihm das Nachdenken über den Wert oder Unwert seines Lebens während einer langen Krankheit. Im übrigen glauben nur wenige, dass das Weltende ausgerechnet zu ihrer Zeit eintrete, nachdem es doch dafür noch viele andere Zeiten gibt.

Bei den Essgewohnheiten fiel mir auf, dass sich die Humanier widersprüchlich verhalten. Auf der einen Seite legen sie auf gesunde Nahrung großen Wert, kaufen nur geprüfte, nicht gespritzte und ökologisch einwandfreie Nahrungsmittel ein, achten beim Zubereiten genau darauf, dass das Verhältnis zwischen Ballaststoffen, Kalorien und Vitaminen stimmt, und bemühen sich, beim Essen nicht alles, was schmeckt, wahllos in sich hineinzustopfen. Andererseits aber zeigen sie sich, wenn es um die Aufnahme geistiger Inhalte geht, auffallend sorglos: Sie nehmen ungeprüft und unbekümmert auf, was ihnen an Lektüre in Wartezimmer, in Magazinen, in Hörfunk- oder Fernsehprogrammen und an Kiosken angeboten wird, auch wenn es höchst unbekömmlich ist und Blähungen im Gehirns auslöst. Sie wissen zwar genau, was sie ihrem Magen zumuten dürfen, nicht aber, was ihren Gehirnzellen schadet.

Der Weltraumflughafen Cap Canaveral konnte die verbindliche Zusage machen, es sei möglich, zwei Sekunden vor einem eventuellen Weltuntergang die Startrakete ‘Noach’ zu zünden. Probleme bereite nur die Auswahl des für ein Weiterleben auf einem noch zu bestimmenden Planeten wertvollsten Menschenpaares. Es müsse mit hoher ethischer Gesinnung, hochwertigem genetischem Erbmaterial und einer weltanschaulich neutralen Gesinnung ausgestattet sein. Man suche einen Mann mit vorwiegend weiblichen, und eine Frau mit ausschließlich männlichen Eigenschaften, damit bei einem Neuanfang der Menschheitsgeschichte endlich mit einem Matriarchat begonnen werden kann.

News’, das Magazin des kommenden Jahrtausends

Tierwelt

Beim Erforschen der Tierwelt wäre ich wohl nicht sehr weit gekommen, hätte mir nicht ein Alfred Brehm geholfen, den ich falsch einschätzte und nie für einen unübertrefflichen Experten auf dem Gebiet des Tierlebens gehalten hätte. Er öffnete mir die Augen für die zahlreichen exotischen Lebewesen, die in Humanien zu finden sind. So ähneln manche, wegen ihres ausgeprägten Herdeninstinktes, und weil sie über die Grimasse miteinander kommunizieren, den Schimpansen; manche, weil sie Probleme durch Niedertrampeln unkenntlich machen können, Büffeln; andere, die unvermutet große Sprünge in die eine und dann in die entgegengesetzte Richtung machen, Hirschen; wieder andere, die sich schwere Lasten aufbürden lassen, Eseln oder nichthöckrigen Kamelen. Am häufigsten verbreitet sind die verschiedensten Arten von Kriechtieren, die sich mit Hilfe einer starken Schleimabsonderung langsam, aber stetig fortbewegen, und die Schafe, die außerordentlich gefräßig sind und täglich alle Illustrierten, deren sie habhaft werden können, Wort für Wort verschlingen.

Brehm warnte mich vor allem vor den Haien, die ihr Opfer so lange verfolgen, bis es seine Ersparnisse hergibt, vor den zierlich wirkenden Miezen, die nach sorgfältiger Krallenpflege ihre Jagd beginnen, und nur von erfahrenen Dompteuren zu zähmen sind; vor den duften Bienen, die mit Stichen, und vor den Würgeschlangen, die mit heftigen Umarmungen ihre Opfer zugrunde richten.

Überall im Lande konnte ich unter den ökologisch eingestellten Humaniern die Forderung hören, man müsse endlich auch in jedem Zoo jedem Tier den ihm von der Natur gewährten Bewegungsraum zur Verfügung stellen. Oft hörte ich Bedauern, dass es noch immer nicht gelungen sei, für die Tierheit ein eigenes Siedlungsgebiet zu reservieren, damit sie künftig nicht mehr gezwungen sei, mit dem Menschen zusammenleben zu müssen, der doch bekanntlich der ärgste Feind der Tiere ist und mehr als jedes andere Tier zu deren Dezimierung - und häufig zu deren Ausrottung - beigetragen hat.

Schäferhund, zwölfeinhalb Jahre alt, mit guten Manieren, wünscht sich für seinen Lebensabend ein älteres Damchen oder Herrchen, das ihm Unterhalt und Verpflegung gewährt. Als Gegenleistung nimmt er jede Art von Liebkosungen entgegen.

Kanarienvogel, seiner Einsamkeit überdrüssig, möchte, um nicht mehr allein piepsen zu müssen, mit einem Beamten oder einem Studenten zusammenziehn.

Jung verheiratetes Floh-Ehepaarist bestrebt, nach einem glücklich überstandenen Kleiderbad eine neue Existenz aufzubauen. Es bevorzugt eine Wohngemeinschaft in einem Gammlerhemd.

Papagei, der fließend bajuwarisch spricht, bewirbt sich zwecks sprachlicher Weiterbildung um Aufnahme in eine kinderreiche Familie, in der schwäbisch oder sächsisch als Umgangssprache üblich ist.

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