Walter Rupp - Humania

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Der Icherzähler besucht ein Land namens Humania und analysiert auf satirische Weise die Zustände, welche in der Gesellschaft dieses Landes herrschen. Er beschreibt Geschichte und Politik Humanias, aber auch die Einstellung von dessen Bewohnern zu Themen wie Ehe und Familie, Erziehung, Sexualität, Sitte und Moral, Sport, Religion und Kirche, Wissenschaft, Kultur, Fernsehen etc. Sehr ironisch nimmt er Missstände aufs Korn und zwingt die Gesellschaft, sich im Spiegel zu betrachten.

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Hispania:Eine Süd-Strömung treibt schwül-feuchte Quell-Wolken nach Nordeuropa, wo sie sich nur langsam abschwächen.

Germania:Berlin wird noch immer von einem dichten Bodennebel eingehüllt, der Sichtweiten von nur wenigen Metern erlaubt und den Flugverkehr für längere Zeit lahm legt. Bis zu den nächsten Wahlen keine Wetterbesserung. Im Bankenviertel Frankfurts kaum Bewölkungsauflockerung.

Europa:Die Temperaturen liegen bei den Durchschnittswerten. Tagsüber laue Winde. Am Abend muss mit dem Aufziehen von Dunstschleiern gerechnet werden.

Die Bewohner Dem Umstand dass ich ihre Sprache auch ihre Dialekte mühelos - фото 5

Die Bewohner

Dem Umstand, dass ich ihre Sprache, auch ihre Dialekte, mühelos verstand und fließend sprechen konnte, verdanke ich, dass ich sehr schnell Kontakt zu den verschiedensten Bevölkerungsgruppen bekam, dass die Humanier mir bald Vertrauen entgegenbrachten und mich als ihresgleichen behandelten.

Die Humanier sind ein Mischvolk, das sich aus vielen Rassen zusammensetzt. Sie gingen - wie mir der Ahnenforscher Darwin anhand seiner Wirbelsäulensammlung zweifelsfrei nachweisen konnte - aus den Hominiden hervor, diese aus den Prähominiden und diese aus den Pithecanthropi. Aber sie nennen sich nicht gerne Hominiden, um nicht an ihre Herkunft erinnert zu werden, sondern lieber Humanier, weil sie auf ihre edle Gesinnung stolz sind, und noch öfter Humanisten, weil sie sich auf ihre Bildung etwas einbilden.

Alle gehen aufrecht, obwohl sie keine Gründe dafür haben. Sie fühlen sich als Ebenbilder Gottes, so klein denken sie über ihn, sofern sie überhaupt über ihn nachdenken. Meistens schenken sie ihre gesamte Aufmerksamkeit der Welt und verfolgen alles, was Tag für Tag geschieht, mit gierigem Interesse. Damit sie sich nicht immer selbst eine Meinung bilden müssen, setzen sie sich - meist bis tief in die Nacht hinein - vor ein Fernsehgerät, um zu erfahren, wie sie über Personen und Ereignisse zu urteilen und zu denken haben. Da sie sehr kritisch sind, lassen sie sich nur von dem überzeugen, der sich laut und wortreich äußern kann. Sie beugen sich nur eindeutigen Beweisen, wenn einer glaubwürdig versichert, seine Meinung sei progressiv und stimme sowohl mit der Wissenschaft wie mit der Mehrheit überein. Gerüchten geben sie immer den Vorzug, weil sie wiederholt die Erfahrung machen, dass in Gerüchten, trotz feierlicher Schwüre und trotz hartnäckiger Dementis, doch immer ein Stück Wahrheit steckt.

Auf Anstand legt man in Humania großen Wert, noch mehr auf Umgangsformen, die sich ein Herr von Knigge, der einen sehr gebrechlichen Eindruck auf mich machte, für andere ausgedacht hat, um ihnen die Schwierigkeiten zu ersparen, die er selbst im Umgang mit seinen Mitmenschen hatte. Er, der sehr darunter litt, dass die jungen Humanier sich einbildeten, im Umgang miteinander ohne seine Regeln auskommen zu können, erklärte mir mit großer Geduld, ohne sich seine Enttäuschung anmerken zu lassen, die in Humanien heute üblichen Gepflogenheiten, so dass ich sehr wohl weiß, wie ich mich zu verhalten habe.

Aus den Begrüßungsformen, die sehr abwechslungsreich sind, kann man entnehmen, wie einer zu einem anderen steht. Es ist üblich, Fremde misstrauisch zu mustern, Kollegen - soweit wie möglich - zu ignorieren, Bekannten kühl und Freunden freundlich zuzunicken, Verwandte flüchtig zu umarmen, Erbtanten dagegen zärtlich zu behandeln und rührend zu umsorgen. Solange man noch nicht verheiratet ist, küsst man sich mehrmals nacheinander intensiv in U-Bahnen, Restaurants oder auf öffentlichen Plätzen, aber nur, wenn Leute in der Nähe sind und zusehen können. Vor Höherstehenden und jenen, auf die man angewiesen ist, verbiegt man sein Rückgrat bis zu neunzig Grad, allen andern aber tritt man kräftig auf die Zehen, bis es wirklich schmerzt. Kräftiges Händeschütteln wird als Warnsignal verstanden. Ein breites Lächeln bedeutet Genugtuung, dass man sich gegen jemand durchsetzen konnte. Zu denen, auf deren Bekanntschaft man keinerlei Wert legt, sagt man ein freundliches 'Angenehm’. Wer 'Hallo’ ruft, meint es wirklich ehrlich. Wer ‘guten Tag’ sagt, lenkt von einer ungewollten Begegnung ab, und wer mit 'Grüß Gott’ grüßt, macht damit deutlich, dass er höhere Interessen hat. Mit einem herzlichen 'Auf Wiedersehen' gibt man dem anderen zu verstehen, dass man sich wohl kaum ständig aus dem Weg gehen kann. Mit 'Tschau’ verabschiedet man sich immer, wenn das Zusammentreffen Zeitverschwendung war.

Humanier darf sich nennen, wer entweder eidesstattlich oder durch mindestens zwei Personen bezeugen kann, dass er und seine Vorfahren schon immer im Land waren, der Landessprache mächtig ist und eine Gesinnung besitzt, die mit den Gesetzen des Landes in Einklang gebracht werden kann..

Grundsatzurteil des Bundesgerichtshofs bezüglich Staatsangehörigkeit

Eigenarten der Bewohner Bei meinen Besuchen in Humania habe ich stets darauf - фото 6

Eigenarten der Bewohner

Bei meinen Besuchen in Humania habe ich stets darauf geachtet, die Humanier so beobachten zu können, dass sie sich nicht beobachtet fühlten. Ich wollte nicht, dass sie sich anders geben als sie sind. Ich würde dieses Volk wohl nie verstehen, wäre mir nicht zufällig Charly Chaplin, ein außergewöhnlich guter Menschenkenner begegnet, der mir die Augen geöffnet hat, dass man die Humanier solange karikieren muss, bis das wahre Wesen zum Vorschein kommt.

Dank seiner Unterweisung weiß ich, dass die Humanier eine schnelle Auffassungsgabe besitzen, so dass sie zu urteilen imstande sind, ehe sie eine Sache gründlich erörtern konnten. Da sie zudem die Fähigkeit besitzen, mit den Augen die aufreizendsten Eindrücke und mit den Ohren die lautesten Geräusche aufzunehmen, können sie sich leicht vor der Langeweile schützen. Jeder verfügt über seinen eigenen Geschmack. Der eine empfindet als ungenießbar oder widerlich, was ein anderer für schmackhaft oder köstlich hält. Ihr Geruchsinn ist im allgemeinen stumpf, so dass sie mit denen zwangsläufig zusammenstoßen, die sie nicht riechen können. Am ausgeprägtesten ist ihr Tastsinn, der sie fähig macht, auch aus großer Distanz und ohne nachdenken zu müssen, die verwegensten Vorurteile abzugeben und allem Unangenehmen aus dem Weg zu gehen. Gegen ihre Feinde schützen sie sich wie manche Tiere, durch die Farbe ihres Pelzes - und wenn das nichts nützt - durch Fauchen, Zischen oder Flucht oder durch den unangenehmen Geruch, den sie verbreiten.

Die Überlegenheit der Humanier beruht, wie ich feststellen konnte, vor allem auf der Tatsache, dass ihnen die Natur zu den gewöhnlichen fünf Sinnen noch fünf andere Sinne mitgegeben hat. Der Eigensinn versetzt sie in die Lage, ungewöhnlich lange auf einem Standpunkt zu beharren und ihn gegen die Umwelt wirksam durchzusetzen. Der Spürsinn hilft ihnen, in Bruchteilen von Sekunden den eigenen Vorteil zu erfassen. Der Stumpfsinn erleichtert ihnen, Erfolge oder Misserfolge, frohe oder enttäuschende Ereignisse gleichmütig zu ertragen. Den Hintersinn nützen sie, um ihre Gesinnungen zu verstecken. Den Widersinn gebrauchen sie oft und gern, wenn sie gegen das eigene Wohl oder den gesunden Menschenverstand handeln möchten. Wer mit dem sechsten Sinn, dem Wahnsinn ausgestattet ist, wird nicht selten mit einem hohen Amt betraut, weil die Meinung vorherrscht, Genialität und Wahnsinn lägen nahe beieinander.

In Humanien gibt es auffallend viele Narren, die sich allerdings beträchtlich voneinander unterscheiden. Es gibt die Clowns, die nur unterhalten und andere zum Lachen bringen möchten; die Narren des Faschings, die ohne froh zu sein, lärmen und sich lustig geben; die vielen, die sich von Modeerscheinungen gängeln, vom Zeitgeist foppen und zum Narren machen lassen, und die Narren, die man so nennt, weil sie die Narrheit ihrer Umwelt demaskieren, aber in Wahrheit nicht erkannte Weise sind.

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