Ralph Ardnassak
Dublin. Grafton Street
Roman
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Inhaltsverzeichnis
Titel Ralph Ardnassak Dublin. Grafton Street Roman Dieses ebook wurde erstellt bei
1 1 Is cuma nó muc fear gan scéal. Ein Schwein und ein Mann ohne Geschichte sind das Gleiche. Arbeite als ob Du kein Geld verdienen müsstest.Liebe als ob Du nie verletzt wurdest.Tanze als ob niemand Dir zusieht. Irisch
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Impressum neobooks
Is cuma nó muc fear gan scéal.
Ein Schwein und ein Mann ohne Geschichte sind das Gleiche.
Arbeite als ob Du kein Geld verdienen müsstest.Liebe als ob Du nie verletzt wurdest.Tanze als ob niemand Dir zusieht.
Irisch
Edinburgh im Jahre 1868. Schottisch-gälisch nennt sich die Stadt Dùn Èideann, amtlich jedoch City of Edinburgh. Seit der Ermordung Jakobs I. im Jahre 1437 hat die Stadt Perth als offizielle Hauptstadt Schottlands abgelöst.
Die Metropole liegt an der Ostküste des Landes und an der Südseite des Firth of Forth.
Während Sir Walter Scott die Stadt romantisierend „My own romantic town“ nannte, trug sie auch offiziell den Beinamen „Auld Reekie“, was „Alte Verräucherte“ bedeutet und auf die Anwesenheit dutzender qualmender Fabrikschlote zurückgeht.
Bereits um diese Zeit, kurz vor der Jahrhundertwende, ist die Stadt ein gewaltiger Schmelztiegel. Es finden sich hier Angehörige diverser Nationalitäten und Stämme, so leben neben einer Majorität aus Schotten viele Iren, Deutsche, Polen, Italiener, Ukrainer, Pakistaner, Sikhs, Bengalen, Chinesen und Briten eng beieinander und miteinander.
Aber noch heute besuchen katholische und protestantische Kinder getrennte Schulen innerhalb des Stadtgebietes.
Es ist das Zeitalter des hemmungslosen und vollkommen empathiefreien Manchesterliberalismus. Wirtschaftstheoretiker wie Richard Cobden und John Bright proklamierten den Freihandel, weil sie in ihm den einzig möglichen Schlüssel zur Steigerung des Wohlstandes sahen. Eingriffe des Staates in die Belange der Wirtschaft, vor allem in Gestalt der Fabrikgesetze, die die tägliche Arbeitszeit auf zehn Stunden beschränkten, die Frauen- und Kinderarbeit reglementierten, wurden massiv bekämpft, weil sie angeblich zum Zusammenbruch der Wirtschaft führen würden.
Es war in etwa die Zeit des Londoner Exils von Karl Marx. Die Zeit, in der er sein Hauptwerk der wissenschaftlichen Kritik des Kapitalismus, „Das Kapital“ und damit seine Mehrwerttheorie vorbereitete.
Darüber hinaus war es eine Zeit der hemmungslosen Ausbeutung der Ware Mensch in den Fabriken der Engländer. Es war eine Zeit der Polarisierung, in der die Reichen schnell immer wohlhabender und einflussreicher, die Armen und Ausgebeuteten allerdings immer zorniger und sich ihrer entwürdigenden Lebensumstände immer stärker bewusst wurden. Es war eine Zeit der ohnmächtigen Wut, die in den rußverschmierten Gesichtern unter Tage oder in den Fabriken heranwuchs. Einer Wut, die nach einer Rechtfertigung für ein gewaltsames Handeln suchte, nach einer Theorie, die sie endlich legitimieren würde.
In dieser Zeit und in dieser Stadt wurde am 5. Juni 1868 James Connolly, irisch Séamas Ó Conghaile, als Sohn irischer Einwanderer geboren.
Gut neun Jahre zuvor war ein anderer Mann zur Welt gekommen. Ein Brite und ein Angehöriger der Oberschicht, begütert und privilegiert, ein Mann, dessen Befehl später einmal das Leben Connollys beenden würde. Dieser Mann war ein gewisser John Grenfell Maxwell. Er erblickte das Licht dieser harten und ungerechten Welt am 13. August 1859 in Toxteth Park, Liverpool.
Im Alter von 20 Jahren trat Maxwell beim 42nd Royal Highland Foot der British Army bei und begann damit eine standesgemäße und angemessene Laufbahn.
1882 nimmt er mit seiner Einheit an einem Feldzug zur Niederschlagung des Urabi-Aufstandes und zur Besetzung Ägyptens teil. Hier kämpft er in der Schlacht von Tel-el-Kebir.
In der Zeit des Neuaufbaues der ägyptischen Armee von 1883 bis 1885 nimmt er die Funktion eines Hauptmannes der Militärpolizei wahr.
Gleichfalls nahm er im Stab des Sirdars Francis Grenfell an Garnet Joseph Wolseleys bekannter "Gordon Relief Expedition" zur Rettung von Gordon Pascha und zum Entsatz von Khartum von den Mahdisten im Sudan teil. Von 1885 bis 1889 war er an den Kämpfen gegen die Mahdisten als Adjutant des Sirdar beteiligt. Im Jahre 1892 heiratete Maxwell schließlich Louise Selina Bonynge.
1896 wurde die Anglo-Egyptian Nile Expeditionary Force unter dem Kommando von Horatio Herbert Kitchener, 1. Earl Kitchener of Khartoum and of Broome, dem späteren Kriegsminister, in Marsch gesetzt, um den gefürchteten Mahdi-Aufstand endlich niederzuschlagen und den Sudan zurück zu erobern. Maxwell nahm an dieser strategischen Aufgabe als Brigadekommandeur teil. Während der Schlacht von Firket befehligte er die 3. Brigade. Während der späteren Schlacht von Atbara die 1. Ägyptische Brigade. Während der Schlacht von Omdurman kommandierte er schließlich die 2. Brigade. 1897 wurde Maxwell zum Kommandeur von Nubien und 1898 zum Kommandeur von Omdurman ernannt.
In den Jahren von 1900 bis 1902 finden wir Maxwell dann als Kommandeur der 14. Brigade im Burenkrieg.
1900 wird Maxwell Militärgouverneur von Pretoria und West Transvaal. In der Folge wird er dafür mit dem Knight Commander of the Order of the Bath und dem Companion des Ordens St. Michael und St. George ausgezeichnet. Obwohl er engere Beziehungen zur südafrikanischen Propagandistin, Spionin, Prophetin und Schriftstellerin Johanna Brandt unterhielt, übte er dennoch sein Amt mit der geforderten Härte und Unnachgiebigkeit aus.
Im Jahre 1902 wurde Maxwell zum Stabschef zum Stabschef des III. Armeekorps in Irland ernannt.
Von 1904 bis 1908 diente Maxwell, gemeinsam mit dem Herzog von Connaught in Irland, in London und auf Malta.
In dieser Eigenschaft wurde er im Jahre 1907, bereits im Range eines Generalmajors, zum Stabschef des Herzogs von Connaught und zum Oberbefehlshaber im Mittelmeer.
Während der Jahre von 1908 bis 1912 finden wir Maxwell als Kommandierenden General in Ägypten.
Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde Maxwell für kurze Zeit an die Westfront abkommandiert, wo er als Chef der britischen Mission bei der Französischen Armee diente.
Zwischen September 1914 und 1916 befehligte Maxwell die alliierten Truppen in Ägypten und verteidigte erfolgreich den Suez-Kanal. Für diese militärische Leistung wurde er zum Knight Commander des Ordens St. Michael und St. George ernannt.
1916 entsandte man Maxwell als Oberbefehlshaber nach Irland, eine Aufgabe, der er sich ohne jegliche Art von Skrupel widmen sollte, gewohnt daran, jeglichen Aufstand mit Waffengewalt niederzuschlagen.
Zu seiner entfernteren Verwandtschaft zählte die irische Nationalistin Constance Georgine Markiewicz, Countess Markiewicz, geborene Gore-Booth, dennoch war er keineswegs geneigt, sich auch nur annähernd mit der aktuellen politischen Situation in Irland und deren Hintergründen, auseinander zu setzen.
In Irland war inzwischen der Osteraufstand ausgebrochen. Ein Versuch, der Republikaner, die Unabhängigkeit von Großbritannien mit Waffengewalt durchzusetzen.
Maxwell hatte durch den damaligen britischen Premierminister Herbert Henry Asquith, genannt „H. H. Asquith“, den Befehl erhalten, den Aufstand umgehend im Keim zu ersticken.
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