Ralph Ardnassak - Dublin. Grafton Street
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Er atmete immer noch sehr flach, aus Angst, der Schmerz könne zurückkehren und er wagte sich nicht zu rühren.
Von unten aber, aus der unteren Etage des kleinen Reihenhauses, flatterte das fröhliche Gelächter und Geplapper seiner Frau herauf, wie ein Lerchenpaar im Frühling. Er wusste, seine Frau telefonierte mit ihrer gemeinsamen Tochter, die ein gesamtes Auslandssemester, also sechs lange Monate, in Dublin verbracht hatte und die sie nun, gemeinsam mit den Großeltern, besuchen und mit zurück nach Deutschland bringen würden.
Nie rief seine Tochter ihn an, sie telefonierte nicht mit ihm, sie sprach nicht mit ihm und sie ließ ihm keine Grüße ausrichten. Er litt darunter, wie unter vielen Dingen, die ihm angetan wurden und die er klaglos erleiden und erdulden musste, weil er zu schwach und zu feige, um sein Leben allein in die Hand zu nehmen. Er litt darunter, aber es blieb ihm nichts übrig, als regelmäßig Geld nach Dublin zu überweisen, obwohl er wusste, dass er sich damit weder ihre Liebe, noch ihre Achtung erkaufen konnte.
Er war nichts weiter, als eine unablässig funktionierende Geldpumpe, die allein auf Grund dieser Funktion noch geduldet wurde. Und eben diese Funktion war im teuren Dublin vonnöten.
Er wäre so gern ein starker Mann gewesen, jemand, der geachtet und geliebt wurde und der sich daher selbst achten und lieben konnte. Aber all das war er nicht. Und so vermochte er es nicht, sich zu achten, schweige denn, sich zu mögen, so wie er war. Er empfand sich selbst wie einen Fremdkörper, als etwas entsetzlich Fremdes und Abartiges, von dem sich stets der Rest der Menschheit abwandte. Und so hatte er sich von sich selbst abgewendet.
Er achtete nicht darauf, ein gesundes und glückliches Leben zu führen, dass lebenswert genannt werden konnte und erfüllt war. Er tat Dinge nicht, die er eigentlich tun wollte, aus Angst, sonst womöglich verlassen zu werden und im Labyrinth dieser Welt allein und hilflos zurückbleiben zu müssen. Er war derart angepasst, dass er nur noch zu tun wagte, was er meinte, es würde von ihm erwartet.
Über all dem, während er schweigend vor dem Computer saß, brandete das Gelächter und Geplapper seiner Frau aus dem Erdgeschoss, dass ihm ebenso fremd war, als dringe es aus einer unermesslich weit entfernten anderen Welt zu ihm herauf und nicht nur vom Erdgeschoss ihres gemeinsamen Hauses.
Über all dem aber, während seine Frau dort unten, scheinbar Lichtjahre von ihm entfernt und eingebettet in ihre eigene unverrückbare Welt, wie ein Insekt in seinen Kokon, während der Schmerz in ihm nachließ, spürte er eine letzte Art von Dankbarkeit gegenüber dem Schicksal, dass er diese Reise noch tun durfte, gemeinsam mit seiner Frau und seinen Schwiegereltern. Und es war ihm ganz gleichgültig, was dann, am Ende dieser Reise sein würde. Es war ihm gleichgültig ob er dann tot oder lebendig, ob er dann noch ein Bewohner dieses Hauses sein würde oder nicht. Seine schmale ALDI-Tüte mit den Socken und der Unterwäsche für zehn Tage, mit dem alten löchrigen Schlafanzug und der kleinen Tasche mit dem Rasier- und Zahnputzzeug, sie lag am Rand des riesigen Trolleys seiner Frau, zwischen all ihren eleganten Sachen, wie ein bösartiger Tumor im aufgeschnittenen Leib eines Menschen. Und allein das zählte jetzt.
6
Wie Tausenden war es der Familie Connolly gelungen, dem in der Heimat drohenden Hungertod zu entkommen. Nicht nach Australien und nicht nach den Vereinigten Staaten, sondern lediglich bis ins nahe Schottland.
Schottland ist anders als Irland und doch so ähnlich.
Seit dem „Act of Union“ von 1707 formell zu Großbritannien gehörend, hatte man das schottische Parlament aufgelöst und die Abgeordneten nach Westminster geschickt. 1746 wurde der letzte schottische Aufstand, angeführt von Bonnie Prince Charlie, in der Schlacht bei Culloden niedergeschlagen.
Seit etwa 1780 begann mit den Highland Clearances, die ganze Dörfer und Landstriche entvölkerten, die gezielte Vertreibung der schottischen Kleinbauern, der „Crofters“, um großflächig Platz für die Schafzucht zu schaffen. Kleinbauern und Pächter wurden von den Ländereien gejagt, auf denen sie häufig seit Generationen gelebt hatten. Dorfgemeinschaften wurden aufgelöst, ihre Hütten wurden verwüstet. Die Vertriebenen brachte man mit Gewalt auf die Auswandererschiffe und dann weiter nach Nordamerika, nach Nova Scotia oder nach Australien.
Ebenso viel Elend und Blut, wie in Irland, ebenso viel Leid, Not, Gewalt und ohnmächtiges Aufbegehren gegen diese!
Irland und Schottland: beides sind schwärende Wunden am Arm britischer Gewalt! Schwärende Wunden, die nicht heilen und die den Körper Britanniens langsam zersetzen.
Nach der „Vertreibung der Gälischsprachigen“ kamen die großen Schafherden, die „Geißel Schottlands“. Und über die durch Landflucht und gewaltsame Vertreibung von Menschen völlig entvölkerten Gegenden, über einst grüne Wiesen, vorbei an eingestürzten uralten Mauern, zogen nun die blökenden Schafherden, bis auch sie um 1820 durch die Macht der Industriellen Revolution vertrieben wurden.
Die Textilwirtschaft war nun nicht länger Schottlands Hauptindustrie. Sie wurde ersetzt durch Schiffbau, Kohlebergbau, Eisen- und Stahlhütten. Tempel des Manchesterkapitalismus, in den die Heere der Entwurzelten rechtlos wie Leibeigene schufteten.
Hier, in Edinburgh, wurde James Connolly, der Sohn irischer Einwanderer, also am 5. Juni 1868 geboren.
Der junge Connolly verließ im Alter von elf Jahren die Schule, um das zu tun, was beinahe jeder katholische irische Junge dieser Altersklasse zu tun hatte: arbeiten.
Bereits Kinder ab vier, sechs oder acht Jahren arbeiteten damals üblicherweise, bestenfalls nur als Hilfskräfte und Dienstboten, schlimmstenfalls jedoch in den Textilfabriken, den Kohlegruben und Minen. In den Stollen unter Tage waren die Kinder auf Grund ihrer geringen Körpergröße besonders beliebt und die Fabriken schätzten sie, weil sie zwischen 10 und 16 Stunden täglich arbeiteten, aber den Bruchteil des Einkommens eines erwachsenen Arbeiters bekamen.
Kinder, die arbeiteten, waren hohen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt und erhielten nur eine minimale Schulbildung, viele von ihnen konnten weder lesen, noch schreiben oder rechnen.
Dennoch wurde das von den Kindern erarbeitete Einkommen in den Familien der katholischen Iren dringend zum Überleben benötigt. Viele Fabriken und Minen, die Kinder beschäftigten, spielten sich daher als soziale Wohltäter auf.
Viele Kinder brach die schwere Arbeit, vor allem gesundheitlich. In der damaligen Zeit wurde das in allen großen Industrienationen zum Problem: die Armeen, die sich bereits zum großen Weltkrieg rüsteten, hatten ernsthafte Schwierigkeiten, ausreichend gesunde Rekruten für die Schützengräben zu finden.
Den jungen Connolly brach die schwere Arbeit nicht. Er fand Wege und Mittel, um sich weiterzubilden und trotz oder gerade wegen des Elends seiner Familie, wurde er zu einem der führenden linken Theoretiker seiner Zeit.
Mit vierzehn Jahren trat James Connolly der Britischen Armee bei und wurde in der Nähe von Dublin stationiert.
Die British Army, unter dem wiedereingesetzten König Karl II. am 26. Januar 1661 offiziell gegründet, war die Armee einer unumschränkten Weltmacht, die jedoch keine Massenarmee darstellte.
Feldzüge, in die die British Army während dieser Zeit geschickt wurde, waren der Zweite Opiumkrieg, der Krimkrieg, der Sepoy-Aufstand, der Zulukrieg, die Besetzung Ägyptens, der Mahdi-Aufstand und schließlich der Burenkrieg.
Während seiner Militärzeit lernte James Connolly seine spätere Frau kennen.
James Connolly quittierte den Militärdienst, um Gewerkschafter, marxistischer Sozialist, Theoretiker und Revolutionär zu werden. Trotz seiner bereits sehr früh abgebrochenen Schulbildung sprach Connolly neben seiner Muttersprache Englisch auch Französisch, Italienisch, Esperanto und ein wenig Gälisch, für dessen Wiederbelebung er sich nachdrücklich einsetzte.
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