Albert Morava - Mondschein-Serenade
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Und damit war das Fest der Kubaner eine beschlossene Sache.
*********
Die heruntergekomene Fabrik, die in ihren letzten Jahren als Malsana volkseigener Betrieb firmierte, war jetzt - nach Jahren treuer Dienste für die einst florierende und jetzt langsam dahinsiechende heimische Wirtschaft - ein toter Betrieb. Sie bestand aus drei großen, mit roten Ziegelsteinen erbauten Hallen, in welchen früher Verpackungsmaschinen standen.
Zu Kriegszeit wurden hier Lebensmittel aller Art verpackt; vor allem Kaffeersatz, Suppenpulver und an Farbstoff und künstlichen Aromastoffen reiche Getränke, um die deutsche Wehrmacht im Feld zu versorgen. Jetzt standen die Hallen so gut wie leer.
Die Maschinenausstattung war bereits schrottreif, nichtsdestotrotz waren die Maschinen nicht vollständig verschrottet worden; einige brauchbare Geräte wurden sogar nach Kriegsende nach Russland abtransportiert, zwecks Versorgung der Sowjetarmee. Andere blieben einfach stehen.
Der Fabrikeingang bestand aus einem kleinen Empfangsbüro und einem Wachposten - einer giftgrün angestrichenen Holzbude, wo nach der Machtübernahme durch die kommunistische Partei ein bewaffneter Wächter zu stehen hatte. Ein sogenannter Militionär, dessen Aufgabe es war, im imaginären Angriffsfall das neue Volkseigentum zur Not mit einem Gewehr in der Hand zu schützen. Diese Figur war nach einigen Jahren nur noch symbolisch und keiner nahm sie ernst. An diesem Wachmann führte kein Weg vorbei; jeder Besucher, der hier hineinwollte, musste mit ihm klarkommen. Im Laufe der Zeit und nachdem der Betrieb stillgelegt worden war, verlor die Bude allerdings vollständig ihre Funktion. Für den Verkauf von Eintrittstickets für das Kubanerfest war sie - obwohl stark heruntergekommen und im prekären Zustand - dennoch gut geeignet.
Der sauberste und am besten erhaltene Raum war die großräumige, ehemalige Kantine mit den Waschräumen. Hier gab es immer noch fließendes Wasser und die Räume waren abschließbar. Somit wardie Kantine brauchbar und diente als Notunterkunft für Studenten in dringenden Fällen.
Dort, wo ursprünglich die überdimensionale Betriebsküche war, befand sich eine mit grossen, gelben Fliesen bepflasterte, weiträumige Bodenfläche. Groß und viereckig lud sie zum Tanzen oder zu Vorführungen, welcher Art auch immer, ein.
Den Schlüssel hatte der Heimverwalter; ein gealterter Prager Bohemien; Überbleibsel der goldenen Zwanziger Jahre und vom Typ her Jean Gabin in seinen besten Jahren. Er strahlte immernoch den sorglosen Flair der längst begrabenen kaiserlich- königlichen Monarchie aus.
Gerüchte gingen um, dass er - trotz grauer Haare - er dürfte um die Sechzig gewesen sein - heimlich Damenbesuche in seinem Büro empfange, worauf er insgeheim stolz war. Möglicherweise hatte er diese Gerüchte sogar selbst geschürt. Im Büro hatte er eine antiquierte Chaiselongue stehen, deren Daseinsberechtigung unklar war. Die Existenz dieser seltsam geformten Couch - halb Stuhl halb Bett – wurde mit der Notwendigkeit begründet, seine Beine bräuchten bessere Durchblutung und auf den Tisch könnte er sie nicht legen.
Nachdem das Kubaner-Trio - begeistert von Jans Idee und mit Händen und Füßen diskutierend – wieder draußen war, holte Jan seine Gitarre aus dem Schrank. Dort führte das Musiknstrument seit einigen Monaten ein stilles Stiefmütterchendasein und war demzufolge stark verstimmt.
Er setzte sich auf das Bett und griff in die Saiten: Eine Kakophonie wie sie im Buche steht!
Mit Ungeduld versuchte er, die Gitarre nach Gehör zu stimmen, doch eine bereits recht verschlissene Saite riss bei dem Versuch. Dadurch wurde das süße Holz vorläufig unbrauchbar und er legte es verärgert in den Schrank zurück.
Lustlos öffnete er das klapprige, undichte Fenster und schaute hinaus; der Abendhimmel war grau. Dicke, bauchige, mit Schnee beladene Wolken hingen wie ein tristes, fahles Gewölbe über den Wohnhäusern der Studentenkolonie.
Bald wird Schnee kommen, dachte er, und begann leise ein Lied zu summen: Schneewittchen, Schneewittchen...Tamara kam ihm wieder in den Sinn.
Seine Stimme war zu heiser und brach ab; er schloss das Fenster wieder, öffnete die Tür und lief zum Büro des Heimverwalters, um von dort aus zu telefonieren.
Als er das Büro betrat, ruhte Jean Gabin sich gerade auf seiner Couch aus; er war gerade dabei, sein Nachmittagsnickerchen abzuhalten.
"Schon wieder Damenbesuch gehabt?"
Der Alte wischte sich mit der Hand über die Augen, dann griff er nach seiner Brille, setzte sie auf und musterte Jan mit stolzer Ironie im Blick. "Kannst du es beweisen?"
"Selbst dann, wenn ich es könnte, würde ich es Ihnen nicht antun!" Mit einem Verwalter - welcher Art auch immer - soll man sich gut stehen.
" Kann ich telefonieren?"
Das Telefon - ein schwarzes Wandgerät aus vorsintflutlicher Zeit - befand sich direkt neben der Eingangstür; die runde Drehscheibe enthielt neben Nummern auch Buchstaben und beim ersten Wahlversuch kam keine Verbindung zustande.
"Das Ding funktioniert?"
"Einwandfrei! Im Störungsfall ist die Post schuld, nicht der Apparat."
Beim zweiten Versuch rauschte es in der Hörmuschel wie in einem Sandsturm. Die Stimme am anderen Drahtende war stark verzerrt und fast bis zur Unkenntlichkeit entstellt.
"Hallo!" Jan sprach lauter und deutlicher als sonst, bemüht um eine klare Artikulation. "Wer spricht?"
"Ryba am Apparat!", sagte etwas angestrengt eine dunkle Frauenstimme.
"Hier ist Jan, Jindras Freund. Kann ich mit ihm sprechen? "
"Mit wem?"
"Mit Ihrem Sohn Jindra." Im Telefon knirschte es, die Verbindung drohte abzubrechen.
"Ich habe keinen Sohn", sagte die Stimme am anderen Ende. "Meine Tochter hat einen Sohn. Ich bin die Oma."
Eine zweite Stimme kam hinzu; es gab einen aufgeregten Wortwechsel, der nicht für Jans Ohren bestimmt war und schließlich hieß es:
"Hallo, Jindra Ryba am Apparat ! Wer spricht?"
Jan war bei seinem neuen Freund und möglicherweise künftigem Mentor Ryba angekommen und - trotz weiterer Unpäßlichkeiten der Telefonverbindung - hatte er sich mit ihm für den nächsten Abend in der Musikbar Viola verabredet, um mit ihm über das geplante Fest der Kubaner zu reden.
Als Bassgitarrist der Underground Gruppe mit dem schrägen Namen Hells Angels of Prague war Ryba immer wieder auf der Suche nach interessanten Ereignissen, über welche die in Prag als Berichtserstatter ansässigen Reporter der Westpresse in ihren Medien berichten würden..
Sein Stiefvater - eines der höheren Tiere bei der Geheimpolizei Prags – fand an Jindras Annäherungsversuchen mit dem Westen wenig Gefallen: zwischen Vater und Sohn gab es andauernd Streit. Nur seiner Frau und seiner Schwiegermutter zuliebe hatte der Geheimagent seinen Stiefsohn nicht auf die Straße gesetzt. Die Bassgitarre war ihm ein Dorn im Auge.
"Dieser Krempel nimmt hier nur Platz weg", schrie er einmal im Streit Jindra an, griff nach der Gitarre und öffnete das Fenster. Die elegante Luxusetage eines ehemaligen Patrizierhauses am rechten Moldauufer lag im dritten Stock. Zornerfüllt machte er Anstalten, die Gitarre aus dem Fenster in die Moldau zu werfen.
"Tu’ das!" konterte Jindra, griff nach dem neuen Fernsehapparat - einem begehrten Statusobjekt damaliger Zeit - und hob das Gerät hoch. "Und ich lass ihn fallen!"
Zum Glück schritt die Großmutter ein - elegante alte Dame, die früher bessere Zeiten gesehen hatte - und verhinderte das Schlimmste.
Jindras Stiefvater besaß auch einen Dienstrevolver. Diesen hatte er im Nachtkasten neben dem Ehebett aufbewahrt, für den Fall, dass einmal "losgehen" würde. Er meinte den dritten Weltkrieg.
*********
Die Musikbar "Viola " tat ihrem Namen alle Ehre. Gelegen in der Nationalstrasse, einer der Prachtstrassen der Prager Neustadt neben dem nostalgischen Literatencafe Slavia und in umittelbarer Nachbarschaft des Vereins der tschechoslowakischen Schriftsteller, war sie der ideale Treff von zwei richtigen Männern am richtigen Ort.
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