Werner Siegert - Zwischen Lust und Flammenschwert

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Dem lieblosen Ehemann mal eins auswischen und für einen Tag nach München auskneifen, nimmt für Renate Raphael unversehens ein melodramatisches Ende. Ahnungslos stellt sie sich im Regen an die falsche Autobahn, um nach Hause zu trampen. Schriftsteller Tiemann hat Erbarmen und lässt die Frau einsteigen. Als er sie auf ihren Irrtum hinweist, dass die Reise nach Würzburg führt, ist ihr nun alles egal. Damit beginnt für die verklemmte ehemalige Klosterschülerin ein Abenteuer. Siegt das Flammenschwert oder die Lust? Zumal Tiemanns Verleger von ihm fordert, er solle mal einen erotischen Roman verfassen.

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"Dann könnte er ja seine Britta fragen, ob sie ihn auf Dauer will. Wissen Sie, das ist eine Floristin, wie man heute sagt. Früher war's für uns halt ein Blumenmädchen. Ist ganz hübsch. Hat ganz schön was in der Bluse. Da steht meiner drauf."

"Scheint Ihnen ja wirklich nicht viel auszumachen!"

"So lange er nicht mit dem Geld rumschmeißt, ihr kein Kind macht und sich kein Aids holt, hab’ ich ihm gesagt, und die Person kommt mir nicht ins Haus! Mach' ich doch kein Trara. Dann lässt er mich wenigstens in Ruh'. Wenn er bloß nicht so hässlich zu mir wäre. Manchmal denke ich, er will mich zu Tode ärgern und schikanieren, damit er an das Haus kommt. Das gehört nämlich mir. Treu war er sowieso nie. Er hat ja lange Zeit im Außendienst gearbeitet. Die ganze Woche weg, in Hotels, Gasthöfen. Da hab' ich immer gemerkt, wenn er was mit einer gehabt hat. Dann wollte er besonders lieb sein. Manchmal wollte er dann mit mir was Neues ausprobieren. Ne, die Männer! Jetzt ist er ja seit zwei Jahren pensioniert."

Tiemann machte seine Studien. War das nun "gut bürgerlich"? Vor dem Schlafengehen wollte er sich noch die Füße vertreten. Nochmal an die frische Luft. Eigentlich allein. Aber die Raphaelin heftete sich an seine Fersen. Nicht ohne Gespür für Zwischentöne.

"Sie müssen schon sagen, wann ich Ihnen auf die Nerven gehe. Aber Sie glauben gar nicht, wie gut mir das tut, mal mit einem Menschen reden zu können. Mal rauszukommen. Ich bin ja da, wo wir wohnen, wie eingesperrt. Sie müssen wissen, ich war Dolmetscherin für Französisch, Italienisch und Spanisch. Da bin ich viel rumgekommen. Lauter interessante Leute. Politiker, Manager, Künstler. Bei Kongressen, Messen, Verhandlungen. Und jetzt nichts mehr. Es gibt so viele Jüngere, Knackige. Die werden von Agenturen lieber vermittelt. Ganz, ganz selten, dass die nochmal für irgendeinen lokalen Anlass an mich denken. Irgendwie ist mein Leben zuende. Mein Sohn, der Georg, ist in San Francisco. Die Tochter Melanie in Hamburg, mit 'nem Lebensgefährten, wie man so sagt. Wir haben wenig Kontakt. Nachhause zieht es sie nie. Spießbürgertum. Dörflicher Mief. Lass dich doch scheiden, sagt sie. Soll er doch zu seiner Britta ziehen ..."

Tiemann dachte über sein eigenes Leben nach. Witwer. Verheiratet mit seinen Manuskripten. Mit den Romanfiguren. Irgendein Erfolgsautor hatte es mal trefflich formuliert: Einen Roman zu schreiben, gleicht einem multiplen Ehebruch. Man lebt, liebt und leidet mit den selbstgeschaffenen und gelegentlich auch selbst umgebrachten Personen. Man erfindet heiße Liebesnächte und tödliche Autounfälle. Meist irgendwelche außergewöhnlichen Persönlichkeiten. Eine Frau Raphael käme höchstens als Randfigur ins Spiel. Sonst keine Chance. Wie alt mochte sie sein? Mitte 50? Ausgespielt? Das Leben zuende? Keine Ziele, keine Träume mehr, nur noch das bisschen Leben ableben, an der Seite eines ebenso gelangweilten Fremdgängers? War es eigentlich unfair, lieblos, wenn er sie leise stellte wie ein Radio? Also ihren Sermon ungehört an seinen Ohren vorbeiziehen ließ? Nur kurz auf Zuhören schaltete?

"Wissen Sie, als Dolmetscherin da hat man natürlich auch so seine Erlebnisse. Da stellen einem die Männer nach. Die Italiener, kann ich Ihnen sagen. Einmal, da waren wir in Hannover. Zur Messe. Standpersonal für eine Maschinenbaufirma. Wir Mädels waren in einem Gartenhaus untergebracht, einer Dependance, wie es vornehmer heißt. Vorne war das Hotel, früher mal ein Herrensitz. Hinten, wo wir wohnten, so 'ne Art Lustschlösschen. Mit 'nem riesigen Badesalon. Mit Rundbadewanne und kleinen Springbrunnen, Liegestühlen. Vor der verglasten Schiebetür ein paar Schritte zum Swimmingpool im Freien. Und wir spätabends da wie die Nixen, nach dem Dinner und vielen Schwätzchen. Die Männer flirten, was das Zeug hält. Na ja, wir da drin in diesem Badeparadies, sechs waren wir. Da merken wir, wie einer seine Nase an der Scheibe plattdrückt. Viel konnte er ja nicht sehen; die war ja beschlagen. Ein paar von uns haben sich zur Seite geschlichen und mit einem Rums die Tür zur Seite geschoben, so dass der Kerl den Halt verlor und kopfüber in unser Badezimmer hineintaumelte. Ein kleiner Schubs, und schon platschte er mit seinem schönen Anzug in die Rundwanne. War das ein Gekreische! Natürlich haben wir ihm die Sachen vom Leib gezogen. Und da saß der arme Kerl, nackig, inmitten von sechs Nixen. Ich möchte nicht wissen, wie oft er diese Szene später in seinen Träumen umgedichtet hat. Denn wir haben uns natürlich an ihm gütlich getan. Kein Sex, nein, nein. Der konnte ja gar nicht. Saß da mit seinem kleinen Würmchen am Bauch. Während wir ihm unsere frühreifen Paradiesäpfelchen vorgeführt haben. Muss eine Tortur für ihn gewesen sein, eine Macke fürs ganze Leben. Was der alles hat erfinden müssen, um seiner Frau oder wem auch immer darzulegen, weshalb sein Pass, sein Führerschein und sein Terminkalender plitscheplatsche nass geworden waren. Geldscheine, alles, Fotos. Ein paar Sachen haben wir mit dem Fön getrocknet. Mit einem Mantel von einer Kollegin und seinen triefenden Sachen ist er lange nach Mitternacht über den Hof getrottet. Armer Kerl. Na ja, wir haben da ja auch noch so allerlei Sachen mit ihm angestellt. Wenn man halt zu mehreren ist!"

Frau Raphael im Lucia-Kostüm, Anhalterin, ca. 55, wohnhaft in einer Kleinstadt. Lebt von Erinnerungen! Wegzehrung für wieviele Jahre noch?

Gute Nacht!

Cappuccino oder nur Milchkaffee?

"Ich soll bleiben, wo der Pfeffer wächst!" hat er gesagt. Fröhlich und beschwingt nahm Frau Raphael vom Frühstücksraum Besitz. "Und schauen Sie mal, was ich gefunden hab'!"

Sie schwenkte triumphierend ihre Scheckkarte.

"Hatte ich verkramt in den Tiefen meiner Handtasche. Und bei Karin hebt immer noch keiner ab. Dabei habe ich Karl vorgeflunkert, ich könne mit Karin für eine Woche auf so eine Art Alm im Gebirge fahren. Bleib' doch, wo der Pfeffer wächst, war seine einzige Antwort. Nix von Polizei und so, Suchaktion. Was geht in einem solchen Mann vor?"

Tiemann wehrte sich gegen Vermutungen, die in ihm aufkeimten. Aber das Wort "Nervensäge" hätte beinahe die Schleusentore seines Mundes passiert. Es fiel nicht nur der Zensur zum Opfer, sondern auch gewissen Irritationen. Verdammt, so unübel erschien ihm die Frau heute morgen gar nicht. Jetzt, wo sie Lebensfreude ausstrahlte, gelöst war, die Selbstvorwürfe, etwas ganz und gar Unerlaubtes, Skandalöses gewagt zu haben, sich verflüchtigt zu haben schienen, da konnte er sich gegen das Gefühl nicht wehren, diese Raphael sei erstens doch eine ganz sympathische und überdies gebildete Person. Und zweitens sei sie ihm vom lieben Gott oder einer Muse geschickt worden.

Wie hatte sein Verleger Kerkhoff gestern mahnend zu ihm gesagt: Tiemann, schreiben Sie mal was für die reifere Generation, für die Senioren. Das ist ein Marktsegment, dem wir uns in Zukunft verstärkt widmen müssen. Ein Drittel der Kunden in den Buchhandlungen, das haben Untersuchung zu Tage gefördert, sind Menschen jenseits der Lebensmitte, insbesondere Frauen. Und er hatte ihm noch entgegnet, dazu fiele ihm so schnell nichts ein.

Sollte er sich einlassen? Sollte er ....? Keine Recherche könnte so ergiebig, so echt, so prall sein wie das eigene Erleben.

Raphaela, der Erzengel, saß bei ihm am Frühstückstisch. Greifbar nahe. Und sprudelnd. Aber diese Haare! Trug man das heute so? Gekämmt ungekämmt? Ungekämmt gekämmt? Haare waren für Tiemann sehr wichtig. Ein äußerst erotisches Element. Oft war er schon viele schnelle Schritte hinter einer Frau hergelaufen, die wunderschöne lange oder kunstvoll geflochtene Haare hatte. Er wollte sie dann von vorn sehen; denn er glaubte, die Erfahrung gemacht zu haben, dass Frauen, die ihre Haare pflegen und schmücken, sehr dem Eros zugeneigt seien. Samtschleifen waren für Tiemann beinahe das, was für andere Reizwäsche bedeutete. Spangen wollte er öffnen, um herrliche Katarakte von langen, seidenglänzenden Haaren zu entfesseln. Wenn ich mal wegen eines sexuellen Übergriffs ins Gefängnis geworfen werde, hatte er sich immer wieder gesagt, dann, weil ich die Haare einer wildfremden Frau in der S-Bahn zu streicheln versucht habe. Halte an dich! musste er sich oftmals selber mahnen.

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