Frank-Thomas Mitschke - Die Bahn und ich
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Eine Lautsprecherstimme teilt mit, dass der Zug einen technischen Defekt habe und der nächste Bahnhof erstmal der Endbahnhof wäre, da die Lokomotive repariert werden muss. Sehr gut, wenn ich pünktlich irgendwo ankommen wollte, würde ich nicht mit der Deutschen Bahn fahren!
Wieder die Lautsprecherstimme - entgegen der vorigen Meldung müsse der Zug sofort halten, wenige Meter vor der Andeutung eines Dorfbahnhofs im hessischen Nirgendwo. Maschinenschaden - bis zum nächsten ICE-geeigneten Bahnhof schaffen wir es nicht mehr. Hunderte von Menschen - der ICE fährt als Doppelzug und ist voll besetzt - stehen bekoffert und betascht auf Gleisen und Wiesen und lassen ihre Umwelt ebenso hemmungslos wie lautstark an ihrer temporär wenig positiven Lebenseinstellung teilhaben. Heftige Diskussionen über die Unzuverlässigkeit der Deutschen Bahn wechseln sich ab mit individuell erlebten Horrorgeschichten, deren Wahrheitsgehalt vermutlich nicht einer intensiven Prüfung standhalten würde, die aber nichtsdestotrotz auf Marktschreierniveau präsentiert werden.
Die Zeit vergeht zäh wie Tapetenleim; Gott sei Dank wird die Ungewissheit über die Reisezukunft in keiner Weise durch vermutlich als überflüssig angesehene Lautsprecherinformationen über den möglichen weiteren Reiseverlauf unterbrochen, so dass die Fantasie über spontane Feldübernachtungen ungehemmt erstaunliche Früchte tragen kann.
Das Unerwartete geschieht nach zwei Stunden: Drei oder vier Züge kommen aus verschiedenen Richtungen angefahren und saugen die Stehenden ein. Schaulustige des kleinen Dorfes in der Nähe, die vermutlich noch nie mehr Personen als ihre 150 Einwohner gleichzeitig gesehen haben, kehren in ihre Hütten zurück und werden dieses Ereignis wohl noch ihren Enkeln überliefern.
Ich stelle fest, dass das Abendessen, das meine Frau vorbereitet hat, und das kühle Bier dazu auch zwei Stunden später als geplant noch schmecken und beschliesse, mich künftig von der Bahn nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.
Mitschkipedia - VERSPÄTUNG: Gegenteil von Fahrplan.
Cry for me Argentina
Vor mir im Zug sitzt ein Paar aus Argentinien, schon älteren Datums. Wie sich herausstellt, nur wenig jünger als ich. Den beiden - auf Europareise - haben böse Buben in Paris die Zugtickets gestohlen, und die Deutsche Bahn hat ihnen in nahezu grenzenlosem Wohlwollen ein Kulanzticket bis Basel ausgestellt.
Wie sich das für Argentinier gehört, sprechen sie nur das, was man in Argentinien für Spanisch hält - und zufällig sind gerade heute keine der sicher zahllosen Bahnmitarbeiter/innen unterwegs, die dieser Sprache mächtig sind. Bahn und Argentinien stehen sich quasi unfähig zur Kommunikation gegenüber.
Auch ich spreche leider nicht Spanisch, aber etwas Italienisch - was aufgrund mancher gemeinsamer Sprachwurzeln helfen könnte. Ebenso grossmütig wie grössenwahnsinnig biete ich meine Hilfe an.
Drei Stunden später sitzen wir in einem Abteil eines Ersatzzuges und die beiden sind begeistert, dass sich jemand ihrer angenommen hat. Dieser Begeisterung geben sie relativ lautstark Ausdruck, indem er (ich kenne nicht den Namen, wir sagen einfach nur du) laut singt und pfeift. Von Natur aus ist er mit einem Stimmvolumen gesegnet, das gute Laune als Grundstimmung ahnen lässt.
In Baden-Baden allerdings passiert das Unglück: in den völlig überfüllten Zug - die Menschen sitzen in den Gängen auf ihren Koffern und entsprechend mässig sind die individuellen Launen - kommt ein Ehepaar, das ausgerechnet im Epizentrum der Fröhlichkeit - also in meinem Abteil - Platz findet. Er ein dicker Mensch mit sandfarbenem Haar, sandfarbenem Schnurrbart, sandfarbenem Gesicht und einer Miene, die klar besagt, wie sehr er die Welt hasst. Der Schnurrbart ist korrekt je einen halben Zentimeter von den Mundwinkeln entfernt abrasiert, was ihm eine Aura verleiht, die eigentlich kein normaler Mensch anstrebt, es sei denn, er hätte eine starke Affinität zu österreichischen Gefreiten. Seine Frau ist eine kleine unscheinbare Blondine, deren Ausstrahlung zumindest um Grade freundlicher ist als die ihres sandigen Gatten.
Der Argentinier ist nach wie vor guter Dinge und lautet vor sich hin. Für westeuropäische Gemütsregungen ungewohnt, verleiht er seiner Freude durch lauten Spontangesang sowie durch frohes Pfeifen Ausdruck, was in dem kleinen Bahnabteil zugegebenermaßen etwas fremdartig wirkt.
Der dicke Sandmann krümmt sich in seinem kurzärmligen, weiss-rot-karierten Hemd über sein Buch wie eine Schnecke über einen Blütenstengel und flüstert gut vernehmbar kurze Satzfragmente wie „Was denken die sich eigentlich?“ und „Baaah, dieser Kerl!“ oder „Unerträglich!“ Die Argentinier verstehen es Gott sei Dank nicht und lassen sich ihre lateinamerikanische Ausgelassenheit nicht verderben, was den Geräuschpegel im Abteil konstant relativ hoch hält. Ich habe seit Stunden kein deutsches Wort mehr gesprochen.
An der nächsten Station wuchtet Sandmann seinen Koffer von der Ablage und sich selbst durch das Abteil, wiederum laut brummend „Ich könnte ja jetzt auf Wiedersehen sagen, aber das will ich auf keinen Fall!“ Ich sage freundlich „Machen Sie sich keine Gedanken, von uns will Sie ganz gewiss auch keiner jemals wiedersehen!“
Schön zu sehen, wie Sandmann zum Bleichmann mutiert und wortlos keuchend unter der Last des Koffers und der Erkenntnis dem Abteil entflieht.
Mitschkipedia - VERSTÄNDIGUNGSPROBLEME: Meist bei Personen auftretend, die durch Verwendung der gleichen Sprache vereint sind. Bei Unterhaltungen von Menschen unterschiedlicher Nationalitäten eher selten zu beobachten, da jeder sich Mühe gibt, die anderen zu verstehen und selbst verstanden zu werden.
Der Zoologe
Der Fahrkartenkontrolleur erschrak fast zu Tode, als er in den 1.-Klasse-Waggon trat und direkt auf dem Sitzplatz an der Tür einen Gorilla sitzen sah, der offenbar genussvoll eine Wurst verspeiste.
„Wem....wem gehört dieses Vieh?" schrie er laut. „Das muss sofort in einen Käfig gebracht werden, die Sicherheit der Reisenden ist gefährdet! Und wieso verspeist dieses - dieser Affe hier eine Bratwurst?"
Der Gorilla drehte seinen Kopf ein wenig und sah den Bahnmitarbeiter freundlich an. „Currywurst" sagte er. „Wie bitte?" flüsterte der erschrockene Bahnschaffner und trat drei Schritte zurück. „Es handelt sich um eine Currywurst" sagte der Gorilla, „und sie ist gar nicht so schlecht, wie immer behauptet wird. Und ein Affe - ich bitte Sie! Mein Name ist Prof. Dr. Weissmüller, und ich bin Direktor des Zoos in Wanne-Eickel. Momentan bin ich als Berater der Bundeskanzlerin unterwegs - wir untersuchen gerade die Frage, wie das neu zu schaffende Gehege für die äusserst seltene Okapi-Ameisenbär-Kreuzung beschaffen sein muss, deren Züchtung uns in Wanne-Eickel gelungen ist. Wollen Sie mein Ticket sehen?" Nahezu erschlagen von der Situation nahm der Kontrolleur mit zitternden Händen das Ticket und veredelte es mit seinem unverzichtbaren Knipser. Mittlerweile waren einige andere Personen aufgestanden und ringten sich um das exotische Paar Gorilla/Bahnschaffner. „Hier bitte" sagte der Gorilla, „ich zeige Ihnen gern ein paar Fotos!
Schauen Sie" - und er holte eine kleine Ledertasche aus seinem Mantel, den er an den Aufhänger am Fenster gehängt hatte - „hier bin ich neben der Kanzlerin!" Die Umstehenden sahen auf dem Foto den Gorilla im dunklen Anzug, mit Krawatte, direkt neben der Bundeskanzlerin stehend und ihr offensichtlich etwas erklärend. Etliche fein angezogene bleiche Personen - sicherlich Staatssekretäre oder ähnlich überflüssige, aber hochbezahlte Menschen - standen hinter Gorilla und Kanzlerin und bildeten so die notwendige Personenstaffage, denn ein Foto nur mit Kanzlerin und Gorilla wäre komisch. „Und hier" - er zog ein weiteres Foto aus dem Etui - „hier zeige ich der Frau Bundeskanzlerin unseren ganzen Stolz - Heiner, unser neugeborenes Okapi-Ameisenbär-Baby! Schauen Sie nur, so etwas sehen Sie nicht alle Tage!" Die Umherstehenden samt Schaffner geizten nicht mit „Ahs" und „Ohs", als sie das hässliche kleine Wesen mit überdimensionalem Rüssel und gestreiften Beinchen sahen, das wirkte, als habe man ihm viel zu grosse Ringelsocken angezogen. „Ein zoologisches Wunder, wirklich eine Sensation" sagte der Gorilla, „die Zoowelt beneidet uns um diesen Erfolg! Nun müssen wir einfach schauen, dass die Aufzucht gelingt - nicht ganz einfach, wenn man allein an das Futter denkt: Eine ausgewogene Ernährung aus Früchten, Gras und Ameisen muss täglich frisch zubereitet werden, und die Ameisen dürfen nicht älter als vier Wochen sein, sonst schmecken sie zäh und verkleben den Darm unseres Kleinen!" Er packte das Foto wieder zurück, wobei ein anderes aus dem Etui zu Boden fiel. „Und das" fragte eine Frau, „was war das denn? Zeigen Sie doch mal das Foto, das eben heruntergefallen ist!“
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