Hanna Holthausen - Das Geheimnis der schwarzen Schatulle

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Das Geheimnis der schwarzen Schatulle: краткое содержание, описание и аннотация

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Pierre findet im Sekretär seiner Mutter ein altes, abgenutztes Tagebuch. Der Inhalt ist fesselnd und wirft viele Fragen auf. Bevor er eine Antwort erhält, überschlagen sich plötzlich die Ereignisse.
Er sieht sich vor den Scherben seines Lebens und muss sich mit der Vormundschaft seines Großvaters arrangieren. Der schiebt den Enkel in ein Schweizer Internat ab. In Pierres Obhut befindet sich das alte Tagebuch, das er wie ein Luchs vor neugierigen Blicken Fremder hütet.
Erst nach zwei Jahren erhält Pierre eine Einladung des Großvaters, ihn in den Sommerferien in Frankreich zu besuchen. Dort findet er eines Tages bei einem heimlichen Streifzug durch die verbotenen Räume der großväterlichen Villa auf dem Dachboden eine schwarze Schatulle. Er bricht das Schloss auf und entdeckt den höchstbrisanten Inhalt. Augenblicklich weiß er, dass er in größter Gefahr ist. Panisch verlässt Pierre mit der Schatulle und dem alten Tagebuch im Rucksack das Haus. Wird er sich in Sicherheit bringen können, bevor jemand im Haus bemerkt, dass die Schatulle entdeckt wurde?

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4

Auf dem Weg in die Bibliothek überlegt er es sich kurzfristig anders und geht zurück in die Küche.

„Besser, wenn ich den Kram sofort wegräume.“

In zwei Tagen, wenn Felicitas wiederkommt, soll es auf keinen Fall wieder so aussehen wie zuletzt. Schnell spült er das soeben benutzte Geschirr und Besteck mit der Hand ab und räumt es an seinen Platz. Noch ein paar kleine Handgriffe, und dann endlich geht er hinüber in die Bibliothek. Die beiden Architekturbände flankieren das abgegriffene Lederbuch wie zwei Wachposten. Pierre greift nach dem Zeugnis einer Zeit, die noch nicht so lange vergangen ist, dass es keine Menschen mehr gäbe, die davon erzählen könnten. Kaum zu glauben, dass das, was dort geschrieben steht, noch so greifbar und gleichzeitig doch so weit von ihm entfernt ist. Langsam schlägt er das Buch auf und blättert an die Stelle, an der er es hat zuschlagen müssen. Mit jedem Wort taucht er weiter ein in die Welt des Mädchens, das seine Geschwister verloren und um sein eigenes Überleben gekämpft hatte.

Tag x

Noch immer habe ich kaum Kraft. Bin dürr wie ein Knochengestell und übersät mit Eiterkrusten. Aber ich muss das Bett verlassen, wenn mir mein Leben lieb ist. Meine Schreibstelle bin ich los. Ich arbeite als Putzfrau. Erfreulich daran ist einzig, dass ich nicht hinaus muss in die Eiseskälte. Aber auch alles andere kann mich nicht mehr erschüttern – Gestank, Widerlichkeit, Elend, Leiden, Sterben und Tod begleiten mich hier wie in den Blocks oder bei jeder Arbeit. Oft genug ist der Tod die reine Barmherzigkeit.

Tag x

Inzwischen weiß ich, dass Amra das Buch aufbewahrt hat, solange ich es nicht bewachen konnte. Sie war eine der Pflegerinnen auf der Typhusstation und hat sich sehr um mich gekümmert – oft hat sie damit den Ärger der Stationsleitung auf sich gezogen. Jetzt ist sie selbst erkrankt, und ich möchte sie gern besuchen. Aber ich weiß nicht, wo sie liegt.

Tag x

Als ich gestern das Erbrochene einer Kranken aufwischte, gingen wieder zwei Häftlingsärzte mit Listen an den Kojen entlang. Selektion. Wenn sie Nummern durchstreichen, ist der Tod der Kranken beschlossene Sache – sie kommen in die Gaskammer.

Ich entdeckte sie, als sie stöhnte und einer der Ärzte ihre Nummer durchstrich: Amra. Sie hatte mich gerettet. Als ich versuchte, den Arzt zu überzeugen, dass sie es schaffen kann, fragte er nur, ob ich statt ihrer gehen will. Selbst, wenn ich wollte, könnte ich sie nicht retten. Sie würden uns beide vergasen. So wertvoll, dass ich mein Leben gegen das eines anderen eintauschen kann, bin ich nicht. Nichts bin ich - das ist, was man mich wissen lässt.

Tag x

Mein Versuch, Amra zu retten, ist fehlgeschlagen. Wie konnte ich nur glauben, dass wir dasselbe Glück haben könnten, wie die beiden Frauen, die vor zwei Wochen eine Kranke in eine Matratze eingenäht hatten, um sie vor dem Gas zu retten? Eine der Pflegerinnen und ich versuchten, es nachzumachen und wurden entdeckt. Ich erwartete, zusammen mit Amra auf den Lastwagen zu kommen, der uns zu den Gaskammern fahren würde. Aber meine Strafe war viel schlimmer. Man zwang mich, eigenhändig meine Retterin auf die Ladefläche zu heben. Meine Kraft reichte kaum aus, ihren bewegungslosen Körper zu bewegen. Aber die Schläge und Fußtritte der Wachmänner zwangen mich, Amra in den Tod zu schicken, um selbst am Leben zu bleiben.

Ihr Blick hat sich auf ewig in mein Gedächtnis gebrannt – kein Vorwurf hat darin gelegen, Dankbarkeit fast, dass endlich bald alles vorbei sein würde. Nur für mich und tausende andere ist nichts vorbei. Stattdessen muss ich auf mich hinunterblicken, die sich an einem Elend von Lebensfädchen festklammert, statt sich tottreten zu lassen. Einzig dieses Buch hält mich davon zurück, einfach in den Zaun zu gehen.

Tag x

Verzweifelte Schreie, meist sind sie stumm, irren ziellos durch die Gassen zwischen den Baracken. Ziele gibt es hier nicht. Keine wirklichen. Die lauten Schreie hören wir kaum noch, die stummen kann man nicht hören. Man sieht sie mit den Augen der Seele. Man sieht sie, wenn man Seele hat. Sie, die sich zu Herren über Leben und Tod machen, sprechen uns ab, was sie selbst nicht zu besitzen scheinen – Seele. Sprechen uns ab, mit dessen Austreibung sie uns gleichzeitig drohen. Aber es bleibt beim Versuch, denn Seelen lassen sich weder fortlügen noch vertreiben oder gar ermorden. Womit wollen sie all das jemals rechtfertigen? Sie werden es müssen. Eines Tages werden sie es müssen.

Tag x

Lange konnte ich nicht schreiben. Nach Amras Abtransport brach ich zusammen und war kurz davor, zur Leeren zu werden, zu einer dieser Menschenhüllen ohne Blick und Leben. Wieder wurde das Buch auf wunderbare Weise von Frauen beschützt, bis es mir gestern von einer Unbekannten ausgehändigt wurde, die sagte, dass sie es nicht länger bewachen kann und es Zeit wäre, weiter zu schreiben.

Kurz darauf erschien eine Lagerälteste und fragte, wer bereit sei, die neue Nachtschicht für das Effektenkommando zu übernehmen. Gerüchte über dieses Kommando sprachen von gewissem Überfluss, von Luxus sogar. Obwohl Worte wie Überfluss und Luxus hier im Lager eher Misstrauen wecken, meldete ich mich. Morgen wird also meine erste Nacht im Kanadakommando sein.

Tag x im Jahr 1944

Frühling. Der Auszug aus dem Frauenlager erfolgte mit Orchestermusik. Wir marschierten an Lagerzäunen und Baracken entlang bis wir aus dem Hauptlager an ein Feld gelangten, auf dem Grün und sogar Wiesenblumen zu erkennen waren. Eine Weile später kamen wir in einen wunderschönen kleinen Birkenwald – daher der Name des Lagers. Birkenau. An der Seite des Waldes breitet sich das Lager mit niedrigen roten Gebäuden aus Ziegelstein mit auffallend großen Kaminen aus. Hinter dem Saunagebäude befinden sich Beete mit Gemüsepflanzen, Rasen und Blumenbeete und ein weißes Haus. Von der Hauptlagerstraße führt eine kleinere Straße zu den Blocks, die sogar eigene Toiletten haben. Direkt hinter dem anschließenden Drahtzaun erhebt sich eines der Backsteingebäude mit Schornsteinen, weitere ganz in der Nähe.

Tag x

Unsere Baracken sind beinahe komfortabel und haben sogar Fenster. Durch eines dieser Fenster habe ich es gesehen. Das, von dem wir gerüchteweise gehört hatten, habe ich mit eigenen Augen gesehen. Eine lange Schlange Menschen, hunderte, gingen in eine niedrige Halle. Als niemand mehr hineinpasste, wurde sie verschlossen. Dann stieg ein Mann die Leiter hinauf, die sich am Gebäude befindet, und legte eine Gasmaske und Handschuhe an. Etwas, das aussah wie weißes Pulver, schüttete er in eine Luke auf dem Dach und eilte, so schnell er konnte, die Leiter wieder hinunter. Und dann hörten wir die Schreie, verzweifelte Schreie. Sie drangen durch die Barackenbretter, durch den Boden, die Fenster und Türen, durch meine Hände in meine Ohren und Augen, in jede einzelne meiner Poren. Die Schreie qualvoll erstickender Menschen. Wie lange schon bin ich im Lager? Wie viele Menschen standen bereits in der Schlange? Tausende. Abertausende.

Tag x

Die erste Nacht war schlaflos. Keine der Frauen in meiner Baracke konnte ein Auge schließen. Wir arbeiten für eine Todesfabrik. Es ist eine Frage der Zeit, wann wir selbst in dieser Schlange stehen, die sich langsam in die Halle bewegt. Die Arbeit, die hier verrichtet werden muss, ist mit dem Schleppen schwerer Eisenteile und mit dem Ausgraben großer Steine aus gefrorener Erde nicht zu vergleichen. Wir wünschen uns die Erfrierungen und Verletzungen, die eitrigen Wunden und hungrigen Tage zurück, wenn wir die Männer des Sonderkommandos sehen. Ihre Aufgabe ist es, die Toten und Halbtoten aus den Gaskammern in die Krematorien zu transportieren. Berge von Leichen müssen sie in Öfen stapeln und verbrennen. Tag für Tag. Und immer quellen dicke, stinkende schwarze Wolken aus den großen Kaminen, die mir das Würgen in den Hals treiben.

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