Klaus Ulaszewski - Selbstverständlich Pistolen

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Der gewiefte Kunstsammler Hans von Ketteler unterbreitet der auf ausgefallene Wünsche spezialisierten Agentur 'Dschinn und Jeannies' ein heikles Angebot.
Zwei Wochen später steht Willi Haffke, Kommissar und naturverbundener Junggeselle, nicht nur am romantischsten Tatort, sondern auch vor dem sonderbarsten Fall seiner langen Karriere: einem Duell – im 21sten Jahrhundert.
Das Motiv vermutet er in einer zufälligen Laune gelangweilter Exzentriker. Doch der Hinweis seines Kollegen Quirin Stiens, dass eine der beteiligten Personen im Fall einer Serie organisierten Kunstdiebstahls involviert sei, lässt ihn bald daran zweifeln.

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Aber der Apfelbaum bereitet ihm Sorgen. Nicht nur, dass er die ersten Blätter verliert, auch die Enden der feineren Äste verlieren ihre Spannkraft und hängen schlaff herunter.

Er sucht die Sonnenbrille, findet sie auf der Stirn, lässt sie auf die Nase gleiten und schaut in den wolkenfreien, tiefblauen Himmel. Zwei Kondensstreifen kreuzen sich in rechtem Winkel. Ihm kommt dieser seltsame Begriff in den Sinn, den von Ketteler benutzte. Am Anfang stand ein O und er klang lateinisch. Daran erinnert er sich. Mehr fällt ihm nicht mehr ein. Er schlüpft in die Flip-Flops.

Zwei Minuten später steht er in der Agentur. Der obersten Schublade des Rollcontainers entnimmt er den Notizblock, schlägt die mit der Visitenkarte von Kettelers markierte Seite auf, notiert das hingekritzelte Wort 'Ordalium' auf einem Haftzettel und macht sich auf den Rückweg. Für einen Moment genießt er die angenehme Kühle der Durchfahrt. Dann treibt ihn der Uringeruch der Wildpinkler weiter. Als er den Bürgersteig betritt, kann er gerade noch ausweichen.

»Pass auf, du Penner!«, ruft ein Radfahrer, der beinahe das Gleichgewicht verliert.

»Pass selber auf, Arschgesicht!« Aber Delius' Hinweis auf des Radlers physiognomisches Charakteristikum kommt nicht mehr an.

Wie an jedem Abend herrscht reges Leben auf der 'Rittensteiner'. Seitdem ungezählte Cafés und Kneipen, Restaurants und Imbissstuben die Straße für sich entdeckten, entwickelte sie sich zu der Vergnügungsmeile der Stadt. Manchmal treibt ihn das Verlangen nach zwei, drei Bieren, die Möglichkeit eines anregenden Gesprächs oder die Aussicht auf einen spannenden Flirt herunter. Irgendjemanden trifft er immer. Aber heute steht ihm nicht der Sinn nach Leuten.

Einige Häuser entfernt werfen zwei Jugendliche mit Wasser gefüllte Luftballone nach nichts ahnenden Passanten. Sie kommen in seine Richtung. Er öffnet die Haustür und huscht in den Flur. Ein Ballon fliegt noch durch den Türspalt, erwischt ihn aber nicht. ›Glück gehabt‹, denkt er. Dabei fällt ihm der 'Apfel' ein. Er wartet, bis das triumphale Lachen der beiden verklingt, geht zurück in den Hof, schließt den Gartenschlauch an und dreht den Wasserhahn auf. Mit der maximal einstellbaren Durchflussmenge wässert er den Wurzelbereich. Danach dreht er die Wasserregelung auf Sprühen, hält die Düse halb Richtung Krone, halb über sich selbst und genießt den erfrischenden Nebel, der beim Niedersinken winzige Tröpfchen auf der Haut bildet.

Wieder auf der Dachterrasse, öffnet er im Netbook ein Internetsuchportal und gibt den Begriff 'Ordalium' ein. Er klickt auf das erste Ergebnis der Suchanfrage. Eine Online-Enzyklopädie zeigt zunächst die deutsche Übersetzung an: ›Gottesurteil‹*. Danach erhält Delius eine kurze Begriffsdefinition: Ein Gottesurteil (lat. Ordalium) oder Ordal ist eine vermeintliche, durch ein übernatürliches Zeichen herbeigeführte Entscheidung in einem Rechtsstreit. Dabei liegt die Vorstellung zugrunde, ein höheres Wesen greife im Zusammenhang eines Rechtsfindungsprozesses ein, um den Sieg der Gerechtigkeit zu garantieren.

Es folgen - zusammengefasst auf drei Seiten - Informationen zur Etymologie, Geschichte und Einteilung in unterschiedliche Arten von Ordalen sowie Hinweise zu Literatur und Weblinks.

Delius öffnet das Funktionsfenster W-Lan-Drucker, drückt auf OK, geht in die Küche, öffnet eine dritte Flasche Bier und entnimmt auf dem Rückweg dem Ausgabeschacht das Papier. Wieder am Tisch sitzend studiert er den Artikel.

Da wird von Proben mit heißem und kaltem Wasser berichtet, von Feuerproben oder dem Liegen im Grab unter der Erde. Bei der Feuerprobe, liest er, muss der Delinquent ein glühendes Eisen mehrere Schritte weit tragen. Entzündete sich nach einigen Tagen die Wunde, statt zu heilen, galt dies als Schuldbeweis.

Er erfährt, dass zwischen einseitigem und zweiseitigem Ordal unterschieden wird und innerhalb dieser Unterscheidungen eine weitere Einteilung erfolgt - in einerseits das Ermittlungsordal (Versuch des Klägers, die Wahrheit seiner Anschuldigung zu beweisen) und andererseits in das Abwehrordal (Versuch des Angeklagten, seine Unschuld zu beweisen).

Unter den einseitigen Ordalen fasst man all jene zusammen, bei denen der vermeintliche Rechtsbrecher oder Ankläger sich alleine einem Gottesurteil unterziehen muss und lediglich mit den Elementen, vor allem Wasser, Feuer und Erde, oder mit heiligen Gegenständen in Kontakt tritt.

Bei den zweiseitigen Ordalen steht dem Beklagten ein Kläger gegenüber oder ein Unruhestifter einem anerkannt Friedliebenden. Hierzu gehören der Zweikampf, das Kreuzordal und das Kerzenordal.

Von Ketteler sprach sicher vom Zweikampf, vermutet er. Ein Zweikampfordal, geführt als Duell, dessen Ausgang ihm die Richtung zeigt. Eine übernatürliche Weisung, ein Gottesurteil, dem er gehorchen wolle. Delius muss grinsen. ›Total abgedreht dieser von Ketteler‹, denkt er.

Seine Augen brennen, und ein Gähnen nach dem anderen überfällt ihn. Erst jetzt bemerkt er die fortgeschrittene Dämmerung. Er legt die Papiere auf den Tisch, trinkt den letzten Schluck Bier und bedauert, mit Blick in den sternenklaren Himmel, nicht auf der Terrasse schlafen zu können. Das wäre zwar möglich, aber dafür müsste er Tisch und Stuhl ins Wohnzimmer tragen und die Isomatte aus dem Abstellraum holen. Danach steht ihm jetzt nicht der Sinn. Andererseits die Wärme ... Er kann sich nicht entscheiden. Vielleicht sollte er zunächst die Temperatur im Schlafzimmer auf Erträglichkeit prüfen und dann zwischen Terrasse oder Bett wählen.

In Shorts und T-Shirt wirft er sich auf die Matratze, schaut durch das Fenster der Dachschrägen in den inzwischen schwarzblauen Himmel und verliert sich in Gedanken. Ohne eine Wahl zu treffen, schläft er ein.

Im Morgengrauen wacht er auf, inmitten einer von mächtigen Laubbäumen umsäumten Lichtung. Die Kühle der Nacht umschlingt ihn. Tau liegt auf der Wiese. Nebelschwaden ziehen vorüber. Zwanzig, dreißig Meter entfernt geben sie die Konturen einer Gestalt frei. In seinen Augen liegt noch der Schlaf der Nacht, sodass er nur Umrisse erahnt. Aber er bemerkt, dass die Statur der Person seiner eigenen gleicht. Er kneift die Lider zusammen. Der Schlaf fällt ihm von den Augen. Kurz darauf sieht er klar und erkennt den anderen. Ist es wirklich er selbst, der dort steht - eine Armbrust im Anschlag. Etwa ein Spiegelbild? Wenn ja, würde er eine Armbrust in den Händen halten. Er versucht, die Arme anzuheben. Aber es gelingt ihm nicht. Die Gewissheit, somit unmöglich eine Armbrust in den Händen zu halten, erleichtert ihn wenig. Im Gegenteil. Denn genauso gewiss steht da drüben nicht sein Spiegelbild. Oder etwa doch? Oder erlebt er eine Fata Morgana? Unsinn, hier, so früh am Morgen, ausgeschlossen. Eher eine Illusion. Hatte er etwa geraucht, vielleicht sogar Pillen eingeworfen? Nein, Drogen lassen ihn seit zwanzig Jahren kalt. Und zuviel Bier war's auch nicht, gestern Abend.

Der andere - oder ist es doch er selbst? - steht ihm unverändert gegenüber, die Beine leicht gespreizt, die Armbrust im Anschlag. Jetzt sieht er die gespannte Sehne. Der Pfeil zielt genau auf ihn.

Er will weg, aber kann nicht. Was ist mit den Beinen? Er sieht an sich herunter, aber erkennt den Körper nicht. Sein Kopf sitzt auf den Schultern eines Fremden.

Er schaut wieder herüber, möchte sich zurufen, sich warnen, dass er es selber sei, der hier stehe.

»Achtung, Vorsicht, warte! Schau hin, wer ich bin!«, versucht er herauszubringen, doch seine Zunge gehorcht ihm nicht.

Er sammelt alle Kraft, versucht es erneut: »Hilf mir, mein Freund, nenne den Preis für meine Freiheit.« Aber seine Kehle erscheint wie zugeschnürt, und es entweicht ihm nur ein Röcheln.

Stattdessen, kaum wahrnehmbar, aber für Delius deutlich zu spüren, erhöht der andere die Körperspannung, kneift entschlossen die Augen zusammen und fixiert das Ziel - seinen eigenen, auf dem Rumpf eines fremden Körpers sitzenden Kopf.

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