Peter Schmidt - Ein Fall von großer Redlichkeit

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Papst ist während des Kalten Krieges schon lange unzufrieden mit dem westlichen System und plant als Sprachwissenschaftler die Seiten zu wechseln. Bei seiner anschließenden Arbeit in der Deutschen Bücherei in Leipzig kommt er einem geheimen Informationsaustausch von Agenten auf die Spur, der über Codes in ausgeliehenen Büchern stattfindet. Daraus entwickelt sich das deutsch-deutsche Verhältnis zu einem perfiden, ja alptraumartigen Komplott.

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„Fangen wir oben auf der Karte an und arbeiten wir uns langsam bis zur Mitte vor“, schlug er vor, als die Flasche leer war.

„Wollen Sie mich betrunken machen?“

„Ich will nur, dass wir uns etwas näherkommen. Fürs erste würde ein Du reichen.“

„Also gut.“ Sie streckte zögernd ihre Hand aus. „Julia – schließlich sind wir Arbeitskollegen.“

„Wolfhard.“

„Ernsthaft? Ein seltener Name. Ich werde Sie – ich meine.., ich werde dich Wolf nennen, obwohl es nicht zu dir passt.“

„Ja, ich gehöre eher dem Kreis der Lämmer an.“

Sie bestellten eine Flasche halbsüßen Tschechen und tranken sie bis zur Hälfte aus. Er sah, dass sie Schwierigkeiten hatte, gerade auf dem Stuhl zu sitzen.

„Wir sollten unsere Karten offen auf den Tisch legen“, sagte er plötzlich. „Welche Instruktionen hat man dir gegeben?“

Instruktionen ...?

„Mag sein, dass es nicht das richtige Wort ist. Aber irgendetwas muss man dir doch ans Herz gelegt haben.“

„Ich verstehe nicht, wovon du redest.“

„Wie ich mich einlebe, was ich rede. Ob ich ein guter Freund der Republik bin – oder ob ich mit anderen Absichten komme.“

„Mit welchen anderen Absichten?“, fragte sie und musterte ihn verständnislos.

„Karten auf den Tisch“, sagte er und berührte mit der Hand ihren Unterarm. „Damit es nachher keine Enttäuschungen gibt. Was haben sie dir aufgetragen?“

„Du bist verrückt.“

„Es ging plötzlich alles zu schnell. Da sind mir einfach Zweifel gekommen.“

„So? Na, ich kann dir nicht helfen. Welche Karten legst du denn auf den Tisch?“

„Harmlos bis ins Mark.“ Er hob beschwörend zwei Finger.

„Hier gibt es nur eine Überraschung“, sagte sie und zeigte zu einer schweren dunklen Holztür hinunter. „Wenn man lange genug bleibt, wird manchmal um Mitternacht der Hexenkeller geöffnet, und alles, was Rang und Namen hat im Faust, tanzt durch den Raum.“

4

Der Lesesaal der Deutschen Bücherei war ein hoher, düsterer Raum mit umlaufenden Balustraden und dunkel lasierten Holztreppen an jeder Ecke. Unter den schmalen Fenstern hoch in der Außenwand stand das Pult der Aufsicht, einer blau gekleideten, älteren Frau. Es befand sich zwischen zwei Karteikästen, von einem Globus gekrönt.

Papst konnte über mehrere Tischreihen hinweg erkennen, dass sie unermüdlich ernst und voller Strenge die verstreuten Leser auf den zweihundert Sitzplätzen beobachtete und jedes zu laute Geräusch mit einer nervösen Geste des Kopfes beantwortete.

Wenn das nicht ausreichte, tat sie einige Schritte in die Richtung des Störenfrieds. In der Regel genügte es, um ihn sofort zum Verstummen zu bringen.

Ein Mittelgang teilte den Saal. Die eine Hälfte der Tische sah zur anderen Hälfte – als genüge der strenge Blick der Aufsicht noch nicht, sondern müsse durch die Blicke der jeweils anderen Seite unterstützt werden.

Über jedem Tisch aus dunklem Holz befand sich eine gedämpfte Leuchtstoffröhre, und wenn Papst nur flüchtig von seinem Ende in der hintersten Reihe aufblickte, sah er nichts weiter als dieses Heer rötlichgelber Leuchtstoffröhren, über denen – in kaum mehr als drei, vier Metern Höhe – schon wieder dieselbe Finsternis begann, wie sie an trüben Novembertagen auch draußen herrschte.

Drei Glastüren an der Breitseite wurden manchmal geöffnet: immer lautlos, denn jeder der Eintretenden schien zu wissen, dass Ruhe und Ordnung das oberste Gebot war. Ein Schild neben dem Eingang verbot das Mitbringen von Essen und Getränken.

Hier wird also für einige Wochen mein Arbeitsplatz sein, dachte Papst und musterte manchmal von seinem Holzsessel aus den Buchbestand an den Wänden.

In den Wandregalen unten auf der Zwischenetage standen die Gebiete Politik, Philosophie, Militärwesen, Klassiker des Marxismus-Leninismus, Psychologie und Pädagogik, ferner Geschichte, Kunst und Recht, doch der größere Teil der Werke wurde an den beiden Ausgaben in der Vorhalle bestellt und aus riesigen, für Leser unzugänglichen Magazinen geholt.

Da Julia mit der Ankündigung weggegangen war, sie wolle sich um die Zuweisung seines Arbeitsgebietes kümmern, blätterte er in der alten militärtechnischen Ausgabe eines Düsseldorfer Verlages aus dem Jahre achtundfünfzig.

Nach einiger Zeit sah er auf die Uhr über dem einen Saaldurchgang: merkwürdig, überlegte er, sie muss schon eine gute halbe Stunde fort sein.

Er hatte erwartet, dass sie in Begleitung eines Angestellten zurückkommen würde, doch als sie in den Flügeltüren erschien, war sie allein und gab ihm nur einen Wink, ihr zu folgen.

„Es ist oben“, sagte sie. „Herr Felder erwartet uns.“

„Felder?“

„Ein umgänglicher Mensch.“

„Von der Universität oder einer der Bibliothekare?“

„Ich weiß nicht ... aber was spielt das schon für eine Rolle?“ Sie ging voraus.

Das Zimmer, in das sie ihn führte, war ein winziger Raum hinter einer weißlackierten Tür, in dem sich nichts weiter als ein Schreibtisch und zwei Stühle befanden. Der Mann auf der anderen Tischseite nickte Papst wohlwollend zu.

„Na ausgezeichnet. Willkommen in Leipzig“, sagte er.

Seine Stimme klang tief und bestimmt. Er hatte die Angewohnheit, während der Sprechpausen manchmal mit dem Daumen über seine Schneidezähne zu streifen.

Papst schätzte ihn auf etwa fünfundfünfzig. Kein Fältchen verunzierte sein lang gestrecktes, schmales Gesicht. Die Ohren waren etwas zu klein geraten: als hätten sie im Kindesalter aufgehört zu wachsen.

„Ich werde draußen warten“, sagte Julia und setzte sich, ehe er protestieren konnte, auf den einzigen Stuhl im Gang, der nach Papsts Überzeugung allein für diesen Zweck hinausgestellt worden war.

„Zigarette? Nein, richtig – Sie sind Nichtraucher. So laufen Sie nie Gefahr, im Bett zu verbrennen.“

Er legte das unangebrochene Päckchen lächelnd in die Schublade zurück.

„Worauf spielen Sie an?“

Der andere überging seine Frage. „Wir werden in den nächsten Wochen gelegentlich miteinander zu tun haben. Neben Julia bin ich Ihr zweiter Kontaktmann. Sie können sich mit allen Problemen oder Beschwerden an mich wenden.“

„Sind Sie mein unmittelbarer Vorgesetzter an der Universität?“

„Nicht direkt.“

„Wann werde ich ihn sehen?“

„Nachmittags. Wenn Sie Ihren Vertrag unterschreiben. Unsere Republik will jedem Neuankömmling die Eingliederung erleichtern. Dazu werden solche Kontaktleute wie ich eingesetzt.“

„Was ist mein erstes Arbeitsgebiet?“

Felder schien diese Frage erwartet zu haben. Er legte ein maschinengeschriebenes, etwas vergilbt aussehendes Manuskript im DIN-A4-Format auf den Tisch.

„Da Sie mit unserem System sympathisieren, sind Sie sicher auch in seiner Geschichte bewandert. Sie erinnern sich, dass Lenin, als er aus sibirischer Verbannung kam, unter dem falschen Namen Meier in München lebte und dort die erste Nummer der Iskra – auf deutsch ‚ Der Funke ’ – herausgab?

Neben dieser nach Russland geschmuggelten neuen Zeitung sozialistischen Typs verfasste er, was wenig bekannt ist, einige kurze politische Schriften in deutscher Sprache, von denen in unseren Archiven Kopien maschinengeschriebener Manuskripte existieren. Sie wurden in Lenins Auftrag von verschiedenen Mitarbeitern nach seinen handgeschriebenen Manuskripten angefertigt und sollten unter deutschen Sozialdemokraten verbreitet werden. Lenin wohnte damals bei einem sozialdemokratischen Gasthausbesitzer namens Rittmaier, ehe er in eine Mietskaserne nach Schwabing umzog.

Es war kurz vor der Abfassung seiner bekannten Schrift ‚ Was tun? ’, und viele Gedanken finden sich bereits in diesen vorausgehenden Arbeiten. Sie können sich denken, dass sie für die Geschichte des Sozialismus von allergrößter Bedeutung sind.

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