Rainer Rau - Wachkoma

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Marc Bennet wird durch einen Autounfall ins Koma versetzt. Wochen später findet er langsam den Weg ins Leben zurück. Da muss er erfahren, dass sein Freund und Kollege, beide sind leitende Angestellte der «Deutschen Wertbank», den versuchten Mord an ihm in Auftrag gegeben und mit seinem Namen große Geldbeträge unterschlagen hat.
Bennet erfährt, dass seine Frau ausgerechnet bei seinem Kollegen sexuelle Erfüllung sucht. Er versucht, sie zu warnen, doch er kann ihren Tod nicht verhindern.
Bennet sinnt auf Rache, die ebenfalls zum Tode des Mörders von Sabrina Bennet führt.
Der Thriller deckt mögliche unseriöse Hintergründe und bankinterne Abläufe auf, die eine Profitgier mancher Banken erklären. Die Handlung ist jedoch fiktiv. Ähnlichkeiten mit Personen, Bankinstituten oder Namensgleichungen aller Art, insbesondere der der «Deutschen Wertbank» sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Trotzdem wird mancher Bankkunde eventuell gewisse Parallelen zu seiner Geldan-lage finden.
Über Wachkomapatienten und ihre Empfindungen gibt es unterschiedliche Erfahrungen der Mediziner. In diesem Thriller ist eine Komavariante, bei der der Patient nach Wochen ins Leben zurückkehrt, angenommen. Der Autor möchte den Angehörigen der 6.000 Wachkomapatienten, die es alleine in der Bundesrepublik Deutschland zurzeit gibt, keine falsche Hoffnung auf Genesung machen, noch diese in Abrede stellen und ausdrücklich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass die Geschichte zu 100 Prozent frei erfunden ist.

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Rainer Rau

Wachkoma

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Inhaltsverzeichnis Titel Rainer Rau Wachkoma Dieses ebook wurde erstellt bei - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Rainer Rau Wachkoma Dieses ebook wurde erstellt bei

VORWORT – ODER IST ES EIN ZITAT? VORWORT – ODER IST ES EIN ZITAT? Zitate werden oft gerne dazu benutzt, um dem Leser zu suggerieren, dass derjenige, der sie benutzt, sie auch versteht und danach handelt. In Wahrheit schmückt man sich lediglich mit vermeintlich schlauen Aussagen anderer. Zitate werden oft auch Menschen zugeordnet, von denen sie gar nicht stammen. Verstorbene Personen können sich dagegen nicht wehren – Lebende wollen es nicht, bleibt doch ein Zitat oft länger im Gedächtnis als die Taten selbst. Rainer Rau (geb. 1952) Autor und Autodidakt

1. Der Unfall.

2. In der Klinik.

3. Verräter erkannt.

4. Krisensitzung.

5. Beförderungsfeier.

6. Besuch einer alten Liebe.

7. Bankenverlust.

8. Im Wohnmobil der Luxusklasse.

9. Ein neuer Nachbar.

10. Bankermittlungen.

11. Beseitigungsplan.

12. Die Genesung.

13. Auftragsmord.

14. Die Verwechslung.

15. Observierung.

16. Obdachlose unter sich.

17. Geschenke für Freunde.

18. Der Schock.

19. Wiedersehensfreude.

20. Vier Seelen im Feuer.

21. Das Alibi.

22. Neue Kleider machen Leute.

23. Trauer am Grab bringt Freude.

24. Kündigung und Alibi.

25. Die Auferstehung.

26. Gute Reise ins Jenseits.

27. Ein stabiler Küchentisch.

28. Schauspieler ist man, oder ist man nicht.

29. Eine Auskunft für hundert Euro.

30. Eine Kiste mit Inhalt.

31. Profit der Banken.

32. Schnelle Preiserhöhung.

33. Abstand ist hilfreich.

34. Reisevorbereitungen.

35. Altes Haus ist schalldicht.

36. Ein Schweizer Nationalgericht.

37. Auge in Auge.

38. Der liebe Herr Sprüngli und die bilateralen Beziehungen.

39. Harter Stahl.

40. Lohnübergabe und Familienplanung.

Personen:

Impressum neobooks

VORWORT – ODER IST ES EIN ZITAT?

Zitate werden oft gerne dazu benutzt, um dem Leser zu suggerieren, dass derjenige, der sie benutzt, sie auch versteht und danach handelt. In Wahrheit schmückt man sich lediglich mit vermeintlich schlauen Aussagen anderer.

Zitate werden oft auch Menschen zugeordnet, von denen sie gar nicht stammen. Verstorbene Personen können sich dagegen nicht wehren – Lebende wollen es nicht, bleibt doch ein Zitat oft länger im Gedächtnis als die Taten selbst.

Rainer Rau (geb. 1952) Autor und Autodidakt

1. Der Unfall.

Der Abschied von einer langen und wichtigen Arbeit ist immer mehr traurig als erfreulich.

Friedrich von Schiller (1759–1805) Deutscher Dichter, Philosoph, Historiker

Der Wagen von Marc Bennet fuhr ruhig wie ein Uhrwerk und schnurrte wie ein Tiger, wenn er das Gaspedal bis zum Anschlag durchtrat. Die Tachonadel kletterte auf gute 240 Sachen. Trotzdem waren kaum Fahrgeräusche im Inneren des Wagens zu hören. Die Lautstärke des Radios hingegen lief auf Maximum. Den neuen Hit von P!nk musste man auch laut hören.

Nur so konnte man abschalten, sagte er sich. Nur so vergaß man alles um sich herum.

Und das wollte Marc Bennet. Es hatte Ärger in der Bank gegeben. Im Vorstand traf man seiner Meinung nach falsche Entscheidungen, die er in seiner Abteilung und gegen seinen Willen umsetzen musste. Das war zwar schon des Öfteren in der Vergangenheit der Fall gewesen, aber die Forderungen der Geschäftsleitung nach ansteigenden Profiten wurden immer massiver. Gewinne standen nicht seit heute auf der Agenda der Banken, jedoch so übervorteilt wie in den letzten Jahren, wurde der Kunde König bei kaum einem anderen Dienstleistungsanbieter.

Insbesondere taten Bennet die Bankkunden leid, die ihre mühsam ersparten Groschen auf Anraten der Sachbearbeiter in Risiko geschäfte und langfristige Immobilien- oder Schiffsanleihen steckten. Mit solchen Anleihen machte die Bank immer ein gutes Geschäft.

Und dann war da die Frage seines Freundes, die ihn wie ein Hammerschlag traf.

Die Autobahn war zu dieser nächtlichen Stunde relativ frei und so konnte er diese hohe Geschwindigkeit fahren. Kontrollen gab es so spät sowieso keine. Die Nachtbesetzung der Autobahnpolizei war dafür personell nicht ausgerüstet.

Marc Bennet fuhr gerne schnell, war aber ein sicherer Fahrer und vermied jedes Risiko.

Er hatte sich nach dem Meeting in der Frankfurter Bank noch mit einem Kollegen zu einem Glas Bier in einer kleinen Gaststätte auf der »Freßgass«, nahe der alten Oper getroffen, was in Insiderkreisen über die Grenzen Frankfurts hinaus als angesagtes Lokal galt.

Von seinem Kollegen erfuhr er von Gerüchten über Unregelmäßigkeiten bei Überweisungstransaktionen seiner Abteilung. Genaues war jedoch nicht bekannt und so konnte der Kollege auch nur Andeutungen machen und keine detaillierten Informationen geben.

Bennet wusste aber, gab es erst einmal ein Gerücht, war dies nur schwer zu entkräften und seinem weiteren Karriereweg in dieser Bank hinderlich. Er musste herausfinden, was an dem Gerede dran war. Und es war Eile geboten, denn wackelte der Stuhl erst mal, dann konnte er auch ganz schnell kippen. Dafür würden dann schon liebe Kollegen sorgen, die in den Startlöchern scharren und auf Ablösung drängen würden.

Sie aßen eine Kleinigkeit im Lokal und tauschten dabei Erfahrungen, das Bankwesen im Allgemeinen betreffend, aus.

Klaus Kollmann war, wie Bennet auch, Leiter der Auslandsdevisenabteilung. Bennet für den Bereich Kundenbetreuung Hessen Nord und Kollmann für Hessen Süd. So tauschten sie sich oft aus und hielten sich, banktechnisch gesehen, auf dem Laufenden. Scherzhaft verglichen sie sich selbst und ihre Tätigkeit mit Aldi Nord und Aldi Süd.

Bennet arbeitete nun schon 21 Jahre bei der deutschen Wertbank in Frankfurt und Kollmann ebenfalls schon stattliche 18 Jahre.

Es entstand im Laufe der letzten zehn Jahre eine Freundschaft zwischen ihnen und sie unternahmen mit ihren Frauen Ausflüge und fuhren auch schon mal zusammen in den Urlaub, wobei die Reisen, durch die eigene Bank organisiert, sie ins europäische Ausland sowie nach Amerika und Afrika gebracht hatten. Beide Paare waren kinderlos. Ihre Interessen aber waren gleichen Ursprungs und drehten sich um Geld, Arbeit, Urlaub und Hobby.

Kollmann hatte eine sehr persönliche Frage auf den Lippen und man sah ihm an, dass er mit sich kämpfte.

Bennet schaute ihm in die Augen und sagte: »He, was ist? Was hast du? Irgendetwas willst du doch wissen. Was? Sag schon!«

»Es geht mich ja nichts an … aber als wir das letzte Mal bei Euch waren …«

»Ja, wir haben im Garten gegrillt. Was war da?«

»Ist mit dir und deiner Frau alles in Ordnung?«

»Ja. Natürlich. Wie kommst du darauf?«

»Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Maria sagte mir auf der Heimfahrt von euch, dass sie ein komisches Gefühl hätte, als ob deine Frau einen anderen hätte. Sie hätte sich so seltsam benommen.«

Marc Bennet war sprachlos. Erst nach langen Sekunden, in denen sein Freund ein sehr schlechtes Gewissen hatte, sagte er: »Nein. Hat sie bestimmt nicht. Das wäre mir aufgefallen. Das würde ich doch bemerken!«

Kollmann nickte und schaute in sein Bierglas. Er dachte, dass dies wohl eher Frauen bemerken würden. Männer hatten wohl für solche Signale keine allzu große Sensibilität. Das wollte er Bennet aber jetzt nicht sagen.

»Und sonst ist alles zwischen euch in Ordnung?«

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