Gunter Preuß - Wie ein Vogel aus dem Ei

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Hin- und hergerissen zwischen vorgesteckten Zielen und der Sehnsucht nach Unbekanntem und Wagnis ist das Mädchen Cornelia, genannt Conny. Und sie macht verwirrende, komische wie schmerzliche Erfahrungen: mit Jungen, Männern, der eigenen Schwester. Um Klarheit zu gewinnen, schreibt sie alles nieder. Geschehen in den Achtzigerjahren der DDR. Heute, als junge Frau liest sie nach. Denn plötzlich ist ihr Jugendfreund Ludwig wieder aufgetaucht, mit dessen Rennrad sie einmal vom Kilimandscharo fliegen konnte…

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Aber. Ja, aber. So schön war es nie wieder wie damals mit Ludwig Zeller. Auf seinem Rennrad die Abfahrten vom Kilimandscharo. Der streichelnde Wind. Die Helligkeit des Blaus. Die Wärme unter der Haut. Das Aufeinander Zugehen. Die Lust zu leben. Das alles gibt es noch zwischen uns. Und mehr noch. Diese Woche des Zusammenseins hat es bewiesen. Beweise. Die taugen doch nur für die Vergangenheit. Schon in der Gegenwart sind sie anzuzweifeln. Und für die Zukunft sind sie ausgeschlossen.

Was nun? Was werde ich Ludwig sagen, wenn er zurückkommt und mich in die Arme nimmt? Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht.

Ich ziehe die Gardine wieder zurück und sehe über die Straße auf den Hauseingang. Noch immer stehen die beiden eng zusammen, als könnte sie nichts auseinander bringen. Doch ein Denkmal, das wegen seiner Schwere abgestellt und vergessen wurde? Morgen wird ein Auto vorfahren, Männer werden es aufladen und in einem Park aufstellen. Ein Spielplatz für Stadtsperlinge.

Aber da zeigt sich Leben, es sind doch zwei, du und ich , sie schwanken, die beiden, leicht rhythmisch, ein Pendeln, wie gesagt, der Schlag ihrer Herzen, wer weiß, die Unruhe in zwei Menschen.

Wie ein Vogel aus dem Ei . Ich schlage die erste Seite auf und lasse mich in eine Welt ein, die man Vergangenheit nennt. Für viele Menschen ein abgesperrter Müllplatz, auf dem unliebsames Leben entsorgt wird. Für andere das gelobte Land , in dem sie sich in ihren Tagträumen aufhalten, weil sie in der Gegenwart nicht bestehen können.

Ich weiß nicht, ob mein Rückblick gut und richtig ist, ob ich mich in der Vergangenheit verlaufen und vielleicht mutlos in der Gegenwart ankommen werde; ich weiß nur, dass ich es wagen muss, dass Ludwig und auch ich eine Antwort brauchen.

Denn noch einmal werden wir uns so nicht begegnen.

1.

Änni hat mir geschrieben. Änni, die Jolly Eisenarm genannt wird, in Künstlerkreisen. Sie braucht ein Stück für ihr Theater. Sie ist gerade bei der Gründung. Jolly Eisenarms tragische Bühne (worauf mit Kunst gezeigt wird, wie das Leben so spielt) . Sie schreibt, sie brauche ein Stück Leben. Eine richtige Geschichte. Eine, in der die Liebe die große Rolle spielt. Wie's nun mal im Leben so sei. Ich solle mich auf den Allerwertesten setzen und aufschreiben, was mir aus dem Herzen fließe. Ich, Conny Warmbrunn, im blühenden Alter von achtzehn Jahren, sei auf jeden Fall eins der vielen unentdeckten Talente, die das Leben bietet. Gezeichnet Jolly Eisenarm. Künstlerische Leiterin der tragischen Bühne.

Änni, das gute Herz. Ihr Theater wird wohl immer ein Traum bleiben. Aber's ist ein guter Traum. Und der gehört zu ihr wie ihr Nettogewicht von drei Zentnern und zwei Pfund. Das lässt sie sich nicht nehmen. Kein Gramm. Und so wird sie auch ihren Traum festhalten. Mit Augenzwinkern.

Änni hat mich aufgefordert, meine Geschichte aufzuschreiben. Aber was ganz anderes zwingt mich dazu. Ich könnte's auch in Musik fassen. Nur fehlen mir die Töne und was man so braucht. Und's würde auch zu ungenau. Malen könnte ich's auch. Wie damals mit Ludwig Zeller. Aber im Augenblick kann ich die richtigen Farben dazu nicht finden. Nun versuche ich's mit Schreiben. Da habe ich's dann schwarz auf weiß. Und's gibt kein Entschuldigen und Verstecken mehr. Ich habe die Verantwortung für mich und meine Geschichte. Bin endgültig raus aus dem Behütetsein. Ich fürchte mich ein bisschen davor. Aber so muss es sein.

Was ich schreibe, wird für Ännis Theater auf keinen Fall geeignet sein. Stattdessen werde ich es Ludwig Zeller schicken. Es wird nichts mehr ändern. Ich hätte's früher tun müssen. Ich hatte nicht den Mut. Und nicht die Kraft. Und die gehören nun mal zur Wahrheit wie das Leben zur Kunst. Das ist aus Jolly Eisenarms von mir gesammelten Worten. Jetzt, wo's mir ziemlich dreckig geht, wo ich weiß, dass es für immer aus ist mit Ludwig Zeller, habe ich beides. Ich habe das alles wohl erst durchmachen müssen, um zu begreifen. Nun werde ich alles aufs Papier bringen. Wie ich's gesehen habe und jetzt erkenne. Kunst bringt Klarheit, hat Änni mir immer wieder gesagt. Und Klarheit brauche ich jetzt. Fürs Weitergehen. Und weitergehen muss es. Das ist klar.

Bin vor ein paar Tagen in der Kleinstadt C. angekommen. Fühle mich wie ein Boot, das nicht vom Ufer loskommt. Das große Wasser lockt mich manchmal. Der Wind hat aufgefrischt. Mir fehlen nur noch die Segel. Bildlich gesehen das Ganze. Erst mal raus aus dem Hafen. Irgendwie werde ich den Kahn schon steuern. Ich brauche Segel. Unbedingt.

Wieder ist dieses Gefühl in mir. Es macht mich ganz krank. Und zugleich erfüllt's mich mit Hoffnung auf etwas ganz Großartiges, Einmaliges. Ich könnte schreien. Vor Schmerzen und Freude. Da ist eine Musik in mir, nie gehört. Töne, die Farben malen, nie gesehen. Farben, aus denen Gestalten wachsen, die wie ein Vogelschwarm dahinziehen und mich rufen und locken.

Und irgendwann werde ich wieder fliegen können, mitten in diesem Vogelschwarm, der mich jetzt ruft und lockt. Daran will ich glauben. Ganz fest.

2.

Am besten, ich fange mit dem Tag an, als Werner Branstner mit seinen Eltern nach R. zog. Ich war damals in der achten Klasse. Hatte soeben begonnen mir Gedanken zu machen über die Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen. Ich meine nicht nur die der Anatomie. Darüber wusste ich längst Bescheid. Aus Büchern und was man so hört. Meine Eltern hätten sich lieber die Zunge rausgerissen, als dass sie mit mir über so was geredet hätten.

Ich kriegte mit, warum unsere Jungen immer stärkeren Zirkus veranstalteten. Sie lernten auf Händen laufen, rauchten während des Unterrichts, spuckten in alle Ecken und fanden alles, was ihnen gerade noch Spaß gemacht hatte, blöd und kindisch. Wenn Hanni Wenzlau nicht in der Nähe war, wurden sie wieder relativ normal. Bei Hanni Wenzlau war schon alles dran. Sie ging in unsere Klasse, war aber ein reichliches Jahr älter als wir, da sie mal hängen geblieben war. Sie trug als Erste Strumpfhosen und hochhackige Schuhe. Eines Tages, aus lauter Blödsinn, wie sie sagte, hatte Hanni einen Fingernagel lackiert. Eine Woche später glänzten alle ihre Fingernägel karminrot. Ein paar Tage danach lag auf ihren Lippen eine Schicht Metallicrosa, die Augenlider hatten dunkelblaue Schatten, die Brauen waren schwarz nachgezogen.

Wir anderen Mädchen waren restlos erledigt. Wir versuchten sie einzuholen. Ich war ein Spätstarter. Bevor ich aus den Blöcken kam, waren die andern schon im Ziel. Ich gewöhnte mir das Fußballspielen ab, begann mir Hals und Füße gründlicher zu waschen, auch abends die Zähne zu putzen, achtete auf saubere Fingernägel, ließ mir die Haare lang wachsen und hatte immer öfter ein Taschentuch und einen Kamm bei mir.

Ich will von dem Tag erzählen, als Branstners nach R. zogen und Werner am Morgen noch einmal in unsere Klasse kam, um sich zu verabschieden. Er hatte das schon einen Tag vorher getan. Wir hatten ihm ein Lied gesungen. Er hatte uns alles Gute gewünscht. Und wir ihm. Nun stand er noch mal vor uns. Sagte kein Wort. Stand nur da, als warte er auf etwas. Frau Paulsen, unsere Klassenlehrerin, der jede Minute, in der sich die Menschheit nicht mit Mathematik abgibt, sinnlos vertan erschien, wurde ungeduldig. Die Paulsen war Mitte dreißig. Sah wirklich noch einwandfrei aus. Mich erinnerte sie immer an ein herausgeputztes Pferd, das ich in meiner Zirkuszeit kennengelernt hatte. Ich war damals sechs Jahre alt. Wollte unbedingt Clown werden, über Eimer stolpern, im verschütteten Wasser herumplantschen und darüber lachen und weinen dürfen. Das war mein größter Wunsch. Der Zirkus stand bei uns in der Nähe. Bin jeden Tag hin. Mit und ohne Erlaubnis. War in den Tierställen und zu den Nachmittagsvorstellungen. Dort habe ich auch ein Pferd kennengelernt, an das mich die Paulsen erinnerte. Es war ein schönes Pferd, schlank und schwarz, und verstand sich zu bewegen. Es hieß Marquise de Pompadour. Hatte alle Tricks gut drauf und war verflucht eitel. Der Mann, der mit der Pompadour auftrat, hieß Paul. Er war ein unscheinbarer stiller Mensch, den man erst wahrnahm, wenn er sein Kostüm anhatte. Pferde gingen ihm über alles. Wenn er die Pompadour tätschelte und lobte, dass sie wieder alles gut gemacht hatte, und sich dankbar zeigte, war's in Ordnung, und sie war zu ertragen. Aber wehe, er hatte mal etwas anderes im Sinn, als ihr Zucker zu geben; dann fing das Biest an herumzuspringen, zu beißen und zu treten.

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