Prodosh Aich - Preis des aufrechten Gangs

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Es ist eine politische Neuerscheinung über praktizierten Alltagswiderstand. In Deutschland, wo das Fehlen von Zivilcourage beklagt wird. Schon immer und regelmäßig. Aber keiner beschreibt das Umfeld, den kulturellen Hintergrund, der Zivilcourage erst möglich macht. Und vieles, was damit zusammenhängt. Preis des aufrechten Gangs, eine dokumentarische Erzählung aus den Jahren 1957-1987. Das Buch erzählt Zeitgeschichten über Wissenschaftsbetriebe, Wissenschaftler, Politiker, Richter, Staatsanwälte, Rechtsanwälte und Medienvertreter. Auch Geschichten über das Hegen und Pflegen des kolonialen Erziehungssystems in der Dritten Welt durch Wissenschaftler und Politiker der Ersten Welt. Es sind vor allem auch Geschichten über Moral. Ich lebe in Deutschland länger als die meisten Deutschen. 45 Jahre. Nichts war mir in Deutschland selbstverständlich und vertraut. Ich hatte eine kulturelle Distanz zu den hiesigen Ver-hältnissen. Jede mich unmittelbar betreffende Ungereimtheit hat mich zum Widerspruch provoziert, nach dem Motto: nicht mit mir. Mein Erfahrungsschatz ist angefüllt mit Konflikten. Und dokumentierbar. Soll ich diesen Erfahrungsreichtum mit ins Grab nehmen? Darf ich es? Nun liegt die dokumentarische Erzählung vor. Unzensiert. In meiner Erzählung kommen Leute in großer Zahl vor, die auch wichtige Autoren sind. Verlage nehmen Rücksicht. Schenken aber nicht reinen Wein ein. Kurz: BoD hat diese dokumentarische Erzählung möglich gemacht.

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Am späten Vormittag telefonieren wir mit der Deutschen Botschaft. Wir vereinbaren einen Termin für den späten Mittag. Nicht in der Botschaft, sondern in dem nobelsten Hotel in Neu–Delhi, „Hotel Ashoka“. Gastgeber ist der Kulturattaché, Dr. Klaus J. Citron. Die Leiter der Außenstelle des DAAD und des „Max–Müller–Bhawans“, so heißen die Goetheinstitute in Indien, sollen uns auch kennenlernen. Und natürlich Alfred Würfel, ein Faktotum in der Deutschen Botschaft, der schon immer in der Botschaft ist, und fast ein Inder geworden ist. Wir werden als gern willkommene, gute und werte Gäste behandelt und bewirtet. Die Rechnung ist weit höher als mein monatliches Einkommen in Jaipur. Trotz alledem fühlen wir uns wohl. Wir sollen wiederkommen, immer wenn wir in Delhi sind.

Die Sendung war in Ordnung. Für uns war sie eine willkommene Aufbesserung unserer mageren Kasse. Wir lernten Hans–Walter Berg kennen, den ARD–Korrespondenten, der einen Beinamen hatte: Maharaja von Whiskypur ob seines täglichen Whiskykonsums. Die Redaktion will mich bald wieder haben. Im Zug, auch wenn er nach Jaipur rast, sind wir immer noch in Delhi. Als wir am 16. Oktober 1966, frühmorgens, unausgeschlafen und erschöpft aus dem Zug steigen, ist für uns die Welt noch in Ordnung. Und immer noch kein Kulturschock. Ich nehme mir vor, Fritz Sack bezüglich seiner Assoziation mit Frau Meisterman–Seeger anzufragen, ob unsere Magenverstimmungen, zweifelsohne verursacht durch die in Jaipur wohlbekannten „Soldaten Akbar's“, doch auch von der Sublimierung unserer Frustrationen herrühren könnten.

Die „Indische Universität“ nimmt Gestalt an

Jaipur holt uns ein. Yogendra Singh wartet mit seinem Assistenten auf uns. Die Auswertung des Projekts „Gewaltlosigkeit“ geht nicht weiter. Unnithan hat sich nicht blicken lassen. Bis zum 22. Oktober 1966. Er hat nichts für die Organisation unserer Untersuchungen unternommen. Begründung: Die erzielten Übereinstimmungen von 29. September sind für ihn nicht mehr akzeptabel. Am 24. Oktober schlägt er neue Gespräche vor. In der gleichen Besetzung. Er kündigt auch eine Vorlage an. Wir ahnen nichts Gutes. Unser Beitrag zum Projekt „Gewaltlosigkeit“ ist bereits geleistet. Und nun widerruft Unnithan die Vereinbarungen von 29. September.

Unnithan hat uns nicht direkt aufgefordert, für ihn zu schreiben. Er ist listiger. Die taktische Niederlage müssen wir verdauen. Am 23. Oktober nehme ich mir Zeit für Briefe nach Köln. An Daheims schreiben wir einen längeren Brief. Darin auch: „Sie meinen, daß ich mich nach den Erfahrungen in Deutschland nicht darüber wundern sollte, daß die ausgebildeten Inder das größte Hindernis für die Modernisierung des Landes darstellen. Aber ich wundere mich doch. Sie machen sich keine Vorstellung, in welchem Umfang der sogenannte moderne Sektor tatsächlich traditionell ist. Vielleicht ist es nicht ganz richtig, diese Gruppe traditionell zu nennen, denn sie hat durch ihr Wissen viel größeres Geschick entwickelt, mit Wissen traditionell zu sein. Und da sie die ganze Verantwortung für die Modernisierung trägt, ist der Prozeß mehr als langsam. Das Studentenproblem interessiert mich auch. Ich habe bereits einen Fragebogen Aspiration, Einstellung und Wertorientierung entwickelt. Ich hoffe, nach meiner Rückkehr werde ich wenigstens einen Teil Ihrer Fragen beantworten können. Im Augenblick habe ich mit einem ganz anderen Problem zu tun, nämlich damit, wie ich es umgehen kann, ohne größere Komplikationen, daß meine Arbeit nicht unter dem Namen von Prof. Unnithan erscheint. Das ist in Indien die übliche Praxis. Wir haben verschiedentlich darüber diskutiert, wie wissenschaftliche Assistenten von manchen Professoren ausgenutzt werden. Die Situation ist hier um ein Vielfaches schlimmer.

Es ist wirklich sehr lustig, Ihren Bericht über den Kongreß zu lesen. Nun, alle diese Kongresse sind mehr oder weniger dasselbe. Interessant ist nur, daß Prof. Unnithan sehr begeistert berichtete, es war auch sein erster großer Kongreß.“

An Fritz Sack schreibe ich auch mehr privates, aber an König schon mit der Skepsis, daß eine Forschungszusammenarbeit wohl nicht zustande kommen wird. Ich berichte ihm, daß die Operationalsierung von Talcott Parsons‘ „pattern variables“ die kritischen Proben bestanden hat, daß die beiden Erhebungen zum Thema Aspiration, Einstellung und Wertorientierung der postgraduierten Studierenden an der Universität Rajasthan und der College– und Universitätslehrer in Jaipur auch ohne Unterstützung Unnithans durchgeführt werden können, wenn eine der deutschen Vertretungen in Neu–Delhi die Herstellung der Fragebögen übernimmt und wenn das Institut für die übrigen Sachkosten 2000,- DM bereitstellt.

In der Verhandlungsrunde vom 24. Oktober legt Unnithan ein Papier (eine Seite) als Grundlage für die neue Diskussion vor. Enthalten darin sind vier Punkte. Der 1. Punkt beschreibt (die halbe Seite) seine Philosophie über eine Zusammenarbeit (ich will sie nicht kommentieren), der 2. Punkt behandelt die Perspektiven der Finanzierung, der 3. Punkt seine alte Position über die Autorenschaft der beiden Institutsdirektoren und im 4. Punkt legt er die Zusammenarbeit auf die bekannten vier Personen fest.

Ich beharre inhaltlich auf der Übereinkunft vom 29. September, signalisiere aber meine Bereitschaft, meine geplanten Untersuchungen in die „Vereinbarung“ einzubringen. Als ich später das Protokoll von Unnithan lese, frage ich mich, ob ich in derselben Sitzung gewesen bin. Meine geplanten Untersuchungen sind als gemeinsam entwickelte Projekte vereinnahmt, die beiden Direktoren sind von jeglicher Arbeit befreit, Singh auch, weil er bis November 1967 in Kanada verweilen wird. Unnithan setzt noch eins drauf. Er will festschreiben, daß ich das bis zu den Tabellen aufbereitete Material als Kopie Singh und Unnithan zur Verfügung stelle. Damit sind die Gespräche gescheitert. Aber sie haben auch unseren Blick auf die „Indische Universität“ geschärft.

Am 26.10. beziehen wir den Bungalow von Dr. Chellia, C – 2. Wir packen alles aus. Wir kochen nun selbst. Schon sind die „Soldaten Akbars“ machtlos. Unser Arbeitsvermögen steigt, obwohl wir auf Bedienstete für den Haushalt verzichtet haben. Chellia hat uns nur seine Eßtischstühle verkauft. Sonst ist das Haus leer. Wir kaufen mit wenig Geld zwei einfachste Betten, zwei Tische, ein paar Hocker und einige Bretter als Bücherablage, gestellt auf Ziegelsteine. Kochutensilien und Haushaltsgeräte haben wir mitgebracht. Es ist erstaunlich, mit wie wenig man auskommen kann.

Unnithan ist immer für eine Überraschung gut. Mit Begleitschreiben übersendet er am 31. Oktober die Entwürfe des Manuskripts „Gewaltlosigkeit“ und bittet meine Frau um das Redigieren. Auf den Hinweis meiner Frau, daß sie nur für die Gestaltung der Tabellen zuständig gewesen ist, bittet Unnithan sie noch am 5. November, zumindest die Deutung der Tabellen zu überprüfen und mich zu bitten, das Manuskript zu redigieren. Ich soll ihm das Redigieren in Aussicht gestellt haben. Am 7. November teilt ihm meine Frau unzweideutig mit, daß für eine Zusammenarbeit zwischen ihm und uns keine Grundlage mehr besteht. Wir glauben, daß dieses Schreiben ein Schlußstrich unter eine lehrreiche Episode sein würde.

Wir konzentrieren uns auf unsere Arbeit. Ich verweile im Department nur, um meine Veranstaltungen abzuhalten. Am 19. November schicke ich König einen ausführlichen Bericht über den Stand der Dinge:

„Sehr geehrter Herr Professor, ich hoffe, alle meine Briefe aus Indien haben Sie erreicht. Ich weiß nicht, warum ich bisher von Ihnen nichts gehört habe. Es kann auch sein, daß Ihr Schreiben hier nicht angekommen ist. Es ist wirklich zu empfehlen, Briefe nach Indien per Einschreiben zu schicken.

Mittlerweile müßte eigentlich die Deutsche Forschungsgemeinschaft eine Entscheidung getroffen haben. Auch das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit hatte versprochen, bis Oktober eine Entscheidung zu treffen, damit im Januar mit der Vorbereitung der Arbeit begonnen werden kann. Ich habe weder von der Forschungsgemeinschaft, dem Ministerium noch dem Institut diesbezüglich etwas gehört. Ich beginne, mich hier etwas verlassen zu fühlen, vor allem, weil ich langsam einsehe, daß ich ohne eine Unterstützung von irgendeiner Seite große Schwierigkeiten haben werde, das Geld für unsere Rückfahrt aufzubringen. Das ist in aller Kürze meine Situation. Ich erzähle Ihnen das, weil Sie mir vor meiner Abreise sagten, ich sollte Ihnen über alle Schwierigkeiten berichten, in die ich hier gerate.

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