Breifrei
Die Praxisbuch-Rezepte
von
Annelie Köglmeier
Für dieses e-Book wurden die in der Druckausgabe enthaltenen Tabellen in Texte umgewandelt. Die Seitenverweise mussten für das eBook leider entfallen (weil es je nach eBook-Größe und Ansicht eine unterschiedliche Anzahl von Seiten gibt). Als Goodie gibt’s hier im eBook – im Gegensatz zur gedruckten Ausgabe - alle Fotos in Farbe.
Titelbild:
Gerade erst 10 Monate alt, und schon so viel Appetit auf gebratenen Calamari mit Chorizo und Rucola-Couscous.Das war ein leckerer Spaß!
Vieles mehr rund um die Essenzubereitung für kleine Breifrei-Esser, hilfreiche Tipps und Tricks und jede Menge persönlicher Erfahrungen finden Sie im Buch
Breifrei – Das Praxisbuch
Verlag: epubli GmbH, Berlin
www.epubli.de
(auch als e-Book erhältlich!)
Einführung
Küchengeräte und Zutaten
Gemüse, Obst und sonstige Basics
1. Gemüse
2. Obst
3. Basics
Der Kochbaukasten
1. Gemüsebausteine
2. Sattbausteine
3. Eiweißbausteine
Familienrezepte
Schnelles vom Herd:
Eintöpfe und ähnliches:
Ofengerichte:
Süßkram:
4-Wochen-Plan
Als ich mit der breifreien Beikost-Einführung meiner Tochter begann, war ich theoretisch gut informiert. Ich hatte alle verfügbaren Breifrei-Bücher gelesen und auch einige Erfahrungsberichte gegoogelt. Aber trotz des vielen theoretischen Wissens stand ich dann doch in der Küche und hatte Fragezeichen in den Augen:
Wie „weich“ sollte das weiche Gemüse idealerweise sein, das ich meiner Tochter kredenze?
Und wieviel Koch- oder Dampfgarzeit benötigt es dafür?
Welche Lebensmittel sind gut geeignet, und welche für den Anfang besser gar nicht?
Welche Rezepte sind familienfreundlich, taugen also für Baby und auch den Rest der Familie, ohne viele „Extrawürste“?
... und noch einige Fragen mehr.
In meinem Buch „Breifrei – Das Praxisbuch“ können Sie mich auf dem manchmal holprigen, aber immer lehrreichen und oft amüsanten Weg der Breifrei-Beikosteinführung begleiten. Und nebenbei auch noch einiges über die verschiedenen Wege zum Durchschlafen, über Wehwehchen, Fleckenbehandlung, Kita-Eingewöhnungsphasen, Klatsch und Tratsch in der Babygruppe und vieles mehr erfahren – also über den ungewohnten neuen Alltag als frischgebackene Mami. Vielleicht können Sie vielleicht einige Fehler (oder eher Irrungen und Wirrungen?), die ich gemacht habe, für sich selbst vermeiden?
Das vorliegende Buch widmet sich schwerpunktmäßig den breifreien Rezepten. Zur Sicherheit wiederhole ich hier aber noch einmal die wichtigsten Regeln, wenn Ihr Kind breifrei essen lernen soll:
Beginnen Sie erst dann mit Fingerfood, wenn Ihr Baby bereit für Beikost ist:
Ihr Baby sollte sich alleine vom Rücken auf den Bauch drehen können; nur dann ist die Zungenmotorik ausreichend entwickelt, um Bissen im Mund verschieben und nötigenfalls wieder ausspucken zu können.
Ihr Baby sollte alleine greifen können; natürlich nicht in Perfektion, aber eben alleine, ohne fremde Hilfe.
Ihr Baby sollte aufrecht sitzen können, ohne in sich zusammenzusacken. Es muss aber noch nicht alleine in den Sitz kommen können.
Außerdem sollte Ihr Baby Interesse an Lebensmitteln bzw. Nahrungsaufnahme zeigen – sonst sind alle Breifrei-Versuche vermutlich vergebene Liebesmüh.
Ihr Baby muss beim Essen immer aufrecht sitzen. Lassen Sie es nie unbeobachtet!
Dieser Punkt ist wirklich lebenswichtig! In liegender oder halbliegender Haltung (auch z.B. in der Babyschale) ist die Gefahr, dass sich das Baby verschluckt und keine Luft bekommt, deutlich größer.
Und deshalb sollten Sie es auch nie unbeobachtet lassen: Verschlucken passiert manchmal lautlos, und Sie können den hilfesuchenden Blick Ihres Kindes dann nur sehen, aber nicht hören...
Verschluckt? Nicht zögern!
Das Baby in Bauchlage nehmen, und einen beherzten Klapps auf den Rücken geben – und in der Regel wird der falsch verschluckte Happs dann ausgespuckt.
Machen Sie einen Baby-Erste-Hilfe-Kurs, falls Sie sich unsicher fühlen!
Drängen Sie dem Baby nichts auf.
Noch ein Happs für Mama, noch ein Happs für Papa? Machen Sie das besser nicht. Erstens kennt Ihr Baby seine eigene Sättigungsgrenze viel besser als Sie, und
zweitens kotzt es das zuviel gegessene vermutlich nur kurze Zeit später wieder aus. Und dann nicht auf den Latz oder auf den Esstisch, sondern auf Ihren Pulli oder die Spieledecke...
So, diese Warnhinweise mussten sein. Alle andere Ratschläge zu nützlichen Anschaffungen (Hochstuhl, Lätzchen etc.) sowie Tipps und Tricks (Flecken & Co., Notvorrat, Rituale und anderes mehr) lesen Sie am besten im „Breifrei – Das Praxisbuch“ nach. Denn in diesem Rezeptbuch geht’s ja hauptsächlich um Rezepte und Zubereitungstipps.
Für den allerersten Anfang genügen gut greifbare Stücke Gemüse, Obst und Backwaren mit weicher Konsistenz. Das kann als „Nebenprodukt“ des normalen Familienessens entstehen, aber auch separat nur für den kleinen Essanfänger zubereitet werden. Ein paar Tipps und Tricks hierzu finden sich im nachstehenden Kapital „ Gemüse, Obst und sonstige Basics“.
Der darauf folgende „ Kochbaukasten“ funktioniert wie die Bauklötzchen ihres Kindes: Einfach nach persönlichem Gusto ein oder mehrere Bausteine kombinieren. Oder aus diesem Fundus eine kleine Extrawurst oder eine Abwandlung des normalen Familienessens für den kleinen Esser zaubern – zu Beginn ist nicht jedes Familienessen auch wirklich babygerecht, z.B. lässt sich ein Reispfannkuchen viel leichter essen als normaler gekochter Reis. Und schließlich gibt es im dritten Teil die „richtigen“ Rezepte fürs Familienessen, die bei uns ohne irgendwelche Extrawurst-Abwandlungen für den Nachwuchs bei uns ab dem Zeitpunkt funktioniert haben, an dem die ersten Zähnchen endlich da waren.
Zu guter Letzt gebe ich Ihnen noch einen beispielhaften 4-Wochen-Speiseplanan die Hand. Mein tägliches Problem hieß vor Aufstellung dieses Plans nämlich immer: Was koche ich heute bloß?? Ist ein bisschen so wie wenn man vor einem prall gefüllten Kleiderschrank steht und nicht weiß, was man heute anziehen soll... Betrachten Sie diesen Plan aber bitte nicht als enges Korsett, sondern lediglich als Orientierungshilfe. Abhängig von saisonal verfügbaren Zutaten, Jahreszeit und schlichtweg auch persönliches Gusto kann und soll dieser Speiseplan gerne variiert und fortentwickelt werden!
Viel Spaß beim Kochen, und genießen Sie die Zeit mit Ihrem Baby!
Grundsätzlich benötigen Sie für meine Rezepte keine besonderen Küchengeräte – Messer und Schneidbrett, Kochplatten und Ofen sind ja eigentlich in jeder Küche zu finden. Eines möchte ich Ihnen aber doch empfehlen, nämlich einen guten Hochleistungsmixer. Das sind leider nicht die 30-Euro-Mixer in der Aktionsware des Discounters, sondern leider etwas hochpreisiger. Aber vielleicht können Sie sich das ja zu Weihnachten (oder als Baby-Ausstattung) wünschen?
Gute Hochleistungsmixer können die Arbeit in der Küche nämlich deutlich vereinfachen und beschleunigen, indem sie: Schneiden! Jawohl, das geht. „Wet-Chop“ heißt das in der Bedienungsanleitung meines Mixers. Und das funktioniert so:
Man zerkleinert das Gemüse (z.B. Karotten, Sellerie oder auch Zwiebeln) nur sehr grob und gibt es in den Mixbecher. Anschließend wird großzügig mit kaltem Wasser aufgefüllt, so dass das Gemüse locker im Wasser umherschwimmen kann. Nun auf kleiner Stufe langsam so lange mixen, bis das Gemüse vom Mixmesser durchgewirbelt den gewünschten Feinheitsgrad erreicht hat. Dann durch ein Sieb abgießen und voilà!, gleichmäßig klein geschnittenes Gemüse in nur wenigen Sekunden. Okay, es werden keine perfekten kleinen Würfelchen wie von Hand geschnitten – aber wen interessiert das schon, wenn die Gemüsestückchen später in der Soße oder im Gemüsekuchen weichgegart sind?
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