Isabelle Boves
Ehefrau, Mutter und heimlich Hure am Straßenstrich
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Inhaltsverzeichnis
Titel Isabelle Boves Ehefrau, Mutter und heimlich Hure am Straßenstrich Dieses ebook wurde erstellt bei
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6 Allée des Éturbées
52100 Saint-Dizier, Frankreich
Die schwere Limousine hielt, ein grauuniformierte Fahrer sprang von seinem Sitz, lief um den Wagen herum und riss die Fronttür auf.
Dr. Louis Chamisso stieg ins Freie. Seine blanke Glatze leuchtete in der Nachmittagssonne. Sein dunkelblauer Anzug zeigte trotz der langen Fahrt von Paris bis hierher nach Saint-Dizier nicht die geringsten Knitterfalten. Dr. Louis Chamisso blickte auf seine schwere goldene Armbanduhr.
„Ich brauche Sie im Moment nicht“, sagte er zu seinem Fahrer. „Um Punkt acht Uhr sind Sie wieder hier.“
„Wie Sie wünschen, Monsieur.“
Dr. Chamisso nickte und wandte sich ohne ein weiteres Wort der eleganten Villa zu, vor der der Wagen hielt. Schmiedeeiserne Zäune, ein sehr gepflegter Vorgarten, dahinter eine weiße, langgestreckte Villa. Der elegante Mann betätigte die Klingelanlage.
„Ja, bitte?“, sagte eine etwas krächzende Stimme aus dem Mauerpfeiler neben dem Eingangspförtchen.
„Chamisso“, nannte der Mann seinen Namen. „Ich bin mit der Comtesse Candavene verabredet.“
„Madame Comtesse erwartet Sie, Monsieur Chamisso. Bitte, kommen Sie nur herein.“
Es schnarrte am Pförtchen, Dr. Chamisso drückte es auf, durchquerte den Vorgarten. Er stieg die drei Stufen hinauf, die zum Eingang führten. Die Tür öffnete sich.
Ein hübsches, schwarzhaariges Mädchen in einem dunklen Kleid, weißem Häubchen und weißer Schürze öffnete ihm. Das Kleid war eng, die Brüste darunter waren gut modelliert, der Rocksaum endete eine Handbreit über dem Knie.
„Bitte mir zu folgen, Monsieur“, sagte das Mädchen.
Er ging hinter dem Mädchen her quer durch die marmorgeschmückte Halle. Die Kleine schwenkte tadellos die Hüften. Ihr Popo konnte sich sehen lassen. Chamisso seufzte innerlich. Wenn er sich doch auch nur so attraktive Hausmädchen leisten könnte, dachte er. Aber seine Frau Stella ließ in dieser Hinsicht nicht mit sich reden.
„Bitte, Monsieur“, sagte das Mädchen, öffnete die Tür zum Wohnsalon und ließ ihn eintreten.
Emilia Comtesse von Candavene kam ihrem Besucher entgegen.
„Wie ich mich freue, Louis!“, sagte sie und streckte ihm beide Hände entgegen. Chamisso nahm sie, drückte sie herzlich.
„Es ist zwar nur für ein paar Stunden“, sagte er, „aber ich dachte, es wäre nicht schlecht, dich einmal wiederzusehen.“
„Bestimmt nicht, Louis. Seit deinem Anruf heute früh kann ich an nichts anderes mehr denken als an dich.“
„Du verwirrst mich, Emilia“, lächelte Chamisso und trat einen halben Schritt zurück.
„Lass dich anschauen, Emilia schick siehst du aus, wirklich!“
„Jetzt machst du mich verlegen, Louis“, sagte sie, aber ihre Augen glänzten, und sie genoss es sichtlich, dass sein Blick ihre Figur abtastete.
Emilia von Candavene war siebenunddreißig Jahre alt, blond, sehr gepflegt. Sie trug ein grünes, ziemlich eng anliegendes Kleid von unauffälliger Eleganz. Ihr Gesicht war ebenmäßig und sehr beherrscht. Die Lippen waren voll und sinnlich.
„Zufrieden?“, fragte Emilia.
„Äußerst“, erwiderte Chamisso, „Wenn ich dich sehe, steht die Vergangenheit vor mir auf - eine sehr schöne Vergangenheit.“
„Es wäre an dir gewesen, dass diese Vergangenheit bis an die Gegenwart heranreichte“, erwiderte sie, und für einen Moment war das Lächeln aus ihrem Gesicht verschwunden. Aber gleich darauf kam es wieder.
„Ich lasse dir eine kleine Erfrischung richten, ja?“
„Du hast schon immer gewusst, was mir gut tut“, sagte der Mann galant, nahm die Hand der Comtesse und küsste sie.
„Bitte, nimm Platz“, meinte sie und betätigte einen Klingelknopf. Das hübsche Hausmädchen erschien. Es schob einen Rollwagen vor sich her.
„Danke, Marie, ich mache das schon selbst“, sagte die Hausherrin. Das Mädchen verschwand wieder.
„Ein Petit Fours, Louis?“, fragte die Comtesse ihren Besucher.
„Süßigkeiten nicht, wegen der schlanken Linie“, lachte er.
„Du warst in Paris?“, fragte sie weiter.
„Ja, drei Tage. Meine Direktoren sind auf die Idee gekommen, in der Hauptstadt eine Niederlassung zu errichten. Ich führte jetzt ein paar Kontaktgespräche.“
„Erfolg gehabt?“
„Ich bin zufrieden. Eigentlich hätte ich erst heute Nachmittag die Heimreise antreten können, aber da die Verhandlungen so gut liefen, konnte ich schon heute früh auf Achse gehen.“
„Und zu mir kommen“, ergänzte die Comtesse. „Das finde ich großartig, Louis.“
„Ich ebenfalls, ma chérie“, lächelte der Mann.
Der Gast nahm eine Tasse Kaffee und trank einen Schluck. Der blickte er die hübsche Gastgeberin wieder an.
„Eigentlich“, sagte er, „rechne ich immer damit, dass du dich wieder verheiratest...“
„Es wäre besser, wenn du dir das aus dem Kopf schlägst, Louis“, unterbrach sie ihn. „Von der Ehe habe ich nun mal genug!“
Sie hatte allen Grund dazu, denn ihr Ex-Ehemann hatte vorne und hinten nichts getaugt, von ihrem Geld gelebt und sich einen guten Tag nach dem anderen gemacht. Vor sechs Jahren war er mit seinem Privatflugzeug tödlich abgestürzt. Mit ihm eine sehr junges Mädchen. Beide waren völlig nackt gewesen, als man sie gefunden hatte, nackt und tot.
„Verstehe ich“, nickte Chamisso. „Aber man braucht ja nun mal was fürs Herz.“
„Das finde ich auch so“, erklärte die Comtesse ohne Umschweife.
Chamisso zwinkerte ihr verständnisvoll zu. „Gut?“
„Es könnte besser sein, aber ich bin zufrieden“, sagte sie. „Ich lebe hier frei und unbeobachtet, aber dafür muss ich gewisse Mängel in Kauf nehmen.“
„Stümperhafte Liebhaber?“
„So ungefähr.“
„Das tut mir leid, Emilia.“
„Mir auch“, lächelte sie. „Aber ich habe einen kleinen Ausgleich in Marie.“
„Marie?“
„Mein Hausmädchen.“
„Oh!“
„Marie ist sehr süß, Louis. Sie hat zwar einen festen Freund, aber sie kümmert sich rührend um mich.“
Chamisso nickte. Dass die Comtesse bisexuell war, wusste er seit langem. Schon während ihrer unglücklichen Ehe hatte sie sich mit Freundinnen getröstet, wenn ihr Mann es wieder einmal gar zu arg trieb.
„Eine hübsche Person ist sie“, sagte Chamisso.
„Freut mich, dass sie dir gefällt“, meinte die Comtesse. Sie wechselte das Thema. „Wie lange kannst du bleiben?“
„Bis acht Uhr“, dachte ich.“
„Das sind vier Stunden. Lange genug, nicht wahr?“
„Wofür lange genug, Emilia?“
Sie schaute ihm gerade in die Augen. Ihre vollen Lippen waren etwas geöffnet, die weißen Zähne schimmerten dahinter.
„Kannst du dir das nicht denken, Louis?“, fragte sie leise.
„Doch“, erwiderte er. „Ich kann es mir denken. Fragt sich nur, was Marie dazu sagen wird.“
„Nichts, denn sie kennt keine Eifersucht.“
„Schon wieder ein guter Zug an ihr.“
„Kannst du das aber Stella gegenüber verantworten?“
Er lächelte, nahm Emilias Hand und küsste sie
„Es ist ja nur wegen der alten Freundschaft, oder?“
„Gewiss, Louis. Und wegen der Wiedersehensfreude. Wann waren wir zuletzt beisammen, Louis?“
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