Gaby von der Heydt - Schinkengang

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Diagnose Leukämie – Gaby von der Heydt erzählt in dieser sehr persönlichen Geschichte anschaulich vom Alltag im Krankenhaus und dem Kampf gegen ihre schwere Krankheit. Nach einer dramatischen Wende geht es plötzlich um Leben und Tod. Die große Unterstützung von Familie, Freunden und Gospelchor hilft ihr bei diesem schwierigen (Schinken-) Gang. Authentisch beschreibt sie ihre vielfach auch positiven Erfahrungen, ohne dabei ihren Sinn für Humor zu verlieren. Die Klinik wird fast zur Heimat, bevor sie sich Schritt für Schritt und mit großem Enthusiasmus ihr normales Leben zurück erobert.
Deutlich wird in dieser Geschichte, dass man die Hoffnung niemals aufgeben sollte. Die Autorin erlebt in dieser für sie schwierigen Zeit eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle. Wichtig ist für sie, dass ihr Arzt ihr immer wieder Mut macht und an die Regenerationskraft des Körpers glaubt. Die kleinsten Fortschritte haben eine essentielle Bedeutung, und plötzlich nimmt sie das Leben völlig anders wahr. Nur der Moment zählt.
Auch für Klinikpersonal ein durchaus erhellender Einblick in die Perspektive einer zeitweise komplett hilflosen Patientin. Insbesondere die Bedeutung des einfühlsamen Umgangs des Pflegepersonals mit den Patienten wird in dieser Geschichte offensichtlich.

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Helli besucht mich und bringt mir eine Postkarte mit einem Amrum-Motiv mit. Darauf lese ich u.a.: „A time to laugh, a time to weep...ich bin für Dich da, um mit Dir gemeinsam zu lachen und auch zu weinen“ in Anspielung auf ein Lied, was wir früher in unserem Gospelchor Gospelboat gesungen haben, nämlich „Turn, turn, turn“. Ja, wir haben oft zusammen gelacht und singen schon seit fast 20 Jahren gemeinsam in diesem wirklich tollen Chor. Jetzt ist uns nicht zum Lachen, aber Helli erinnert mich an unseren Plan, demnächst mit meiner Schwester ein Wochenende auf Amrum zu verbringen. Ja, das ist ein gutes Ziel! Die Karte stelle ich so hin, dass ich sie immer sehen kann.

Von Gudrun bekomme ich einen Duft, und zwar „Jil Sander Sun“. Das ist eine gute Idee, denn ansonsten riecht es hier natürlich überall und immer nach Sterillium. Jeder, der in mein Zimmer kommt, muss sich vorher mit Hilfe dieses kleinen Kastens, der vor der Zimmertür hängt, die Hände desinfizieren. Beim Oberarzt ist das immer am intensivsten. Wenn er das Zimmer betritt, dann tropft das Zeug von seiner Hand, die er mir dann prompt entgegenstreckt. Sofort steigt mir der Geruch heftig in die Nase, wovon mir fast zusätzlich zu meiner normalen Übelkeit schlecht wird. Aber natürlich ist das Sterillium unerlässlich. Alle Patienten hier sind extrem infektanfällig. Auch ich muss meine Hände desinfizieren, wenn ich das Zimmer verlasse.

Abends telefoniere ich häufig. Fast jeden Tag ruft Simone an, um zu fragen, wie es mir geht. Einmal erzählt sie: „Gaby, ich bin gerade nach Hause gekommen und sitze in der Küche. Es ist ziemlich kalt hier, denn ich habe noch nicht mal die Heizung angemacht, sondern wollte Dich erst anrufen.“ Das erscheint mir dann doch etwas übertrieben und ich sage: „Simone, um Himmels Willen, mach die Heizung an!“. Dann fragt sie mich noch nach Herrn Jost. Sie möchte wissen, ob er Ronny mit Vornamen heißt. „Warum?“, frage ich. Sie antwortet: „Ach, ich hatte da einmal so ein Kindergartenkind namens Ronny Jost, und das mochte ich immer so gern.“ Ich habe keine blasse Ahnung, wie der Vorname von Herrn Jost ist, verspreche aber, eine Schwester danach zu fragen. Sie erzählt dann noch ein bisschen aus der Zeit, als sie im Kindergarten gearbeitet hat. Das ist lange her.

Natürlich mache ich mir in dieser Zeit viele Gedanken und bin sehr unruhig. Es ist ein seltsames Gefühl, dass das Leben eventuell plötzlich sehr begrenzt ist. Ich denke darüber nach, dass ich es nie geschafft habe, zu einem Konzert von meiner Lieblingsband „Keane“ zu gehen. Ich liebe ihre Musik, habe alle CDs und hatte schon lange vor, sie live zu erleben. Meistens finden die deutschen Konzerte in Berlin statt, und bislang habe ich die Kurve nicht gekriegt. Warum, frage ich mich jetzt. Bislang bin ich immer davon ausgegangen, mindestens 80 Jahre alt zu werden und noch jede Menge Zeit zu haben. Und jetzt? Möglicherweise werde ich nicht mal 42, obwohl ich mir das nicht wirklich vorstellen kann und auch nicht will. Zumindest wird mir erschreckend klar, wie wertvoll Zeit ist und dass man viele Dinge nicht aufschieben sollte.

2. Kapitel:

„Wird´s besser, wird’s schlimmer? fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich.“ Erich Kästner

Der Alltag in der Klinik spielt sich für mich langsam ein. Vormittags treffen sich nach dem Frühstück in der Regel die Patienten auf dem Flur. Alle, die dazu in der Lage sind, bringen ihr Essenstablett selbstständig zurück und stellen es in den dafür vorgesehenen Wagen.

Der Flur ist über 60 m lang und eignet sich somit ganz gut für Spaziergänge. Bewegung ist wichtig, denn ansonsten erschlaffen die Muskeln sofort. Es gibt auch ein Ergometer auf dem Flur, das von den Patienten gut genutzt wird. Andere Möglichkeiten gibt es darüber hinaus kaum, denn nach der Chemo dürfen die Patienten die Station eine ganze Weile nicht verlassen. Das Knochenmark wird zerstört, die Anzahl der Leukozyten, Thrombozyten und die der roten Blutkörperchen sinkt. Die Infektgefahr ist in dieser Zeit immens. Man bezeichnet diese Phase auch als Zelltief. Ist die Anzahl der Thrombozyten gering, funktioniert die Blutgerinnung nicht richtig. Das kann zu inneren Blutungen führen. Ist die Anzahl der roten Blutkörperchen gering, fühlt man sich schlapp und müde. Thrombozyten und rote Blutkörperchen werden durch Transfusionen wieder aufgefüllt, wenn es notwendig ist. Die Leukozyten dagegen kann man nicht auffüllen. Sie sind für die Abwehr zuständig und müssen sich selbstständig wieder aufbauen. In der Zeit des Zelltiefs muss man sehr vorsichtig sein und darf das Zimmer nur mit Mundschutz verlassen. So weit ist es bei mir aber noch nicht.

Im Gespräch mit Herrn Jost an einem Morgen sage ich: „Wenn ich hier raus bin, kann ich wohl auch als Ärztin arbeiten.“ Er versteht, was ich meine, kann mir aber doch nicht ganz zustimmen und meint, es wäre schade um sein Studium…

Als meine Freundin Sonja mich besucht, ist es so weit. Eine Schwester erscheint und sagt, dass meine Leukozyten unter 1000 seien. Somit muss Sonja sofort einen Mundschutz umbinden. Ab jetzt müssen alle Besucher ihre Hände desinfizieren und einen Mundschutz anlegen, bevor sie mein Zimmer betreten. Ich selbst darf das Zimmer nur mit Mundschutz verlassen.

Sonja hängt ein Bild auf, das ihre Tochter für mich gemalt hat. Es sind darauf bunte Blumen zu sehen, es ist ein sehr fröhliches Bild. Etwas später bringt Gudrun ein Bild ihres Sohnes mit, welches einen Weihnachtsmann und einen Elch darstellt. Auch das finde ich richtig gelungen. Jetzt ist zumindest meine Wand schön dekoriert.

Auch die Fensterbänke füllen sich in den nächsten Wochen mit zahlreichen Geschenken. Schutzengel, Adventslichter, Bücher, CDs, Kekse, Schmuck und noch einiges mehr ist vertreten. Alle meinen es sehr gut mit mir, aber manchmal glaube ich, unter all dem zu ersticken. Es ist mir zu viel! Aber die Leute bringen es oft nicht fertig, ohne ein Geschenk in der Hand zu kommen. Vielleicht haben sie das Gefühl, ansonsten nicht viel tun zu können. Dabei helfen sie mir am meisten mit ihrer Anwesenheit und Gesprächen. Manchmal ist mir auch das zu viel, obwohl ich mich über die Besuche schon sehr freue. An einigen Tagen geben sich meine Familie und Freunde jedoch die Klinke in die Hand und gerade kurz nach der Chemo ist das einfach anstrengend. Außerdem ist mir ständig übel, und ich bekomme diverse Medikamente gegen Übelkeit, aber oft hilft alles nicht wirklich.

Letztlich läuft eben Gift durch meinen Körper und das ist auch zu spüren! Meine Haare halten sich anfangs noch ganz gut, aber nach etwa zwei Wochen liegen dann doch die ersten Haare auf dem Kopfkissen, und mir wird ganz anders.

Manchmal tritt auch Fieber auf und dann wird immer meine Lunge geröntgt. Da ich die Station eigentlich nicht verlassen darf, muss ich zu diesem Zweck eine besondere Maske tragen. Der Träger macht mich darauf aufmerksam. Er holt auch gleich eine. Ich gucke das Teil an und denke „oh nein“, binde es dann aber gehorsam um. In der Röntgenabteilung blicke ich in einen Spiegel und sehe…. einen Außerirdischen! Ab sofort heißt die Maske bei mir nur noch Alien-Maske. Ich werde sie noch öfter tragen müssen.

In der Röntgenabteilung fühle ich mich nach wie vor etwas verlassen. Der Träger „stellt“ mich dort ab, und dann warte ich. Eines Tages aber mailt mir Tina aus meinem Chor. Sie schreibt, dass sie von meiner Krankheit gehört hätte und dass sie in der Röntgenabteilung arbeiten würde. Und ich sollte mich doch melden, wenn ich da bin. Das ist wirklich eine schöne Nachricht. Als ich das nächste Mal in der Abteilung bin, frage ich auch nach Tina, aber sie hat leider gerade Urlaub. Später treffe ich sie dann, und es ist einfach schön, denn sie setzt sich einen Moment zu mir und erzählt mir das Neueste vom Chor. Ich fühle mich da unten gleich viel wohler. Auch wenn ich sie nicht treffe, weiß ich, dass da jemand „von uns“ ist. Das ist ein gutes Gefühl.

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