Den Beischlaf zu vollziehen, war Jenen unmöglich gewesen aufgrund ihres winzigen Körperbaues; so hatte man sie mit anderen Absonderlichkeiten gequält. – Nun war zum ersten mal ein Mensch ihrer Größe aufgetaucht und man hatte sie mit ihm verheiratet. – Würde es mit ihm anders sein ? Auch wenn er nicht mehr jung war und nicht von ansprechendem Äußeren ?
Elfi fand es unmöglich, den ihr Angetrauten einzuschätzen, doch würde sich alles nur zu bald erweisen. So saß sie zwischen Hoffen und Bangen und wartete auf das Eintreffen ihres jetzigen Herrn.
Ulf sah sich alleine und wusste, dass er sein Zusammentreffen mit der Gemahlin nicht allzu lange mehr hinauszögern konnte und durfte. Der König hatte recht; negative Gedanken riefen noch mehr Ängste hervor und damit noch mehr Probleme. Um dennoch ein wenig mehr Zeit zu gewinnen, suchte der kleine Mann nach einer der Zofen, welcher er den Auftrag gab, für sich selbst – sowie anschließend auch für seine Gemahlin – ein heißes Bad zu bereiten.
Der große Zuber wurde gebracht und Ulf nahm, nachdem dieser gefüllt war, darin Platz.
In der angenehmen Wärme des Wassers schwanden langsam die trüben Gedanken und er rief Elfi, welche schüchtern auf der gemeinsamen Bettstatt saß, mit heiserer Stimme zu:
„Aah, das tut gut; nach all der Anstrengung des Tanzens und Feierns ! Willst du mir nicht den Rücken abschrubben ?!“
Gehorsam erhob sich Elfi vom Lager und näherte sich dem Zuber.
„Du wirst dein schönes, neues Kleid beflecken; zieh’ es aus - es genügt, wenn du nur das Hemd trägst.“
Wiederum gehorchte sie und kam abermals näher. Mit zarten Fingerchen begann sie, Ulfs Rücken zu waschen und Dieser stöhnte vor Vergnügen. Seine kleine Männlichkeit regte sich sichtbarlich und alle Scheu fiel von ihm ab.
„Komm“, ächzte er, „komm zu mir in die Wanne.“
Elfi streifte ihr Hemdchen ab und stieg gehorsam zu ihrem Gemahl in den Badezuber. Ihr Blick fiel auf das, was nur allzu offenkundig von ihr selbst verursacht ward und sie errötete.
„Dreh’ dich um“, forderte er und begann, auch ihr den Rücken einzuseifen.
Ein nie gekanntes Gefühl durchströmte Elfi, als sie die leichten, zärtlichen Finger auf ihrer Haut verspürte. – Ihre winzigen Brustwärzchen versteiften sich und richteten sich auf. Enger rückte sie zu ihrem Gemahl, der sie schließlich in die Arme nahm und ihre kleinen Brüstchen durch zärtliches Streicheln liebkoste.
Elfi erbebte. Nie hatte sie derartige Gefühle gekannt; wie andersgeartet waren doch die Spiele ihrer früheren Herren gewesen ! Sie schloss die Augen und genoss das süße Feuer, welches in ihrem Inneren brannte.
Die Nacht verlief ähnlich und die beiden zärtlich Verliebten fanden nur wenig Schlaf. Beide konnten nicht genug bekommen von den gegenseitig erwiesenen Zärtlichkeiten.
Der nächste Morgen begrüßte einen übermüdeten, erschöpften, doch glückstrahlenden Ulf.
Der König, der Diesen am heutigen Tage nicht erwartet hatte, drohte ihm, nach einem Blick ins Gesicht, lachend mit dem Zeigefinger.
„Dass du es mir nicht gleich übertreibst. Sollte dich vor Anstrengung der Schlag treffen, so lasse ich dich rädern und vierteilen ! Wo bekäme ich wohl einen Ersatz für dich her ?!“
Ulf wurde – mit der Ermahnung, sich auch wirklich nur auszuruhen – zurück in seine Gemächer geschickt, wo Dieser sich denn auch neben seine noch schlafende Gemahlin legte, um den versäumten Schlaf nachzuholen.
Elfi erwachte als Erste und sah den schlafenden Ulf neben sich liegen.
Sie betrachtete sein Gesicht und sah ihn nun mit anderen Augen. Er war ein guter Mann; ein lieber Mensch.
Sie küsste ihn auf die Stirn, dann auf die Wange. Ulf schlief weiter. Mutiger geworden, lüpfte Elfi die Decke. Der nächtliche Spender ihrer Freude war zu einem niedlichen, winzigen Etwas geschrumpft. Elfi kicherte und begann, mit dem geliebten Objekt ihrer Begierde zu spielen.
Immer wieder blickte sie dabei in Ulfs Gesicht, um eine etwaige Reaktion zu erkennen. Diese kam zuerst zwischen ihren zierlichen Fingern: Das unscheinbare Etwas wuchs und Ulf öffnete die Augen. Wohlig reckte er sich und genoss die zärtlichen, aufregenden Bemühungen.
„Du scheinst mir unersättlich“, flüsterte er, nachdem er seine Befriedigung gefunden hatte.
Wieder kicherte Elfi und nickte mit ihrem hübschen Köpfchen.
„Ja“, hauchte sie, „das bin ich tatsächlich und du alleine bist schuld daran.“
Sie führte seine Hand zwischen ihre Schenkel, um ihn ihre feucht-erregte Knospe ertasten zu lassen. Sie wand sich unter seinen Berührungen und kam ebenfalls rasch zur Erfüllung ihrer Wünsche.
Das kleine Elflein erwies sich in der Folgezeit tatsächlich als unersättlich in Sachen der körperlichen Liebe und Ulf wollte dies wohl gefallen.
Wann immer seine Zeit es zuließ, eilte er in seine Gemächer, um seinem geliebten Schatz nahe zu sein und der Liebesfreuden zu pflegen.
Abends lagen sie, nach gemeinsamem Bade, eng umschlungen in ihrem riesigen Bett und Ulf wollte seiner Gefährtin Geschichten erzählen, oder auch von Ereignissen des Tages berichten, bis die kleine Elfin wieder vom Übermut gepackt wurde und anfing, an ihrem 'Herrn und Gebieter ́ herumzuspielen.
Dies ward jedes Mal von viel Gelächter und Gekicher begleitet, so dass sich durch die Zofen bald verbreitet hatte, welch herrlichen Genüssen die beiden Zwerge frönten.
Der König war es zufrieden und freute sich für seinen Berater, zumal die Arbeit in keinster Weise unter dem lustvollen Eheleben der Frischvermählten litt.
Elfi blühte auf; sie wurde schöner und schöner – und auch mit Ulf ging eine Veränderung vor sich. – Nicht mehr zeigte er die früher übliche, gebeugte Gestalt, sondern ging aufrecht und stolz erhobenen Hauptes, ohne dabei jedoch hochmütig zu werden.
Allerorten lobte man anerkennend dieses verliebte Paar – und keine Spötter meldeten sich mehr zu Worte.
*
Der Zauberer
- In Wolfens Reich hatte es Aufregung von nicht geringem Ausmaße gegeben. – Ein fremder Zauberer war aufgetaucht und zog, die Menschen ängstigend, im ganzen Land umher.
Gab man ihm nicht, was er verlangte, wollte er drohen, den Bauern das Vieh oder die Ernte zu verwünschen.
Sein böses Können hatte er mehrfach bewiesen, indem er beispielsweise Wasser in Blut verwandelt und somit zum Genuss unbrauchbar gemacht hatte.
Oder er hatte aus glimmender Asche farbige Blitze hervorgezaubert, indem er einfach eine Handvoll Staub in Selbige geworfen und dazu eine Zauberformel aufgesagt hatte.
Die Bauern waren verängstigt und bezahlten, um ihre Ruhe vor dem Bösen zu haben.
Aus eben der gleichen Furcht schwiegen sie, denn der fremde Zauberer hatte ihnen zu verstehen gegeben, dass selbst der König ihm nichts anhaben könne; habe er doch bereits den König eines anderen, fernen Reiches in einen Eber und Dessen Gemahlin, die Königin, in eine Gans verwandelt !
Zum Beweis führte dieser Unhold die verzauberte Gans in einem vergitterten Kasten mit sich.
Forderte er diese dazu auf, so erzählte sie ihre traurige Geschichte. War dies nicht Beweis genug ? Wo hätte man je zuvor von einer Gans gehört, die sprechen konnte ?
In des Zauberer’s Begleitung befand sich eine junge, dunkelhäutige Frau mit lackschwarzem Haar, welcher es oblag, die Gans zu pflegen und zu ihren Vorführungen aus dem Käfig zu holen.
Sie hielt dann das arme Tier in ihren Armen, während dieses seine Redekunst bewies und die Menschen warnte, dem Zauberer ja zu Willen zu sein, damit ihnen nicht ein gleiches Schicksal widerführe.
Der Rest des Gefolges des Magiers bestand aus drei ebenholzschwarzen Männern, welche ihren Meister ehrfürchtig behandelten und unterwürfig bedienten. Auch sie waren einst von ihm verzaubert worden, da sie gewagt hatten, ihm mit dem Schwerte entgegenzutreten. Sie waren gefürchtete Krieger von weißer Hautfarbe und wallendem, blondem Haar, die nunmehr als solcherart Gezeichnete dem schrecklichen Magier zu willfahren hatten.
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