Lachend entließ der König seinen Berater.
Ulf kehrte klopfenden Herzens in seine Gemächer zurück. Was würde Elfi dazu sagen ?
Er hatte die höchste Position erreicht, welche überhaupt denkbar war. – Der Hofnarr war zum beratenden Staatsoberhaupt ernannt...
Elfi war zunächst fassungslos.
„Oh, Ulf! Ich glaube es kaum! Endlich, endlich bekommst du, was du längst verdient hast. Welch großartiger Gebieter ist dieser König !“ Erschrocken hielt sie inne.
„Was – was wird dies für uns bedeuten ? Wirst du nun mehr beschäftigt sein als zuvor ?“
„Im Gegenteil ! Die größte Anstrengung erfahre ich doch in deiner Gegenwart. Ich werde mich nun erholen können.“
Dann erzählte der Zwerg, was der König über Eberhard berichtet hatte und erwähnte den Vorschlag des Urs, Elfi einen Knaben zu schenken.
Elfi errötete, doch sie atmete schneller und ihre Brustspitzchen richteten sich verräterisch auf.
Ulf, der dies bemerkte, stichelte:
„Ich weiß ja, dass du dir nichts aus Knaben machst; also werde ich dich bestimmt nicht zwingen, dich mit einem abzuquälen. Du wirst ein braves Mädchen werden und all diese Spielereien bleiben lassen.“
Elfi errötete noch tiefer.
„Ach Ulf“, hauchte sie, „ich liebe dich.“
Ulf nahm die Erregte in die Arme und streichelte sie sanft.
„Morgen“, flüsterte er ihr ins Ohr, „morgen wirst du deinen Knaben bekommen.“
Damit verließ er die kleine, geliebte Frau, um ihr die Zofe zu schicken und sich auf die Suche nach einem passenden Knaben zu machen.
Die kleine Elfi aber fieberte erwartungsvoll dieser Bereicherung ihres gemeinsamen Liebeslebens entgegen. Sie hatte ihre wahre Natur erkannt und war entschlossen, sich nicht mehr dagegen zu wehren.
Die Zofe kam zum rechten Zeitpunkt und während die Zwergin sich von Dieser verwöhnen ließ, erzählte sie unter Stöhnen und Keuchen von dem zu erwartenden Geschenk ihres Gatten.
Auch die Zofe Waltraud fand Gefallen an diesem Gedanken. Durch noch eifrigeres Betasten und Streicheln wollte sie dies der sich lustvoll windenden Elfi bekunden...
Bei Ulfs Rückkehr am Abend lagen Beide eng umschlungen auf dem Lager und schliefen. - Lächelnd legte Ulf sich dazu.
Urs hatte ein strenges Auge auf die Befolgung seiner Anordnung. – Kam einer der Minister mit einer Frage daher, schickte er Diesen sogleich weiter zu Ulf.
Der König wollte ein 'Du ́ gegenüber seinem Berater von Seiten der Minister gleichermaßen nicht mehr dulden. – Man hatte den Zwergen mit 'Ihr ́ und 'Herr ́ anzusprechen.
Bei Versammlungen und Beratungen wollte der König, nachdem alle Anderen ihre Ansichten dargelegt, sich an Ulf wenden und Diesen fragen:
„Was habt Ihr dazu zu sagen, Herr Berater ?“
Man gewöhnte sich also an die veränderten Gegebenheiten – und bald war es für die Minister zur Selbstverständlichkeit geworden, dass keine Sitzung oder Beratung ohne Ulfens letztes Wort stattfinden konnte. –
„Denkt Ihr wirklich , Herr, dass es notwendig ist, mich an allen Debatten und Diskussionen fürderhin teilnehmen zu lassen“, wollte Ulf denn eines Tages vom König wissen.
„Nein, mein Freund“, erwiderte Urs, „das wird nur jetzt, zu Anfang deines neuen Amtes, vonnöten sein; bald wirst du dich wieder angenehmeren Beschäftigungen zuwenden können.
Deine Elfi wird im Moment , so hoffe ich doch, keine Langeweile haben – oder sich gar vernachlässigt fühlen; oder doch...?“
Dies Letztere kam mit einem Augenzwinkern. – Ulf lächelte verschmitzt.
„Nein Herr. Dank Eures guten Ratschlags ist das glücklicherweise nicht der Fall. – Auch ich komme nicht zu kurz“, fügte er dann, ebenfalls augenzwinkernd, hinzu.
„Paß’ auf dich auf; du bist mir nicht zu ersetzen.“
Damit war Ulf entlassen und kehrte wieder in seine Gemächer zurück. –
Bald nahm das Leben wieder einen normalen Gang; die Minister und Bediensteten des Schlosses hatten sich an die Vormachtstellung des sympathischen und unaufdringlichen Zwerges gewöhnt, womit Dieser dankbar wieder seinen häuslichen Pflichten verstärkte Aufmerksamkeit schenken konnte.
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