Arnulf Meyer-Piening - Das Doppelkonzert

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Arnulf Meyer-Piening lässt seine Leser hinter die Kulissen der Unternehmensberatung blicken, die er aus langjähriger eigener Erfahrung kennt. Er zeigt seinen Lesern den unbarmherzigen Kampf um Macht, Ansehen, Geld, Liebe und das nackte Überleben. Seine Charaktere sind lebensnah und feinfühlig geschildert. Sie schrecken weder vor Korruption, Bilanzmanipulationen, gewagten Spekulationen und nicht einmal vor Mord zurück. Spannend geschrieben bis zur letzten Zeile.

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Hinrich trug einen maßgeschneiderten Frack. Rhythmisch im Takt tänzelte er elegant über das Podium und wiegte sich in den Hüften, wie ein zweiter Paganini. An besonders ausdrucksvollen Passagen warf er seinen Kopf in den Nacken und beugte sich alsdann über seine Geige, in die er sein Ohr zu tauchen schien, um auch nicht die kleinste Nuance des Tons zu versäumen.

Er fixierte mit seinen dunklen Augen die Frau in dem roten Kleid, die neben seinem Vater saß, und die jede seiner Bewegungen andächtig in sich aufnahm, als sei er speziell für sie vom Himmel als Erzengel Gabriel gesandt. Schon wähnte sie sich als seine Geliebte und träumte von weltweiten Tourneen an der Seite des international gefeierten Stars. Traum und Realität verschwammen vor ihren Augen zu einer Einheit.

Der Pianist verstand es meisterhaft, den Klang des vollen Orchesters mit Flöten, Oboen, Klarinetten, Fagotten, Hörnern und Trompeten, Pauken und Streichern auf dem Klavier zu intonieren, so dass die Zuhörer glaubten, ein ganzes Orchester zu hören. Die herrlichsten Akkorde erfüllten den Raum und unterdrückten jedes störende Geräusch. Kaum, dass die Hörer zu atmen – oder gar zu husten – wagten. Sie lauschten den überirdischen Klängen, die gleichsam vom Himmel zu stammen schienen.

Die beiden Solisten eröffneten die klangvolle Themenaufstellung und setzten starke Akzente. Das Orchester – einzigartig dargestellt vom Pianisten – griff die Themen auf und begann mit der Durchführung, indem die Tempi variierten und Umkehrungen mit neuen Klangerlebnissen brachten.

Nach einer Viertelstunde hatten sie den ersten Satz mit seinen lyrischen Passagen und einer heftigen konfliktbehafteten Durchführung beendet. Die Spannung zwischen den beiden ungleichen Teilen schien sich auf die Hörer zu übertragen. Sie schwankten zwischen heiterer Gelassenheit und heftiger innerer Anspannung. Die Atmosphäre schien plötzlich aufgeladen zu sein, was vielleicht mit der gewittrigen Wetterlage am wolkenverhangenen Himmel zusammenhing. Eine unheilvolle Stimmung ergriff die Menschen und drückte auf die Gemüter.

Die Künstler deuteten mit einer leichten Verbeugung an, dass sie nun für einen Augenblick pausieren würden. Zögernder Applaus begann sich hier und da zu erheben, wurde aber von den erfahrenen Konzertbesuchern mit leichtem Zischen zum Schweigen gebracht. Man war noch nicht am Ende des Konzerts angelangt und wollte nicht durch störende Nebengeräusche aus seinen überirdischen Empfindungen gerissen werden. Und doch gab die Unterbrechung eine willkommene Gelegenheit zum Durchatmen. Die innere Spannung löste sich allmählich auf und wich vollkommener Zufriedenheit.

Der Patriarch nickte seinen Kindern anerkennend zu und hob seinen Daumen zum Zeichen des zu erwartenden Erfolgs. Isabelle hatte ihren Kopf an seine Schulter gelehnt. Ihr schwarzes Haar war mit einem perlenbestickten Band, das eher einem Diadem glich, zur Seite gerafft. Sie war schon eine eindrucksvolle Frau, die sich ihrer anziehenden Wirkung durchaus bewusst war. Sie genoss ihre herausgehobene Rolle als Frau an der Seite des Hausherren. In der kurzen Pause begannen die Gäste untereinander mit versteckten Andeutungen über die künftige Rolle dieser ungewöhnlichen Frau an der Seite des Patriarchen zu raunen. Würde sie die künftige Hausherrin sein? Man könnte es sich durchaus vorstellen. Eine Frau an seiner Seite wäre ihm wirklich zu wünschen, aber war sie nicht zu jung? War er nicht zu alt für sie? Die beiden trennten etwas mehr als dreißig Jahre. Und er hatte seine besten Jahre hinter sich gelassen, wie jedermann leicht erkennen konnte. Sie aber hatte ihr Leben noch vor sich.

Die Solisten nahmen erneut ihre Plätze ein. Julia, rückte ihren Stuhl hinter dem Cello zurecht. Hinrich zupfte zart ein paar Saiten, indem er mit dem einen Ohr in das Instrument zu kriechen schien. Damit war allen Beteiligten klar, dass sich hier ein besonders feinsinniger und außerordentlicher Künstler auf den nächsten Einsatz vorbereitete, den er nun vor einem erlesenen Publikum zelebrieren würde. Zu diesem Zeitpunkt wusste allerdings noch niemand, dass er sehr nervös war. Er versteckte seine Unsicherheit hinter ein paar großen Gesten, die er bei anderen Virtuosen abgesehen hatte und die er für besonders wirkungsvoll hielt.

Der zweite Satz begann mit kraftvollen Oktaven der Solisten. Das einfache Kopfthema wurde vom Orchester (hier vom Flügel) farbig begleitet. Ein inniges Seitenthema, das im terzverwandten F-Dur steht, erfährt bald eine stärkere klanglich-harmonische Differenzierung.

Cello und Geige wechselten sich harmonisch ab und warfen sich spielerisch die Bälle zu. Julia beherrschte souverän die Szene und zog das Publikum magisch in ihren Bann. Das anmutige, makellose Gesicht, die entblößten Schultern, die fast andächtige Versenkung in die wechselnden Stimmungen der Musik ließen sie wie von allem Irdischen abgehoben erscheinen.

Der erste Teil erklang mit aufgelockerter Begleitung; der zweite Teil folgte mit einer reizvollen Coda. Der Satz strömte Kraft und Zuversicht aus. Sie übertrug sich aber nicht auf den Interpreten. Im Gegenteil: Hinrich war total verunsichert. Er spürte die unerklärlichen, geheimnisvollen, negativen Schwingungen, die von der Dame in dem roten Kleid ausgingen. Sie schienen ihn zu umgarnen, legten sich wie ein Kokon um seinen Leib. Raubten ihm die Sinne.

In diesem Augenblick geschah das Unfassbare: Julia eilte dem Tempo voraus und fiel dann unerwartet zurück. Die Solisten drohten als musikalische Einheit auseinanderzufallen. Die Spannung ließ nach. Hinrich bemerkte es und wusste, dass auch seine Schwester den negativen Schwingungen nicht entkommen konnte. Er wurde nervös und hoffte, dass sie sich bald wieder in den Griff bekommen würde. Sie blickte hilfesuchend auf den Pianisten am Flügel. Hinrich spürte die Not seiner Schwester und konnte sich kaum auf sein Spiel konzentrieren. Er kannte die Ursache des Übels: Es war die Frau in Rot mit dem schwarzen Haar. Sie war die Judith aus dem Alten Testament, die seinen Kopf forderte und ihn schließlich bekam. Hinrich ließ den Bogen sinken und sah keine andere Möglichkeit, außer von Neuem zu beginnen.

Entsetzen und Fassungslosigkeit erfüllten den Raum. Der junge Mann stand wie ein begossener Pudel vor dem Publikum und blickte verzweifelt auf seinen Vater, wie er es in ähnlich kritischen Situationen bei öffentlichen Auftritten oft getan hatte. Aber der sonst so dominante Vater konnte in dieser Situation nicht eingreifen und wandte sich verärgert ab.

In diesem Augenblick begann die Katastrophe. Die linke Hand des Vaters begann unkontrolliert zu zittern. Auch Isabelle bemerkte es und griff nach seiner Hand. Sie streichelte sie beruhigend, aber das Zittern ließ nicht nach. Sie beugte sich zu ihm hinüber und gab ihm zu Beruhigung einen Kuss auf seine Wange. Ingrid blickte starr und teilnahmslos aus dem Fenster, wo sich ein gewaltiges Gewitter mit ungeheurer Kraft zu entladen begann. Sie schien von dem Vorfall auf der Bühne nicht betroffen zu sein. Jedenfalls zeigte sie keine Regung. Sie wirkte irgendwie erstarrt.

Hinrich bemerkte die fürsorgliche Reaktion von Isabelle und versuchte erneut sich zu konzentrieren. Es gelang ihm nicht. Er fand nicht wieder in sein Spiel zurück, wusste kaum noch wo er war. Sein Vater runzelte verärgert die Stirn und schaute seinen Sohn missbilligend an, als wenn er sagen wollte: Nun vermassele mir nicht wieder die Schau. Junge, du bist ein Versager, du taugst zu nichts. In der Firma taugst du nicht, und in der Musik, die doch deine eigentliche Domäne ist, auch nicht. Wozu kann ich dich gebrauchen? Was soll ich mit dir machen? Am besten, du gehst deiner Wege. Mein Sohn bist du nicht, mein Nachfolger in der Firmenleitung kannst du nicht werden. Ich habe dir alles ermöglicht. Du konntest die besten Internate und Universitäten besuchen, du konntest mit den besten Lehrern musizieren. Und das ist nun der Dank für mein Bemühen. Du solltest dich schämen.

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