Dagmar Herrmann - Zwischen Menschlichem

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In diesem Lesebuch herrscht eine Vielzahl von Erzählhaltungen, verschiedene Textsorten (Märchen, Sage, Kindheitserinnerungen, Traum ohne Deutung, zwei Engelsgeschichten, ein Krimi, eine Liebes- sogar eine Westerngeschichte) bringen Abwechslung.
Es sind zufällige Begegnungen, nachbarschaftliche Techtelmechtel, Missverständnisse, Unverständnis zwischen den Generationen und Ressentiments, die überzeugend dargestellt werden. Kindheitswelten zeigen auf, dass diese von entscheidender Wichtigkeit auch für Erwachsene bleiben. Märchenhaftes steht neben Hinweisen auf die literarische Tradition.
Einmal reflektiert Dagmar Herrmann, sie habe diesen Text «aus den Fingern gesogen und kein Wort ist wahr oder erlogen.» Sagen und Märchen erhalten eine Auffrischung und einen Bezug zur Erzählerin, der Undine und die Meermaid musenhaft einflüstern. Dagmar Herrmann schreibt frisch und manchmal mit jugendlichem Elan, der literarischen Tradition eingedenk, die Moderne locker damit verbindend. (Aus dem Vorwort von Rudolf Weiler, Zürich)

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dort

treten hervor auf eine fantastische Bühne

huldvolle Engel, schrille Spaßvögel, balancieren

lustige Gesellen aufgesetzte spitze Hüte

mit ausladender Krempe, scheckig und fleckig

baumeln Lumpen in Fetzen an dürren Knochen,

klappernd

im stürmisch schlagenden Takt einer

unsichtbar aufspielenden Band

Durch hoch gewölbte Hallen flügeln

in farbenfrohen Federkleidern

prachtvolle Paradiesvögel, im Auf und Ab jagen

schwarzglänzende Raben,

neonfarben schillernde Schmetterlinge

und Falter rauschen

mit riesigen Schwingen wogend hernieder,

gleiten hinweg über staunend

weit geöffnete haselnussbraune Augen

streifen blond gescheiteltes Haar, vorbei an fest

gezurrten Affenschaukeln schmeicheln sich ein

betörende Töne in die zart beseiteten Muscheln

der Ohren, benebeln Sinne …

All das in schweigender Andacht,

in heiliger Erhabenheit unberührter Natur,

in dem allein das Gesummse der Bienen,

das zitternde Zirpen der Grillen,

der Lerche lockender Singsang

im Ast schattenspendender

lauschender Lärche am Waldesrand

erklingen, sich zusammen fügen

zu einer ganz leisen

ganz großen

Symphonie

Dort

hat sich das Kind verborgen,

wollte es bleiben, ging nie

wieder

fort

Hanussen und der freie Geist

Das weiße Tuch, das unbefleckt und schneeweiß auf dem feucht schimmernden Schlick des Wattbodens ausgebreitet liegt, bewegt sich plötzlich, wird durch eine stark aufkommende Brise emporgehoben, flattert mit einem gewaltigen Brausen im Wind, bläht sich auf und nimmt die Gestalt eines Pferdes an, das sich, die Vorderhufe aneinanderschlagend, aufbäumt. Der Schweif beschreibt kraftvoll einen Kreis, und mit einem lauten Wiehern setzt es an zu einem rasanten Galopp den Deich entlang, bis es leichtbeinig die Deichwände erklimmt und über den Grat schnellt wie ein Schemen, der, am vom Mond belichteten Horizont sich abzeichnend, in einer Dunstwand aus Dunkelheit und feuchtem Nebel spurlos verschwindet.

Das Mädchen, das diesem geisterhaften Schauspiel gefolgt ist, steht am Rande des Watts, die Hand, die einen lauten Aufschrei verhindert, auf die Lippen gepresst, denen jetzt die geflüsterten Worte entweichen: „Das war er, der Geist des weißen Pferdes, wie Hanussen gesagt hat.“

Sie weiß nicht, wie es geschah, dass es sie hierher getrieben hat. Sie hat die Geschichten vom Schimmelreiter immer wieder und wieder erzählen gehört. Ihr Großvater hat ihr die Stelle gezeigt, an der die unglückliche Frau Elke mit ihrer Tochter Wienke ertrank und der verzweifelte Deichgraf sich mitsamt seinem Pferde in die tosenden Fluten warf, und gesagt:

„Es lag ein Fluch auf der Familie. Der Deichgraf Hauke Haien hat sich nicht an die Überlieferung gehalten, die ihren Ursprung in jahrhundertelangen Erfahrungen der Küstenbewohner hat. Er war ein Tollkopf, wollte sich von niemandem einen Rat geben lassen, nur Unruhe hatte er ins Dorf gebracht. Viele sahen es als gerechte Strafe an, dass es so tragisch endete und Lebendiges doch dem neuen Deich geopfert werden musste, wie es Brauch war.“

Elke, so heißt auch das Mädchen, mit dem strohblonden Haar, das wirr und unbändig um ihren Kopf steht und sich durch keine Bürste bändigen lässt, und wirr ist auch der Sinn, so sagt ihre Mutter von ihr, wenn sie dennoch ihr liebevoll über den Scheitel streichelnd, immer wieder versucht, die widerspenstigen krausen Haare zu glätten. Krause Haare, krauser Sinn, so sagen auch Lehrer und Mitschüler und necken sie aufgrund ihrer ausufernden Fantasie, welche ihr im Deutschunterricht zum Vorteil gereicht und sich oft in langen Aufsätzen niederschlägt.

In ihrem Ort auf der Hallig ist alles ordentlich und geregelt, da gibt es nichts Ausschweifendes. Das Außergewöhnlichste ist der alte rotbärtige Hanussen, der eine dicke Warze auf der Nase hat und bei Wind und Wetter eine abgenutzte durchlöcherte Wollmütze trägt, unter der seine störrischen roten Haare hochragen und an manchen Stellen hindurchwuchern wie wilde stachlige Brombeerbüschel. An den Füßen trägt er derbe, bis zum Knie gebundene Lederstiefel, „schützen vor Feuchtigkeit und Kälte“, pflegt er zu sagen, knispert mit den Augen und stopft sich seelenruhig sein Pfeifchen.

Mit ihm verbindet Elke eine seltsame Freundschaft. Er kann Geschichten erzählen von ungewöhnlichen und geheimnisvollen Dingen, die seit der Zeit, als der Hauke Haien Vogt gewesen war und das schlimme Unglück geschah, umgingen. Dann nimmt er seine Pfeife aus dem Mund und weist mit ihr auf den Deich und darüber hinaus aufs Meer und befindet:

„Die sind stärker, die Naturgewalten, als wir Menschen. Wer keine Achtung vor der Natur und ihrer niemals zu bändigenden Kraft hat, wird eines Tages, immer und immer und ohne Ausnahme, die Quittung erhalten. So wird es sein.“

Sie nimmt manchmal ihr Notizbuch mit und zeichnet den alten Tom, oft schreibt sie dazu gleich eine seiner Geschichten auf. Mit der Zeit ist ein richtiges kleines Büchlein daraus geworden.

„Du wirst noch einmal berühmt“, sagt er dann, klopft seine Pfeife aus, hebt ihr Kinn mit seinen knotigen Fingern an. „Gicht“, erklärt er, „kommt von der ewigen feuchten kalten Luft hier“, und blickt ihr mit seinen wasserblauen, etwas triefenden Augen ins Gesicht, „und lass dich nicht irre machen von den Leuten hier. Sie sind alle ein wenig beschränkt.“

Elke weiß, dass die Leute das von Hanussen ebenfalls denken. Sie wundert sich immer, dass der alte Mann, der nie, wie er behauptet, aus dem Dorf herausgekommen war, so vieles weiß, von dem die anderen keine Ahnung haben.

Hanussen benutzt seine Pfeife, einerlei ob sie brennt oder kalt ist, immer wie einen Zeigestock und weist sich an die Stirn: „Alles hier drin, Wind und Meer haben mir alles zugetragen. Die Zugvögel, die von weither kommen, haben mir das Lied von den Weiten des Ozeans und der Unendlichkeit des Himmels gesungen. Ich höre alles, was andere nicht hören. Ich höre sie reden, wenn auch kein Wort ihren Mund verlässt. Jaha, sie sagen, der spinnt, der alte Hanussen. Das ist gut so. Ich lasse sie gerne in dem Glauben.“

Hanussen war Leuchtturmwärter gewesen, jetzt war er schon lange im Ruhestand und er sagt, dass er froh darüber sei, denn heute ist alles anders.

Eines Tages beugte er sich tief zu ihr hinüber, mit einem langen, etwas gekrümmten Rücken, reckte den Hals weit vor und starrte ihr eindringlich in die Pupillen, während er die Pfeife an den Mund legte und dann „Psst“ sagte:

„Ich verrate dir jetzt ein Geheimnis. Es ist sehr wichtig, dass du es weißt. Es gibt Dinge, die niemand erklären kann; ich weiß, wie du weißt, um solche Sachen. Aber eines habe ich dir noch niemals erzählt.“

Hanussen kam ins Stocken, er legte eine bedeutungsvolle Pause ein, räusperte sich umständlich, obwohl keine Notwendigkeit zu bestehen schien, senkte seine Stimme um Nuancen, bevor er fortfuhr:

„Der Schimmel von Hauke Haien galoppiert in manchen Nächten wieder einsam über den Deichschart. Es wurde gesagt, es stecke der Teufel in ihm, aber das ist dummes Zeug. Der Schimmel ist der beseelte freie Geist, der ihm von einem weisen, die Halligbewohner sagen von einem fragwürdigen alten Mann geschenkt wurde. Wer der alte Mann war, hat nie jemand herausgebracht. Vielleicht ein Vorfahr von mir, ein Hanussen“, zwinkerte er, „oder ich war es gar selbst“, lächelte er verschmitzt und geheimnisvoll.

Elke notierte fleißig in ihr Büchlein.

„Einen freien Geist, den brauchst du, wenn du eines Tages da draußen in die Welt gehst und den Menschen etwas bringst, das sie einst besaßen, etwas, das ihnen fast völlig abhanden gekommen ist, und das sie mehr als je zuvor benötigen. Gehe in einer dieser Nächte an den Strand, du wirst wissen in welcher. Du wirst das weiße Pferd sehen, und der freie Geist wird von da an immer mit dir sein.“

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