Dagmar Herrmann - Zwischen Menschlichem

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In diesem Lesebuch herrscht eine Vielzahl von Erzählhaltungen, verschiedene Textsorten (Märchen, Sage, Kindheitserinnerungen, Traum ohne Deutung, zwei Engelsgeschichten, ein Krimi, eine Liebes- sogar eine Westerngeschichte) bringen Abwechslung.
Es sind zufällige Begegnungen, nachbarschaftliche Techtelmechtel, Missverständnisse, Unverständnis zwischen den Generationen und Ressentiments, die überzeugend dargestellt werden. Kindheitswelten zeigen auf, dass diese von entscheidender Wichtigkeit auch für Erwachsene bleiben. Märchenhaftes steht neben Hinweisen auf die literarische Tradition.
Einmal reflektiert Dagmar Herrmann, sie habe diesen Text «aus den Fingern gesogen und kein Wort ist wahr oder erlogen.» Sagen und Märchen erhalten eine Auffrischung und einen Bezug zur Erzählerin, der Undine und die Meermaid musenhaft einflüstern. Dagmar Herrmann schreibt frisch und manchmal mit jugendlichem Elan, der literarischen Tradition eingedenk, die Moderne locker damit verbindend. (Aus dem Vorwort von Rudolf Weiler, Zürich)

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Die seltsame Frau Tück

Aus Frau Tück konnte man nicht recht schlau werden.

Sie erweckte den Eindruck einer netten kleinen Dame, ein harmloses putziges Mütterchen, das kein Wässerchen trüben konnte, von derart zierlichem Knochenbau, dass es schien, ein Windhauch würde ausreichen, um sie wegzupusten. Jener Typ weiblichen Wesens, welches vom zarten bis ins hohe Alter gewohnt war, dass ihr ungebeten in den Mantel geholfen und die Tür aufgehalten wird.

Ihr Haar, das sie offenbar auf altmodische Art mit einer Brennschere selbst ondulierte und recht unstatthaft bis auf die Schultern fiel, war schlohweiß, um Augen- und Mundwinkel hatten sich bereits spinnwebenfeine Fältchen gelegt und schmale Furchen gegraben. Hingegen verliehen ihr straffe rosige Bäckchen einen kindlichen Ausdruck und machten es schwierig, ihr Alter einzuschätzen.

Frau Tück kleidete sich bescheiden, solide und bequem und stets in gedeckten unauffälligen Farbtönen. Wenn sie ausging, trug sie meist einen langen wallenden Umhang, unter dem Schnürstiefel hervorlugten. Sommertags sah man sie in knöchellangem Rock, weißen oder zartfarbenen Spitzenblüschen, die am Hals bis oben hin zugeknöpft und mit altmodischen Kameebroschen verziert waren. So schritt sie einher wie ein Überbleibsel aus einer längst vergangenen Zeit.

Das war an sich nichts Verwerfliches, aber außergewöhnlich genug, um einige Verwunderung in dem sie umgebenden Milieu eines unverschuldet ziemlich heruntergekommenen Arbeiterviertels hervorzurufen. Doch in der Nachbarschaft hatte man sich an Frau Tück und ihre Eigenheiten gewöhnt. Sie war ja ansonsten eine durchaus liebenswerte und freundliche Person, sollte man meinen.

Wenn sie ihre Besorgungen machte, überschlugen sich die Verkäufer und Verkäuferinnen, ihr zu Diensten zu sein. Sie wählte ihre Worte sorgsam und sobald sie anhob, in einem verhaltenen, ihr eigenen Singsang zu sprechen, dämpften unverzüglich alle Anwesenden ebenfalls die Stimmen und hörten ihr aufmerksam zu. „Bitte“, sagte sie mit betörendem Augenaufschlag in einschmeichelndem Ton, niemand wäre imstande, eine Bitte weicher, inständiger und gleichzeitig entschiedener vorzubringen.

Ihre samtbraunen Augen überschattet von langen Wimpern glichen denen eines Rehs. Nur etwas passte nicht recht ins Bild: Stets trug sie sehr auffällige Ohrringe, die blitzten und funkelten und zu der Sanftheit des Augenpaars im Widerspruch standen. Wie kleine tückische Irrlichter tanzten sie an ihren Ohrläppchen, winzige glitzernde Funken versprühend. Es schien, als verzerre sich der gütige Mund zu einem hämischen Grinsen; insgeheim von empfindsamen Zeitgenossen mit gewissem Unbehagen wahrgenommen, die sich schließlich schuldbewusst beeilten, dies den Ausschweifungen ihrer überbordenden Fantasie zuzuschreiben.

Frau Tück wohnte in einer schnuckeligen alten Villa in der Morgenlandstraße, eines jener Gebäude, die gebaut wurden, als der Stadtteil bessere Zeiten gesehen hatte Wann und Woher sie eines Tages, bereits im fortgeschrittenen Alter, gekommen war, wusste niemand mehr so recht, auch nicht die Alteingesessenen. Die einen meinten, sie hätte schon seit Menschengedenken in der Villa gewohnt, andere sagten, sie sei vor längerer Zeit aus Südafrika eingewandert. Es wurde gemunkelt, die Alte verfüge über übersinnliche Kräfte, die ihr bei den „Kaffern“ und „Hottentotten“, von einer Voodoopriesterin beigebracht worden wären, nicht wirklich wissend, was das eigentlich sei, Voodoo.

Sie lebte vollkommen zurückgezogen, nie hatte sie Gäste. So konnten sich allerlei Gerüchte und Anekdoten um die Villa und ihre Bewohnerin ranken.

Zum Beispiel, dass Frau Tück eine äußerst merkwürdige, spannungsreiche Beziehung zu Kindern habe. Die Kinder selbst waren einerseits von ihr fasziniert, da sie allein durch ihre ungewöhnliche Erscheinung die Kindern eigene Vorstellungskraft anregte. Andererseits fürchteten sie Frau Tück, ja gruselten sich direkt vor ihr. Wozu etliche Vorkommnisse der unheimlichen Art beitrugen, deren Hergang sich wie ein Lauffeuer bis in den letzten Winkel des Viertels verbreitete.

„Vallah“, sagte Deniz, „ich schwöre. Ich habe gesehen, wie sie sich plötzlich in Nichts auflöste und eine stinkende kleine Rauchwolke hinterließ, nur noch ein paar Funken flogen.“

Es sei gewesen wie bei einem verlöschenden Silvesterknaller und habe auch genauso ein Geräusch verursacht. Mit Silvesterknallern kannte Deniz sich aus.

Ein besonders dramatisches Aufeinandertreffen hatte Melissa mit Frau Tück. Melissa war dafür bekannt, ein besonders freches und naseweises Ding zu sein. Sie waren ja alle keine Unschuldslämmer, aber da war man sich einig, Melissa war besonders schlimm.

So war niemand überrascht, als Melissa mit Frau Tück auf recht nachhaltige Weise aneinander geriet. Janine und Aishe konnten Zeugnis ablegen, dass es dazu kam, als Melissa ihre leere Bonbontüte vor der Nase von Frau Tück demonstrativ auf den Bürgersteig fallen ließ, und dies obwohl allgemein von der lieben Frau Tück bekannt war, dass sie zur Furie werden konnte, wenn jemand seinen Müll auf der Straße „entsorgte“.

Wie nicht anders zu erwarten, wies sie Melissa sofort in scharfem Ton zurecht und diese, wie gewöhnlich nicht maulfaul, antwortete patzig:

„Das geht Sie doch gar nichts an, Sie alte Schreckschraube!“

Woraufhin Frau Tücks Glitzerohrringe wie verrückt zu funkeln begannen. Mit dem Zeigefinger, aus dem ihr plötzlich ein enorm langer Fingernagel spitz wie ein Dolch herauswuchs, deutete sie auf Melissa und zischte:

„Du ungezogene Göre, wenn du nicht gleich still bist, häng ich dir ein Schloss vor dein loses Mundwerk. Hebe deinen Unrat unverzüglich auf!“

Melissa tat selbstverständlich weder das eine noch das andere, rief: „Fex fex, alte Hex“ und rannte davon.

Einen Tag später kam Melissa nicht in die Schule. Es hieß, sie habe die Maul- und Klauenseuche und ihre Zunge sei so geschwollen, dass sie kein Wort mehr herausbringen konnte.

Wen wundert es, dass nach dieser Begebenheit die zwiespältige Haltung der Kinder, geprägt von Heidenangst und Hochachtung, und die Gerüchteküche um Frau Tück neue Nahrung erhielten.

Abseits einer Kindheit

Verborgen

dort

hinter den Häusern,

den sauber geputzten Fensterscheiben,

den ordentlich gezogenen Rabatten, einer Zeit,

in der jedes Weizenkorn von Bedeutung,

Apfelhäuschen mitgegessen

wurden,

fand es die Wiese mit bunten Blumen,

dem Duft von Ginster, dem satten Gelb des

gemeinen Löwenzahns, das unschuldige Weiß

wippender, nickender Margeriten,

wenn der Fuß sie streifte, sorgsam,

Schritt für Schritt achtend, kein

Blatt oder Halm zu krümmen

dort

im Weizenfeld, leuchtendes Blau der Kornblume,

am Rande

feinste blässliche Bläulichkeit

achtsamer Wegwarten boten den Augen

Trostspender Schönheit.

In der Mulde aus feinstem Sand, sonnengewärmt,

schickte es Traumbilder den Wolken nach,

aufwärts fliegende Gedankenstifte, hingeworfene Riesengebirge

zeichnend und formend,

und wenn die Farbe vom Weiß ins dunkle Grau

wechselte, die Sonne sich zwängte

durch Berg und Tal, schwebte

sie fort, mit ihnen Abenteuer

zu suchen und

zu bestehen

In lilablassem Tüllkleid mit schwarz polierten

Lackschuhen

tanzend

in einem Zuckerbäckerschloss

aus blanken durchsichtigen Mauern

auf dem Schwarzweißkarree eines gewienerten Schachbrettbodens

Alice im allerkleinsten Format

und der weiße Hase

im Überschwang

seiner Taschenuhr verlustig gegangen

schlitternd und

jauchzend

und wenn sich an goldenen Schnüren

der purpurrote Vorhang hob

am äußersten Ende des prunkvollen Saals:

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