Matthias Rathmer - Alexander Schalck-Golodkowski

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Alexander Schalck-Golodkowski war Genosse, Außenhändler, Staatssekretär und Offizier im besonderen Einsatz der DDR-Staatssicherheit. Seine Abteilung Kommerzielle Koordinierung im ehemaligen SED-Regime erwirtschaftete Milliarden, mit zweifelhaften Methoden und mäßigem Erfolg.
Als «Fanatiker der Verschwiegenheit» (DER SPIEGEL) machte er Schlagzeilen. Honeckers oberster Devisenbeschaffer geriet vom «Retter zum Sündenbock» (DIE ZEIT), und die «Schalck-Connection» (DER STERN) kannte zahlreiche ranghohe Politiker und Wirtschaftsbosse aus dem Westen. Was er tat, tat er heimlich. Legenden und Phänomene ranken sich so bis heute um einen Mann, der als aufrechter Sozialist jenseits der Mauer zum Kapitaljäger mutierte. Die, die ihm dabei halfen, schweigen gleichfalls. Aus guten Gründen.
Schalck war und bleibt eine der schillerndsten Figuren der deutschen Vereinigungsgeschichte. Vor allem aber ist Schalck «(…) das Herbarium des deutschen Mannes. Hier ist er ganz. In seiner Sucht, zu befehlen und zu gehorchen, in seiner Roheit und in seiner Religiosität, in seiner Erfolgsanbeterei und in seiner namenlosen Zivilfeigheit.» (Kurt Tucholsky)

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Der Außenhandel war seit drei Jahren staatliches Monopol, als der 20jährige Schalck von Hans Fruck im Sommer 1952 in den Außenhandelsbetrieb „Elektrotechnik" delegiert wurde. Der Betrieb hatte darüber zu entscheiden, wie viele Radiogeräte in den Wirtschaftsraum des RGW exportiert werden sollten. Generaldirektor dieses Betriebes war Fritz Koch, einer der zuverlässigsten Agenten Frucks. Glaubt man den Aussagen ehemaliger Mitarbeiter im MAI, so wurde der 1910 in Dresden geborene Koch von Fruck erpresst. Koch hatte demnach seine Mitgliedschaft in der NSDAP verschwiegen, in die er 1940 eingetreten war. 43 Schalck sollte von Koch lernen. Fruck aber wollte vor allem wissen, ob sein Lehrling auf Dauer den westlichen Einflüssen würde widerstehen können. können. Der Ost-West-Konflikt verschärfte sich in dieser Phase zunehmend. Frucks Agentenringe spionierten im Westen, gegnerische Geheimdienste infiltrierten die eigenen Ministerien. Im Oktober enttarnte das Fruck-Team den Abteilungsleiter „Export" im Außenhandelsministerium, Franz Krause, als Agent des britischen Geheimdienstes. Das hochsensible, weil technische Standards offenbarende Ressort musste neu besetzt werden, und Fruck bestimmte Koch, auf dessen Immunität dem Klassenfeind gegenüber er sich verlassen konnte. Fruck verfügte ebenso, dem jungen Schalck eine Aufgabe im Außenhandelsministerium anzuvertrauen.

Die Hauptabteilung „Export" wickelte den Maschinenbau ab. Schalck erkannte rasch, dass der Handel vornehmlich ein logistisches Problem war und sehr viel Zeit in Anspruch nahm. Der bürokratische Aufwand war enorm, denn Preisverhandlungen, Kalkulationen, Lieferspezifikationen und Planzahlen mussten über die hauseigene „Abteilung B" stets verschlüsselt und in versiegelten Umschlägen übermittelt werden. Die Benutzung eines Telefons war grundsätzlich verboten. Ähnlich hinderlich waren die Bedingungen in der „Abteilung Geschäftsreisen". Auf vier Karteikarten hatte der Antragsteller aufzulisten, mit wem, wo und warum er geschäftlich kontaktierte. Eine Ausfertigung blieb im Ministerium, je eine erhielten das Außen- und Innenministerium. Die vierte schließlich gelangte dorthin, wo auch entschieden wurde, ob der Antragsteller berechtigt ist, ins feindliche Ausland zu reisen: sie wurde im Ministerium für Staatssicherheit archiviert. Gelehrig ordnete sich Schalck diesen Bedingungen unter. Er fertigte Dossiers über Mitarbeiter seiner Abteilung an, informierte Fruck detailliert über alles, was er sah und hörte. Von Fruck gefördert, avancierte Schalck so in den Reisekader. Er sollte für die Volkswirtschaft Umsätze erzielen und Kontakte knüpfen, die sich zur Spionage eignen könnten.

Auf der Internationalen Messe vom 30. März bis 8. April 1954 in Utrecht vertrat Schalck zum ersten Mal in offizieller Mission den Außenhandel der DDR. Er kam mit namhaften Beauftragten und Managern der niederländischen Wirtschaft zusammen, u.a. mit der Amsterdamer Handelscentrale, mit der Firma Nehandor aus Sassenheim und dem Chef der Prodag in Den Haag. Es sollten die ersten Unternehmen sein, die später in anderen Gesellschafterformen als SED-Briefkastenfirmen die Anteile einiger KoKo-Firmen im westlichen Ausland hielten. Schalck war begeistert, er genoss seine neue Aufgabe. Ihn faszinierte der Umgang mit den ideologischen Gegnern der DDR Fern ab von der Tristes in seinem Ministerium offenbarte sich in ihm durch die ungezwungene Atmosphäre auch eine lebenslustige Seite. Es wurde fein gegessen, man hob die Gläser zu kameradschaftlichen Trinksprüchen und gab sich gewandt. Schalck besaß fortan eine wichtige Funktion. Als einer von wenigen Protagonisten vertrat er die DDR im Handel mit westlichen Industrieländern. Es beginnt damit die Zeit, in der Schalck auch intensiv politisch zu denken bemüht ist. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er fast ausschließlich die eigenen volkswirtschaftlichen Engpässe vor Augen.

Fruck, der Schalcks Berichte las, seinen Schützling aber auch mehrfach privat aufsuchte, um sich berichten zu lassen, registrierte mit größter Genugtuung, dass Schalck die Gegensätze zwischen der ärmlichen DDR und dem protzenden Westen annahm. Genau dieser Kontrast zog Schalck an, berauschte ihn nahezu in seinen Berichten. Er hielt eine Symbiose aus den guten Errungenschaften seiner Partei mit den materialistischen Prinzipen des Westens für möglich. Fruck missfiel diese von vielen SED-Ideologen als „Diversion" ausgelegte Wertung keinesfalls. Im behagte, dass Schalck politisch überzeugt war, ihn erfreute, dass Schalck scheinbar bis zur Selbstaufgabe die Interessen der DDR vertrat, ihm gefiel, dass Schalck präzise Gesprächsnotizen über seine westlichen Bekanntschaften ablieferte und dabei den allergrößten Wert auf scheinbare Nebensächlichkeiten legte: Anzahl der Kinder, Name der Ehefrau, beruflicher Werdegang usw. 46 Durch dieses nachrichtendienstliche Potential empfahl sich der junge Schalck. Nur fünf Wochen nach seiner ersten Auslandsreise vertrat er die Interessen seines Landes erneut, auf der Pariser Messe, vom 22. bis zum 29. Mai 1954.

Frankreich hatte schon früh eine nicht ganz uneigennützige Affinität zur DDR entwickelt, denn der neuen Bundesrepublik misstrauten die Franzosen, noch. Das französische Interesse am sozialistischen Deutschland bezog sich vor allem die Handelsbeziehungen. Der westdeutsche Nachbar exportierte Obst, Kaffee, Kakao, Wein, Wolle, Edelhölzer und Walzwerkzeuge. Ost-Berlin lieferte Pressglas, Bleikristall und Molkereiausrüstungen. 1954 erreichte der Handel zwischen beiden Nationen einen stattlichen Umfang von über 8 Milliarden US-Dollar. 47 Die Banque Commercial pour L'Europe, in den DDR-Fachkreisen bereits damals schon ehrfurchtsvoll „unsere Eurobank" genannt, war als einziges Finanzhaus in Europa Vertragspartner der Deutschen Notenbank der DDR. Schalck fand also für seinen Frankreichbesuch die günstigsten Voraussetzungen. Wieder informierte er präzise und penibel über seine Unterredungen mit französischen Geschäftspartnern. Einige der damaligen Gesprächspartner Schalcks erinnern sich heute daran, dass Schalck im Gegensatz zu seinen mitgereisten Genossen sein neues Feld unkonventionell und gelöst betrat. Spontaneität und Flexibilität machten ihn zu einem beliebten und verlässlichen Unterhändler. 48

„In der Deutschen Demokratischen Republik, dem ersten Arbeiter- und Bauernstaat in Deutschland, werden auf allen Gebieten unseres friedlichen Aufbaus entscheidende Erfolge errungen. Im Kampf um die Verwirklichung des neuen Kurses hat der Staatsapparat ständig größere Aufgaben zu erfüllen. Die richtige Kaderpolitik ist ein wichtiger Schlüssel dieser Aufgabe." 49 Schalcks Qualitäten entsprachen dieser von Walter Ulbricht verordneten Rekrutierung der Führungselite. Folgerichtig sollte Schalck SED-Mitglied werden. Das aber war nicht so einfach. Niemand konnte so einfach in diese Partei eintreten. Der Antragsteller wurde zuerst „Kandidat". Das aber auch nur, wenn ein SED-Mitglied als Bürge für den Anwärter auftrat. Ausnahmen waren nur dann möglich, wenn der Bewerber Produktionsarbeiter war oder sich am Widerstand gegen die Nationalsozialisten aktiv beteiligt hatte. Bis zu zwei Jahre mussten die Aspiranten in den 50er Jahren warten, um in die Partei aufgenommen zu werden. Bei Schalck dauerte es nicht einmal sechs Monate, Koch, also wesentlich Hans Fruck, der jedoch aufgrund seiner Position nicht in Erscheinung treten durfte, bürgten für ihn. 1955 wurde Schalck Mitglied der SED.

Die noch junge DDR steckte in einer schweren Krise, als Schalck Stärke, Zuverlässigkeit und das rechte Klassenbewusstsein zeigte. Der Tod Stalins am 5. März 1953 schockte die Staats- und Parteiführung, denn die neuen Machthaber im Kreml forderten eine Kurskorrektur. Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung wuchs. Unterdrückung, Repressalien und perspektivlose Lebenslage: die Menschen hatten genug vom „verschärften Klassenkampf zum Aufbau des Sozialismus". Allein 1953 flüchteten über 300.000 von ihnen in die Bundesrepublik, bis zum Ende Jahres 1955 waren es sogar über eine dreiviertel Million DDR-Bürger. In erster Linie gingen diejenigen, die die DDR-Führung besonders umwarb: Jugendliche, Arbeiter und Bauern. Unter sowjetischen Druck beschloss das Politbüro einen „Neuen Kurs". 50 Der sah im Kern eine bessere Versorgung mit Konsumgütern vor. Gegenüber der Arbeiterschaft aber blieb die SED hart. Der Protest gegen die im Mai 1953 drastisch erhöhten Arbeitsnormen gipfelte in den Aufstand vom 17. Juni, den die DDR-Regierung und sowjetische Truppen blutig niederschlugen. Die Menschen in der Ost-Republik mussten die bittere Erfahrung machen, dass der Versuch einer gewaltsamen Veränderung des politischen Systems keinerlei Aussicht auf Erfolg hatte, solange die Sowjetunion das bestehende Regime stützte. Gänzlich folgenlos blieb der Aufstand dennoch nicht, so wurde die Produktion in der Schwerindustrie zugunsten der Erzeugung von Konsumgütern und Lebensmitteln gedrosselt. Die Preise wurden gesenkt, und die UdSSR-Regierung erklärte sich bereit, ab 1954 auf alle Reparationen zu verzichten. Die Besatzungskosten wurden auf 5% des Staatshaushaltes begrenzt, SAG-Betriebe der DDR als Staatsbetriebe übereignet.

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