Friedolin, der Regenwurm, Rosemarie Hellwig , ab 6 Jahre
Die Geschichte vom kleinen Mistkäfer, Markus Wand , ab 6 Jahre
Die kleine Welle Wieland, Maria Schmid , ab 6 Jahre
Der kleine Bär büxt aus, Anita Bolik , ab 4 Jahre
Emsi, das Ameisenkind, Edeltraud Geißler , ab 4 Jahre
Die Reise eines Wassertropfens, Gertrud Hörr , ab 4 Jahre
Leon und das fliegende Bobbycar, Annelore Luible , ab 4 Jahre
Die kaputte Leselampe, Birgit Stelzer , ab 4 Jahre
Der Kobold und die Rose, Hannelore Kasche , ab 4 Jahre
Poldi-Leopold und die Osterhasen, Eleonore Ulbrich , ab 4 Jahre
Vom Baum, der ein Mensch sein wollte, Ursula Ciola , ab 5 Jahre
Das Minninichts, Alexandra Otto , ab 8 Jahre
Der Zauberball, Ulrike Leßner-Beyer , ab 8 Jahre
Die Weggis und der Eulenflug, Verena Dettling , ab 6 Jahre
Das Geheimnis des Kirschbaums, Angelika Hartz , ab 4 Jahre
Die Blumenkinder vom Ried, Elisabeth Ullmann , ab 5 Jahre
Amelie und das Geburtstagswunder, Jürgen Ziegelmeir , ab 9 Jahre
Das Geheimnis vom großen roten Ding, Walburga Prediger , ab 5 Jahre
Florian sieht ohne Augen, Hildegard Beierlein , ab 6 Jahre
Mein Freund, der Bach, Brigitte Lebioda , ab 6 Jahre
Alexander und das Kellergespenst, Carmen Wenninger , ab 7 Jahre
Linnefein rettet seine Freunde, Manfred Radziewicz , ab 6 Jahre
Das Schrankgespenst, Kerstin Buchart , ab 7 Jahre
Die Brüder Stiefel, Silvester Weinmeyer , ab 7 Jahre
Der geheimnisvolle Karfunkelstein, Helga Baudrexel , ab 7 Jahre
Die Geschichte von den Sternenkindern
Von Thea Halder aus Buxheim an der Iller
Am Abend, wenn die Sonne ins Bett gegangen ist, dann wird es überall dunkel. Im Zimmer wird es dunkel und die Mama muss das Licht anknipsen. Draußen wird es dunkel, und die Straßenlampen gehen an. Auch an den Fahrrädern und den Autos wird das Licht angeschaltet. So ist es bei uns auf der Erde. Und an dem weiten, dunklen Himmel, wer zündet denn da die Sternenlaternen an? Willst du das wissen?
Also, das ist so: Am Himmel dort droben gibt es eine Menge Sternenkinder. Und die Sternenkinder, die schlafen den ganzen lieben langen Tag. Sie kuscheln sich einfach in eine weiche Wolke hinein und schlafen, schlafen, bis zum Abend. Aber wenn die Frau Sonne müde ist und ins Bett geht, dann werden die Sternenkinder munter. Zuerst wacht das größte auf. Es krabbelt aus dem Wolkenbett. Dann sieht es, aha, sein Brüderchen neben ihm schläft noch. Zack, zieht es ihm die Bettdecke weg und, wupp, schmeißt es mit einem Kopfkissen herum. Natürlich wachen jetzt noch mehr Sternenkinder auf. Jetzt wird es lustig! Sie kugeln in den Wolken herum und machen ein Geschrei und Gequietsche. Eines zieht ein anderes am Nachthemd. Eines fällt in eine Wolke, dass nur noch die Füße herausschauen. Das ist ein Durcheinander und ein Lärm. Und eine Wolke haben sie dabei auch noch auseinandergerissen.
Ein Sternenkind, das treibt es ganz besonders um. Es heißt Peterle. Es hat einen Freund, der heißt Pauli. Die zwei hopsen herum wie wild, und wie der Peterle drei Purzelbäume hintereinander macht, da fällt er von seinem Wolkenbett herunter und fällt und fällt – und fällt genau dem lieben, guten, alten Großvater Mond auf die Nase. Oh, da ist aber der Großvater Mond erschrocken, er hat ja noch soooo gut in einem weichen Wolkenbett geschlafen. Aber jetzt kommt er heraus und brummt: „Wer ist der freche Sternenbub, der mir auf die Nase gehupft ist? Und überhaupt, was ist das heute wieder für ein Geschrei und für ein Gewumsel! Wisst ihr nicht, was Sternenkinder tun sollen? Sternenkinder müssen am Himmel leuchten und funkeln, wenn es dunkel wird. Holt sofort eure Laternen!“ Uiuiui, da hören die Sternenkinder schnell mit dem Lackeln und Raufen auf und suchen ihre Laternen. Und weil sie so mit den Kissen herumgeschmissen haben, ist so eine Unordnung, dass sie lange suchen müssen.
Und so geht das jeden Tag! Wer seine Laterne zuerst findet, zündet sie zuerst an. Das ist der erste Stern, den wir am Abend am Himmel sehen. Dann findet das nächste Sternenkind sein Laternchen, dann wieder eins, und darum sieht man am Abend nicht alle Sterne auf einmal, sondern immer eins, und noch eins, und dann viele, viele, viele. Das ist, wenn alle Sternenkinder ihre Laternen gefunden und angezündet haben. Und dann lacht auch der Großvater Mond und erzählt ihnen eine schöne Geschichte.
Von Kristina Hofmann aus Sonthofen
Es gab einmal zu einer Zeit, als Wunder noch wahr wurden, wenn man nur ganz fest daran glaubte, einen Zauberbaum und der hieß „Allerlei“. Den Namen „Allerlei“ hatte er bekommen, weil ALLERLEI verschiedene Blätter an seinen Zweigen wuchsen. Manche waren riesengroß und sahen aus wie Flügel, andere hingegen waren winzig klein, wie Tannennadeln. Die Blätter waren grün und gelb, rot und braun und manche waren sogar golden, mit denen hatte es eine besondere Bewandtnis. Der Wunschbaum Allerlei hat nämlich im Laufe seines langen Lebens sämtliche Sternschnuppen, die vom Himmel gefallen sind, aufgefangen und sie in Wünsche verwandelt. Das sind die goldenen Blätter. Die bewahrt er auf für Menschenkinder, die in ihrer Not zu ihm kommen und ihn um Hilfe bitten – oder ihre Fee-Patin zu ihm schicken.
Du weißt doch sicher, dass jedes Kind bei seiner Geburt eine Fee zur Patin bekommt? Und du weißt sicher auch, dass man sich etwas wünschen darf, wenn man eine Sternschnuppe vom Himmel fallen sieht? Allerdings darf man über diesen Wunsch nicht reden, sonst geht er nicht in Erfüllung, das ist Wunschgesetz.
Der Wunschbaum Allerlei ist ein großer, starker Baum und seine Äste reichen bis in den Himmel. Da unterhält er sich dann manchmal mit dem Mond und mit den Sternen, vielleicht sogar mit dem lieben Gott.
Seine Lieblingsbeschäftigung ist es, Geschichten zu erzählen, wenn er nur jemanden findet, der ihm zuhört. Und eine seiner Lieblingsgeschichten ist die vom kleinen Stern Ernst, und die geht so:
Einmal bemerkte der Baum erstaunt, dass auf eines seiner Blätter ein großer, dicker Tropfen plumpste. Der Wunschbaum wunderte sich: Ein Regentropfen ohne eine Wolke am Himmel – wo gab es denn so was? Er fragte den Mond, ob der wisse, woher vom sternenklaren Himmel ein Tropfen kommen könne, und erfuhr Folgendes:
Einer der Sterne war sehr traurig. Er blinkte nicht mehr, er glänzte nicht mehr, er strahlte nicht mehr. Traurig sah er auf die anderen Sterne, die miteinander lachten und fröhlich waren, und wieder lief eine dicke Träne über sein Sternengesicht und tropfte genau auf eines der goldenen Blätter des Wunschbaumes. Der wusste nun, dass es an der Zeit war, mal wieder einen Wunsch zu erfüllen, und fragte den Mond, ob er nicht eine Idee habe, wie man dem Stern helfen könne. Der Mond zog seine Stirn in Falten, sodass fast ein paar Berge verrutscht wären, zog seine Nase kraus und musste erst einmal kräftig nießen – hatschiii… und hatte plötzlich einen Einfall. „Weißt du, lieber Baum“, sagte er, „wir fragen den kleinen Stern gemeinsam, warum er so traurig ist.“ Und das taten sie.
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