Ulrich Slawinski - Weit war der Weg zurück ins Heimatland

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Ich weiß bis heute nicht, wie ich diese 23 Tage überlebt habe, ohne ein Wort mit jemandem gewechselt zu haben und immer mit der Angst vor den Mitgefangenen, die nicht gut über die Deutschen sprachen. Deswegen habe ich mich immer wieder aus dem Blickfeld der Mitreisenden verzogen. Jedes Mal war ich froh, wenn die da oben endlich eingeschlafen waren! Ich habe oft gefragt wie Jesus am Kreuz: «Mein Gott, warum hast du mich verlassen?» Dann immer wieder die Fragen: «Was wird noch alles kommen in den neun Jahren, die vor dir liegen? Wirst du sie überhaupt überleben und wenn, was wird dann aus dir werden mit 34 Jahren ohne Beruf? Kommst du überhaupt noch einmal nach Deutschland zurück oder musst du in Sibirien verrecken?»
Menschlichkeit und Unmenschlichkeit, Kraft und Kraftlosigkeit, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit – diese scheinbar so gegensätzlichen Worte wurden Eins in einer nicht enden wollenden Zeit. Von 1942 bis 1953 war Ulrich W. Slawinski in Russland/Sibirien in Kriegsgefangenschaft. Er erlebte dort den Winter seines Lebens, nicht nur im Herzen dieses fremden und fernen Landes, sondern auch in den Herzen der Menschen. Das autobiographische Werk «Weit war der Weg zurück ins Heimatland» erzählt aus der Sicht des nun über 90-jährigen Ehemannes, Vaters, Opas und Uropas seine Erlebnisse in unumschweiflicher Form, mit viel Weisheit und Lebenserfahrung.

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28. Juli – Wieder einmal wurden wir von einer Deutsch sprechenden Gruppe Ukrainer entdeckt, die uns freundlich gesinnt war und uns auch gut über die Lage des Frontverlaufes unterrichtete. Wir trennten uns von ihnen etwa gegen Mitternacht und gingen im Gänsemarsch in einem Abstand von drei bis fünf Metern. Wir wechselten uns beim Gehen ab, sodass jeder mal als Erster den Weg vortasten musste. Dieses Mal – ich war der Zweitletzte – hatte ich nicht bemerkt, dass Marcel Ritty fehlte. Mit 18 Lenzen war er unser Jüngster, ein Knabe noch, ein Jungengesicht mit roten Backen ohne Bart, ein Elsässer. Hinter Stacheldraht war er jedoch Franzose, obwohl er kein Wort der französischen Sprache verstand. Wo war er? Bei den Ukrainern, die auch ihm das sorglose Leben als Gefangener plausibel gemacht hatten? Von dort, etwa einen Kilometer entfernt, holte ich ihn zurück. Dann konnten wir unseren gemeinsamen Weg fortsetzen. Mich quälte immer wieder der Darm. Ich hatte schon den Entschluss gefasst, mich auch irgendwo zu ergeben, denn ich war ja nur eine Last für die anderen.

29. Juli – Den ganzen Tag hielten wir uns im Niederwald verborgen. An Schlaf war wegen ständiger Geräusche von Kettenfahrzeugen nicht zu denken. Man musste immer damit rechnen, dass ein Waldstück durchsucht würde oder dass sich ein Iwan in den Wald zurückgezogen hätte, um seine Notdurft zu verrichten. Ständig hörten wir Frauen- und Kinderstimmen; also mussten irgendwo im Wald versteckt einzelne Gehöfte liegen. Um etwa 19 Uhr wagten wir uns Richtung Siedlung, denn wenn man später als 20 Uhr wohin kam, war kein Mensch mehr anzutreffen. Die Menschen schliefen entweder wegen der hochsommerlichen Hitze in einer Scheune auf einem Panjewagen 13 im frisch gemähten Gras oder außerhalb, versteckt in Kellern oder Erdgewölben. Dies taten sie aus Angst vor den russischen Soldaten, die kein Pardon kannten, wenn sich ihnen ein Mädchen verweigerte. Wir hatten so etwas im Frühjahr schon einmal erlebt, als wir ein Dorf zurückeroberten. Wir fanden den Großvater eines Mädchens, der sich bitterlich weinend über seine Enkelin beugte, die sich vor den Russen versteckt hatte, jedoch entdeckt wurde und weil sie ihnen nicht willens sein wollte, mit Maschinenpistolen total zerschossen worden war.

Noch vor Einbruch der Dunkelheit kamen wir an bewusste Waldsiedlung; das Häuschen lag am Hang eines kleinen Wiesentales. Eine Frau rief, als sie merkte, dass wir versprengte deutsche Soldaten und keine Russen waren, ihre Tochter aus dem Versteck. Ich bat die Frau in der Zeichensprache, mir aus Mehl und Milch eine Suppe zu bereiten. Unteroffizier Raufeiser schalt zwar und meinte, die anderen zu bedienen sei wichtiger, aber die Frau erfüllte zuerst meine Bitte; dann kamen die anderen dran. Ich glaube sogar, dass sie gebackene Eier mit Brot bekamen. Für mich war es jedenfalls die Rettung meines Darmes! Ich denke immer noch mit großer Dankbarkeit an diese Frau, die mich damals geheilt hat. Es war wieder eine Fügung Gottes.

30. Juli – Hunger tut weh! Darum drangen wir gegen Abend in unbewohnte Häuser ein. Im ganzen Dorf war keine Menschenseele zu sehen. Vielleicht hatte der Russe sie mitgenommen und jagte sie vor sich her, unbewaffnet als Vorhut über Minenfelder zu gehen oder als Kugelfang vor dem Feind. Wir wissen es nicht, aber praktiziert wurde es.

31. Juli – Abends in einem polnischen Partisanendorf: Zum ersten Mal hatten wir drei Feldflaschen, also für je zwei Mann eine Feldflasche Wasser. Für uns Sechs gab es ein rundes Landbrot. Der Karte und dem Kompass nach mussten wir bald am Ziel, dem San 14 , sein. Unteroffizier Raufeiser hatte schon vor einigen Tagen den „Vorangeherposten“ aufgegeben. Peter Heister hatte ihn abgelöst, jetzt war ich an der Reihe. Ich erkannte in etwa 800 bis 1000 Meter Entfernung Weiden und Pappeln; ein sicheres Zeichen, dass dort ein Wasserlauf sein musste: Der San! Unser Ziel! Wir alle waren nach so vielen Nachtwanderungen und nervlicher Belastung erschöpft. Aber ich drängte, so kurz vor dem Ziel nicht aufzugeben. Und wir erreichten den San, eingebettet in Steilufern auf beiden Seiten. Die Deutsch sprechenden Partisanen hatten uns gewarnt, der San würde von Reiterpatrouillen kontrolliert, und zwar halbstündlich, auf der einen Seite flussaufwärts, auf der anderen flussabwärts. Also hieß es genau aufzupassen, um im richtigen Augenblick den San zu überqueren. Von uns Sechsen waren drei Schwimmer, drei Nichtschwimmer. Es sollten jeweils ein Schwimmer und ein Nichtschwimmer zusammen übersetzen; es kam zu keiner Einigung. Wir waren so sehr erschöpft, dass wir beschlossen, uns, wie alle Tage zuvor, im Steiluferwald wieder zu zweit, im Abstand von 10 bis 15 Metern, niederzulassen und zu schlafen. Wir nahmen nicht mal mehr einen Bissen zu uns. Wie immer hörte ich auch dieses Mal dauernd Stimmen und Gelächter. Die Geräuschkulisse nahm dermaßen zu, dass ich mich aufsetzte: Oh Schreck! Was sah ich: Etwa 15 Meter links von mir ein russischer Offizier, der gerade dem Bedürfnis nachkam, seinen Darm zu entleeren. Ich nichts wie auf und raus aus dem Wald! Aber dort kam ich vom Regen in die Traufe. Auf einer großen Wiese befanden sich etwa 1000 Russen. Ich konnte die anderen nicht mehr warnen. Schon waren wir alle umzingelt mit „Rukki Werch!“, was „Hände hoch!“ bedeutet. Ich bekam noch einen Schlag in den Unterleib. Man beraubte uns sämtlicher Dinge, die wir noch in den Taschen hatten. Wir waren nun Gefangene! Ein Genesungshaufen hatte uns erwischt, der bis auf einige wenige unbewaffnet war und nun zu Fuß an die Front marschierte und keine Brücke fand, dafür aber uns: Einen Unteroffizier und fünf Soldaten des Nachrichtenzuges des 695. Regiments der 340. Grenadierdivision.

1Bis 1860 war Brody die drittgrößte Stadt Galiziens (Ukraine) nach Lemberg und Krakau.

2Russisch Fünferreihe

3Busk ist eine ukrainische Stadt ca. 46 Kilometer östlich von Lemberg.

4Bug ist ein Fluss in der Ukraine, Polen und Weissrussland.

5Propellergetriebenes STOL-Flugzeug mit Langsamflugeigenschaften. Wurde aufgrund seines hohen Fahrgestells Storch genannt.

6Przemyśl ist eine polnische Stadt am San in der Nähe der ukrainischen Grenze.

7Ist ein Begriff der Navigation und bezeichnet den Winkel zwischen Nordrichtung und Zielrichtung

8Landser bezeichnet den einfachen deutschen Heeressoldaten

9Kommissbrot ist ein einfaches haltbares Brot zur Versorgung der Soldaten.

10Leibriemen, Ledergürtel

11Polnisch: der Herr.

12Hast du Brot?

13Wagen für ein kleines russisches Pferd

14Ist ein rechter Nebenfluss der Weichsel in Südostpolen.

II. Kriegsgefangenschaft

1. August 1944 – Nachdem uns mehrmals etliche Iwans gefragt hatten: „Wo Offizier?“, und wir immer wieder kopfschüttelnd verneint hatten, gaben sie sich zufrieden. Wir waren nun „Woina Plenni“, Kriegsgefangene. Man trieb uns unter großer Eskorte am Ufer des Sans entlang; denn die sowjetischen Soldaten suchten vergeblich eine Brücke über den Fluss. Vielleicht war sie von zurückziehenden deutschen Truppen gesprengt worden oder es gab tatsächlich keine in dieser Gegend. Überall sahen wir die noch schwelenden Reste abgebrannter Häuser. Die Front konnte also vor noch nicht so langer Zeit hier gewesen sein. Wir Gefangene gingen je zwei Mann im Abstand von etwa zwei Metern nebeneinander; vor uns zwei Rotarmisten, die rückwärts gingen und uns angstvoll beobachteten, rechts und links von uns je einer mit Maschinenpistole, hinter uns ebenfalls zwei Posten, die auf uns aufzupassen hatten. Wir durften nicht ein Wort sprechen oder flüstern.

Gegen Mittag kamen wir in ein größeres Dorf, das dermaßen mit Militär besetzt war, vor allem mit Panzern, Fahrzeugen und Soldaten, dass ich an unseren Führer denken musste. Schon zwei Jahre vorher hatte er behauptet: „Die Rote Armee ist am Boden zerschmettert.“ Wir sahen auf unserem Marsch, dass unmittelbar nach Frontverschiebungen ganze Scharen von Uniformierten kamen und die gesamte Kriegsbeute, die aus Metall bestand, aufsammelten und ins Hinterland abtransportierten.

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