Klaus Weniger - Der Gesang der Lerche bleibt

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Mit gerade sechzehn bin ich als Luftwaffenhelfer in den 2. Weltkrieg gezogen. Mit siebzehndreiviertel kam ich Anfang August 1945 aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause zurück.
In der Kriegsgefangenschaft, im Kriegsgefangenenlager Wickrathberg am Niederrhein, habe ich mir hinter dem Stacheldraht das Versprechen abgenommen, eines Tages, sollte ich jemals nach Hause kommen, meine Erlebnisse der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Dieser Bericht bietet einen chronologisch gestalteten Blick auf meine Kriegszeit. Ich habe darin vor allem Vorgänge beschrieben, die zu meinen Schlüsselerlebnissen gehören.

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Die ganze bittere Wahrheit des Krieges erzählten die Heimgekehrten ohnehin nicht ihren Kindern. Die erlebte Wahrheit mussten sie ja erst selbst erkennen, um sie verarbeiten zu können. „Hast du geschossen? Warum hast du geschossen?“ Die Väter taten sich schwer damit, es auszusprechen, den Feind getötet zu haben. Sie waren auch nicht erzogen worden, Schwächen zu zeigen. Diese spezielle Frage, die sie tief traf, musste unbeantwortet bleiben.

Das Handwerk „Töten“ hatten sie bereits während der Grundausbildung vermittelt bekommen. Man räumte auch ein, dass man als Soldat im Kampf verwundet werden kann. Dass man im Krieg auch getötet werden kann, das hat man bei der Ausbildung generell und bewusst ausgeklammert.

Davon haben selbst die Soldaten in der Ausbildung nichts gehört. Über dieses heikle Thema sprachen die Soldaten niemals offen. Hatten sie wegen des geleisteten Eides auch gleich die Möglichkeit der eigenen Vernichtung verdrängt? Beim ersten Kriegseinsatz mussten sie dann die Wirklichkeit des Krieges erkennen. Der Verlust des Kameraden, der getötet zu Boden stürzte, schockte den Lebenden. Man gewöhnte sich nicht an diese Tatsache. Nur das seelische Abstumpfen nach Verlusten von Kameraden machte es möglich, mit der ständig latent anwesenden, eigenen Angst zu leben.

Von den Kriegserlebnissen des heimgekehrten Vaters wollten die Kinder hören. Doch der Vater sprach, wenn überhaupt, nur in knapper militärischer Form. Diese Sprache hatte er bei der Truppe gelernt. Sie ist gegen ihn und von ihm eingesetzt worden. Die Antworten eines Soldaten waren knapp und klar. Er, der Vater, war heimgekehrt und brauchte Zeit und Energie, um sich an das neue zivile Leben zu gewöhnen. Er war auf der Suche nach einem Arbeitsplatz. Die durch den Krieg entstandene Entfremdung von der Frau und Mutter seiner Kinder musste ebenfalls überwunden werden. Da war auf beiden Seiten sehr viel Anstrengung und Kraft erforderlich, um ein halbwegs vernünftiges Leben führen zu können.

Er wollte vor allen Dingen daheim seine Ruhe haben. Von nun an stand weder hinter noch vor ihm ein militärischer Vorgesetzter. Der Heimkehrer wurde von den Fragen der heranwachsenden eigenen Kinder überrascht. Bisher hatten nur die militärischen Vorgesetzten Fragen gestellt und der Vater hatte diese zu beantworten.

Und nun kommen die Kinder und stellen Fragen. Aus der Sicht des Vaters waren die Kinder gar nicht berechtigt, Fragen an ihn zu richten. Die waren doch plötzlich nur kleine Soldaten. Der Vater hatte noch keine Erfahrung, wie man mit Kindern umgeht.

Er hatte nach all den Kriegserlebnissen noch keine Ruhe gefunden. Die häufig gestellten stereotypen Fragen waren sicher: „Hast du auf den Feind gezielt geschossen? Hättest du nicht daneben zielen können? Warum hast du überhaupt geschossen?“ Hier kam mehrfach die Erwiderung des einen oder anderen Erwachsenen oder Vaters: „Geh du erst einmal dahin, wo ich hingeschissen habe.“ Damit hatte der Befragte zunächst seine Ruhe wieder. Nach dieser Antwort konnte keine Frage mehr gestellt werden. Selbst die Frauen und Mütter schwiegen lieber, denn sie wollten den Frieden für die Familie. Die heimgekehrten Männer brachten nur den harten militärischen Befehlston oder zum eigenen Schutz versteinerte Herzen mit nach Hause. Den militärischen Befehlston setzten sie überaus wirkungsvoll bei ihrem Nachwuchs ein. Die Kinder kuschten.

Natürlich gab es bei den Heimkehrern auch „Helden“. Die berichteten lauthals von ihren sogenannten Heldentaten, die sie während des Krieges „geleistet“ haben. Von ihren Erlebnissen kann man noch heute lesen.

Wie sollte der Nachwuchs nach dem 2. Weltkrieg überhaupt in der Lage sein, die ihn interessierenden Fragen zu formulieren? Dieses hätte auch ich, nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft mit knapp achtzehn Jahren, nicht können. Selbst ich hätte auf vergleichbare Fragen nicht klar und eindeutig antworten können. So haben die Nachgeborenen vom Vater oder Großvater kaum etwas erfahren. Und warum sollten sich die Väter überhaupt die Mühe machen, auf einmal die jungen Menschen zu verstehen? Sie und nicht die Jüngsten hatten doch den Krieg an der Front erlebt. Ihnen war jetzt Arbeit wichtiger als eine Auseinandersetzung mit der Geschichte. Man hat die Heimgekehrten vor und während des Krieges ja auch nicht gefragt.

An diesem Zeitpunkt war die einmalige Chance, eine Verständigung zwischen den Generationen herzustellen, für immer vergeudet worden. Wir, die alten und jungen Kriegsteilnehmer, scheiterten bereits von Anfang an, dem Nachwuchs und den Jugendlichen Informationen über den Krieg zu geben.

Im Unterbewusstsein kommt ein flüchtiger Gedanke in mir auf: Nur nicht der Jugend die ganze Wahrheit nach einem Krieg erzählen. Es könnte besser sein, die alten Kämpfer davon abzuhalten. Denn zu einem späteren Zeitpunkt benötigen die Herrschenden wieder Freiwillige. Ich bin mir fast sicher, nach dem 1. Weltkrieg war es genauso.

Vergessen wir deshalb auch nicht, dass unsere Zeitgeschichte sich auf keinen Fall ungestraft verdrängen lässt. Sie wird uns im Unterbewusstsein weiter begleiten. Und wir werden, wie unsere Vorgänger, eines Tages wieder im Strudel ungebetener Mächte landen, genau wie unsere Vorfahren. Auch wir haben unsere unerledigten Aufgaben auf den Müll der Geschichte geworfen. Die Jugend hat unsere Unfähigkeit zu Sprechen erfahren. Wir haben ihnen nicht die Wahrheit gesagt. Unsere Schwäche und unser Schweigen hat die Jugend hingenommen. Ihrerseits hatte sie nun kein großes Interesse mehr an der Geschichte ihres Vaterlandes. Was früher einmal war, damit wollen sie nichts zu tun haben. Sie sind aufgebrochen, um ihren Lebensweg zu gehen. Und wer wollte ihnen das Recht streitig machen, ihren eigenen, für sie neuen Weg zu gehen? Ich fürchte nur, dass sie die gleichen Fehler machen werden, wie es die Väter machten. Sie werden genau wie ihre Väter in den Trümmern einer kriegerischen Auseinandersetzung enden.

Rückblickend auf den 1. und 2. Weltkrieg waren die Verluste an den Ressourcen im 2. Weltkrieg um ein mehrfaches größer als im

1. Weltkrieg. Ob die uns folgenden Generationen unbewusst oder bewusst auf einer vergleichbaren Schiene der Menschengeschichte, die auch wir von unseren Vorfahren übernommen und benutzt haben, einmal in ihren Abgrund rollen, wäre dann unsere Schuld. Sie müssen wie ihre Väter für die Verdrängung aller nicht verarbeiteten Tatsachen bezahlen. Und der nächste Kreislauf beginnt.

Mein Interesse an der Geschichte meines Umfeldes, meiner Heimat und Europas kam auf, als der wahnsinnige 2. Weltkrieg endlich sein Ende gefunden hatte. Zu der Verarbeitung meiner Erlebnisse, damals im Frieden als Kind und als Jugendlicher im Krieg, gehört die Begegnung mit den Fragen über die gelebte Zeit. Hierzu gehören ebenfalls Wahrnehmungen und Empfindungen aus meiner Lebenszeit.

Ich benötige auch heute noch Zeit für diese Arbeit. Der 2. Weltkrieg, seine Brutalität, seine Verbrechen kann ich nicht aus meiner Seele löschen, der 2. Weltkrieg ist in meiner Seele fest verankert. Bis zu meinem Lebensende wird er mich begleiten.

Der Bevölkerung kam es nach dem 2. Weltkrieg darauf an, welche Partei in der Lage sein wird, den Menschen Arbeit und somit Nahrung zu geben. Wir haben damals in den drei Westzonen nur deshalb so gut leben können, weil auf dem Gebiet der Sowjetzone die Sowjetmacht stand. Äußerungen im Westen waren zu hören: „Wer uns das dickste Butterbrot geben wird, zu dem werden viele Menschen freiwillig – sogar in den Machtbereich der Sowjets – umziehen.“ Politische und wirtschaftliche Weiterentwicklungen im Bereich der späteren DDR ließen die Menschen sehr schnell umdenken.

Ich beginne mit meinem Bericht.

IM GEDENKEN

AN MEINE GLEICHALTRIGEN UND

JÜNGEREN KAMERADEN,

DIE NOCH IN DEN LETZTEN

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