Klaus Weniger - Der Gesang der Lerche bleibt

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Mit gerade sechzehn bin ich als Luftwaffenhelfer in den 2. Weltkrieg gezogen. Mit siebzehndreiviertel kam ich Anfang August 1945 aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause zurück.
In der Kriegsgefangenschaft, im Kriegsgefangenenlager Wickrathberg am Niederrhein, habe ich mir hinter dem Stacheldraht das Versprechen abgenommen, eines Tages, sollte ich jemals nach Hause kommen, meine Erlebnisse der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Dieser Bericht bietet einen chronologisch gestalteten Blick auf meine Kriegszeit. Ich habe darin vor allem Vorgänge beschrieben, die zu meinen Schlüsselerlebnissen gehören.

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Nach einem Zeitsprung standen wir, abgezählt in vier Tausendschaften, in einem der mit Stacheldraht eingefassten Camps. Die DDT-Pulverwolke hatte sich wie ein Schleier auf jeden von uns gelegt. Staubigen Mehlsäcken gleich atmeten wir das Pulver und das Gas, das sich aus dem Pulver entwickelte, ein. Das Gas, das sich über Nacht vom DDT-Pulver und der Feuchtigkeit des warmen Körpers entwickelte, tötete die Plagegeister. Bereits in der ersten Nacht sind nahezu alle Kleiderläuse aus meiner Militärkleidung verjagt worden.

Im Kriegsgefangenenlager Wickrathberg waren die Männer dem Wetter vollkommen schutzlos ausgesetzt. Jeder für sich allein oder in Kameradschaften lagerten wir auf und in der Erde. Innerhalb weniger Tage verbanden sich die mitgebrachten Mäntel, Decken und Dreieck-Zeltplanen mit der Erde. Dabei veränderten sich die ehemaligen Farben der Uniformen und nahmen die Farbe der Erde an. Die allgegenwärtige Zwangslage warf jeden von uns, ohne Verzug, auf die kalte und nackte Erde.

Uns PoW 1waren nur der Himmel und der straff gezogene Stacheldraht geblieben.

Der nächste Tag, der 8. Mai 1945, der Tag der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht, hatte für mich keinerlei Bedeutung. Zwischen all den fremden Soldaten, die ich vorher nie gesehen habe, war auch ich nun auf diesem Platz ab sofort auf mich allein gestellt.

Die körperlichen Anstrengungen der letzten Tage machten sich jetzt auch bei mir bemerkbar. Ich hatte die Schnauze gestrichen voll. „Was habe ich nur verbrochen, dass es mir so gut geht?“ Dieses war ein allgemeiner Ausspruch unter den Soldaten, wenn eine militärische Schikane zu überwinden war.

All die Feldgrauen, die noch in den letzten Wochen von ihren Vorgesetzten – im Osten und im Westen – zwischen beiden Fronten unter Waffen stehend zum Sterben angetrieben worden waren, plagten jetzt Hunger und Durst. Nicht allein physisch, sondern auch psychisch war ich am Ende. Alles, aber auch wirklich alles war mir jetzt scheißegal geworden. Es war nur der spürbar bohrende Hunger geblieben.

Nach kurzer Zeit, es waren sicher nur Stunden, verweigerte mir der Stacheldraht den normalen Blick. Ohne mein Dazutun hat er sich seit meiner Ankunft in meine Seele gefressen. Überall war für mich nur der Stacheldraht. Seine bei der Herstellung silberne Farbgebung hatte er bereits über Nacht in ein Eisengrau verwandelt. Mit dem Farbwechsel hat sich der Stacheldraht für das normale Auge getarnt.

Im Lager Wickrathberg hat die grausame Fratze des brutalen Krieges endlich Zeit, sich tief und für alle Zeiten in die Seelen der Kriegsgefangenen einzubrennen. Diese Tatsache wird den meisten Kriegsgefangenen in den ersten Tagen, wo auch immer sie in Kriegsgefangenenlagern vegetierten, kaum bewusst geworden sein. Alle meine Wahrnehmungen, Empfindungen aus den unterschiedlichen Erlebnissen des Krieges, dazu gehört die folgende Feststellung:

Die Staatsführung des Dritten Reiches hat die Jugend auf die schändlichste Art und Weise getäuscht und betrogen. Wir sind aus der erlebten Erziehung und der Achtung vor den Erwachsenen, einschließlich der eigenen Eltern bewusst und unbewusst in unser Verderben genötigt und letztlich gezwungen worden. Wir waren, wie auch die älteren Jahrgänge, für den Staat nur als Kanonenfutter von Interesse.

Die Verursacher, die den Wahnsinn des Krieges angestiftet haben, machten sich am Ende, nach dem gemeinsamen Untergang, unbemerkt aus dem Staub. Oder sie haben sich teilweise selbst umgebracht oder haben sich in den Untergrund abgesetzt. Ihre bereits in der Anonymität lebenden ehemaligen Mitkämpfer waren ihre neuen Beschützer.

Meine Erfahrungen während meiner Kriegsdienstzeit und der Kriegsgefangenschaft hinter dem Stacheldrahtzaun haben mir damals das Versprechen abgenommen: Sollte ich je wieder nach Hause kommen, dann wollte ich als Zeitzeuge über meine Kriegserlebnisse berichten. Später erweiterte und vervollständigte sich mein Gedanke: Meine Erlebnisse sollten nicht nur für mich, sondern stellvertretend auch für meine jungen Kameraden geschrieben werden, die nicht das Glück hatten, die Heimat wiederzusehen.

Nach meiner Heimkehr aus dem Krieg habe ich bereits nach den ersten Monaten damit begonnen, meine Erlebnisse handschriftlich festzuhalten, um diese später, vielleicht auch erst nach meiner Lebensarbeitszeit, zu verarbeiten. Die damaligen Kriegseinsatzorte konnte ich 1990 und 1995 besuchen. Gespräche mit den Menschen an den Plätzen, einmal in Günterberg im Land Brandenburg, Biesenbrow im Land Brandenburg, waren nicht sehr ergiebig. Während der Besuche kamen mir, wie auch in Bischdorf, Niederlausitz viele Bilder aus dem Erlebten schlagartig ins Bewusstsein zurück. Die in den besuchten Orten lebenden Männer waren in der Zeit 1944 und 1945 selbst irgendwo im Kriegseinsatz oder in der Kriegsgefangenschaft.

1 Der „Große Krieg“ und der „Zweite Weltkrieg“

Das Gleichgewicht der europäischen Mächte war nach den deutschen Siegen über Österreich 1866 und über Frankreich 1870/1871 mit der deutschen Reichsgründung stark belastet. Deutschlands Annexion Elsass-Lothringens zerstörte die Verständigung mit Frankreich. Bedingt durch die in Deutschland verstärkt betriebene Industrialisierung und die Vereinigung Deutschlands mit Österreich-Ungarn 1879 als Zweierbund kam es mit der Erweiterung, dem Beitritt Italiens zum Dreierbund zu innereuropäischen Machtrivalitäten. Diese Verbindung provozierte den Zweierverband Frankreich und Russland, der durch Absprachen mit Großbritannien 1904 zur „Tripel Entente“ erweitert wurde.

Die Monarchen der Königshäuser Europas, die Windsors, die Romanows und die Hohenzollern, waren miteinander verwandt. Die zwei Monarchen der Windsors und der Romanows beäugten den Monarchen der Hohenzollern argwöhnisch. Jeder von ihnen war bestrebt, die eigene Machtposition in Europa zu verstärken und zu vergrößern. Der Bau einer starken deutschen Schlachtflotte signalisierte den Windsors, dass Deutschland einen Anspruch auf eine Weltpolitik wollte.

Deutschland war bereits die stärkste militärische und größte Industriemacht in Europa. Diese Tatsache brachte die Wendung im Verhältnis Großbritanniens zu Deutschland. Eine deutsche Herausforderung an Großbritannien als Seemacht hätte bei einem positiven Ausgang, Deutschland den Weg zur Überlegenheit nicht nur in Europa geebnet. Die Romanows verfügten ihrerseits über eine große Landstreitmacht. Russland hatte sich nach der Niederlage im russisch-japanischen Krieg 1904/1905 2und nach der ersten russischen Revolution 1905-1907 als militärische Großmacht präsentiert. Deutschland kam in Zugzwang und manövrierte sich in die Situation, die Einkreisung durch einen Präventivkrieg gegen den Russland zu sprengen. Zwischen den Großmächten: Großbritannien, Frankreich und Russland einerseits und den Mächten der Entente, Deutschland, Österreich-Ungarn und der Türkei, kam es zum Ersten Weltkrieg. Der Mord an dem österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajevo am 28. Juni 1914 bot den willkommenen Anlass. Die deutsche Kriegserklärung gegen Russland erfolgte am 1. August 1914, gegen Frankreich am 3. August 1914. Nach Eingang der Kriegserklärung Großbritanniens an Deutschland am 4. August 1914 kam am gleichen Tag der Befehl zum Kriegsbeginn.

Vom Balkon des Schlosses in Berlin verkündete am gleichen Tage Kaiser Wilhelm II (1881-1918):

„Es muss denn das Schwert nun entscheiden. Mitten im Frieden überfällt uns der Feind. Darum auf zu den Waffen. Jedes Wanken, jedes Zögern wäre Verrat am Vaterlande“.

Der Kaiser schloss die Ansprache an sein Volk mit den Worten:

„Wir werden uns wehren bis zum letzten Haupt von Mann und Ross. Und wir werden diesen Kampf bestehen. Auch gegen eine Welt von Feinden.

Vorwärts mit Gott, der mit uns sein muss, wie er mit den Vätern war!“ 3

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