Beate Werst - Zwischen Steppenwind und Rotem Asphalt

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"Ich will hier keinen Bericht über diesen Krieg abgeben, den jeder, der ihn nicht erlebt hat, nachlesen kann. Ich will nur meine ganz persönlichen Erlebnisse niederschreiben, damit meine Enkelkinder einmal erfahren, was für furchtbare Zeiten wir haben durchmachen müssen."
So schreibt Helene Hartmann, 1862 geboren, als der Erste Weltkrieg beginnt. Doch die gebürtige Hamburgerin weiß noch sehr viel mehr zu erzählen. Sie zeichnet ein lebendiges Bild ihres Lebens in Russland, wo ihr Mann Nicolai, genannt Colli, als Verwalter namhafter Güter, u.a. des Grafen Orlow-Davydow, des Fürsten Jussupow und des Generals Skoropadski, tätig ist. Bis sie und ihre Familie in den Strudel der russischen Revolution und des ersten Weltkrieges geraten.
Das Buch entstand auf der Grundlage der handschriftlichen Aufzeichnungen, die Helene Hartmann nach ihrem Tod 1949 hinterließ. Diese wurden zu Veröffentlichungszwecken redigiert.

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Auch das Osterfest, das größte Fest der Russen, gehört zu meinen Erinnerungen Die Osterfeier beginnt mit dem großen, sieben Wochen lang andauernden Fasten. Die erste Woche ist die Butterwoche, an der noch Butter gegessen werden darf. Jetzt werden die herrlichen Blini (Buchweizenpfannkuchen) gegessen, mit geschmolzener Butter und dicker saurer Sahne. Dazu isst man Kaviar, Lachs oder Hering, je nach Geschmack.

Der Butterwoche folgen fünf Wochen Fastenspeise. Das bedeutet, es wird schon noch gegessen, und das nicht zu knapp: lukullische Speisen, angemacht mit raffinierten Marinaden, gesäuerten Kohl, um nur einiges zu erwähnen. Fleisch und Butter sind jedoch energisch vom Speiseplan gestrichen.

Die siebente Woche wird schon strenger gehalten, am letzten Tag vor dem Fest trägt der gläubige Russe dem Sinn des Fastens Rechnung, indem er überhaupt nichts isst!

Der Gründonnerstag steht für die Weihe des ewigen Lichtes. Ein langer Zug von Menschen, mit Blumen und Bändern geschmückte Kerzen tragend, zieht in die Kirchen und entzündet die Kerzen an der ewigen Lampe, um das Licht für ihre Lampe zu holen, die vor ihren Heiligenbildern ständig brennt. Wehe, wenn das Licht unterwegs verlöscht: Das bedeutet Unglück.

In der Osternacht geht dann alle Welt in die Kirchen, um Eier, Osterkuchen, Kulitsch und Pasra (letztere eine Art Creme aus Quark, Eiern, Butter, Zucker, Vanille usw.) weihen zu lassen. Um Punkt 12 Uhr nach dem Gottesdienst ertönen alle Glocken der Stadt, alles umarmt und küsst sich drei Mal rechts und links auf die Wange mit den Worten: „Christ ist erstanden“, auf die man mit „In Wahrheit erstanden“ antwortet und sich gegenseitig ein bunt gefärbtes Ei in die Hand drückt. Danach geht es nach Hause und das große Essen beginnt!

Der Ostertisch ist gedeckt mit allem, was es nur an Essbarem gibt. Da sind ganze gebackene Schinken, gebratenes Wild und Geflügel, Gallerte von Fisch, Pasteten (Piroggen), Konserven, Kulitsch, eine Art Puffer in Form eines Champagnerkorkens, die Pasra in Form eines siebeneckigen Türmchens mit dem russischen Kreuz und Blumen geschmückt, dazu Eier in allen Farben... Kurz: jegliche Leckereien, die man sich vorstellen kann!

Morgens früh erscheint der Pope (russischer Geistlicher) und hält einen Gottesdienst vor dem Heiligenbild und weiht die Speisen. Dann kommen die Angestellten und Dienenden zur Gratulation. Alle werden mit dem Osterkuss begrüßt, den man selbst einem Bettler nicht verweigern darf.

Gekocht wird drei Tage lang nicht. Vielmehr bedient man sich dessen, was man auf dem Ostertisch findet, isst, wann immer man Lust darauf hat, und trinkt dazu Schnaps und Wein. Der Samowar geht den ganzen Tag nicht aus.

Infolge dieser oft maßlosen Völlerei gibt es natürlich viele Kranke. Sehr bezeichnend ist, dass man die Möbel in den Krankenhäusern in diesen Tagen mit Wachstuch bedeckt.

Weihnachten hingegen, wie wir es in seiner stillen feierlichen Weihe feiern, kennt der Russe nicht; für ihn ist es ein Kinderfest.

So verlebten wir vorerst ruhige, schöne Jahre, angefüllt mit den Dingen, die ich hier so ausführlich beschrieben habe, um die Größe der russischen Güter und die Lebensart der Menschen zu zeigen, mit denen ich hier leben durfte.

Bis Kurt an Veitstanz erkrankte.

Wer oder was nun den Veitstanz ausgelöst hatte und wie lange er diese Krankheit bereits mit sich herumschleppte, vermochte niemand zu sagen. Wir konnten allenfalls vermuten, dass vielleicht ein Unfall die Ursache war: Wie wir nämlich später herausfanden, war Kurt ein Jahr zuvor einmal auf seinem kleinen Pferdchen (die beiden Kinder hatten schon mit sieben Jahren jeder ein kleines Pony bekommen) ohne Kutscher zum Förster geritten. Als ihm niemand öffnete, kletterte er auf das morsche Scheunendach und fiel prompt auf die Tenne, wo er besinnungslos liegen blieb. Als er sich erholt hatte, ritt er nach Hause, als sei nichts gewesen.

Gut möglich, dass dieser Vorfall der Auslöser war.

Zunächst jedoch mussten wir uns dieser furchtbaren Krankheit stellen, die man seinem ärgsten Feind nicht wünscht: Der ganze Körper zuckt in einem fort und gerät völlig außer Kontrolle. Kurt musste sogar auf dem Fußboden schlafen, da er sonst aus dem Bett gefallen wäre. Essen, eine Gabel halten? Trinken, ein Glas zum Mund führen? Unmöglich! Die fliegenden Glieder seines Körpers an meinen gepresst, flößte ich ihm Speisen und Getränke mit einem Teelöffel ein.

Sogar die Sprache versagte ihren Dienst; ich hörte von ihm nur einmal das Wort: „Qual“. Und es zerriss mir das Herz.

Glücklicherweise war die Krankheit von der Art, die heilbar ist. Nach 2 Jahren hatte Kurt sie überstanden.

Um sicher zu gehen, dass auch wirklich alles in Ordnung war, fuhr ich auf Collis Drängen hin mit Kurt nach Riga, um ihn noch mal gründlich von Dr. von Sokolowski, einem Studienfreund Collis, untersuchen zu lassen. Der führte ein Sanatorium in Hagensberg, einer Vorstadt von Riga.

Zu meiner Erleichterung konnte der Doktor nichts Auffälliges feststellen, befand es jedoch für richtig und gut, dass Kurt einige Zeit im Sanatorium zur Beobachtung blieb und sich einer „Mastkur“ unterzog.

So blieben wir fast zwei Monate. Zugleich ließ ich mich von Dr. von Knorre, ebenfalls ein Studienkollege Collis, untersuchen, der einen Knick der Gebärmutter feststellte und mir mitteilte, wenn das Mittel, welches er mir verschrieb, nicht hülfe, ich mich operieren lassen müsste.

Das Mittel half nicht, und so kam es, dass ich mich ein Jahr später in erneut in Riga wiederfand, um die Operation (Entfernung von Gebärmutter und Eierstock) vornehmen zu lassen. Colli begleitete mich auf dieser Reise.

Erfreulicherweise verlief die OP reibungslos. Dass es in der Nacht darauf beinahe zu Komplikationen gekommen wäre, hatte ich mir selbst zuzuschreiben: Ich war nämlich leichtsinnig genug, um aufzustehen und zum Eimer zu schleichen, weil die Schwester nicht mehr kommen wollte.

„Alle meine Mühe ist nun umsonst!“, schimpfte der Arzt mich aus. „Sie können sich den Tod holen!“

Ich kam unter Aufsicht einer Schwester in ein Einzelzimmer. Doch es ging gut, ich genas.

Jenseits der stillen Krankenhausmauern war die Welt eine andere. Es kochte und brodelte bereits seit längerem im Land, das Volk begehrte auf, verlangte bessere Lebensbedingungen als die, die ihnen unter der Regierung des Zaren Nikolaus II. geboten wurden. Bei uns zu Hause war es bislang ruhig geblieben; hier in Riga jedoch kam es immer wieder zu Revolten auf den Straßen, die die Stadt in Aufruhr versetzten und einen normalen Tagesablauf unmöglich machten.

So auch am Tage meiner Entlassung: Daran, ein Fuhrwerk zu bekommen, war nicht zu denken. Ebenso wenig war ich in der Lage, die Strecke zu Fuß zurückzulegen. Glücklicherweise fanden sich zwei Leute, die mich zur Wohnung trugen, die Colli für die Zeit unseres Aufenthaltes angemietet hatte.

Als ich wieder zu Kräften gekommen war, wollten wir eiligst nach Hause zu den Kindern, die wir unter der Aufsicht Johannas, einer Schwester von Colli, zurückgelassen hatten. Nur waren sämtliche Bahnlinien gesperrt! Irgendwann hieß es, es ginge ein Zug; aber wie weit der fahren würde, sei ungewiss. Im Übrigen reise man unter Militärschutz, denn man müsse damit rechnen, dass der Zug beschossen würde.

Wir wagten es aber doch – nicht nur, dass wir zu unseren Kindern wollten, so konnte Colli schließlich nicht ewig seiner Arbeit auf dem Gut fernbleiben.

Nach vielen Hindernissen kehrten wir endlich wieder nach Hause zurück. Erleichtert atmete ich auf, nicht ahnend, welche Bedeutung das politische Geschehen auf unser weiteres Leben haben würde.

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