Beate Werst - Zwischen Steppenwind und Rotem Asphalt

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"Ich will hier keinen Bericht über diesen Krieg abgeben, den jeder, der ihn nicht erlebt hat, nachlesen kann. Ich will nur meine ganz persönlichen Erlebnisse niederschreiben, damit meine Enkelkinder einmal erfahren, was für furchtbare Zeiten wir haben durchmachen müssen."
So schreibt Helene Hartmann, 1862 geboren, als der Erste Weltkrieg beginnt. Doch die gebürtige Hamburgerin weiß noch sehr viel mehr zu erzählen. Sie zeichnet ein lebendiges Bild ihres Lebens in Russland, wo ihr Mann Nicolai, genannt Colli, als Verwalter namhafter Güter, u.a. des Grafen Orlow-Davydow, des Fürsten Jussupow und des Generals Skoropadski, tätig ist. Bis sie und ihre Familie in den Strudel der russischen Revolution und des ersten Weltkrieges geraten.
Das Buch entstand auf der Grundlage der handschriftlichen Aufzeichnungen, die Helene Hartmann nach ihrem Tod 1949 hinterließ. Diese wurden zu Veröffentlichungszwecken redigiert.

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Die russischen Eisenbahnwagen waren – zumindest zu jener Zeit - viel breiter als die deutschen und daher sehr komfortabel. Die Rücklehnen der Sitzplätze ließen sich aufklappen, so dass man sich bequem ein Nachtlager aufschlagen konnte.

Wir hatten unser Abteil mit einer Decke verhangen, so dass wir ganz für uns waren. Auch um unser leibliches Wohl brauchten wir uns nicht zu sorgen, denn wir hatten genügend Proviant dabei. Was nicht unbedingt nötig gewesen wäre, denn man konnte an jeder Station außer kochendem Wasser für den mitgebrachten Teetopf auch warmes Essen bekommen. Eine für mich ganz neue, angenehme Art zu reisen!

In Samara, wo wir das Dampfschiff erreichen sollten, das uns nach Sysran, der Endstation, bringen würde, begaben wir uns zur Landungsbrücke, um rechtzeitig am Ufer zu sein. Das hätten wir besser nicht getan: Milliarden von kleinen Stechfliegen (Moschki) fielen nämlich auf der Brücke über uns her, bedeckten unsere Gesichter und jeden freien Teil des Körpers wie mit einem Schleier, den wir unausgesetzt fortwischen mussten. Es war kaum zu ertragen. Und ich begriff, warum alle Hafenarbeiter dichte Netze über den Kopf und Rücken gezogen hatten, auf denen sie ihre schweren Lasten trugen.

Endlich kam der Dampfer, der uns weiter nach Sysran bringen sollte, wo uns die Wagen mit dem Gepäck erwarteten. Nach einer stundenlangen Fahrt langten wir spätabends in Rjäsanowo-Goroditsche an.

Todmüde wollten wir uns schlafen legen, aber o Schreck, die Betten wimmelten nur so von Wanzen! Es waren die ersten, die ich in meinem Leben sah! Zum Glück hatten wir unser eigenes Bettzeug mitgenommen, das wir kurzerhand auf der Diele im Saal ausbreiteten. So verbrachten wir die erste Nacht in Rjäsanowo-Goroditsche.

Am anderen Morgen ließ ich alles, was an Möbeln vorhanden war, auf den Hof bringen und mit kochendem Wasser ausgießen. Sehr zum Gespött des Dieners, der uns zur Verfügung gestellt worden war: Wanzen hätte doch jede Wohnung, und überhaupt, so meinte er, mich belehren zu müssen, gelte eine Wanze als russisches Haustier…!

Ich entließ ihn - und wurde auch bald Herr dieser lieblichen Tierchen.

Colli ging völlig auf in den an ihn gestellten Aufgaben. Für ihn war es die erste selbständige Anstellung auf einem großen Gut, die er als 28 jähriger junger Mann antrat und glänzend durchführte. Er richtete eine neue Buchführung ein und leitete die Feld-, Wald- und Schafwirtschaft, die über 25.000 Schafe umfasste. Schon sehr bald brachte das Gut gute Erträge.

Hier auf diesem Gut wurde schließlich unser zweiter Sohn Rolf am 5. November 1896 geboren.

***

Eigentlich hätte ich glücklich und zufrieden sein müssen; hatte ich doch einen Mann, der mich liebte, und zwei Kinder, die ich mir gewünscht hatte. Doch die Abgeschiedenheit, in der wir hier lebten, machte mir zu schaffen. Weit und breit kein Baum, kein Strauch, nur Steppe ringsum. Mir fehlten die Gespräche und Kontakte, an die ich gewöhnt war. Die Kinder waren noch zu klein und Colli hatte keine Zeit für mich - schließlich hatte er genug mit der Bewirtschaftung zu tun - und die nächsten Nachbarn, mit denen ich mich hätte austauschen können, wohnten fast eine Tagesreise zu Wagen entfernt. So wanderte ich tagsüber, wenn die Kinder schliefen, einsam und allein durch das hohe Steppengras oder den tiefen Schnee.

Auch mit der Führung des Hausstandes tat ich mich schwer, da ich die russische Sprache immer noch nicht beherrschte und Probleme hatte, mit den Dienstboten fertig zu werden.

Colli blieb nicht verborgen, wie sehr ich unter der Einsamkeit litt, und so bewarb er sich nach 2-jährigem Aufenthalt in Samara dort um einen anderen Posten, den er auch auf einem anderen Gute des Grafen Orlow-Davydow im Gouvernement Orel erhielt.

Dann kam der Tag, an dem es Abschied nehmen hieß von Rjäsanowo-Goroditsche. Da wir uns mitten im Winter befanden, würde Colli uns per Schlitten nach Sysran bringen; er selbst hatte noch die Gutsübergabe an seinen Nachfolger zu vollziehen und fuhr dann wieder zurück. Von Sysran aus ging es dann mit dem Dampfer nach Samara weiter, von wo wir unsere Reise nach Riga per Eisenbahn fortsetzen wollten. Gern wollte ich die Gelegenheit nutzen und einen Abstecher nach Hamburg machen, um meine Heimat und Familie wiederzusehen. Hier würde Colli dann zu uns stoßen und uns auf das neue Gut bringen.

Wir, das waren Colli und ich, Doktorin Hartmann (meine Schwiegermutter), die gerade bei uns zu Gast war, und das Kindermädchen; da sie zum Gut gehörte, begleitete sie uns ebenfalls nur bis Sysran, um Rolf und Kurt zu betreuen, die ja noch sehr klein waren. Sie würde mit Colli dann wieder zum Gut zurückfahren.

Auf den russischen Gütern ist es Sitte, dass man kurz, bevor man abreist, noch einmal mit den Angestellten zusammenkommt. Man sitzt beieinander, erzählt und übermittelt seine guten Wünsche für die Zukunft.

Nachdem auch wir noch einmal im Kreis unserer Leute Platz genommen hatten, nahmen wir herzlich Abschied voneinander. So manche Träne wurde vergossen; Colli war sehr beliebt, und einige wären wohl am liebsten mit uns gezogen.

Bis dann schließlich der Augenblick der Abreise gekommen war und wir in die bereit gehaltenen Schlitten kletterten.

Angeführt wurde unser Tross von einem sogenannten Wasok, einem wahren Martergefährt, denn es ist eine geschlossene von Pferden gezogene Equipage auf Schlittenkufen mit nur ganz kleinen Fensterchen. Hierin nahm meine Schwiegermutter mit Kurt und Rolf Platz. Ich selbst vertrage das Fahren in einem geschlossenen Wagen nicht, so dass ich einen offenen Schlitten vorzog. Den teilte ich mit dem Kindermädchen, das dieselbe Abneigung empfand wie ich; auch ihr war im Wasok schlecht geworden. Colli fuhr im dritten Schlitten, der vierte schließlich trug das Gepäck.

Die Wege im Winter sind nur schmalspurig ausgefahren, hin und wieder mit an Stöcken befestigten Reisigbündeln begrenzt, um nicht vom Weg abzukommen in dieser endlos scheinenden Steppe, die einem keinerlei Anhaltspunkt bietet, an dem man sich hätte orientieren können; einen Baum vielleicht oder sogar ein Haus.

Mittlerweile war es dunkel geworden. Zu allem Überfluss hatte es angefangen zu schneien: Dicke Schneeflocken fielen vom Himmel herab und begruben den Weg unter sich.

So fuhren wir drei, vier, mithin sechs Stunden, als der erste Kutscher plötzlich erklärte, er habe den Weg verloren. Colli stieg aus und nach langem Suchen fand man schließlich die richtige Spur.

Es ging weiter, bis wir auf das nächste Hindernis stießen: Ein schmaler Pass, an dessen linker Seite ein tiefer Abhang gähnte, während auf der rechten Seite eine steile Wand in den Himmel ragte, die jegliche Möglichkeit des Ausscherens verbot. Wieder musste mein armer Mann aussteigen und mit der Hand die Schlitten stützen, damit sie nicht in den Abhang rollten, und uns so über die gefährdete Stelle bringen.

Und weiter ging es, Stunde um Stunde, unter katastrophalen Bedingungen. Irgendwann gelangten wir endlich zu der Hütte an der Wolga, die zum Anlegeplatz unseres Dampfers gehörte, das uns von Sysran nach Samara bringen sollte. Erleichtert atmeten wir auf: Die Pferde mussten dringend versorgt werden. Sie waren völlig erschöpft, eines blutete sogar aus Mund und Nase. Als wir aber anfragten, wann das Schiff führe, hieß es, das letzte vor dem Winter sei schon fort, vielleicht käme morgen noch mal eins …

Was nun? Wieder zurück? Ausgeschlossen! Also in der Hütte warten!

Es war mittlerweile tiefe Nacht geworden. Wir gingen in die Hütte und machten es uns so bequem wie möglich. Die Kinder wurden auf die Pelze auf dem Tisch zum Schlafen gelegt, wir Erwachsenen nahmen mit den Stühlen vorlieb. Zwar hatte uns die freundliche Bauersfrau angeboten, ihr Bett zu benutzen, aber das war uns dann doch nicht recht geheuer.

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