Mia Marjanović - Das Leben geht immer weiter – irgendwie

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20 Jahre, nachdem sie mit bosnischen Flüchtlingskindern in Berlin und den Niederlanden gesprochen hatten, haben Senada und Mia Marjanovic die heute jungen Erwachsenen noch einmal aufgesucht, um zu erfahren, wie sich ihr Leben in den Flüchtlingsheimen und danach entwickelt hat. Manche sind in die Heimat zurückgekehrt, andere in der Fremde geblieben, sie haben Familien gegründet, Kinder bekommen oder leben allein. Was sich in diesem Buch vor uns ausbreitet, ist ein Kaleidoskop von Flüchtlingsbiografien und Nachkriegsgeschichten in der Mitte Europas, an der Schwelle vom 20. zum 21. Jahrhundert. Sie berühren den Leser auf persönliche Weise, weil sich in ihnen die Auswirkungen politischer Entscheidungen und kriegerischer Erfahrungen mit ganz privaten Schicksalen mischen. In diesem Buch sprechen keine Standardflüchtlinge. Vielmehr kommen Menschen mit unterschiedlichen familiären und sozialen Hintergründen zu Wort, deren mehr oder weniger idyllische Welt der Kindheit in Bosnien durch den Krieg, unter dem das ehemalige Jugoslawien auseinanderbrach, jäh zu Ende ging. Nach der Flucht fanden sie sich in fremden Ländern mit unbekannter Sprache wieder, mit desorientierten, innerlich und äußerlich verletzten Eltern. Dieses Buch berichtet von viel Leid. Es ist aber auch eine Ermutigung, ein Zeugnis der Kraft, mit der sich Menschen noch aus den schwierigsten Verhältnissen herauskämpfen und ein erfülltes Leben erobern können.

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Und wenn sie das taten?

Das ist gesetzwidrig.

Sie machen sich also strafbar.

So ist es.

Was war die Strafe dafür?

Manchmal eine Geldbuße, manchmal die Abschiebung. Ich habe von verschiedenen Fällen gehört.

Wohin wolltest du verreisen?

Nach Australien.

Warum nach Australien?

Ich hatte gehört, dass da die Leute viel freundlicher zu den Flüchtlingen sind.

Was hast du als Flüchtlingskind vermisst?

Alles.

Du bist doch in die Schule gegangen.

Ja.

Was hast du nach der Schule gemacht?

Gelesen.

Was noch?

Wenn ich ein Buch ausgelesen hatte, ging ich in die Bibliothek, um ein neues zu holen. Ich wollte Klavier spielen, aber meine Mutter konnte den Klavierunterricht nicht bezahlen. Ich spielte Flöte und Gitarre in der Schule.

Was hast du also am meisten vermisst?

Freunde. Eine Wohnung mit eigener Toilette und eigener Küche.

Freunde konntest du doch haben.

Wo konnten mich diese Freunde besuchen? In meinem Zimmer im Heim? Keiner wusste, wo ich wohne, keiner wusste, dass ich ein Flüchtling bin.

Warum hast du das geheim gehalten?

Weil ich mich schämte.

Warum hast du dich geschämt?

Warum? Warum? Ich wollte, dass sie mich in Ordnung finden!

Es ist doch kein Verbrechen, Flüchtling zu sein.

Hast du überhaupt eine Vorstellung, wie sich die anderen Kinder gegenüber Flüchtlingskindern benehmen?

Keine genaue.

Sie lachen sie aus, sie zeigen mit dem Finger auf sie. Flüchtlingskinder werden zu keiner Geburtstagsparty eingeladen.

Wurdest du eingeladen?

Ja.

Na also.

Weil keiner wusste, dass ich ein Flüchtling war.

Wo hast du dann zu deinem Geburtstag die Kinder hin eingeladen?

Gar nicht.

So was geht?

Ich wurde im Sommer geboren, dann sind alle normalen Menschen im Urlaub. Sie dachten, ich auch.

Wie seid ihr nun zum zweiten Mal nach Berlin geflüchtet?

Uns haben Leute geholfen, die Menschen für viel Geld nach Deutschland schleusen.

Wo kamen diese Leute her?

Sie haben alle Deutsch geredet.

Wie sah die Reise aus?

Wir hatten Pässe von fremden Menschen und so sind wir über alle Grenzen gekommen. Ich hieß Katja und musste die ganze Zeit schlafen.

Was für ein Gefühl war es: Wieder in Berlin?

Anna hat uns geholfen. Wir waren bei ihr versteckt. Meine Mutter sagt, dass sie uns ein zweites Leben geschenkt hat.

Wie lange wart ihr untergetaucht? Was war mit der Schule?

Es waren Sommerferien. Ich war zu Hause. Anna hatte einen schönen Garten. Meine Mutter ging jeden Tag weg und blieb mehrere Stunden fort.

Wo war sie?

Wie immer sagte sie, ich solle mir keine Sorgen machen. Sie sei auf der Suche nach einer Wohnung.

Hast du ihr geglaubt?

Warum sollte ich nicht?

Ihr seid hier doch illegal gewesen.

Einmal kam sie schnell zurück und war sehr aufgeregt. Sie sagte, sie möchte etwas Wichtiges mit mir besprechen. Im Park, da höre es keiner. So saßen wir auf einer Bank im Viktoriapark in Kreuzberg. Ein paar Meter von uns entfernt saß auf einer anderen Bank ein Obdachloser. Sie zeigte auf ihn. Diesen Mann werde sie heiraten, sagte sie. Wenn ich nicht wolle, müssten wir weiter nach Norden ziehen. Ich wollte diesen Obdachlosen nicht. Er stank. Aber ich wollte auch nicht nach Norden ziehen, da gefiel es mir nicht. Ich weinte und meine Mutter beruhigte mich. Jeder Mensch stinke, wenn er nicht duscht. Wir seien auch obdachlos. Sie fasste meinen Kopf zärtlich mit ihren Händen und sagte: Wenn du es nicht willst, mache ich es nicht.

Sarajevo war auch eine Möglichkeit.

Nein, da war alles zerstört, die Häuser und die Straßen. Die alte Tante sagte, mein Name sei nicht gut für die neuen Zeiten. Sie nannte mich immer nur ‚die Kleine’. Dabei war ich fast neun Jahre alt.

Hat deine Mutter diesen Mann geheiratet?

Nach drei Wochen. Sie heirateten in Dänemark.

Warum in Dänemark?

Dahin fahren alle, weil sie in drei Tagen heiraten können. Hier hat man nur Probleme.

Wie haben sie das vereinbart? Große Liebe war es nicht.

Er musste jeden Tag duschen und neue Unterwäsche anziehen, und sie musste sich um sein Bier kümmern. Und alles andere.

Das hört sich zu einfach an.

Es gibt viele Flüchtlinge, die solche Ehen eingehen.

Warum lassen sich die Deutschen darauf ein?

Manche möchten durchgefüttert werden, manche haben ein sehr großes Herz.

Wie war es im Fall deiner Mutter?

Peter hat ein so großes Herz, so groß, dass er auch mich erobert hat.

Deine Mutter hat es also nicht bereut?

Nein.

Und Peter, hat er es bereut?

Auch nicht.

Das klingt wie ein Märchen.

Peter war ein unglücklicher Mensch. Er wurde arbeitslos. Seine Frau und Kinder haben ihn deswegen verlassen. Die Miete konnte er nicht mehr bezahlen. Das kann wohl jedem passieren.

Wie lange blieben sie zusammen?

Sie sind noch immer zusammen. Und haben ein Kind. Meine Halbschwester ist sieben Jahre alt.

Was ist mit dir?

Ich komme nicht zurecht mit meinem Leben.

Was hast du all die Jahre gemacht?

Ich mochte schon immer lesen. Lernen machte mir Spaß. Ich bin Erzieherin geworden, jetzt aber arbeitslos. Ich habe Angst vor zu viel Nähe. Ich kann nicht lange mit den gleichen Menschen verkehren, die gleichen Gesichter ertragen. Ich habe darüber nachgedacht, in ein armes Land zu gehen und mich dort mit Kindern zu beschäftigen. Vielleicht nach Bosnien.

Bosnien?

Ja, aber nicht für immer. Die Menschen da sind mir fremd. Wenn ich mit Kindern bin, geht es mir gut. Mit Erwachsenen habe ich aber meine Probleme. Ich mag meine Einsamkeit. Seitdem ich achtzehn Jahre alt bin, wohne ich alleine. Das tut mir gut.

Hast du keine Freunde?

Meine Bücher sind meine Welt.

Das ist doch eine fiktive Welt.

Für mich reicht diese Welt völlig.

Deine Mutter wurde von deinem Vater in Stich gelassen. Trotzdem hat sie einen neuen netten Mann gefunden. Eine Erfolgsgeschichte! Warum sollte dir das nicht gelingen?

Das soll eine Erfolgsgeschichte sein?

Ja, sie hat eine neue Familie und Arbeit. Sie wollte bleiben und sie ist geblieben.

Um welchen Preis? Sie hat gelogen und betrogen. Sie hat sich erniedrigt und gegen die eigenen Prinzipien verstoßen. Alles nur, um hier zu bleiben. Das alles bekommen andere Menschen, ohne auch nur einen Finger zu rühren. Allein durch ihre Geburt.

Zu einem Ziel führen verschiedene Wege.

Mag sein. Oft frage ich mich: Was ist eigentlich mein Ziel? Aber wie hat schon Hans Fallada gesagt: „Jeder stirbt für sich allein“.

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