übersetzt von Paul Fleischmann
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Impressum
Die Autoren: Marcia Barrett mit Lloyd Bradley
Deutsche Erstausgabe 2018
Copyright © Marcia Barrett with Lloyd Bradley, 2018
First published in the United Kingdom in 2018 by Constable, an imprint of Little, Brown Book Group
Layout und Satz: Thomas Auer, www.buchsatz.com
Coverdesign: www.bw-works.com
Abbildungen Cover und Buchrückseite: © Didi Zill
Bilder Innenteil: Privatfotos mit freundlicher Genehmigung von Marcia Barrett
Lektorat und Korrektorat: Hollow Skai
© 2018 by Edition KOCH
Edition KOCH, ein Imprint der KOCH International GmbH, A-6604 Höfen
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ISBN 978-3-7081-0528-4
Auch als Paperback erhältlich mit der ISBN 978-3-7081-0527-7
Hinweis für den Leser:
Kein Teil dieses Buchs darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, digitale Kopie oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet werden. Der Autor hat sich mit größter Sorgfalt darum bemüht, nur zutreffende Informationen in dieses Buch aufzunehmen. Es kann jedoch keinerlei Gewähr dafür übernommen werden, dass die Informationen in diesem Buch vollständig, wirksam und zutreffend sind. Alle durch dieses Buch berührten Urheberrechte, sonstigen Schutzrechte und in diesem Buch erwähnten oder in Bezug genommenen Rechte hinsichtlich Eigennamen oder der Bezeichnung von Produkten und handelnden Personen stehen deren jeweiligen Inhabern zu.
Inhalt
Vorwort von Eddy Grant
Einleitung: „Es war schwierig, nicht überwältigt zu sein“
Teil 1 – Sternenlicht
1. „Man muss einfach damit klarkommen“
2. „Plötzlich wollten alle Boney M. – überall“
3. „Ständig trafen wir auf Abba“
4. „Es war unser Job, toll auszusehen“
5. „Die Boney-M.-Blase“
6. „Frank Farian kam mit einer Tüte Ketten an“
7. „Zwei Drinks und nicht mehr“
8. „200.000 Menschen sangen ,Rivers of Babylon‘“
9. „All diese schwarzen Leute feierten auf dem Roten Platz“
10. „Wir alle suchten nach unterschiedlichen Dingen bei Boney M.“
11. „Verdammt, der ist aber geschickt!“
12. „Wir waren zu unserer eigenen Tribute-Band geworden“
Teil 2 – Meine Wurzeln
13. „Wir lebten auf dem Land“
14. „Kinder sind anpassungsfähiger, als man denkt“
15. „Ein Bus mit zwei Etagen!“
16. „Baby? Was für ein Baby?“
17. „Mein erster Vorgeschmack auf das echte Showbusiness“
18. „Ich schnappte mir das Mikro und begann zu singen“
Bildstrecke
Teil 3 – Beharrlichkeit
19. „Wir amüsierten uns einfach und fühlten uns großartig“
20. „Krebs! Das Wort springt einen förmlich an“
21. „Wieso sollte ich mir selbst leidtun?“
22. „Meine Beine fühlten sich an wie zwei tote Klumpen Fleisch“
23. „Wir stiegen aus dem Taxi und unser wunderbares Zuhause stank“
24. „Ich musste mir vom Gärtner Geld für das Begräbnis meiner Mutter borgen“
25. „Der Krebs verfolgt mich über alle Landesgrenzen hinweg“
Teil 4 – Zufriedenheit
26. „Ich weigere mich, mich meinem Alter entsprechend zu benehmen!“
Boney M. – Die goldenen Jahre
Danksagungen
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Auf den ebenso unsteten wie turbulenten Reisen in meinem Leben habe ich nur wenige Menschen getroffen, von denen ich aufrichtig behaupten kann, dass sie es wert sind, als „Helden“ bezeichnet zu werden: weder im Musikbusiness noch im – darf ich es sagen? – Leben im Allgemeinen. Mitunter fällt einem gar nicht auf, dass man Heldenhaftes vollbringt, während man sich um die Notwendigkeiten und Bedürfnisse des täglichen Lebens kümmert. Zumeist geht es schlichtweg darum, eine Aufgabe zu erledigen, etwas Geld zu verdienen, gelobt zu werden (oder auch nicht), um sich dann der nächsten Aufgabe widmen zu können. All dies gehört zum scheinbar nie enden wollenden Prozess, mit dem man seine Lebensgrundlage zu sichern versucht.
Doch 1979 durfte ich eine ebensolche Heldin kennenlernen. Die ganze Welt, so schien es, war gerade damit beschäftigt, die Schallplatten zweier enorm erfolgreicher Popgruppen zu kaufen: Abba und Boney M. Ihre kommerziellen Reichweiten waren schlicht atemberaubend. Sie waren für das Musikbusiness, was Muhammed Ali und Joe Frazier in der Welt des Boxens darstellten. So wie schon die Beatles vor ihnen, besaß jedes einzelne Mitglied der beiden Gruppen seine jeweils eigenen Fans, die fast schon bereit gewesen wären, für sie zu sterben. Auch wenn es heute nicht mehr ganz so arg sein dürfte: So war das damals eben.
Ich liebte die Musik beider Gruppen und war und bin immer noch der Meinung, dass die Schönste von ihnen die anmutige, amazonenhafte Marcia Barrett von Boney M. war. Sie hatte einfach eine gewisse Jenseitigkeit, Spiritualität und Freundlichkeit an sich, durch die sie sich von all den anderen abhob.
Damals wusste ich noch nicht genau, wie viel Marcia tatsächlich zum Sound von Boney M. beitrug. Das sollte ich erst viel später herausfinden. Doch diese Zeiten konnten einen schon verwirren: Durch das Aufkommen neuer Aufnahmetechnik und der überaus großzügigen Unterstützung von Session-Sängerinnen aller Art, konnte sich das, was man zu Gehör bekam, letztlich stark von dem unterscheiden, was einem auf der Bühne oder der Plattenhülle visuell präsentiert wurde. Doch so wie mit den meisten Dingen im Leben ist es oft nur eine Frage der Zeit, bis alles ans Tageslicht kommt: Ohne Liz’ Beitrag schmälern zu wollen – es war die Liebe in Marcias Stimme, die hauptsächlich dafür verantwortlich war, dass sich weltweit so viele Millionen Boney-M.-Platten verkauft haben und auch weiterhin verkaufen werden.
Ich glaube fest daran und sehe in diesen Worten eine Art Mantra: „Das, was für dich ist, muss zu dir kommen.“ Nachdem ich mit meiner Band The Equals am großen Erfolg hatte nippen dürfen, verschwand ich sieben Jahre lang in der Anonymität. Der Weg zurück an die Spitze der Charts war steinig und gelang mir als Solokünstler erst mit meinem Song „Living on the Frontline“. Tatsächlich war dies eine sehr unsichere Phase meines Lebens. Außerdem hatte ich nie eine Solokarriere angestrebt. Damals wurde die karibische Community in Großbritannien durch die Caribbean Times mit Nachrichten versorgt, die jedes Jahr eine Award-Show veranstaltete, bei der die erfolgreichsten Künstler aus den Bereichen Musik, Film und Fernsehen ausgezeichnet wurden. So gelangte ich in den Orbit des Weltstars Marcia Barrett. Boney M. wurden von unserer oftmals verunglimpften schwarzen, karibischen Community ausgezeichnet, doch nur Marcia Barrett war erschienen, um den Preis entgegenzunehmen. Nicht nur ich, sondern auch alle anderen, die der Veranstaltung beiwohnten, waren beeindruckt. Selbstverständlich waren mehr Fotografen als sonst vor Ort, die inständig auf ein Lächeln seitens Marcia hofften. Sie wären ohne mit der Schulter zu zucken heimgegangen, ohne dem vielleicht besten britischen Mimen seiner Zeit, Norman Beaton, der später in der Sitcom Desmond’s Fame auftrat, und natürlich auch meiner Wenigkeit ihre Aufmerksamkeit zu schenken.
Als Marcia begriff, was da vor sich ging, ließ sie ausrichten, dass sie für keine Fotos mehr zur Verfügung stünde, sollten darauf nicht auch Norman als auch ich zu sehen sein. Ich war ihr extrem dankbar dafür und mein Respekt ihr gegenüber nahm daraufhin ein Ausmaß an, das ihre Plattenverkäufe, die damals schon fast außerirdisch anmuteten, noch bei weitem überstieg.
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