Mia Marjanović - Ihm nach! Dann werden wir siegen.

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Adolf Hitler nahm sich in Berlin am 30. April 1945 im Bunker unter der Reichskanzlei das Leben. Einen Tag später folgte Reichspropagandaminister Joseph Goebbels seinem Führer in den Tod. Die bedingungslose Treue und der unerschütterliche Glaube an Hitler ließen in Goebbels' Augen keinen anderen Ausweg als den des Selbstmords zu. Goebbels verschied als der loyalste unter Hitlers Paladinen. Als unermüdlicher Propagandist hatte er Hitler zu einer charismatischen Kultfigur gemacht. Der Weg in den Nationalsozialismus, der schmale Grat zwischen Führerwahn und Wirklichkeit – für ein gänzliches Verständnis sind die Tagebücher des Joseph Goebbels unumgänglich. Der Autorin Mia Marjanovic gelingt am Beispiel des Reichspropagandaministers eine umfassende Analyse der Faszinationskraft, die von Hitler ausging und der Millionen von Deutschen verfielen. «Ihm nach! Dann werden wir siegen.» gibt eine detaillierte Antwort auf die Frage: Wie wurde Hitler möglich?

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Mia Marjanovic

„Ihm nach! Dann werden wir siegen.“

Das Hitlerbild in den Goebbels-Tagebüchern 1924-1933

Inhaltsverzeichnis

Impressum Imprint Mia Marjanovic „Ihm nach! Dann werden wir siegen.“ Das Hitlerbild in den Goebbels-Tagebüchern 1924-1933 published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de Copyright: © 2013 Mia Marjanovic ISBN 978-3-8442-6193-6 Titelbild: Bundesarchiv, Bild 102-01911A / Fotograf: Georg Pahl Druck-Version dieses Buches: ISBN 978-3-8442-6194-3 (bei Amazon und im Buchhandel bestellbar)

Über die Autorin Über die Autorin Mia Marjanovic studierte nach dem Abitur Japanologie und Geschichte an der FU Berlin, danach Journalismus an der Freien Journalistenschule. Sie arbeitet als Autorin, Lektorin und Journalistin im Bereich PR und Medien. Ihre große Leidenschaft sind Fremdsprachen, von denen sie mittlerweile acht fließend beherrscht. Bereits mit 20 Jahren hat sie ihr erstes Buch aus dem Kroatischen ins Deutsche übersetzt.

Einleitung

I. Joseph Goebbels` Führersehnsucht

II. Die Erwählung Adolf Hitlers

III. Die Bamberger Führertagung

IV. Verführung in München

V. Die neue Aufgabe

VI. Der Konflikt mit den Gebrüdern Strasser

VII. Der Kompromiss mit der „Reaktion“

VIII. Belastungsproben

IX. Die Reichstagswahl 1930 und die SA-Revolten

X. Joseph Goebbels` Außenseiterrolle

XI. Magda Quandt

XII. Der Kampf um die Macht

XIII. Das Warten auf den Ministerposten

Schlussbetrachtung

Quellen- und Literaturverzeichnis

Fußnoten

Imprint

Mia Marjanovic

„Ihm nach! Dann werden wir siegen.“

Das Hitlerbild in den Goebbels-Tagebüchern 1924-1933

published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

Copyright: © 2013 Mia Marjanovic

ISBN 978-3-8442-6193-6

Titelbild: Bundesarchiv, Bild 102-01911A / Fotograf: Georg Pahl

Druck-Version dieses Buches: ISBN 978-3-8442-6194-3

(bei Amazon und im Buchhandel bestellbar)

Über die Autorin

Mia Marjanovic studierte nach dem Abitur Japanologie und Geschichte an der FU - фото 1

Mia Marjanovic studierte nach dem Abitur Japanologie und Geschichte an der FU Berlin, danach Journalismus an der Freien Journalistenschule. Sie arbeitet als Autorin, Lektorin und Journalistin im Bereich PR und Medien. Ihre große Leidenschaft sind Fremdsprachen, von denen sie mittlerweile acht fließend beherrscht.

Bereits mit 20 Jahren hat sie ihr erstes Buch aus dem Kroatischen ins Deutsche übersetzt.

Einleitung

Adolf Hitler nahm sich in Berlin am 30. April 1945 im Bunker unter der Reichskanzlei das Leben. Einen Tag später folgte Joseph Goebbels „seinem Führer“ zusammen mit seiner Frau Magda in den Tod. Zuvor hatte Magda die gemeinsamen sechs Kinder vergiftet. Die bedingungslose Treue und der unerschütterliche Glaube an Hitler ließen in Goebbels` Augen keinen anderen Ausweg als den des Selbstmords zu. Goebbels verschied als der Loyalste unter Hitlers Paladinen. Als unermüdlicher Propagandist hatte er Hitler zu dem „Führer“, der charismatischen Kultfigur gemacht. Mit seiner Hilfe war Hitler zu einem „Heilsbringer“, einem „neuen Messias“ emporgewachsen. Stellt man sich die Frage, wie Hitler möglich wurde, so muss daher auch auf Goebbels verwiesen werden.

Goebbels` Glaube an Hitler als den „Führer“ manifestierte sich Mitte der zwanziger Jahre und erhielt mit der „Machtergreifung“ am 30. Januar 1933 eine endgültige Bestätigung. Aufschluss darüber liefern die Tagebücher von Goebbels, die den Rang einer der wichtigsten Primärquellen aus jenen Jahren einnehmen. Goebbels begann mit seinen Aufzeichnungen am 17. Oktober 1923. Privates und Politisches vermerkte er nebeneinander. Bis zu seinem Selbstmord führte er Tagebuch, 1 wobei der letzte erhaltene Eintrag auf den 10. April 1945 datiert ist. Die Tagebucheintragungen verfasste er zunächst handschriftlich, ab dem Sommer 1941 diktierte er regelmäßig dem Stenographen Richard Otte. 2

Trotz der „eitlen Selbstbespiegelung und der autosuggestiven Lügenhaftigkeit“ des Autors bringen die Tagebücher dem Leser den Geist jener Zeit näher. 3Die Attraktivität, die von Hitler auf die damals vom Weimarer System Enttäuschten überging, wird verständlicher. Goebbels Aufzeichnungen ermöglichen Einblicke in seine Gedankenwelt, sein politischer Weg wird nachvollziehbar. Der Leser erhält Zugang zum inneren Zirkel der Macht innerhalb der NSDAP. Der Aufstieg der nationalsozialistischen Bewegung, die Phase der Machtübernahme, die Konsolidierung dieser Macht sowie die Kriegszeit werden dem Blick freigegeben. Hitlers Herrschaftstechnik offenbart sich.

Besonders interessant erscheint das in den Tagebüchern zwischen 1926 und 1933 vermittelte Hitlerbild, scheute sich Goebbels hier tatsächlich nicht, zum Teil harsche Kritik an „seinem Führer“ auszuüben. Seinen Unmut über Hitler äußerte er ganz offen. Der beredteste Verfechter des „Hitler-Mythos“ in der NSDAP zeigte sich zum Teil von Zweifeln geplagt. Noch wollte er Hitler, an dessen Seite er 1945 bis zum bitteren Ende bleiben sollte, nicht vorbehaltlos folgen. Zahlreiche Meinungsverschiedenheiten lassen sich nachweisen.

Keinesfalls führten die Kritik und die gelegentlichen Zweifel aber dazu, dass Goebbels sich von dem Parteiführer abwandte. Trotz aller Verstimmungen schien seine Knechtseligkeit Hitler gegenüber von Tag zu Tag gewachsen zu sein. Es hatte den Anschein, als wäre er geradezu auf Hitler, der ihn geschickt für die eigenen Zwecke instrumentalisierte und daher zu umwerben pflegte, „geprägt“. Die Tagebücher geben Aufschluss darüber, dass Goebbels zwischen 1924 und 1933 dem Hitler-Mythos verfiel, den er selbst 1926 zu formen begann. Die Wirkung des Mythos auf Goebbels war so stark, dass alle im Tagebuch geäußerte Kritik an Hitler letztendlich folgenlos blieb. Der Faszinationskraft, die von dem Parteiführer ausging, erlag er vollständig. Will man Goebbels` Selbstmord im Jahre 1945 verstehen, ist es daher unumgänglich, sich das von ihm in den Tagebüchern zwischen 1924 und 1933 entworfene Bild von Hitler anzuschauen. Hier liegt der Schlüssel für seinen unerschütterlichen Glauben.

Diese Arbeit macht es sich zur Aufgabe, dieses Hitlerbild zu beleuchten. Referierende Passagen über den historischen Faktenhintergrund sind zur besseren Einbettung des historischen Forschungsgegenstandes notwendig.

Der Aufstieg der NSDAP und das „Dritte Reich“ sind wissenschaftlich intensiv erforscht und bearbeitet worden. Die Literatur zu diesen beiden Themen ist kaum mehr überschaubar. Dennoch wird selbst in Biographien über Adolf Hitler und Joseph Goebbels lediglich am Rande und äußerst punktuell auf die Beziehung der beiden zueinander eingegangen. 4Eine Ausnahme bildet Erwin Barths veröffentlichte Dissertation. 5Anhand der Tagebücher, Reden, Artikel und sonstiger Aufzeichnungen Joseph Goebbels` setzt er sich mit der Mythisierung Hitlers durch Goebbels auseinander, die er als einen entscheidenden Faktor für den Erfolg der Nationalsozialisten in den letzten Jahren der Weimarer Republik ansieht.

Weiterhin beachtenswert sind die beiden Darstellungen von Claus-Ekkehard Bärsch, die mittels eines psychobiographischen und religionspsychologischen Ansatzes die ideologischen Komponenten von Joseph Goebbels untersuchen. 6Mit der „Führersehnsucht“, die hierbei nachgewiesen wird, beschäftigen sich des Weitern Ian Kershaw in seiner Abhandlung über den „Hitler-Mythos“ 7sowie Kurt Sontheimer, der das antidemokratische Denken in der Weimarer Republik im Gesamten dokumentiert und eingehend analysiert hat. 8

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