Erich Rudolf Biedermann - Wann die Zeiten wehen

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Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde im Baltikum die deutschstämmige Bevölkerung umgesiedelt. Die davon betroffenen Menschen wurden in alle Winde zerstreut. Niki, der Protagonist des Romans, zählte zu diesen Heimatlosen. Bereits als Jugendlicher und Heranwachsender lernte er in Estland den Nationalsozialismus und dessen menschenverachtende Ideologie kennen. Es waren Erfahrungen, die sein späteres Leben bestimmten. Nach seiner Bewährung in einer studentischen Kameradschaft und einem Arbeitseinsatz im annektierten Polen, studierte er in München zwei Semester Medizin, bevor er zum Kriegsende hin doch noch zum Militärdienst eingezogen wurde. Als vorgeschobener Artilleriebeobachter und Verteidiger eines Westwallbunkers überlebte er den Krieg an vorderster Stelle, bevor er im Frühjahr 1945 zu einem Offizierslehrgang nach Böhmen abkommandiert wurde. Sein Weg zurück nach Deutschland wurde zu einer gefahrvollen Odyssee. Wegen seiner früheren studentischen Hilfsdienste im besetzten Polen geriet er in der Nachkriegszeit zwischen die Mühlsteine amerikanischer und deutscher Vergangenheitsbewältigung. Er wurde interniert und sein Medizinstudium infrage gestellt. Nur dank christlicher Nächstenhilfe konnte er seinen Berufswunsch noch verwirklichen. Doch für ein erfülltes Leben war es zu spät. Die Amouren des Romanhelden überdecken im Grunde ein gescheitertes Abenteurerleben.

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Kennengelernt hatte Alexander seine Braut auf einer Geschäftsreise nach Deutschland. Galina war damals in einem Vergnügungslokal an der lettisch-litauischen Grenze als Bardame beschäftigt gewesen. Sie hatte dort die männlichen Gäste zu bedienen und natürlich auch zum Trinken anzuhalten. Ihre schönen, leicht tatarischen Gesichtszüge und ihre großen dunklen Augen hatten Alexander von Anfang an fasziniert. Seinen Annäherungsversuchen gegenüber hatte sie sich jedoch anfangs reserviert gezeigt. Der Leichtsinn und die Trunksucht der russischen Offiziere, die hauptsächlich im Lokal verkehrten, hatten ihr die Augen geöffnet. Nur zu oft hatte sie miterleben müssen, wie leidenschaftliche Verbindungen schon nach kurzer Zeit auseinanderbrachen. Die Mädchen waren jedes Mal die Dummen gewesen. Einem solchen Unglück wollte sie sich nicht aussetzen. Ihre Zurückhaltung gab sie erst auf, als sie sich Alexanders ernsten Absichten sicher war. Er war gewiss nicht ihre große Liebe, doch sie mochte ihn — wohl auch deswegen, weil er sie heiraten wollte.

Galina war nicht vermögend. Außer dem Ersparten besaß sie nichts und konnte auch nicht mit einer Mitgift rechnen. Schon in jungen Jahren hatte sie ihre Eltern durch eine Grippeepidemie verloren, die damals in Osteuropa grassierte. Der fehlende Reichtum seiner Braut war aber für Alexander nicht das Entscheidende. Er liebte Galina und hätte sogar ein Heiratsgeld für sie bezahlt, wenn das so üblich gewesen wäre.

Kapitel 10

Neben seinen häuslichen Querelen machte sich Alexander zunehmend Sorge um das Schicksal seiner Eltern in Sankt Petersburg. Schon bald nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges war sein baltendeutscher Vater an seinem Arbeitsplatz in der zaristischen Marinebehörde ersten Repressalien ausgesetzt gewesen. Zunächst hatte man ihn auf ein Abstellgleis geschoben und kurz danach war er aus dem Staatsdienst entlassen worden. Der stets loyale und pflichtbewusste Beamte konnte sich mit dieser politisch motivierten Zwangspensionierung nicht abfinden. Wegen seiner Nationalität verfemt und zum Nichtstun verdammt, begann er bald zu kränkeln. Hatte es zwischen Alexander und seinen Eltern zu Beginn des Krieges noch briefliche Kontakte gegeben, so wurden diese mit der Zeit weniger und brachen gegen Kriegsende ganz ab.

Neben den militärischen Niederlagen auf den Kriegsschauplätzen wurde das zaristische Russland zunehmend von sozialen Aufständen erschüttert. Kommunistische Agitatoren propagierten eine proletarische Revolution , die nach heftigen Kämpfen auch die Oberhand gewann. Die Monarchie der Romanows brach wie ein Kartenhaus zusammen. Der Führer der Bolschewiken, Lenin, wurde zum Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare gewählt. Eine neue Zeit begann.

In dem vom kaiserlichen Deutschland im Jahre 1917 durchgesetzten Friedensvertrag von Brest-Litowsk, musste Russland auch Gebietsverluste im Westen hinnehmen. Sie betrafen im Wesentlichen Estland, Lettland und Litauen, die seit Peter dem Großen und dem Nystädter Frieden von 1721, als baltische Provinzen zum Zarenreich gehörten. Für sie schlug nun, im Zuge einer politischen Neuordnung Osteuropas, die Stunde der Freiheit. Schon im Frühjahr 1918 proklamierte das kleine Estland seine Unabhängigkeit, die im Dorpater Frieden von der Russischen Sowjetrepublik auch anerkannt wurde.

Von diesem geopolitischen Wandel waren auch die in Estland lebenden Baltendeutschen betroffen. Sie lebten seit Jahrhunderten im Lande und stellten seit Generationen die gesellschaftliche Oberschicht. An dieser sozialen Stellung war auch während der Zarenzeit nicht gerüttelt worden. Nicht zuletzt wegen des Einsatzes und der Initiativen der Baltendeutschen hatte sich das Land während der Jahrhunderte wirtschaftlich und kulturell entwickelt. Auch die Ausbildung eines estnischen Nationalbewusstseins und das Entstehen einer offiziellen estnischen Sprache waren von ihnen gefördert worden.

Nach einer ersten Konsolidierung der politischen Verhältnisse in Russland hielt es Alexander nicht mehr zu Hause. Das gänzliche Verstummen seiner Eltern bereitete ihm Sorge und ließ nichts Gutes erwarten. Um sich Gewissheit zu verschaffen, wollte er vor Ort in Sankt Petersburg nach ihrem Schicksal forschen.

Die Reise war nicht ungefährlich. Als Freiheitskämpfer hatte er nämlich nach dem Ersten Weltkrieg gegen kommunistische Verbände gekämpft, die in Estland eingefallen waren und scheußliche Verbrechen an der Zivilbevölkerung begangen hatten. Vor allem Esten und Baltendeutsche hatten sich damals in einem Freiheitskampf zusammengefunden und die Invasoren aus dem Land geworfen. Doch seine Bedenken waren unbegründet, Alexander gelangte unbehelligt nach Sankt Petersburg.

Das Haus seiner Eltern befand sich zwar in einem leidlichen Zustand, doch von Vater und Mutter war keine Spur zu entdecken. Die Wohnräume waren von revolutionären Offizieren belegt, die den Namen der früheren Eigentümer nicht kannten. Niemand wusste von seinen Eltern oder konnte ihm sagen, wo er sie suchen sollte. Auch deren frühere Freunde und Bekannte waren nicht mehr aufzufinden. In ihren Häusern und Wohnungen lebten ebenfalls Unbekannte.

Zufälligerweise traf Alexander dann doch auf einen entfernten Verwandten seiner Familie, der etwas über das Schicksal seiner Eltern zu berichten wusste. Als Angehörige der besitzenden Klasse hatte man ihnen vorgeworfen, mit den Gegnern der Revolution zu sympathisieren. Diese Anschuldigung kostete sie zwar nicht das Leben, doch sie mussten ihr Haus räumen und wurden in ein Arbeitslager verbracht. Wo und in welches, konnte er nicht sagen.

Bei den noch im Aufbau befindlichen staatlichen Behörden waren ebenfalls keine Hinweise über den Aufenthaltsort der Eltern zu erhalten. Wenn es überhaupt amtliche Dokumente über ihr Los gegeben haben sollte, waren sie wahrscheinlich in den Wirren der Revolution untergegangen. Wohin er sich auch wandte, stets stieß er auf bedauerndes Achselzucken. Wie es schien, suchte man das Vergangene zu vergessen und es bestand offensichtlich auch wenig Interesse, die oft grausamen Vorkommnisse während der Revolutionszeit erneut ans Tageslicht zu holen.

Alexanders Eltern blieben verschollen und es war davon auszugehen, dass sie, durch die Strapazen ihrer Internierung erschöpft, inzwischen nicht mehr am Leben waren. Niedergeschlagen machte er sich auf die Heimreise.

Zuhause wartete eine freudige Überraschung auf ihn: Bereits beim Wiedersehen am Bahnhof flüsterte ihm Galina zu, dass sich erneuter Familienzuwachs angekündigt habe.

Die Entbindung verlief diesmal schneller und auch Alexander überstand die mit einer Geburt verbundenen Aufregungen besser, als beim ersten Mal.. Zur Freude des Vaters war der Neuankömmling wieder ein kräftiger und gesunder Junge. Im Gegensatz dazu zeigte sich die junge Mutter über das Geschlecht ihres zweiten Kindes enttäuscht. Sie hatte sich so auf eine kleine Eva gefreut und bereits während ihrer Schwangerschaft eine Kollektion hübscher Kleidchen gekauft. Sie schienen nun nutzlos. Nach einigem Überlegen fand Galina jedoch einen Ausweg: Peter, so wurde die verhinderte Tochter getauft, hatte einen Lockenkopf und zeigte sich von Anfang an in den schönsten Mädchenkleidchen.

„Du kannst den Buben doch nicht in dieser Aufmachung herumlaufen lassen“, mäkelte Alexander, dem das Getue seiner Frau mit der Zeit peinlich wurde.

Auch Niki war von der Verwandlung des Bruders wenig begeistert. Er hatte sich einen echten Spielkameraden gewünscht und nun lief dieser in Mädchenkleidern herum! Diese frühe Irritation war möglicherweise ein Grund, weshalb es zwischen den Brüdern nie zu einer engen geschwisterlichen Beziehung kam.

Kapitel 11

Jahre waren ins Land gegangen und Niki hatte sich zu einem groß gewachsenen, gut aussehenden jungen Mann gemausert, dessen Gymnasialzeit zu Ende ging. Er war gerne zur Schule gegangen und seine schulischen Leistungen waren, von Mathematik abgesehen, durchwegs gut gewesen.

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