Katrin Neuhaus - Der Liebesakt

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Warum nicht einmal durch eine sexuelle erotische Kurzgeschichte angeheizt werden? Viele Beziehungen leben dadurch wieder auf. Fragen sie einfach ihren Partner, ob er auch ein paar Geschichten lesen möchte und sie werden sehen, ihr Sexualleben blüht wieder richtig auf.

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Bald war der Tag des Abschlussballs gekommen und auf einer Shoppingtour hatte ich das perfekte Kleid gefunden. Es würde ihm die Sinne rauben, er würde nur so lange ruhig bleiben können, wie der Pflichtteil der Veranstaltung ging. Dann würde er mich an die Hand nehmen, mich mit nach draußen ziehen und in der dunklen Ecke des Treppenhauses voller Leidenschaft über mich herfallen. Seine Lippen würden meine Haut mit tausenden von Küssen bedecken und seine Hände würden mich durch den Stoff hindurch liebkosen. Zwischen den heißen Küssen, die wir uns geben, würde er mir immer wieder zuflüstern, wie sehr ich ihn errege und das er mich mehr begehrte als alles andere. Mit diesen Gedanken machte ich mich für den Abend fertig. Als wir dann voreinander standen, blickte er mich mit bewundernden Augen an. Das rückenfreie Kleid, mit dem tiefen Dekoltee, das ich trug, schien ihm sehr zu gefallen und während wir zusammen am Tisch saßen und uns unterhielten, glitt sein Blick immer wieder in meinen Ausschnitt, wo er die Haut meiner Brüste erahnte. Meine Fantasie ging wieder mit mir durch. Uwe erzählte mir von seiner Ausbildung, doch in meinem Kopf kamen ganz andere Dinge an. Ich hörte ihn sagen, dass er es kaum erwarten konnte, mit mir allein zu sein. Er flüsterte mir zu, dass er schon während des ganzen Kurses auf diesen Abend gewartet hatte und dass er heute seine Träume verwirklichen wollte. Er erzählte mir von seinen Fantasien, beschrieb bis ins kleinste Detail, wie er mich berühren und küssen wollte.

Seine Worte bewirkten bei mir Schweißausbrüche und ich schaute tief in seine Augen, während er beschrieb, wie er meine Brustwarzen mit seiner Zunge umspielen wollte und die weichen Rundungen meiner Brüste mit seinen Fingern erkunden würde. „Komm, lass uns diesen Abschlussball vergessen und lieber dorthin gehen, wo wir allein sind und unserer Lust nachgeben können“, hörte ich ihn flüstern. Erleichtert lächelte ich ihn an. Endlich hatte er das ausgesprochen, wonach ich mich schon die ganze Zeit sehnte. „Wir können in meine Wohnung gehen“, antwortete ich ihm „dort sind wir ungestört und mein großes Bett ist groß genug für eine gemeinsame Nacht!“ Vollkommen verstört sah er mich an, doch dann breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. „Ich hatte dich zwar nur gefragt, ob wir den ersten Tanz wagen wollen, aber deine Vorstellung für den Abend gefällt mir noch viel besser. Doch vielleicht sollten wir warten, bis der Pflichtteil vorüber ist, es fällt bestimmt auf, wenn wir uns so früh heraus schleichen.“

Lange wird das nicht gehen

Vor einer Weile habe ich eine aufregende Frau kennen gelernt. Ich war alleine in ein schönes Klettergebiet in Deutschland gereist um mich über das Wochenende, ohne meine Frau, mit nichts anderem als klettern zu beschäftigen. Am ersten Abend kehrte ich in das reservierte Hotel ein und nach dem duschen ging ich gleich in das Restaurant des kleinen, familiär geführten Hotels. Ich setzte mich an den letzten freien Tisch, welcher mir vom Chef angeboten wurde, scheint ein gutes Lokal zu sein.

Ich lege den Zimmerschlüssel auf den Tisch, da die Zimmernummer mit dem typischen, klobigen Anhänger gekennzeichnet ist, welcher sich in der Hosentasche unbequem anfühlt. Ich habe absolut kein Problem allein zu sein, freue mich also nicht wirklich, als einem Ehepaar um die 50 die Plätze an meinem Tisch angeboten wurde, der Chef fragte zwar, ob ich einverstanden sei, aber was soll ich da schon sagen. Es wäre sehr unhöflich das abzulehnen, vielleicht noch zu peinlichen Sprüchen gekommen.

Das Ehepaar dankte und nahm Platz, wobei sie eigenartig gestikulierten wer sich wohin setzten sollte. Ich versenke mich tief in die Karte. Plötzlich höre ich eine etwas raue, tiefe, aber jugendlich und wohlklingende Stimme, die nicht von der Dame neben mir kommen konnte. Es gibt nur eine Richtung aus der die Stimme stammen konnte, wobei ich mich nicht im entferntesten erinnern kann was sie eigentlich sagte. Ich schaue also über die Karte hinweg und bin total überrascht…

Wie versteinert schaue ich zu der Frau, die sich genau mir gegenüber gesetzt hat. Sie ist bildhübsch, vielleicht 26 Jahre alt, perfektes gleichmäßiges sonnengebräuntes Gesicht, stylisch violett/blond schimmernde Haare, mit einem ausgewaschenen, teilweise zerschlissenem weißen Shirt und einer offensichtlichen Tätowierung unter ihrem Hals wirkt sie so unglaublich lässig und wie direkt aus Kalifornien hergebeamt. Sie schaut mich nicht eine Sekunde an. Gut so, meine Blicke hätten peinlich wirken können.

Der Chef kommt an den Tisch und sagt „ah, wie ich sehe passen sie hier sehr gut zusammen“ toll, ein pseudo-kuppler. Aber überraschender Weise der Auslöser, dass sie mich schüchtern anschaut und sich unsere Blicke begegnen. Sie hat, natürlich, strahlend blaue, klug und tiefgründig funkelnde Augen. Ihren Blick würde ich trotz der Schüchternheit als durchaus neugierig interpretieren.

Wir bestellen alle brav unsere Menüs und wissen nicht recht in der „Zwangsgemeinschaft“ die richtigen Worte zu finden. Nach einer Weile kommen wir doch ins Gespräch, das Wetter, das Essen hier und so weiter. Der ältere Herr ist unerwartet locker, wir kommen in ein angeregtes Gespräch, er fragt was ich hier allein mache, seine Frau signalisiert, das sie die Fragen etwas unpassend findet. Aber die Süße mir gegenüber sagt „nein das ist doch sehr interessant“ nun kommt ein Gespräch zwischen uns beiden in Gang, auch, wie ich schon dachte ihr Vater, beteiligt sich angemessen.

Es stellt sich heraus, das ich mit Kalifornien gar nicht schlecht geraten hatte. Sie arbeitet beim Film, als Regieassistentin kommt sie viel in der Welt rum, war schon oft beim Dreh in Los Angeles, zuletzt aber in Nepal. Mir fällt auf, dass sie eine gute Zuhörerin ist, sie ist wirklich an dem was ich, durchaus persönlich, von mir erzähle interessiert. Als ich erwähne verheiratet zu sein schaut sie keineswegs abwertend, eher traurig. Nicht wegen mir, nein, nein… Eher so als wenn sie unglücklich sei niemanden zu haben. Was ich aber nur vermutete, gesagt hatte sie dazu noch nichts.

Im weiteren Verlauf des Abends verstehen wir uns immer besser, ich hatte sogar das Gefühl mit ihr auf einer Wellenlänge zu liegen. Auch unser Essen und der Wein waren hervorragend, die Stimmung wurde immer gelöster. Als wir auf die Zukunft von ihr und das viele Reisen zu sprechen kommen, sage ich: „ich hatte auch mal einen Außendienstjob, erst war es spannend in ganz Europa unterwegs zu sein, dann Normalität und schlussendlich nervig, ich wollte dann wo ankommen.“ Sie schaut getroffen, ihre Mutter nickt und sonst eher still bestätigt sie überschwenglich meine Einschätzung. Da wurde mir klar in welchem Konflikt sich meine attraktive Gegenüber zu befinden scheint. Sie erläutert, das sie darüber nachdenkt irgendwo „sesshaft“ zu werden und einen geregelteren Job zu suchen, was wohl in der Branche nicht einfach sei.

Mit diesem etwas bedrückenden Anschluss endet unser gemeinsamer Abend. Wir werden uns nie wieder sehen, also gibt es keinerlei sentimentalen Abschied, die drei kleiden sich an, sind also keine Hotelgäste. Sie schaut mich noch nicht einmal ein letztes mal an. Schade, denke ich mir, aber wenigstens ein überraschend angenehmer Abend, wie man ihn nur als Alleinreisender erleben kann und gehe auf mein Zimmer. Ich bin müde und gehe direkt ins Bett und schlafe schnell ein. Ich erinnere mich wirres Zeug geträumt zu haben, wache auch auf und denke was klingelt denn da so nervig in meinem Traum…

Und plötzlich wieder das klingeln. Ich überlege, noch im Traum oder real? Nein registriere jetzt definitiv wach zu sein. Also die Klingel denke ich verdutzt, die habe ich natürlich hier noch nie gehört. Na es wird zu spät sein zu reagieren, ist ja schon einige Zeit vergangen. Plötzlich höre ich Schritte vor meinem Zimmer, werde neugierig, da ich das letzte Zimmer im Gang habe scheint mir das ungewöhnlich zu sein. Also stehe ich doch auf und gehe an die Tür. Da ich nicht in Südafrika oder sonstwo in der Welt bin, sondern in der deutschen Provinz öffnen ich ohne bedenken die Tür.

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