Arik Steen - Hunting Prey

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Eine Insel – Frauen – Jäger: Hunting Prey ist ein BDSM Thriller der besonderen Art.
Auf einer einsamen Insel hat ehemalige Pornoproduzent und Milliardär Richard Pope eine rießige Show geplant. Frauen sollen auf der Insel ausgesetzt und gejagt werden. Die Show wird live ins Dark Web übertragen. Die Kunden sind reiche Millionäre auf der ganzen Welt.
Die Jäger haben ein klaren Auftrag: die Frauen zu erlegen und sie sich sexuell gefügig zu machen. Die Beute: alles Freiwillige aus der ganzen Welt. Doch die Show eskaliert. Und zu spät merkt der eine oder andere Jäger, dass nicht alle Frauen freiwillig auf der Insel sind.
Ein spannender Roman der ursprünglich als eBook-Serie veröffentlicht wurde.

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Er schaute sie von oben bis unten an. Sie hatte ein dünnes, seidenes Kleid an und es war auf den ersten Blick klar, dass sie nichts drunter trug: «Natascha. Guten Morgen!»

«Schon aufregend, wenn man von jedem angestarrt wird, oder?», grinste sie.

Florian schaute sich um. Es war tatsächlich so, dass viele der Gäste ihn anschauten oder sogar grüßten. Manche nickten ihm nur lächelnd zu. Er grinste die Russin an: «Nun ja, trotzdem seltsam zu wissen, dass die Leute hier alle mir beim Sex zugeschaut haben.»

«Ich fand es ziemlich aufregend!», sagte sie und zwinkerte ihm zu.

Johnson stand am Eingang und schaute zu Florian und dessen Gesprächspartnerin. Seine Stiefel waren noch immer nass. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht sich umzuziehen. Er roch nach der salzigen Luft des Meeres. Er blickte sich um. Dann ging er auf den «Jäger» zu.

«Wie ich sehe füllen Sie ihren täglichen Bedarf von 100 Kalorien auf!», scherzte Johnson mit Blick auf das wenige Obst, das bei Natascha auf dem Teller lag: «Wollen Sie dazu nicht noch ein paar leckere Eiswürfel?»

«Sie sind ja ein wahrer Charmebolzen!», konterte die Russin.

Johnson grinste sie an und wand sich dann an Florian: «Um 15.00 Uhr fängt die Jagdübertragung an. Ich würde vorschlagen Sie gehen heute selbstständig los. Über den Tunnel kommen Sie auf die Insel.»

«Also nicht mit dem Boot dieses Mal?», fragte Florian.

Johnson schüttelte den Kopf: «Nein! Nicht mit dem Boot. Ich darf leider nicht einmal mit. Klare Anweisung von Pope. Sie sind der Star. Ich nur ein Statist!»

Natascha schaute ihn abfällig an: «Wundert sie das?»

«Ich verdiene wenigstens Geld dabei. Sie müssen zahlen!», sagte Johnson grinsend und wand sich dann wieder an Florian: «Sie finden am Ausgang des Tunnels ein Quad. Können Sie damit umgehen?»

«Gas geben und fertig!», meinte Florian: «Wird wohl nicht so schwer sein, oder?»

Johnson seufzte: «Nun ja. Die Dinger sind ziemlich schnell und auf der Insel ist das schon eine Herausforderung. Es gibt nicht einmal richtige Wege. Also seien Sie vorsichtig. Machen Sie mir das Ding nicht kaputt!»

Florian antwortete darauf nicht. Er und Johnson würden keine Freunde werden, das war klar. Er mochte die spöttische Art des Mannes nicht.

«Seltsamer Typ, oder?», fragte Natascha, nachdem Johnson wieder gegangen war: «Haben Sie Lu Manson kennengelernt?»

«Nein, wer ist das?»

«Die waren beide in der Fremdenlegion. Manson ist noch ein Tick unsympathischer.»

Florian schüttelte den Kopf, suchte sich dann einen freien Platz.

Natascha setzte sich ihm gegenüber: «Wen werden Sie heute jagen?»

«Keine Ahnung. Was sich so ergibt!», lachte Florian.

«Also kein klares Ziel?»

«Nun ja, ich hätte gerne die Tochter von dieser Afrikanerin. Und die Freundin von ihr ...»

«Die blonde Chilenin?»

Florian nickte: «Ja, genau!»

«Oh, gute Wahl!», nickte Natascha: «Ich werde in jedem Fall gespannt hinter dem Bildschirm sitzen und zusehen ...»

«Es wird meine erste Jagd!», meinte Florian. Alle wussten, dass er Bia nicht erlegt hatte. Am heutigen Tag musste er deshalb alles geben um die Zuschauer nicht zu enttäuschen. Das wusste er.

«Hüten Sie sich vor den Russinnen!», grinste Natascha.

«Russinnen?»

Die Frau von Dimitri nickte: «Ja. Das sind Stripperinnen meines Mannes. Die wurden heute auf die Insel gebracht. Sie nennen sich die Amazonen.»

«Ach, tatsächlich?»

«Das wussten Sie nicht?»

Florian schüttelte den Kopf: «Nein. Ich weiß nur von insgesamt sechs Frauen, beziehungsweise von fünf Frauen auf der Insel plus Bia, die unter uns in der Zelle ist ...»

«Direkt unter uns?», fragte Natascha neugierig.

«Ja, direkt unter uns!», meinte Florian.

Natascha schaute zu Boden, gerade so als könnte sie durch den Beton und den Felsen hindurchschauen: «Oh ... okay! Und da werden Sie heute die nächste Gefangene durchvögeln ...»

Er schaute sie an: «Wenn es mir gelingt!»

«Die Inderin ist verdammt heiß. Die würde ich auch gerne mal ... nun ja, vernaschen ...»

Florian gab offen und ehrlich zu, dass er sich mit Shiva noch nicht allzu sehr beschäftigt hatte: «Keine Ahnung. Ich habe sie nur kurz gesehen!»

«Oh, ich habe sie mir heute angeschaut. Wirklich ein rassiges Ding. 21 Jahre jung ... ja, die wäre was für Mama Natascha!»

«Mama Natascha». Florian musste grinsen.

Glades of Prey

Wie war der Jäger so?

Was war er für ein Mensch?

Shiva hatte sich viele Gedanken darübergemacht.

War es eigenartig, dass sie sich auf ihn freute?

Nun ja, vielleicht war «freuen» der falsche Begriff. Aber der Gedanke «ihm» zu gehören, faszinierte sie auf ungewöhnliche Weise.

Sie erinnerte sich noch genau an ihr Casting ...

Januar 2016, Warschau (Polen)

Es war ein schrecklicher Winter in Warschau. Kaum Schnee aber dafür eisig kalt. Shiva schaute aus dem Fenster. Es regnete seit gut drei Stunden.

«Er hat dir erklärt, um was es bei dieser Show geht!», sagte ihre Mutter Nilay: «Und du musst das nicht tun!»

Shiva nickte: «Ich möchte aber. Denk nur an das Geld!»

«Sie haben uns gesagt, dass du nichts zurückzahlen musst, was du bisher bekommen hast. Du kannst jederzeit aussteigen!»

«Und zurück zu Vater? Nein, sicher nicht!», erwiderte Shiva. Sie erinnerte sich nur ungern an ihren «Erzeuger». Er hatte sie nie wirklich als Mensch wahrgenommen, ständig davon geredet wie schön es doch gewesen wäre, wenn sie als Junge auf die Welt gekommen wäre.

Nilay stand auf und ging im Hotelzimmer hin und her. Sie hatte den Engländer eingeladen, sie hatte die ganze Sache ins Rollen gebracht. Aber nun kamen bei ihr Zweifel auf.

Sie blieb stehen, packte ihre 21-jährige Tochter an der Schulter und meinte: «Sie geben uns die Hälfte und zahlen uns auch die Rückreise. Überleg mal 5.000 Euro. Das sind gut 370.000 Rupien. Davon können wir einige Zeit leben. Und wir werden Jobs finden. Wir müssen nicht zurück zu deinem Vater!»

«Nein, ich möchte das Spiel spielen!», sagte Shiva sicher. Sie zögerte keine Sekunde und die Worte kamen aus ihr heraus, als würden sie nur so auf der Zunge liegen und darauf warten befreit zu werden.

Eine tropische Insel ...

Ein wahnsinniges Spiel der Lust ...

Stellte sie es sich alles zu «romantisch» und zu «erotisch» vor?

«In Ordnung. Ich kann dich eh nicht davon abbringen. Man hat mir angeboten in der Zwischenzeit auf der Jacht dieses Mannes zu arbeiten. Putzen, waschen und so ...»

«Das ist doch gut, oder? Dann bist du in der Nähe!»

Nilay nickte: «Ja, das ist gut.»

Es klopfte an der Türe und Shiva rief auf Englisch «Herein!».

Der Mann mit dem durchaus passenden Spitznamen «Gorilla» schaute die junge Inderin von oben bis unten an: «Hast du es dir überlegt? Wir wären nämlich dann soweit.»

Shiva schaute Manson an. Die Narbe über der linken Wange gab ihm ein unheimliches Aussehen. Aber der grobschlächtige Mann war bisher immer recht freundlich gewesen. Mürrisch, aber doch freundlich. Sie schaute zu ihrer Mutter und nickte dann: «Ich habe es mir überlegt. Ich mache das Casting auf jeden Fall mit!»

«Okay, dann mach dich fertig!», meinte Manson: «Wir gehen gleich los.»

«Jetzt gleich?», fragte ihre Mutter überrascht. Sie hatte gedacht es wäre noch mehr Zeit. Doch Manson grinste nur.

«Ich bin gleich soweit!», meinte Shiva. Ein wenig Nervosität machte sich nun breit. Aber sie wollte es. Unsicher war sie seltsamerweise nicht mehr. Zumindest nicht was die grundsätzliche Entscheidung anging.

«Was ist mit mir?», fragte Nilay. Sie schaute ihre Tochter kurz an, dann blickte sie auf den menschlichen Gorilla.

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