Cristina Zehrfeld - Carli macht Karriere

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Schräg, hanebüchen und doch wahr: Die 7-bändige Maestro-Carl-Reihe ist eine unkonventionelle Biografie über den ehemaligen Gewandhausorganisten Matthias Eisenberg. Doch weil man diesem außergewöhnlichen Protagonisten mit einer schnöden Lebensbeschreibung nicht gerecht werden könnte, bekommt der Leser statt trockener Daten und Fakten unglaubliche Storys aus einem Künstlerleben, welches sich zwischen Genie und Wahnsinn abspielt. Der dritte Band widmet sich der Gewandhauszeit ab 1980 bis zur «Republikflucht» Eisenbergs im Jahr 1986.

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Ämterhäufung

Carli hatte schnell einige Berühmtheit erlangt und stand nun unübersehbar im Rampenlicht. Deshalb wollten viele Menschen mit ihm zusammenarbeiten oder sich zumindest mit seinem Namen schmücken. Weil Carli nun aber schon immer schwer „nein“ sagen konnte, kam es, wie es kommen musste: Carli wurde inzwischen von seinen unzähligen Ämtern schier erdrückt. Dies, obwohl sich Carli nie an irgendeinen Posten herangedrängelt hatte. Einige seiner Posten bekleidete Carli freilich schon sehr lange und mit dem allergrößten Vergnügen. Nach wie vor organisierte er etwa als künstlerischer Leiter die Abendmusiken in der Bergkirche Oybin. Andere Ämter waren ihm ohne sein Zutun aufgedrückt worden. Bei der Ortsgruppe der Christlich-Demokratische Union in Leipzig/Grünau wurde Carli zum Beispiel als stellvertretender Anwesenheitsprüfer geführt. Allerdings hat er das selbst gar nicht gewusst, weil er die Parteiversammlungen prinzipiell schwänzte. Zu allem Überfluss war Carli innerhalb des Konzerthauses auch noch zum Vokabelverantwortlichen der Betriebsgruppe der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft berufen worden. Carli wollte das nicht, denn jeder dieser Posten war wichtig und erforderte vollen Einsatz. Trotzdem hatte Carli manchmal gar keine Chance, neue Aufgaben abzulehnen. So hatte der Konzertmeister des Konzerthausorchesters vor vielen, vielen Jahren das sogenannte Barockorchester gegründet, welches sich vor allem dem Werk des überaus berühmten Sebastian Barock widmete. Fast zwanzig Jahre hatte das Ensemble die Dienste des renommierten Cembalisten Herrn K. in Anspruch genommen und war damit sehr zufrieden. Doch nun war Carli da, und das Barockorchester wollte nur noch mit ihm musizieren. Immer wollen wahre Künstler nur mit den Besten ihrer Zunft zusammenarbeiten. Natürlich hat Konzertmeister Bussi das nicht offen zugegeben, sondern behauptet, dass der Konzerthausorganist automatisch und zwingend auch der Cembalist des Barockorchesters sein muss. Herr K. war deswegen sehr traurig. Carli war nicht traurig. Ein Amt mehr, so sagte er, mache das Kraut nun auch nicht mehr fett.

Was lange währt

Es ist nicht einfach für ein Genie, eine angemessene Wohnung zu finden. Seit einem Jahr probierte Carli inzwischen verschiedene Wohnmöglichkeiten aus. Zuerst war er in die Einliegerwohnung einer hübschen Villa in Markkleeberg gezogen, doch entweder passte das biedere Ambiente nicht zu Carli, oder Carli passte nicht zum biederen Ambiente, jedenfalls räumte er sein Domizil nach wenigen Wochen, um sie einem anderen Konzerthausmusiker zu überlassen. Er selbst zog ins Interhotel „Deutschland“. Dessen Lage auf dem Augustusplatz war ideal, denn es waren nur fünf Minuten Wegstrecke bis ins Konzerthaus. Außerdem hatte das Hotel erfreulicherweise eine sehr gepflegte Hotelbar, an der Tag und Nacht alles Lebensnotwendige von Cotnari und Murfatlar bis zu Rotkäppchen- und Krimsekt vorrätig war. Letztlich ersetzt aber selbst die beste Hotelbar nicht die eigenen vier Wände. Also hat Carli es wieder mit einer Wohnung versucht und ist auf die Stralsunder Straße im Ortsteil Mockau gezogen. Das konnte nicht gutgehen. Nachdem er nämlich im Hotel Deutschland quasi am Nabel der Welt zu Hause war, ist die neue Wohnlage für ihn einfach zu abgeschieden gewesen. Nun hätte Carli recht eigentlich auch gar keine Wohnung gebraucht, denn er war ja nun Tag und Nacht im Konzerthaus. Das war sein Zuhause. Doch der Zufall wollte, dass just zu jener Zeit ein gigantisches Wohnungsbauprogramm in der Republik umgesetzt wurde. Allerorten schossen stilvolle Plattenbauten wie die Pilze aus dem volkseigenen Boden. In Leipzig wurden Häuser gebaut, die waren so hoch, dass sie bis eine Etage unterm lieben Gott reichten. Eine Etage unterm lieben Gott zu wohnen, das reizte Carli dann doch. Natürlich bekamen nur die wertvollsten Menschen der Republik diese begehrten Wohnungen. Nur wichtige Menschen, nur unentbehrliche Persönlichkeiten, nur die Besten unter den Besten durften hier wohnen. Carli gehörte zu den Wertvollsten, Wichtigsten und Unentbehrlichsten unter den Besten, auch wenn es in der Republik naturgemäß sehr viele wertvolle Menschen gab. In Leipzig-Grünau sind Wohnungen für über dreißigtausend wertvolle Menschen entstanden. Weil es aber nur einen einzigen Carli gab und dieser Carli tausendmal wertvoller war als die anderen wertvollen Menschen, durfte er tatsächlich in die allerschönste Wohnung im Neubaugebiet Leipzig-Grünau einziehen, nämlich in die oberste Etage eines sechzehnstöckigen Punkthochhauses in der Garskestraße. Genaugenommen ist er sogar in die zwei obersten Etagen gezogen, denn er bekam eine Maisonette-Wohnung mit einhundertzwanzig Quadratmetern Wohnfläche. Carlis Wohnung in fast sechzig Metern Höhe bot eine phantastische Aussicht auf das ganze, noch unfertige Neubaugebiet, auf die noch unbefestigten und folglich schlammigen Parkplätze, auf eine Huckelpiste, die dereinst eine Straße werden würde, auf die Kräne und auf die Bauarbeiter, die Tag für Tag weitere Plattenelemente zu Hochhäusern im Neo-Bauhausstil zusammenfügten. Die Bewohner der tiefer liegenden Wohnungen hatten zwar keine ganz so tolle Aussicht, aber dafür hatten sie erstklassische Aussichten, von denen sie noch nichts ahnten: Sie hatten schon bald die Chance, tiefe Einsichten in das Leben eines genialen Musikers zu bekommen.

Edith und der Lehrausbilder

Das legendäre Punkthochhaus „PH16“ war einst ein Eldorado für gesellige Menschen, denn es war der höchste in Serie gebaute Plattenbautyp der ganzen Republik. Es hatte sechzehn Etagen, und pro Etage hatte es neun Wohnungen, in denen je zwei bis drei Personen lebten. Carli wohnte nun also zusammen mit rund vierhundert Bewohnern in einem Haus. Alle wollten liebend gern Carlis Freunde werden. Das ist leider nicht allen gleichermaßen gut gelungen. Manche haben es aber doch geschafft. Die Edith aus der dritten Etage zum Beispiel. Die Edith hatte einerseits Glück, denn als sie wieder einmal zum Sonnenbaden aufs Dach des Hochhauses fuhr, traf sie Carli im Fahrstuhl. Andererseits war es nicht nur Glück. Edith war prädestiniert, eine Freundin von Carli zu werden, denn sie war Zahnarztgattin und Stomaschwester, und Carli liebte seit jeher alles, was mit Medizin zusammenhängt. Außerdem war Edith eine begeisterte Konzertgängerin. Trotz größter Bemühungen hatte sie jedoch noch keine Karten für Carlis Konzerthaus ergattern können. Deshalb fragte sie ihn im Fahrstuhl stehenden Fußes, ob er ihr nicht Konzertkarten besorgen könne. Für seine Fans tut Carli nun seit jeher fast alles. Er versprach also, sich um Karten zu kümmern, und tatsächlich fand Edith ihre ersten Konzerthauskarten wenige Tage später in ihrem Briefkasten. Das war der Beginn einer langen und tiefen Freundschaft. Die innigen Bande gingen so weit, dass Edith schon bald die große Ehre hatte, mit Carli nächtelang in seiner Wohnung Noten zu kleben. Sie konnte ihr Glück kaum fassen. So geschickt wie Edith waren allerdings nicht alle Hochhausbewohner. Herr Georgi zum Beispiel, ein Lehrausbilder mit über dreißig Jahren Berufserfahrung, hatte die besten Voraussetzungen, ein enger Vertrauter Carlis zu werden, denn er wohnte nicht fernab in der dritten, sondern in der vierzehnten Etage. Herr Georgi hatte die Wohnung direkt unter Carli, ein Glück, von dem andere Menschen nur träumen konnten. Doch Herr Georgi wusste dieses Glück nicht zu schätzen. Niemand kann sagen, wie es zugegangen ist. Möglicherweise hat Carli daheim hin und wieder eine nächtliche Soiree veranstaltet. Denkbar auch, dass Carli ab und zu seine unnachahmliche Mitternachtspolka getanzt hat. Herr Georgi hatte dafür aber weder Auge noch Ohr. Er war eben kein Kunstkenner. Trotzdem ist er in dem mit dem Münchhäusner Hebbenich-Oscar ausgezeichneten Film „Die Kunst nach Fug und Recht“ zu einiger Berühmtheit gekommen. Die mit dem nötigen zeitlichen Abstand gedrehte Dokumentation feiert Carli als Popstar, Revoluzzer und größten Interpreten aller Zeiten neben Glenn Gould. Doch der siebzigminütige Streifen leistet noch mehr. Der Filmemacher hat sein Möglichstes getan, sich auch in die Rolle des Carli-Untermieters im „PH 16“ hineinzudenken. Sehr wahrscheinlich hat sich der Filmemacher sogar heimlich irgendwo als Untermieter von Carli eingenistet. Anders ist kaum erklärbar, dass er die Leistung Georgis so einfühlsam schildert, ihn gar lobpreist als Herrscher der Bockwürste, der ein Blockwart- und Zwergengetöse veranstaltet.

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