Ronja Riedel - Entferntes Glück

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Lina Simon, 37 Jahre alt, verheiratet und Mutter dreier Kinder, steckt in einer tiefen Lebenskrise. Überfordert von der schwierigen Beziehung zu ihrem mittleren Sohn und ihren gewalttätigen Ausbrüchen ihm gegenüber und ungewollt ein weiteres Mal schwanger, verlässt sie Berlin, um sich für eine Woche in das Ferienhaus der Familie in der Uckermark zurückzuziehen.
Dort allerdings bleibt sie nicht lange alleine. Bereits ihr erster Ausflug auf den See lässt sie mit Maik, einem vierzigjährigen Bewohner des Dorfes, kollidieren. Obwohl sein Äußeres auf eine Vergangenheit in der rechten Szene hindeutet, und dies eine starke Reaktion bei Lina hervorruft, lässt sie sich auf ihn ein.
Vorsichtig beginnen die beiden, sich einander anzunähern. Lina taucht Stück für Stück ein in Maiks Geschichte und die enge Beziehung zu seiner Mutter Heidi. Dabei zeigt sich schnell, dass weder Maik noch Lina immer mit offenen Karten spielen und es jemanden im Hintergrund gibt, der Maiks Vergangenheit in der rechten Szene in der Gegenwart lebendig hält und damit auch Lina mit einem Abschnitt ihres Lebens konfrontiert, der tiefe Spuren der Angst und Abwehr bei ihr hinterlassen hat.
Je näher sie dem Kern der Geschichte von Mutter und Sohn kommt, desto näher kommt sie auch ihrer eigenen Rolle als Mutter und einer Entscheidung, die zu treffen sie sich erst langsam erlauben kann. Dabei ist es vor allem Maiks Umgang mit Gewalt, der sie in einen Spiegel blicken lässt und sie am Ende dazu zwingt, aus der eigenen Angst herauszutreten.

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Ihr Sohn betritt den Raum und ich spüre, wie sich der Körper der Frau neben mir anspannt wie der eines Rehes, das eine Witterung aufgenommen hat. Maiks Blick huscht blitzschnell über die Szenerie, die sich ihm bietet. Vor allem an der Likörflasche bleibt er hängen, bevor er mich ansieht. Wut flackert in seinen Augen und überträgt sich augenblicklich auf seinen Körper. Daland weicht zur Seite und beäugt sein Herrchen abwartend aus sicherer Distanz. Frau Kursawe steht eilig auf und verfällt in einen hektischen Redeschwall, den sie versucht, wie ein Schutzschild zwischen mich und Maik zu werfen.

„Maik, ich zeige Frau Simon gerade alte Bilder von Schwedt. Sie interessiert sich für die Stadt. Mein Apfelkuchen hat ihr so gut geschmeckt, da wollte ich sie auch von meinem Likör probieren lassen. Der ist dieses Jahr doch wirklich gut geworden. Wir haben uns ganz nett unterhalten.“

Schweigend wischt Maik die Beschwichtigungsversuche seiner Mutter beiseite, indem er sie, die auf ihn zugegangen ist, mit seinem rechten Arm von sich fernhält. Aus dem ernsten Blick, den ich bereits kenne, spricht jetzt etwas Verachtendes, dem jegliche Wärme fehlt. Er wendet sich nur vordergründig an seine Mutter, tatsächlich richten sich seine Worte alleine an mich. „Danke, dass du dich um Frau Simon gekümmert hast, Mutti. Sie wollte nur etwas abholen aus dem Schuppen und muss dann auch gleich wieder gehen.“

Ich stehe auf. Keiner von uns beiden wendet den Blick ab. Frau Kursawe steht zwischen uns. Ihre Augen füllen sich mit Tränen. Mit zittriger Stimme startet sie einen erneuten Versuch. „Maik, es war so freundlich von Frau Simon, mich zu besuchen. Wir können Sie doch mal zum Essen einladen. Was meinst du? Dann koch ich was Schönes. Von dem Wildschein, das du letzte Woche geschossen hast. Und dazu mach ich uns ne feine Soße …“ Dieses Mal unterbricht er sie noch schärfer. „Ich denke nicht, dass Frau Simon dafür Zeit hat. Ich bringe sie jetzt zur Tür.“ Frau Kursawe verfällt augenblicklich in ein resignatives Schweigen. Sie beginnt, Teller und Tassen auf das Tablett zu stellen und achtet dabei darauf, mich nicht anzusehen.

Mein Zorn über Maik wird für einen kurzen Moment von dem Mitgefühl für seine Mutter beiseite gedrängt. Ich gehe einen Schritt auf sie zu und berühre sachte ihren Arm, der gerade die Sahneschüssel hochhebt. „Vielen Dank, Frau Kursawe. Es hat mich gefreut. Wirklich. Ich würde gerne wiederkommen. Es findet sich bestimmt eine Gelegenheit dafür.“ Sie hebt ihr Gesicht und von dem, was sie jetzt tut, bin ich tatsächlich überrumpelt. Sie zieht mich an sich und drückt mich fest. Diese Geste überwältigt mich und ich vergesse den Mann, der in kurzer Entfernung bedrohlich neben uns steht. Ich erwidere ihre Umarmung und lege meine Hände sachte auf ihren Rücken. Sie löst sich wieder von mir und nickt mir kaum sichtbar zu. „Bis zum nächsten Mal“, flüstert sie, um sich dann weiter dem Aufräumen zu widmen.

Wortlos gehe ich an Maik vorbei zur Türflur. Daland will mir folgen, aber er hält ihn zurück und schickt ihn mit einem knappen Befehl auf seine Decke. Dann folgt er mir und schließt die Tür hinter sich. Wir stehen uns im dunklen Flur gegenüber, der nun noch bedrückender wirkt. Maik tritt bis auf wenige Zentimeter an mich heran. Ich rieche seine Wut und spüre die Anspannung seiner Muskeln. Er zischt mehr, als dass er spricht: „Glaub bloß nicht, dass du hierherkommen und dich einmischen kannst. Lass meine Mutter in Ruhe. Du hast keine Ahnung!“

Mein Puls ist erstaunlich ruhig. „Und du glaub nicht, dass du mir Angst machen kannst. So funktioniert das nicht.“

Ich nehme meine Jacke von der Garderobe, greife, bevor er mir den Weg versperren kann, an seiner Hand vorbei nach der Klinke und öffne die Tür. Als ich schon halb heraus getreten bin, drehe ich mich noch einmal zu ihm um. Jetzt bin ich es, deren Worte scharf klingen: „Ach übrigens - danke für die Zigarette! Beim nächsten Mal klingel einfach, wenn du etwas möchtest. Macht man bei uns in Berlin so.“ Dann lasse ich die Tür heftig hinter mir zuschlagen. Diesmal renne ich nicht.

5.

Als ich mich unserem Haus nähere, höre ich das Klingeln meines Handys, das ich im Eingangsbereich habe liegen lassen, bevor ich zu meinem Spaziergang aufgebrochen bin. Ich gehe davon aus, dass es Boris ist, der sich inzwischen wahrscheinlich darüber wundert, dass ich so lange nicht erreichbar bin. Eigentlich hatte ich nach meinem Besuch bei Frau Kursawe nur eine kleine Runde durch den Wald drehen wollen. Jetzt aber kündigt sich bereits die Dämmerung an und mir wird erst durch die tief stehende Sonne bewusst, wie sehr ich mich draußen verloren habe. Aber die Stunden im Wald haben mir gut getan und ich sehe nicht ein, mich auf die letzten Meter zu hetzen. Ich lasse das Klingeln verstreichen und bleibe noch für einen Moment auf den Stufen vor dem Haus sitzen. So kann ich die allerletzten Sonnenstrahlen einfangen.

Ich schiebe die Haustür auf und mein Blick fällt sofort auf das Display meines Smartphones, das neben meinen Hausschuhen auf dem Fußabtreter liegt. Zwei Anrufe in Abwesenheit – so verzweifelt kann die Suche nach mir also noch nicht gewesen sein. Beim Gedanken an einen Rückruf zögere ich. Ich telefoniere einfach nicht gerne mit ihm – seit Beginn unserer Beziehung ist das so und ich habe über die Jahre aufgehört, diese Tatsache einer Wertung zu unterziehen. Aber im Augenblick spüre ich ein tiefes Unbehagen statt einer oberflächlichen Unlust. Das irritiert mich. Da ich keine Antworten habe, fürchte ich jede Art von Frage. Und im Smalltalk waren wir noch nie gut. Ich lege das Telefon also erst mal wieder weg. Nachdem ich ein paar Schritte in Richtung Badezimmer gelaufen bin, entscheide ich mich anders und nehme es doch an mich. Ich schlüpfe erneut in Jacke und Schuhe und setze mich auf die Treppenstufen des Hinterausganges. Während das Handy die von mir aufgerufene Nummer anwählt, sammle ich in Gedanken Aufgaben, die in den kommenden Tagen dringend noch erledigt werden wollen.

„Hi“, reißt mich Boris‘ müde wirkende Stimme aus meinen Überlegungen.

„Hallo“ Schweigen. Er fragt nicht, wo ich gewesen bin, was ich getan habe. Dafür bin ich ihm in diesem Moment sehr dankbar. Ich höre nichts im Hintergrund und schaue instinktiv auf die Uhr des Handys. Es ist kurz vor acht.

„Sind die Kinder schon im Bett? Es ist so ruhig bei euch.“

„Anna liest und die Jungs schlafen beide. Die waren echt durch heute. War ein anstrengender Tag.“ Boris‘ Stimme verrät mir, dass auch er durch ist. Ein Gefühl von schlechtem Gewissen flammt in mir auf. Mit drei Kindern alleine – schon der Gedanke daran lässt in mir eine tiefe Erschöpfung aufkommen. Ich widerstehe der Versuchung, ihn nach Emil zu fragen. Es ist ein fester Teil unserer Verabredung, mehr über uns und weniger über ihn zu sprechen. Aber die Frage nicht zu stellen zwingt mich meine Gedanken auf etwas anderes zu lenken.

„Ich habe heute wieder den Fischadler gesehen. Er war ziemlich dicht über mir. Wahnsinnig hübsch.“

„Warst du auf dem Wasser? Habt ihr gutes Wetter?“

„Wir hatten den ganzen Tag Sonne. Ihr nicht?“

„Ne.“ Ich sehe ihn spöttisch abwinken. „Bei uns hat es geregnet. Und es war so richtig schön grau.“

„Dann schick ich dir´n bisschen was rüber von uns hier, O.K.?“ Wie gerne würde ich das tatsächlich tun. Auch von der friedlichen Stille, auf die ich im Wald gestoßen bin. Ich hoffe, er weiß das. Denn ich spüre schon wieder diese Unruhe, die ich am liebsten mit dem Abbruch des Telefonates zum Verschwinden bringen würde.

„Lina?“

„Ja.“

„Hast du nachgedacht?“

Ich schließe meine Augen und lasse einen Moment verstreichen. „Ist noch zu früh, Boris. Lass uns jetzt bitte noch nicht drüber sprechen.“

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