Sina Card - Meine nackte Wahrheit

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Sina Card, eine reife Liebesdienerin, erzählt aus ihrem Leben.
Wie verlief der Weg zur Sexarbeiterin?
Was sind die Gründe, diesen schönen und aufregenden Beruf zu ergreifen?
Verschiedene Erlebnisse und die daraus resultierenden Erfahrungen bringen eine wichtige Erkenntnis:
Das diesem Milieu anhaftende negative Klischee muss unbedingt korrigiert werden. Eigene Beispiele, Meinungen aus sozialen Netzwerken, erotischen Plattformen machen es notwendig.
Sinas Zeilen sind überzeugend, spritzig, interessant, bisweilen brisant … und in einem geschliffenen Stil geschrieben in den Kapiteln
Rückblick Einblick Rundblick Weitblick
Lichtblick Ausblick Augenblick Tiefblick
Erotik pur:
die Arbeit der Frauen/Sexdienstleisterinnen – die Führung eines Clubs – Sina lässt hinter die «Kulissen» schauen mit den ungeschriebenen Regeln, ja, auch kleine und große Probleme werden beim Namen genannt.
Sinas Resümee:
Mit der Veränderung der Gesellschaft zu Offenheit und Toleranz hat sich auch schon die Einstellung zur Arbeit der Sexarbeiterinnen verändert. Doch noch nicht genug. Und so sollte auch das Urteil über die Männer, die diese Dienstleistung in Anspruch nehmen, in Zukunft weitaus positiver sein.

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Sina Card

Meine nackte Wahrheit

Erfahrungsbericht einer reifen Liebesdienerin

Dieses Buch ist den zahlreichen Männern, Gästen und Freunden gewidmet, die eine reife Liebesdienerin über Jahre begleitet, unterstützt und inspiriert haben. Es erzählt ihren ungewöhnlichen Weg zu prickelnd-erotischen Episoden, außergewöhnlichen Erlebnissen und offenbart Gedanken zu ihren Erfahrungen und Erkenntnissen sowohl als Sexarbeiterin als auch Club-Betreiberin.

Meine nackte Wahrheit

Sina Card

"Die Sinneslust ist ein gewaltiger Köder."

Platon (427 - 348)

Autorin

Sina Card ist Jahrgang 1955 und lebt in einer Großstadt. Sie erlernte einen handwerklichen Beruf, den sie mehrere Jahre selbstständig ausübte. In den neunziger Jahren ergab sich die Gelegenheit, auch andere interessante Berufszweige kennenzulernen.

Ihre aufgeschlossene und kommunikative Art brachten sie zu dem Hobby-Job als Club-Betreiberin und Sexarbeiterin. Den Club gab sie auf, die Arbeit als Liebesdienerin noch nicht.

„Ein wenig mehr Erotik und so manche

nackte Wahrheit käme reißend an.“

Martin Gerhard Reisenberg(*1949)

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Rückblick

Einblick

Rundblick

Weitblick

Lichtblick

Ausblick

Augenblick

Tiefblick

Schlusswort

Impressum

Vorwort

Ich möchte ein Bild geraderücken sowie ein Klischee beseitigen und mit dessen Inhalt aufräumen, dass jeder Mann, der eine Prostituierte/Liebesdienerin besucht und für Sex bezahlt, ein schlechter und tadelnswerter Mann ist. In den vielen Jahren, die ich als Liebesdienerin tätig war, musste ich feststellen, dass dies schon lange nicht mehr stimmt und unbedingt korrigiert werden sollte.

In der heutigen Zeit spricht man von Rotlichtmilieu. Hier sind Dirnen, Nutten, Schlampen, Prostituierte gemeint, die mit Namen belegt werden, die dem Klang nach schon abstoßend und unwürdig sind. Ob der Gesetzgeber diesen Sklavinnen Hilfe zukommen lassen muss oder will, mag dahingestellt bleiben. Die Männer, die ihre Dienste in Anspruch nehmen, werden harmlos und fälschlicherweise als „Freier“ bezeichnet, doch keiner der Herren möchte eine dieser Damen wirklich heiraten. ( Die Bezeichnung des „Freiers“ stammt aus dem Althochdeutschen , und freien wurde gleichbedeutend mit „heiraten“ genutzt. Der Ausdruck „Auf Freiersfüßen“ war ein anerkennender Spruch für einen Mann, der sich auf Brautschau befand.)

Leider zeigt die geschichtliche Entwicklung der Prostitution in den letzten Jahrhunderten, dass diese „erotische Sozialarbeit“ immer in die Schmuddel- und kriminelle Ecke geschoben wurde, weil sie meist auch nur von den unterprivilegierten sozialen Schichten zum Abbau von Unzufriedenheit und als Überdruckventil des emotionalen und sexuellen Grundbedürfnisses genutzt wurde. Dieses Milieu war und ist leider noch immer eine ideale Plattform für ein Sammelsurium von kriminellen Machenschaften, angefangen bei der Zwangsprostitution, Gewaltverbrechen, Drogen- und Alkoholmissbrauch, Waffenhandel, Geldwäsche sowie Hehlerei. Aber auch die gehobene und privilegierte Klasse, ebenso die betuchten gutbürgerlichen und aristokratischen Schichten nutzten und nutzen diese „kriminellen“ Möglichkeiten. Sie hatten ihre Hetären, Konkubinen, Mätressen (Staatsmätressen), Gespielinnen, Lebedamen, Edelhuren, Call-Girls sowie Hostessen oder, wenn sie es sich leisteten konnten, besaßen sie neben der Ehefrau eine feste und allzeit bereite Freundin.

Diese Damen wurden und werden von „Söhnen des Himmels“, Päpsten, Landesherren der verschiedensten Stände sowie Politikern benötigt, gebraucht und missbraucht. Natürlich waren und sind machtpolitische, standesgemäße und sonstige Probleme dabei zu berücksichtigen. Aber es ging und geht auch um Sex, warum auch nicht. In der jüngeren Vergangenheit musste ein britischer Kriegsminister nach einer Affäre mit einem „Call-Girl“ seinen Abschied nehmen. Sein Ausspruch soll gelautet haben: „Ich wollte es wäre Nacht, und die Keeler käme.“ Solche öffentlichen Äußerungen sind bezeichnend für den positiven Wandel, der in den Köpfen der Menschen stattfindet. ( Christine Keeler, * 22. Februar 1942 in Uxbridge , Middlesex , ist ein ehemaliges britisches Model und Callgirl . Keeler unterhielt eine Affäre mit dem britischen Kriegsminister John Profumo und gleichzeitig eine Beziehung zum sowjetischen Marineattaché und GRU -Agenten Jewgenij Iwanow . Diese Dreiecksbeziehung wurde später als Profumo-Affäre bekannt und war 1963 einer der Gründe für den Fall der Regierung Harold Macmillans .)

Doch die Veränderung der politischen, kulturellen und wirtschaftlichen sowie sozialen Lebensverhältnisse der Menschen in den letzten Jahrzehnten erlaubt es heute jedem Mann, diese Dienstleistung auch in Anspruch nehmen zu können. Vor allem die soziale und finanzielle Sicherheit macht es möglich, dass die bürgerlichen, handwerklichen und sozial niedrigeren Schichten sich nun auch dieses Vergnügen und diese Therapie leisten können.

Die Erlebnisse und Erfahrungen, über die ich hier berichte, haben mir aber auch gezeigt, wie wichtig und richtig dieser Beruf ist, wenn man ihn mit einer gewissen Leidenschaft betreibt. Männer sind liebenswerte und sensible Menschen, mit einem Hang zur Selbstaufgabe und Kontrollverlust, wenn sie sich in die Hände einer für sie noch unbekannten Frau begeben. Dies sollte jede Liebesdienerin wissen, dass es für den Mann eine sehr schwierige Situation ist und manchmal sehr viel Überwindung und Mut kostet, uns Frauen zu besuchen. Ich bewundere diese Männer für ihren Mut und das schon grenzenlose Vertrauen, das sie uns Frauen entgegenbringen. Die Frauen sollten ihnen mit Respekt, Toleranz und viel Verständnis gegenübertreten, gleiches wünsche ich mir von den Männern aber auch für uns Frauen.

Es hat mich immer fasziniert, wenn ein mir noch unbekannter Mann in der Tür stand und etwas unbeholfen um Einlass bat. Ich hatte stets das Gefühl, ihn aufheitern und auffangen zu müssen. Ich tat es und tue es immer noch. Heute noch lieber als je zuvor. Für all‘ die Männer, die ich kennenlernen durfte, „Chapeau!“

Rückblick

„Für mich macht Geld einen Mann nicht attraktiver.

Erotik beginnt und endet bei mir im Kopf.

Erst, wenn mich der Geist des anderen fasziniert,

möchte ich auch seinen Körper ,besitzen‘.“

Damaris Wieser(*1977)

Das Unerwartete, das Überraschende im Leben ereignet sich meist dann, wenn man das loslässt, was man am meisten will. Dann ereignen sich Dinge, die lebensverändernd sind und wo man das Gefühl hat, diese Geschichte einfach aufzuschreiben und veröffentlichen zu müssen.

Nur wie kommt eine Frau mit Ende vierzig dazu, die auch noch verheiratet ist und ein gutbürgerliches Leben mit all seinen Höhen und Tiefen führt? Die sich, aus der Not heraus, vor Jahren für eine Familie entschieden hat. Für sie war jahrelang die Familie, Mann und Kind, das Wichtigste im Leben. Sie hat sich aufopferungsvoll um das behinderte Kind gekümmert. Aber irgendwann kann sie ihm nichts mehr beibringen und antrainieren, weil sie alles, was sie wusste und konnte, schon weitergegeben hatte. Sie hat die ganzen Jahre sich nie aufgegeben und auch an ihrer Attraktivität nichts verloren. Nun fragt sie sich, ob es da noch eine Herausforderung gibt.

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