Helmut Lauschke - Namibia - Einsichten und Versöhnung

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Nichts bewegt sich ohne das Gegenüberliegende, das Andere auf der Gegenseite anzustoßen. Alle Bewegung beruht auf der Gegenseitigkeit und gibt so den Grund und Sinn zur Kommunikation. Der Blick ist ein äußerst komplexes Gebilde, das einem aus vielen Facetten zusammengesetzten Spiegel vergleichbar ist. Der Raum wird immer größer, je länger das Schweigen dauert. Keiner macht den Mund auf, wenn jedem Mund die Gelegenheit zum Reden gegeben ist.

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Der Blick in den Vorderspiegel ist ein Spiegelblick, der nach hinten geht und sich vom Rückspiegelblick unterscheidet, das um so mehr, je weiter der Blick in die Vergangenheit zurückreicht. Es ist eine allgemeine Erfahrung, dass der Vorderspiegel- mit dem Vorwärtsblick im zunehmenden Alter immer ernster wird. Ihm ist ein Lächeln kaum noch abzugewinnen, weil dem Blickträger das Leben das Lächeln gründlich abgewöhnt hat. Auch weicht mit dem Alter der helle Optimismusblick dem glanzlosen, oft trüben Realitätsblick. Die Blickqualität ändert sich also mit dem Alter, weil dann auch durch andere Fächer geblickt wird, denen die Jugend nur geringe oder keine Aufmerksamkeit, beziehungsweise Blickbedeutung beigemessen hat.

Während der Spiegelblick, es trifft für die Mehrzahl dieser Blicke zu, ein Spontanblick in den Spiegel ist, ohne dem Spiegel deshalb tiefgründige Fragen hineinzublicken, ist der Blick, wenn er sich vom Spiegel löst, oft ein gespiegelter Blick. Das in dem Sinne, dass man sich etwas aufs Gesicht gespiegelt hat durch die neue Weichenstellung mit Änderung der Gesichtszüge. Das frappiert und wird mit einem Lächeln plus Bedauerungszusatz quittiert, wenn das Gespiegelte vom ursprünglichen Spiegelblick stark abweicht. Da hat sich das Künstliche oder Gekünstelte doch zu stark in das Natürliche eingemischt. Es ist der Gradierung, die bis in die Clownerie hineinreicht, beziehungsweise bis zur Verhohnepiepelung mit den Kratzspuren an der Persönlichkeit führt, wenn sich das Aufgesetzte wie die gespiegelte Fratze mit dem Boden der Wirklichkeit und Tatsache nicht verträgt und mit der Gesichtsnatur nichts mehr zu tun hat.

Bei den Blicken unterscheidet sich der Einwärtsblick, eine Art des Überkreuzblickens, vom Auswärtsblick, bei dem die Blickgeraden von rechts und links divergieren und bei extremer Auswärtsdrehung den hyperbolisch-verlorenen Blick erzeugen. Von allen Blicken ist der Rundblick, der durchaus eckige Blickelemente haben kann, der wichtigste. Dieser Blick kann ein direkter oder ein indirekter sein. Dieser Blick ist deshalb von Bedeutung, weil er um den Kern der Dinge herum blickt. Wie beim Winkelobjektiv gibt es bei den Blicken den Breitwinkel, der sich blickmäßig wohltuend gegen den Engwinkel absetzt, weil er den breiteren Raum für die großzügigere Blickweise gibt. Dagegen drückt der Engwinkel in die eingezäunte Enge hinein, die sich der Sehprozedur nach hinten anschließt.

Gegenstände kommunizieren in dem Maße miteinander, wie ihnen die Bedeutung mit dem Bedeutungsgewicht zu- und entgegengeblickt wird. Es sind Blickwinkel und Blickrichtung, die über die Bedeutung des Gegenstandes entscheiden, bevor der Rundblick den Gegenstand in seiner komplexen Abbildung um den Kern herum erfasst. Wenn Gegenstände in sich selbst verändern, dann können die Blicke verschwimmen. Da kann es blicklings zu Verflutungen und Überflutungen kommen. Dabei muss es aber nicht gleich zum Vogelsterben kommen und dem Treiben mit dem Bauch nach oben.

In vielen Gegenständen finden sich auch die Tu-Wörter. Fürs Finden kommt es darauf an, wie die Fächer aus den Gegenständen hervorgezogen werden, um den erforderlichen Facheinblick zu bekommen.

Blick- und Händewechsel

Mit der Unabhängigkeit Namibias als letztes afrikanisches Land und den ersten freien Wahlen in Südafrika wurde der Weg frei für den Ruf nach der afrikanischen Renaissance. Sie sollte den ganzen Kontinent beflügeln und den Menschen ein besseres Leben bescheren. Der Wandel war deutlich genug, um die letzten weißen Zweifel auszuräumen und zu erkennen, dass der Händewechsel an den Hebeln der Macht ein endgültiger war, der eine Umkehr von schwarz zu weiß für alle Zeiten ausschloss.

In diese Zeit hatte Dr. Ferdinand seine Füße und Gedanken gesetzt. Sollte doch die Renaissance auch für ihn gelten, der nicht in Afrika geboren und aufgewachsen war, sondern vom Gesicht und der Haut her ein Europäer war. Er hat seit über zehn Jahren sein Leben und Können für die kranken und verletzten Menschen im Norden des Landes eingesetzt, wo er als Arzt und Chirurg an einem Krankenhaus etwas mehr als dreißig Kilometer südlich der angolanischen Grenze arbeitet. Dr. Ferdinand hat die letzten Jahre der weißen Apartheid und die letzte Entscheidungsschlacht miterlebt, die die Arbeit an den schwarzen Menschen sehr erschwert hatten. Er erinnert sich an den Ausspruch des südafrikanischen Brigadiers in einer Morgenbesprechung im Dienstraum des Superintendenten, dass bei der Entscheidungsschlacht für die Weißen viel auf dem Spiel stehe. Der Brigadier sagte auch, dass er wie alle Weißen auf dem Pulverfass säßen, das jederzeit hochgehen könne.

Die Entscheidungsschlacht war vorüber, und das weiße Kommandoschiff war gesunken. Das neue Schiff mit den schwarzen Masten und der schwarzen Besatzung hatte angelegt. Ob im Bauch dieses Schiffes alles aufgeräumt war, ließ sich nicht sagen. Es sind die Aussagen ehemaliger Freiheitskämpfer, die an Bord des Schiffes zurückgekehrt waren. Sie sagten, dass da noch manches herumlag. Es sind jene Kämpfer, die im Exil waren und aus dem Exil heraus die Freiheit Quadratmeter für Quadratmeter ins Land gekämpft hatten. Dr. Ferdinand hat die letzte Entscheidungsschlacht durch die verschmierten, eingeschlagenen und sonstwie aus den Rahmen gesprungenen Scheiben des Hospitals verfolgt. Er hatte die Schlacht mit allen Vibrationen und größeren Erschütterungen aus nächster Nähe mitbekommen, wenn er an den Krankenbetten stand und nach den Patienten sah oder bei den Operationen war, als ihm nicht nur einmal ein mächtiger Knall auf die Trommelfelle schlug. Dabei fielen ihm die Instrumente aus der Hand, und der Instrumententisch rollte mit den klappernden, auf- und abspringenden Instrumenten vom OP-Tisch davon.

Die Nähe zum Geschehen bei der täglichen Arbeit blieb, als die neue Mannschaft an Land gegangen und in die Zentren der Macht geeilt war. Sie nahm die Entscheidungshebel schnell aus den weißen Händen und hat sie seitdem fest im Griff. Viele, die da auf dem Weg zur Macht und den hohen Positionen waren, unterbrachen für kurze Zeit die Fahrt mit dem Auto und statteten dem Hospital einen Erkundungsbesuch ab. Dort wurden sie vom ärztlichen Direktor und dem Superintendenten, beide vom Übermaß an Melanozyten gesegnet, brüderlich begrüßt und über den neuesten Stand der Dinge informiert. Der Wunsch nach einer afrikanischen Renaissance im Sinne der schwarzen Wiedergeburt war zu spüren. Dem Beobachter der Besuche fiel die Zielstrebigkeit und Zielsicherheit jener Männer und Frauen auf, die auf ihrer Fahrt zur Machtzentrale den Abstecher zum Hospital machten.

Bei der Betrachtung ihrer Gesichter gab es keine Zweifel, dass es ihnen um Macht und ein besseres Leben ging. Ob sie beim Trachten nach dem besseren Leben auch an die Menschen im Lande dachten, die nicht im Exil waren, dafür aber die Armut und das grenzenlose Leid im Lande erlebt und durchlitten hatten, das war ihren Gesichtern weder anzusehen noch aus ihren Worten herauszuhören.

Dr. Ferdinand verschließt die Bauchdecke eines Mannes, der nicht alt war, aber von einem Tumor verzehrt wird, der vom Magen ausgeht und den angrenzenden Querdarm befallen hat. Wie schon so vielen Patienten davor würde ihm das Schicksal in naher Zukunft den Schlussstrich seines Lebens ziehen. Da konnte man chirurgisch nicht gegen ankommen. So ist die Operation nicht mehr als ein Öffnen und Schließen der Bauchdecke. Beim Schließen der Bauchdecke geht ihm der alte Mann mit dem fortgeschrittenen Magenkarzinom durch den Kopf, der nach der Operation mit der Hand über den Bauch streicht und spürt, dass sich nichts verändert hat. Von diesem Moment an hat der alte Mann mit dem Leben abgeschlossen und hält die Augen geschlossen. Er will sich am Ende seines Lebens von niemandem mehr stören lassen, auch nicht vom Arzt, dem er sich vergeblich anvertraut hatte.

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