Günter Billy Hollenbach - Das Ende der Knechtschaft
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Obwohl ich ein guter Schüler war, musste Oma mehrmals hin. Einmal, da war ich zehn oder elf, zur Klassenlehrerin und zu unserer Kunstlehrerin. Wir sollten Dinge malen, die wir kannten. Die Mitschüler haben Autos, Häuser, Kühe oder Bäume gemalt. Ich habe am liebsten Bilder gemalt mit einem blauen Vogel über dem Meer, oder Treppen, die in den Wolken enden oder vor einem großen Holztor, das im Himmel schwebte.
„Wieso, das sind ziemlich hübsche Motive,“ findet Corinna.
Der Klassenlehrerin haben meine auch Bilder gefallen. Die Kunstlehrerin war allerdings anderer Meinung. Weil ich auf ihre Frage, warum ich das male, ,da war ich schon mal’ geantwortet hatte. War wohl ein Fehler; das habe ich aber erst später kapiert. Wir mussten dann nach Eschwege zu einem Psychologen fahren.
„Der ließ mich verschiedenfarbige Bauklötze sortieren und ähnlichen Mist machen.“
„Typisch. Wie ging das weiter?“
Die Frage tut mir gut. Corinna lässt sich darauf ein. Für die meisten Menschen klingen meine Schilderungen nur befremdlich oder verrückt, jagen ihnen einen gehörigen Schrecken ein oder machen so viel Angst, dass sie nichts davon wissen wollen.
„Manchmal habe ich merkwürdige Sachen gesehen, meistens abends vor dem Einschlafen.“
In Witzenhausen gab es damals noch viele Bauernhöfe. Bei einem ist die Scheune abgebrannt. Die Leute haben gesagt, das Feuer sei von selbst entstanden. Das passiert manchmal, wenn das Stroh feucht ist, gärt und heiß wird. Aber in der Nacht, noch bevor es gebrannt hat, habe ich meine Oma gerufen. Weil ich im Traum das Feuer dicht vor mir gesehen habe. Und einen Mann. Und wusste, er hat das Feuer gelegt. Am anderen Morgen hat Oma Anna mir verboten, darüber zu sprechen. Da war ich wohl zwölf Jahre alt.
„Aber sie hat mir geglaubt. In der Hinsicht war sie immer auf meiner Seite. Der Brandstifter wurde übrigens Monate später geschnappt und hat gestanden.“
„Klasse, Mann. Schade, dass wir uns nicht früher begegnet sind. Jemanden wie dich hätte unser Daschner haben müssen. Der hat damals bis zur Gewaltandrohung alles Mögliche angestellt, um diesem Markus Gefken zu entlocken, wo er den entführten Jungen, den Banker-Sohn, versteckt hielt. Obwohl der da schon tot war. Erdrosselt von diesem Psychopathen. Siehst Du solche Sachen heute noch?“
„Weniger. Nach dem Beginn der Pubertät mochte ich die hellsichtigen Träume nicht mehr, habe mich dafür geschämt. Und hatte Angst, dass ich nicht ganz normal wäre. Mit fünfzehn ist etwas sehr Verwirrendes passiert. Eines nachts hatte ich mitten im Schlaf eine Erscheinung.“
„Ein Gespenst?!,“ ruft sie dazwischen.
„Nein, Gespenst klingt nach Sinnestäuschung. Es war ein Wesen, vor mir, nicht in mir. Anders als ein Traum; die Gestalt war wirklicher, ließ sich nicht einfach wegdenken. Sie sprach mit einer Stimme, die ich vorher nie gehört hatte. Klar verständlich in englischer Sprache sagte sie: „Hello, Robert, I am Cassandra, ... “
„Habe ich verstanden“ unterbricht Corinna, „so weit reicht mein Englisch noch.“
„Schön; also, dann sagte die Stimme: ,I am here to guide you and to protect you’ , also mich führen und beschützen. Und weiter ,I am always with you,’“ – „dass sie immer bei dir ist“ unterbricht Corinna erneut – „genau. Und: ,All you have to do is call me, ask me and trust me.’ Ich bräuchte sie nur zu rufen, zu bitten und ihr vertrauen. Dann standen ihre Augen vor meiner Stirn und alles wurde schwarz.“
„Wauw, wenn das nichts ist. Und dann?“
Ich muss einige Male schlucken. Die Frau hört wirklich zu.
„Robert, was geschah dann? Falls Du dich daran noch erinnerst.“
„Ich spreche nur ungern darüber. Glaub mir, Corinna, das vergesse ich nie.“
Am Morgen danach habe ich die Schule geschwänzt. Natürlich gab es Krach deswegen. Ich war im Bett liegengeblieben, bis meine Mutter zur Arbeit gefahren war. Weil ... ich ins Bett gepisst hatte. Mit fünfzehn. Ich habe mich in Grund und Boden geschämt.
„Aber Oma Anna war toll. Die hat das mitgekriegt, als ich mit dem nassen Bettzeug in den Waschkeller schleichen wollte. Weißt Du, was sie gesagt hat ...?“
„Keine Ahnung. Sag mal.“
Mit einem ordentlichen Kloß im Hals, wie jedes Mal, wenn ich daran zurückdenke, und Mühe beim Sprechen:
„ ,Junge’, hat sie gesagt , ,das ist doch nicht schlimm, da hat dein Geist nur vergessen, den Körper mitzunehmen, als er pinkeln gegangen ist.’“
Corinnas lautes Ausatmen hört sich richtig gut an.
„Mann, was für eine Frau!“
„Da hast Du recht. Meine Oma Anna. Die war einfach klasse. Und das hat richtig funktioniert. Das mit den Augen vor der Stirn und der Cassandra-Stimme. Immer in Englisch. Ist okay für mich, ist ja fast meine zweite Muttersprache, Vatersprache.“
Als ich bei der Bundeswehr war, mit der üblichen Sauferei, oder danach während des Studiums, die reine Lehre der Vernunft, und im Berufsalltag geriet die Fähigkeit beinahe in Vergessenheit. Immerhin, als Gisela mir eröffnet hat, dass sie schwanger ist, wusste ich augenblicklich, es wird ein Mädchen. Frag mich nicht wie.
„Allerdings, als ich Gisela davon erzählen wollte, hat sie nur das Gesicht verzogen. Sie meinte: ,Nee, Mann, bleib mir weg mit deiner Spökenkiekerei’ und hat mich ausgelacht. Schon lieb gemeint, aber trotzdem schade.“
„Und das war ’s seitdem?“
„Natürlich nicht. Wiederentdeckt habe ich die höhere Begleiterin mehr durch einen Zufall.“
1988 besuchte ich im kalifornischen San Francisco einen Workshop mit Richard Bandler. Ein irrer Typ; sah aus wie ein Hells Angel; mit Bierbauch, Rockerjacke und Pferdeschwanz; war aber ein genialer Kommunikationstrainer. Der hat uns eine sehr wirksame Übungsmethode für Reden und Vorträge beigebracht. Man sucht sich eine freundliche Person, die einfach nur zuhört, während man ihr das Thema erklärt. Dann ergänzte Bandler sinngemäß: ,Und wenn ihr gerade keinen habt, der sich euren Mist anhören will, stellt euch Jemanden vor. Tut es in eurer Phantasie. Das machen mehr Menschen als ihr denkt. Die sind völlig normal in der Birne. Stellt euch eine Person vor, die euch sympathisch ist, einen Engel zum Beispiel mit Flügeln oder auf einer Harley-Davidson, und haltet dem euren Vortrag. Glaubt mir, das wirkt wahre Wunder. Und ist nebenbei die einfachste und billigste Methode, nicht allein zu sein’.
Der Workshop brachte für mich die unerwartete Erweckung.
Gemischt mit halblautem Kichern erklärt Corinna:
„Das mit sich selbst Reden ... kann ich ... bestätigen.“
„Na, also. Okay, seit diesem Workshop spreche ich wieder mit meiner Cassandra-Intuition. Ging leicht wie nach langer Pause auf ein Fahrrad steigen. Cassandra hat mich sogar begrüßt ,Long time no see!’. “
„Und damit läufst Du jetzt durch die Gegend?“
„Ich schätze, ja. Nur dass ich sie nicht andauernd sehe. Ich muss mich in Ruhe darauf einstellen. Und einfache, klare Fragen stellen. Bei einer Sache, die mir wichtig ist, geht es am besten. Ich bin geradezu ehrfurchtsvoll geworden im Umgang damit. Jedenfalls taugt es nicht als Partyspaß.“
21
War das jetzt ein Fehler? Das anzusprechen?
Nein. Es ist ein Teil von mir.
In der einsetzenden Pause empfinde ich eine bange Erwartung, wie Corinnas Urteil ausfällt. Sie beginnt langsam – unsicher oder behutsam.
„Bitte versteh das jetzt nicht falsch, Robert. Wie soll ich sagen? Das klingt alles ziemlich fremd und ungewöhnlich für mich. Und mein skeptischer Kriminalistenverstand fragt sich ... ist es nicht denkbar, ... dass diese Stimme, diese Augen ... Einbildung sind ...?“
„Verstehe ich,“ unterbreche ich sie. „Früher habe ich manchmal den gleichen Gedanken gehabt. Aber heute bin ich sicher, Corinna. Wenn ich meine Intuition rufe, beginnt es über den Augenbrauen in der Mitte der Stirn, im Dritten Auge mit einem kreisenden, kribbelnden Druckgefühl, sehr zuverlässig. Dann erscheinen ihr Augen und ich höre ihre Stimme.“
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