Sie war auch weit davon entfernt, sich über die unverhohlene Gier zu empören, mit der die Männer sie mit Blicken verschlangen. Ganz im Gegenteil. Es erregte sie. Zuletzt nahm auch Herr Neumann sein Glas vom Tablett und nickte ihr zu.
»Das wäre dann alles, Anna!«, sagte er. »Lassen Sie die Flasche und die Gläser bitte hier. Ich melde mich, wenn wir noch etwas brauchen. Und sorgen Sie bitte dafür, dass wir während der nächsten Stunde nicht gestört werden.«
»Na ... natürlich!«, stotterte Anna und zuckte erschrocken zusammen, als Gabi neben ihr einen spitzen, kurzen Schrei ausstieß.
Als Anna sich aufrichtete und umdrehte, um wieder zum Schreibtisch zurückzugehen, konnte sie ihre Neugier nicht länger unterdrücken und warf den beiden auf dem Sofa einen Blick zu.
Gabi hatte sich, so gut es ihre Situation zuließ, aufgerichtet und stöhnte und schrie unter den wütenden Attacken des Mannes, der sie nun nicht mehr an den Hüften, sondern an den Schultern festhielt und so hemmungslos benutzte, wie Anna es noch nie zuvor gesehen hatte.
Gabis Körper wurde hin und her geworfen und sicherlich wäre sie nach vorne auf das Sofa gekippt, wenn der Mann sie nicht mit aller Kraft festgehalten hätte. Anna sah den riesigen Penis im Unterleib von Gabi verschwinden und spürte am eigenen Körper, was sie immer wieder aufschreien ließ. Man konnte es an ihren Augen sehen. Gabis Augen leuchteten.
Ihr Gesicht war verzerrt. Nicht von Schmerz, sondern von Lust. Winzige Schweißperlen standen auf ihrer Stirn, ihre Haut glänzte und die Wangen waren gerötet vor Anstrengung. Auf ausgestreckten Armen stemmte sie sich hoch, drückte das Rückgrat durch und legte den Kopf in den Nacken.
Ihre Brüste schwangen im Takt seiner Stöße in kurzen, ruckartigen Bewegungen vor und zurück. Anna hatte noch nie zuvor einer solchen Frau zugesehen. Sie hatte schon früher heimlich Pärchen beobachtet und auch schon das eine oder andere Mal ihrer besten Freundin und deren Freund zugesehen, aber noch nie hatte sie etwas derartiges gesehen. Gabi wurde einfach genommen, benutzt, ohne Rücksicht auf ihre Bedürfnisse und Wünsche zum bloßen Objekt reduziert. Und sie genoss es.
Sie keuchte, rang nach Luft und schrie immer wieder auf, wenn der Mann zu tief oder zu brutal in sie eindrang, aber sie machte keine Anstalten, sich ihm zu entziehen oder sich gegen ihn zu wehren. Sie bettelte ohne zu sagen worum. Sie kreischte auf und schon im nächsten Moment huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Alle ihre Sinne schienen nach innen gerichtet, auf das, was in ihr war. Sie gab sich ganz den Gefühlen hin, die der Mann in ihr weckte. Anna sah das Gesicht des Mannes an.
Schweißüberströmt, mit zusammengebissenen Zähnen, großen Augen, zitternden Wangenknochen. Er prustete und hustete vor Anstrengung und schien sich dem Ziel zu nähern, denn er beschleunigte das Tempo immer mehr. Sein Stöhnen wurde lauter, seine Gier nach ihrem Körper wuchs ins Unermessliche, bis er sich schließlich mit einem kehligen Schrei in sie ergoss und seine Bewegungen verlangsamte. Gabi sank nach vorne, legte den Kopf wieder auf das Sofa und fasste mit der rechten Hand unter sich hindurch nach hinten und nahm seine Hoden in die Hand.
Zärtlich massierte sie ihn, während sie ebenso um Atem rang wie er. Der Mann wischte sich den Schweiß von der Stirn, sah an sich hinab auf seinen Penis, der noch immer in Gabi steckte und leckte sich mit der Zunge über die feucht glänzenden Lippen. Offenbar hatte er Durst. Er sah zu Anna herüber.
Erst in diesem Moment würde ihr bewusst, dass sie der Aufforderung ihres Arbeitgebers nicht Folge geleistet hatte und stattdessen stehen geblieben war, um den beiden bis zum
Ende zusehen zu können. Beschämt senkte sie den Blick,
eilte zum Schreibtisch und schnappte sich das zuvor gefüllte Glas. Sie reichte es dem Mann, der es ohne zu Zögern in einem Zug leer trank. Dann zog er sich aus Gabi zurück. Gabi seufzte. Anna hielt die Luft an. Das Glied des Mannes war noch immer steif und kam Anna nun, da sie direkt vor ihm stand, noch monströser vor als zuvor, als sie es nur aus einiger Entfernung hatte sehen können. Der Mann schien Annas Staunen zu genießen. Stumm ließ er sie gewähren.
Dann streckte er ihr das Glas entgegen. Sie nahm es.
Da drehte er sich um und ging zu den anderen Männern. Anna sah auf Gabi hinab, die noch immer auf dem Sofa verharrte. Sie wartete. Gleich würde der nächste kommen. Anna drehte den Kopf zu Herrn Neumann, der sie mit erhobenen Augen und einem geheimnisvollen Lächeln auf den Lippen betrachtete.
»Ich ... ich gehe jetzt ... oder brauchen Sie mich ...?«
»Nein, Sie können gehen, Anna, vielen Dank«, sagte Herr Neumann freundlich und ließ sie nicht aus den Augen.
Als Anna an diesem Abend zu Hause auf der Couch saß, fand sie keine Ruhe. Das war doch kein Zufall gewesen! Sie hatte gerade erst in der Agentur angefangen und schon hatte Herr Neumann sie mit einer Situation konfrontiert, die sie dazu gebracht hatte, mehr über sich preis zu geben, als ihr lieb gewesen war.
Sie war fest davon überzeugt, dass Herr Neumann alles mit Absicht eingefädelt und so arrangiert hatte. Aber wie hatte er das alles im Voraus wissen können?
Hatte sie sich durch etwas in ihrer Bewerbung verraten?
Hatte sie sich beim Vorstellungsgespräch gehen lassen?
Anna musste an den Moment denken, als er ihr unter den Rock hatte sehen wollen und sie ihm den Gefallen getan hatte. Sie hatten sich zuvor nie gesehen, nur einmal am Telefon miteinander gesprochen. Vielleicht war er einfach ein Mann, der über eine ungewöhnlich gute Menschenkenntnis verfügte. Das musste wohl der Abgrund sein. In seinem Beruf war das sicher nötig, um erfolgreich sein zu können. Aber sie war nicht so geschickt darin, Menschen zu durchschauen.
Deswegen machte sie sich große Sorgen wegen dem Vorfall im Büro. Sie hatte sich daneben benommen.
Sie hatte gestarrt und sich verraten. Sie hatte auch ohne zu sprechen ihr Innerstes nach außen gekehrt und sich unmöglich gemacht. Sie war in der Agentur angestellt und mehr nicht und dementsprechend hatte sie sich zu verhalten. Aber sie hatte die Kunden angestarrt wie seltene Tiere im Zoo und war der Aufforderung, das Büro zu verlassen nicht nachgekommen. Das würde Konsequenzen haben. Dessen war sie sicher.
Sie trank einen Schluck Wein und legte sich auf die Couch. Der Wein machte sie schläfrig. Es war ein schwerer, gehaltvoller Rotwein. Als das Glas leer war, dreht sich alles um sie herum. Sie war müde und aufgeregt zugleich und konnte keinen klaren abgedankten fassen. Sie erinnerte sich an den Traum, der ihr nicht mehr aus dem Sinn gehen wollte und der mit Schuld war an dem, was im Büro geschehen war.
Die Traumbilder vermischten sich mit dem Bild von Gabi, die mit erhobenem Hintern darauf wartete, genommen und benutzt zu werden. Vor den Augen der anderen Männer, die miteinander über alltägliches redeten, als wäre es das Normalste auf der Welt, was gerade geschah.
Sie spürte wieder die Erregung beim Anblick des gewaltigen Gliedes, das in voller Länge in Gabi verschwunden war und sie zum Schreien gebracht hatte. Sie fühlte die Ungeduld und das Verlangen wieder in sich aufsteigen, das sie empfunden hatte, als sie Gabi hatte schreien und stöhnen hören. Anna versetzte sich in Gedanken an ihre Stelle und glitt hinunter in die finstere Traumwelt ihrer geheimsten Fantasien. Wie vor einigen Nächten war sie es, die darauf wartete, genommen zu werden. Wie damals im Traum kniete sie auf dem Boden und hörte das Geräusch des Schlüssels im Schloss.
Nur waren es dieses Mal keine Fremden, die das Zimmer betraten, in dem man sie ausgezogen und gefesselt hatte, sondern Herr Neumann und der Mann mit dem monströsen Glied. Beide waren nackt und erregt. Annas Augen wurden unwiderstehlich von den erigierten Gliedern der beiden Männer angezogen.
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