Widmar Puhl - Hermann Gundert – Der Luther von Malabar

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"Dieser Mann hat mich aus der schwäbischen Enge in die weite Welt gelockt. Ins Freie ging es, nach draußen, nicht nur in die Geographie, sondern auch in die Welt des Geistes. Und der weht bekanntlich, wo er will." Fasziniert von Hermann Gundert hat sich Widmar Puhl auf eine Spurensuche gemacht. Beharrlich zieht er Parallelen zwischen dem Leben und der Zeit Hermann Gunderts und der heutigen Zeit. Der Autor, Übersetzer, Missionar und Kulturbotschafter Gundert ist hoch aktuell. Der Lieblings-Großvater von Hermann Hesse hat allen etwas zu sagen. Er ist für alle da und lässt sich nicht vereinnahmen. Seine Ansichten über Fragen des Glaubens und der Kirche, Entwicklungspolitik, Kolonialismus und Mission oder seine Einstellung zu Bürokraten und zur Freiheit der Kinder Gottes sind aufgeschlossener und fortschrittlicher als das Denken und Handeln mancher Zeitgenossen. Deshalb hat auch der Calwer Verlag diese Biographie 20 Jahre lang unterdrückt, obwohl Hermann Gundert einer seiner Gründerväter war. Aber heute gibt es das Internet. Da funktioniert so etwas nicht mehr.

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Johannes Hesse schreibt über das Verhalten der Brüder Hermann und Ludwig Gundert im Sommer 1826: „Die Mutter weilte damals mit der kranken Marie zur Erholung in Korntal (Anm. des Autors: in der pietistischen Brüdergemeinde), wo Ludwig und Hermann sie öfters besuchen durften. Aber eben diese Besuche, welche meist am Sonntag gemacht wuerden, übten einen sonderbaren Einfluss auf sie aus. Während sie der Mutter und Schwester von ganzem Herzen zugetan waren, ärgerten sie sich über jeden Kirchenbesuch, über jedes Gespräch der „Brüder“ und über so vieles Einzelne, was sie vom Pietistenleben vernahmen. Wenn sie, durch den Wald herübergejagt, mit Raupen, Schmetterlingen und Schlangen beladen, auf der Korntaler Höhe angelangt waren, wünschten sie oft Blitze und Kanonen herbei, das »verwünschte Nest» auszutilgen“.

Wohlverhalten – das war auch, zumindest vordergründig, das wichtigste Erziehungsideal in der Familie Gundert. Als die Brüder sich darüber entrüsteten, dass die Eltern als Pietisten galten, schrieb Mutter Christiane an Vater Ludwig: „Gebe Gott, dass beide wohl leben mögen . Immer bin ich in Sorgen, ob sie keine Ausschweifungen im Zorn oder Leichtsinn begehen und den Kummer ihrer Eltern vermehren helfen. Bitte sie in der Mutter Namen, ihr niedergebeugtes Herz nicht noch mehr zu verwunden; ihr Wohlverhalten ist doch das einzige Stärkungsmittel für mein betrübtes Herz“. Heutige Psychologen würden da wohl von emotionaler Erpressung sprechen; aber damals war das eben so.

Flucht aus der Enge: Maulbronn und Tübingen

Seit 1556 gibt es für Württemberg einen geradezu klassischen Weg für begabte Söhne aus armen Familien, Karriere zu machen: Die säkularisiderten Klöster Maulbronn und Blaubeuren wurden in Klosterschulen umgewandelt, in denen die evangelische Landeskirche den Nachwuchs an Pfarrern und Lehrern heranbildet. Dazu wurden die 12-14jährigen Jungen „aus ehrbaren christlichen Familien“ aufgenommen, wenn sie sich in der Landeshauptstadt Stuttgart mit Erfolg dem strengen „Landexamen“ unterzogen hatten. Die Glücklichen, die bestehen, erhalten bis heute aus den Einnahmen der in einen sogenannten „Kirchenkasten“ eingezogenen Kirchengüter ein Stipendium für kostenlosen Schulbesuch, Verpflegung und Unterkunft. Besondere Betonung liegt beim Landesamen auf den Fächern Latein und Religion, denn die unveränderten Schwerpunkte der Ausbildung im Seminar heißen dann auch alte Sprachen, Religion und Kirchenmusik.

Hermann bestand das Examen und trat 1827 in das Klosterseminar Maulbronn ein, um sich auf das Theologiestudium vorzubereiten. Er hatte erlebt, wie der Vater sein Tagebuch konfiszierte. Er hatte erlebt, wie der Vater selbst einen Besuch der Mozart-Oper „Die Zauberflöte“ aus rein musikalischem Interesse (Hermann hatte die Partitur abgeschrieben und wollte die Musik hören) nur missbilligend hinnahm, weil ihm alles, was mit dem Theater zu tun hatte, als Sünde galt. Er hatte einen großen Schreck bekommen, als der Vater wegen geheimer pietistischer Umtriebe von der Polizei vorgeladen wurde und eines seiner Traktate nicht mehr verbreiten durfte, weil es den Lesern allzuviel Teufels- und Höllenangst zumutete. Er hatte unter dem Eindruck gelitten, dass seine Eltern jeden kleinen Unfall, jede Krankheit, jeden Schicksalsschlag und jeden Todesfall in der Familie immer und konsequent als Prüfung oder Strafe eines strengen Gottes gedeutet hatten. Und er hatte sich diesem Einfluss nicht oder nur begrenzt entziehen können. Schon in der Schülerseele lagen Anfälle absoluter Frömmigkeit mit Ausbruchsversuchen im Widerstreit, etwa 1824, als Hermann in einen neugegründeten Turnverein eintreten wollte und der Vater dies verbot. Und nun kam er in die Atmosphäre einer Bildungsstätte, in der Aufklärung und Wissenschaft, Geschichte und mönchische, also unprotestantische Tradition mit Händen zu greifen waren.

Aus Kloster und Stift Maulbronn waren Dichter und Philosophen hervorgegangen, Staatsmänner und Beamte, Schauspieler und Redakteure, ja sogar Revolutionäre. Keime der Veränderung lagen in der Maulbronner Luft. Der Unterschied zu Hermanns bisheriger Umgebung kam zusammen mit der natürlichen Unruhe der Pubertät. Schon als Gymnasiast hatte Hermann wie ein Wilder zu lesen begonnen und vor allem Romane, Schauspiele und Geschichtsbücher verschlungen. Die Bibel kannte er bereits. Seine Neugier wurde in Maulbronn umfassend, und er entfernte sich zusehends von den sorgfältig behüteten Wegen des Elternhauses. Aus der Sicht des Vaters freilich wurde er in dieser Zeit zum Luftikus. Tatsächlich aber war Hermann Gundert nur jeder Fanatismus fremd, und der Vater aber hatte durchaus auch seine fanatischen Züge. Typisch für seine Art, immer noch eins draufzusetzen, ist ein Briefwechsel nach Hermanns Eintritt in Maulbronn. Zur Begrüßung hatte der „Ephorus“, der die Stelle der früheren Äbte bekleidete, gesagt: „Meine Herren, hüten Sie sich vor Dummheiten; Dummheit ist die größte Sünde“. Als der Vater davon erfuhr, schrieb er an Hermann: „Hüte dich vor der Sünde; Sünde ist die größte Dummheit!“ Diese Art muss dem Jungen zugesetzt haben. Der Verzicht darauf, und seine weltläufige Bildung und Erfahrung, machten Hermann Gundert dann auch so anziehend für den Enkel Hermann Hesse, der sich am pietistischen Elternhaus ebenso wund rieb wie an der strengen klösterlichen Disziplin in Maulbronn. Obwohl dort 1806 die schwarze Kutte der Seminaristen dunkler bürgerlicher Kleidung gewichen war, lebten die Bewohner der mittrelalterlichen Gemäuer recht asketisch. Das begann schon damit, dass die fürs Auge so reizvollen alten Flure und Säle vom ersten Frühlingstag bis in den späten Herbst nicht geheizt waren. Im malerischen Kreuzgang fehlen seit jeher Fensterscheiben in den gotischen Spitzbögen, und es zieht dort noch heute ganz jämmerlich.

Über den Tagesablauf in Maulbronn kennen wir durch Hermann Hesse einige Einzelheiten: Aufstehen um 6.00 Uhr, Andacht um 6.30 Uhr, Frühstück um 7.00 Uhr. Es folgte eine halbe Stunde Arbeitszeit, und von 7.45 bis 12.45 Uhr gab es Unterricht mit einer Pause von zehn Minuten. Um 19.30 Uhr war es Zeit für das Abendessen, und danach bis zum Abendgebet um 9.00 Uhr stand eine gemeinsame „Freizeitgestaltung“ in den Wohnräumen auf dem Programm. Überhaupt hat sich anscheinend zwischen 1827, dem Eintrittsjahr Hermann Gunderts, un dem Jahr 1891, dem Eintrittsjahr Hermann Hesses, in Maulbronn nicht allzu viel verändert. Rauchen war verboten, Essen während der Arbeitszeit, auffällige Kleidung ebenfalls. Kaffee war knapp (das Getränk kam erst nach Gundert, zur Zeit seines Sohnes Paul, überhaupt auf den Speiseplan von Maulbronn). Bier war so streng rationiert wie Ausgang und selbst zu bezahlen, ebenso wie Milch, die sich viele der Schüler nicht leisten konnten. Ansonsten waren die Mahlzeiten wohl immer gut und reichlich. Neben dem Ephorus wachen zwei Professoren und zwei Repetenten über die Einhaltung der Statuten und vermitteln außerdem geistige Nahrung. Viele Ordnungsämter wie Fiskar, Stubenältester, Bibliothekar und „Censor“ (Sittenrichter), sind den Seminaristen selbst zugewiesen.

Unter den Kameraden Gunderts in Maulbronn befinden sich der spätere Philosophieprofessor Eduard Zeller, der sozialkritische Schriftsteller Hermann Kurz sowie Gottlob Fink, der als früher Sozialist bekannt wurde. Ihn brachte Hermann 1831 in den Ferien sogar mit ins Stuttgarter Elternhaus, zusammen mit dem späteren Pfarrer Ernst Reinhard. In dieser Mischung zeigen sich erneut die zwei Seelen in Hermanns Brust. Mit Zeller und Kurz war Hermann Gundert auch in der Zeit am Tübinger Stift eng befreundet. Sie wurden Stubenkamneraden, und man darf davon ausgehen, dass sie sich gegenseitig geistig beeinflusst haben. Eduard Zeller, 1814 in Kleinbottwar geboren und 1908 in Stuttgart gestorben, habilitierte sich 1840 in Tübingen als Privatdozent der Theologie und wurde 1847 als Theologe nach Bern berufen, obwohl von seiten der Konservativen heftiger Widerspruch gegen seine freisinnigen Auffassungen laut wurde. Zeller orientierte sich an Ferdinand Christian Baur und seiner Bibelkritik, der streng logischen, vernunftbetonten Naturphilosophie Hegels und dem Jungheglianer David Friedrich Strauß, den er mit Gundert und Kurz schon als Repetent in Maulbronn kennen- und schätzen gelernt hatte. Strauß bestach durch eine scharfe, klare Sprache und bestand auf einer streng positivistischen Bibelauslegung. Er lehrte Gunderts Jahrganhg in Tübingen Logik und Metaphysik, Geschichte der Philosophie und Gschichte der Moral.

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