Friedrich von Bonin - Der Lauf der Zeit

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"Du hattest die Kreuz Dame!", rief Heinrich Kanne aus, und satt zufrieden lachte Bruno von Halcan. «Natürlich ich, wer denn sonst?» Sie spielten Doppelkopf und Bruno hatte die ganze Runde, alle drei Freunde, bis zur letzten Karte über sein Blatt im Unklaren gelassen. Er hatte erst zuletzt die zweite Kreuz Dame ausgespielt, dadurch die Gegenpartei irritiert, ein paar schöne Punkte gemacht und das Spiel gewonnen.
Seit seiner Schülerzeit liebt der schüchterne Bruno von Halcan Margarete Leuchtenfeld. In den fünfziger und sechziger Jahren geht er zur Schule, studiert in den Achtundsechzigern und wird Anwalt. Als er Erfolg hat, verlässt ihn Margarete. . .
Neben der bildhaften Beschreibung einer Jugend in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts erzählt der Roman von der Karriere seines Protagonisten und seinem Scheitern.
Und von der hinreißenden Liebesgeschichte zwischen Bruno von Halcan und Margarete Leuchtenfeld.

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Und der Vater legte Bruno eine Kalkulation vor, die den Preis für Mähdrescher, Kartoffelerntemaschine, Trecker und Saatgut enthielt. Auf der anderen Seite waren penible Berechnungen angestellt, wie viel Holz man schlagen und zu welchem Preis verkaufen musste, um die Investitionen zu bezahlen und leben zu können.

Bruno blickte abwechselnd auf die Kalkulation, die Pläne und auf seinen Vater. Sein Vater war groß gewachsen und in letzter Zeit dick geworden. Er hatte tiefe Geheimratsecken, wie er es nannte, man konnte auch sagen, er hatte eine Glatze mit einem Haarkranz drumherum, der jetzt grau wurde. Seine Stimme, die laut, herrisch und aggressiv sein konnte, war in dem riesigen Wohnzimmer, in dem sie saßen, weich geworden, wenn er an sein Gut dachte. Nachdenklich saß Bruno da und hörte dieser Stimme zu und merkte, dass er seinem Vater nicht mehr glaubte.

Zu groß war der Widerspruch, unter dem er seit einiger Zeit lebte: Seine Eltern erklärten ihm und seinen Geschwistern immer, sie seien etwas Besseres, mit ihrem Namen. Aber Brunos Freund Hans Rink hatte viel mehr Taschengeld als er und seine Geschwister. Seine Eltern waren wesentlich reicher. Brunos Vater war Versicherungsvertreter, aber das war Herr Hannsmeyer auch. Was also war es, was sie besser machte? Der adelige Name vielleicht? Aber sie nahmen in der Schule gerade die Zeit im Mittelalter durch, als die Adeligen durch Deutschland gezogen waren und die Armen geplündert hatten. Immer, wenn der Geschichtslehrer, Herr Nordmann, von diesen Ereignissen erzählte, trafen Bruno höhnische Blicke von seinen Klassenkameraden. Herr Nordmann, diese Blicke bemerkend, sprach Bruno direkt an: „Die Halcans, die waren doch nur ein ganz billiger, verarmter Landadel.“ Das machte es auch nicht besser.

Wie unterschieden sie sich von den „einfachen Leuten“, wie die Eltern ohne Ausnahme alle anderen - bis auf die Verwandten - nannten? Etwa dadurch, dass sein Vater früher ein Gut gehabt hatte, das die hiesigen Höfe an Größe um ein Vielfaches übertraf? Aber es gehörte seinem Vater nicht mehr. War man etwas Besseres, nur weil man früher Besitztümer gehabt hatte? Bruno dachte hierüber viel nach, ohne sich aber einen Reim darauf machen zu können.

Brunos Vater war am Ende des ersten Weltkrieges auf dem Gut, das heute Gegenstand ihrer Betrachtungen war, geboren. Er hatte in der regulären Schule Schwierigkeiten gehabt und hatte deshalb kurz vor Beginn des zweiten Weltkrieges auf einem Internat Abitur gemacht. Kurz danach war er eingezogen worden. Im Krieg war er sehr schnell avanciert, war mit Ritterkreuz und der goldenen Nahkampfspange ausgezeichnet worden und beendete den zweiten Weltkrieg mit einer Verwundung als Major.

Mitten im Krieg hatte er die Mutter geheiratet. Bruno hatte verschiedene Geschichten über die Heirat gehört. Seine Mutter hatte, so erzählten die Verwandten der Mutter, eine erhebliche Mitgift in die Ehe gebracht. Diese sei dringend vonnöten gewesen, denn die Güter des Vaters seien praktisch pleite gewesen. Der Vater der Mutter, ein versierter Kaufmann, Landrat und Jurist seines Zeichens, hatte zur Bedingung der Mitgift gemacht, dass er die wirtschaftliche Zukunft des Gutes bestimmen und den Schwager des Vaters, der das Gut während der Abwesenheit des Vaters führte, feuern durfte. Nur deshalb, so diese Erzählung, hatte das Gut am Ende des Krieges noch bestanden.

Die Verwandten des Vaters erzählten die Geschichte anders: Der Schwager habe das Gut durchaus erfolgreich geführt. Dann sei aber der Schwiegervater mit seinem Geld gekommen und habe seiner Tochter einen adeligen Mann und sich selbst ein Betätigungsfeld als Gutsbesitzer gekauft.

Welche Geschichte auch richtig war, der Krieg hatte alles durcheinander gewürfelt: Statt auf einem Rittergut als angesehene Gutsbesitzer zu leben, fanden sich Brunos Eltern nach dem Krieg in einer Nissenhütte am Ende der Welt, das heißt Westdeutschlands, wieder, ohne Besitz, ohne Vermögen, arm. Der Vater wollte möglichst viele Kinder haben, die Mutter nicht. Der älteste Sohn war im Krieg an Diphtherie gestorben. Nach dem Krieg hatte die Mutter auf der Flucht Hanna, dann in fast jährlicher Reihenfolge Bruno, Malte und Hendrik geboren, ohne auch nur die geringste Vorstellung davon zu haben, wie sie sich und ihren Mann, geschweige denn die Kinder den nächsten Tag ernähren sollte.

So waren sie in Neuburgheim gelandet, so wuchs Bruno in den ersten Jahren auf.

Jetzt, mehr als vierzigjährig, verstand der sich erinnernde Bruno den Widerspruch. Was sonst hätte seine Eltern wohl in der Nissenhütte, verarmt, mit vielen Kindern, aufrecht erhalten sollen, wenn nicht die Illusion, sie seien hier ganz falsch, sie seien die Besseren, anders als die einfachen Leute.

14.

Wenn er weder mit dem Vater den Wiederaufbau des Rittergutes noch mit den Geschwistern und Freunden Indianer spielte, las Bruno. Er las erst wahllos, was ihm in die Hände kam: Karl May, Comics, Abenteuerbücher für Kinder vom Schneider Verlag. „Käpt´n Rickys tollster Flug“ war darunter, Heidi, die Bücher seiner Schwester, egal, Bruno las alles. Seine Patentante schickte in einem Weihnachtspaket die Märchen von Oscar Wilde. Bruno, 11-jährig, verschlang sie und bedankte sich überschwänglich für das Geschenk. „Aber“, schrieb seine Tante zurück, „das war doch noch gar nichts für dich, ich habe es für deine Eltern mitgeschickt.“ Dadurch ließ Bruno sich aber nicht abhalten, er las weiter alles, was er erreichen konnte. Derweil kam er in die sechste Klasse, in die siebte, achte, er las, half seinem Vater in Gedanken beim Wiederaufbau der Güter, spielte Indianer, kam in die neunte Klasse.

In der neunten Klasse blieb sein Freund Hans sitzen, Bruno hatte niemanden mehr, mit dem er zur Schule fuhr. Darüber hinaus war nur noch ein Schulkamerad außer ihm „Fahrschüler“, alle anderen waren aus Hermstadt. Das waren Söhne und Töchter von Rechtsanwälten, Zahnärzten, Ärzten, alles Kinder, die sich ihres Status sehr sicher waren und auf ihn, Bruno, herab sahen. Er war adelig und kam vom Dorf, nicht aus der Stadt und man sah ihm an, dass seine Eltern arm waren, der größte Fehler. Isoliert gingen die beiden „Fahrschüler“, Hermann Ahlers und Bruno, über den Pausenhof. Ahlers war zwei Jahre älter als Bruno und interessierte sich schon für Mädchen. „Wie findest du die?“, fragte er eines Tages Bruno: „Ich finde, das ist die schönste Frau auf der Schule“. Bruno sah kaum hin. Ein etwas schleichender Gang, ja, ein hübsches Gesicht, mehr registrierte er nicht. Sie hieß Margarete, ließ er sich von Ahlers sagen, war gerade aus der DDR gekommen und ging mit Hans-Hermann, einem Apothekersohn, der zu den arroganten Söhnchen in seiner Klasse gehörte. Bruno interessierte sich nicht weiter dafür, akzeptierte aber achselzuckend, dass Ahlers ganz aus dem Häuschen war.

In der Schule hatte er keine Freunde. In seiner Nachbarschaft wohnte Peter, den er in der Volksschule nicht kennen gelernt hatte, weil er katholisch war. Peter war wie Bruno etwa 15 Jahre alt, ging aber schon in die Lehre, lernte Elektriker und verdiente bei seinem Lehrherrn bereits eigenes Geld. Peter war klein, drahtig, sportlich, er verehrte Elvis Presley und Peter Kraus, konnte Twist tanzen und sich wie Elvis rückwärts biegen, bis er mit den Schultern fast den Boden berührte und dann wieder hoch kommen. Peter hatte schon Freundinnen, die er küsste. Abends gingen sie in die Kneipe, zu Gruber, tranken Bier und spielten Skat mit Karl, einem älteren dicklichen Uhrmacher mit blondem schütterem Haar, dünner Stimme und zitternden Händen. Anfangs vereinzelt, dann immer regelmäßiger, saßen sie bis Mitternacht und darüber hinaus in der Kneipe und spielten um die nächste Runde Bier, bis sie angetrunken waren. Anfangs fürchtete Bruno sich, der Vater könne schimpfen, weil er immer später nach Hause kam, nach Bier und Rauch stank. Als aber nach einigen Wochen keiner ein Wort über seine Gewohnheiten verlor, wurde Bruno sicherer. Nun kam er fast jeden Abend zu spät nach Hause, trank und rauchte.

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