Friedrich von Bonin - Der Lauf der Zeit

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"Du hattest die Kreuz Dame!", rief Heinrich Kanne aus, und satt zufrieden lachte Bruno von Halcan. «Natürlich ich, wer denn sonst?» Sie spielten Doppelkopf und Bruno hatte die ganze Runde, alle drei Freunde, bis zur letzten Karte über sein Blatt im Unklaren gelassen. Er hatte erst zuletzt die zweite Kreuz Dame ausgespielt, dadurch die Gegenpartei irritiert, ein paar schöne Punkte gemacht und das Spiel gewonnen.
Seit seiner Schülerzeit liebt der schüchterne Bruno von Halcan Margarete Leuchtenfeld. In den fünfziger und sechziger Jahren geht er zur Schule, studiert in den Achtundsechzigern und wird Anwalt. Als er Erfolg hat, verlässt ihn Margarete. . .
Neben der bildhaften Beschreibung einer Jugend in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts erzählt der Roman von der Karriere seines Protagonisten und seinem Scheitern.
Und von der hinreißenden Liebesgeschichte zwischen Bruno von Halcan und Margarete Leuchtenfeld.

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Hoch klopfte das Herz Brunos, als er los fuhr, es klopfte immer noch, als er bei ihr klingelte und sie öffnete und er ihr Gesicht sah, das ihn anstrahlte, mit ihren Augen, mit ihrem Mund und er sehen konnte, dass sie sich freute.

Sie tanzten. Bruno hatte sich daran gewöhnt, sie eng an sich zu ziehen und er war glücklich mit ihr, ohne zu reden. „Hast Du mich denn ein bisschen gern?“ fragte sie ihn und riss ihn damit aus seinen Träumen. Er hatte von ihr geträumt, die er doch in den Armen hielt. Ja, er hatte sie gern, und mehr als nur ein bisschen? Nein, er hatte sie nicht gern, er liebte sie doch, mit seinem ganzen Herzen und mit der ganzen Seele, er schrie nach ihr. Aber traf das Wort Liebe den Kern? Durfte man, durfte er, Bruno, ihr so etwas sagen, mit diesem Wort, rein, hehr, keusch, war er dieses Wortes und dieses Gefühls würdig? Wie sollte er ihrer würdig sein, was tun, um ihr zu zeigen, wie tief seine Gefühle für sie gingen? Er konnte das nicht. „Wie soll ich Dir das denn beweisen?“, fragte er, fast barsch, und „gar nichts sollst du beweisen, nur sagen“, antwortete sie, danach war wieder Schweigen, und wieder brachte er sie nach Hause, und wieder war nicht mehr, was hätte auch sein sollen? Was wollte er von ihr? Sie küssen? Das ging nicht, er traute sich das nicht und das war auch unkeusch, unsittlich, vertrug sich nicht mit seinem Glauben. Christus hatte doch, so hatten ihn die Pastoren gelehrt, zur Enthaltsamkeit gemahnt. Und so schlief Bruno diese Nacht wiederum an sein Hemd gekuschelt, das nach ihr roch.

22.

Sie hatten ein Motorrad gekauft, Bruno und sein jüngerer Bruder, eine 250 iger BMW, die sie abwechselnd und nach Absprache nutzten. In diesem Jahr war Bruno an der Reihe, damit in Urlaub zu fahren. Mit einem Freund auf dem Sozius fuhr er los, nach Holland, nach Brüssel, nach Paris. Eine furchtbare Reise, fast ununterbrochen regnete es. Die beiden Freunde schliefen im Zelt, das in der zweiten Nacht durchregnete. Am Tage kämpften sie sich gegen die Kälte und den Regen nach Süden vorwärts, hielten sich in Brüssel vier Tage auf, weil dort die Sonne schien, fuhren weiter nach Paris, zelteten dort, besichtigten Eiffelturm, Louvre und die Clochards und fuhren den ganzen Rückweg durch Regen, Kilometer um Kilometer. Sie ernährten sich die ganzen vierzehn Tage lang von Dosen, Linsen in Dosen, die sie mit dem Messer öffneten und kalt auslöffelten. Aus Paris schrieb er eine Ansichtskarte an Margarete, in der er die Erlebnisse kurz und spöttisch schilderte.

„Das muss ja abenteuerlich gewesen sein“, sprach sie ihn nach den Ferien an, „vielen Dank für die Karte.“ Bruno erzählte von der Fahrt.

„Und das Motorrad, hast Du das noch? Ich bin noch nie mit einem Motorrad gefahren.“ „Willst Du mal mit mir fahren?“, fragte er zurück. „Ich kann Dich am Wochenende abholen, wenn das Wetter gut ist, nicht im Regen“, bot Bruno an. „Am Sonntag wäre toll“, lächelte sie. „Ich bin Sonntag um 11 Uhr mit dem Motorrad bei Dir und hole Dich ab, wenn es regnet, rufe ich Dich an.“

Und Bruno betete drei Tage lang, Donnerstag, Freitag und Sonnabend, um Sonne für Sonntag. Jeden Tag sah er sie, war aber immer noch zu schüchtern, um sie noch einmal darauf anzusprechen oder ihr seine Vorfreude mitzuteilen.

Und Sonntag schien die Sonne mit aller Kraft, es schien, als wolle sie Bruno Mut machen. Mit lachendem Herzen stieg er auf die BMW und fuhr los, der Wind wehte ihm warm ins Gesicht, die Haare flatterten ihm am Kopf. Jubelnd genoss er die Landschaft, die sonst meistens grau und flach war und auf ihn etwas trist und melancholisch wirkte, jetzt aber, im Sonnenlicht, leuchtete. Bruno sah die Frucht auf den Feldern, den Roggen, golden die Ähren, reif, die Kartoffelpflanzen in grünen Reihen und zwischen den Feldern die Bäume, hochsommerlich dicht belaubt. Nie hatte er diese Landschaft in so herrlichen Farben gesehen, die Dörfer, Kampshausen, Altkirchen, Neukirchen. In Neukirchen läuteten die Glocken einer Kirche, voll, dunkel, sonntäglich und bezeugten sein Glück.

Sie fuhren spazieren, gingen im Waldsee baden, trafen einen Schulkameraden, der Hand in Hand mit seiner Freundin ebenfalls den sommerlichen Tag genoss, gingen aber nebeneinander, ohne dass Bruno sich getraute, ihre Hand zu fassen, gingen durch Wälder, an Feldrainen vorbei, spürten das Land, die Natur, sogen die Kraft in sich auf, die Wärme, den leichten Wind.

Auf dem Rückweg fühlte er ihren Körper hinter sich auf dem Soziussitz.

Vor ihrem Haus angekommen, stieg sie von der BMW, er blieb sitzen. Schweigend stand sie, schweigend saß er auf dem Motorrad. Sie sah ihn an: „Was willst Du eigentlich von mir?“, fragte sie ihn und sah ihn liebevoll an. Bruno fühlte sich ertappt. Ja, was wollte er eigentlich von ihr? Mit ihr durch das Land fahren, ja, und weiter? Bruno wagte nicht, weiter zu denken, sie vielleicht küssen? War das das Äußerste, das er sich vorstellen konnte? Aber das würde sie bestimmt ablehnen, wie könnte eine so strahlende schöne Frau mit einem hässlichen dicken Mann wie ihm auch nur gehen wollen, geschweige denn ihn küssen oder gar noch mehr? „Ich will dich nicht heiraten“, antwortete er wieder fast barsch, gab Gas, ließ die Kupplung kommen und fuhr davon, ließ sie stehen.

23.

Bruno verlor sich in seinen Büchern, denn er traute sich kaum, von Margarete zu träumen, er ängstigte sich, seinen Phantasien nachzugeben. Er las all das, was in der Schule nicht gelehrt wurde. Zeit hatte er genug, die Schule forderte ihn nicht ernsthaft, er war wach in den Unterrichtsstunden. Hier kam ihm die Eigenschaft zugute, die er erst in späterer Zukunft schätzen lernte: er fasste sehr schnell auf, was Lehrer in der Stunde erklärten, er war aufmerksam und konzentriert, was den Vorteil hatte, dass er nicht nacharbeiten musste. Die eigentlichen Schularbeiten erledigte er in kürzester Zeit und hatte dann Muße, um mit Hans durch das Dorf zu schlendern. Nun sprachen sie mehr, aber immer noch spöttisch, über Politik. Sie tauschten sich aus über das, was sie gelesen hatten. Die DDR war es, an der sich die Freunde abarbeiteten. Bruno, konservativ von seinem Vater geprägt, war „gegen die Kommunisten“. Die hatten die Mauer gebaut, und im Übrigen waren Kommunisten von vornherein unakzeptabel. Hans war da noch unentschlossener. Klar, Ulbricht war ein Unterdrücker, aber Sozialismus, das hatten auch die Sozialdemokraten auf dem Banner, und das war gut. So stritten die Jungen.

Und dann wurde ruchbar, was die Amerikaner in Vietnam trieben. Sie bekämpften die Kommunisten, damit war Bruno noch ungeteilt einverstanden, aber sie brachten Zivilisten um, wahllos, in Mengen, mit furchtbaren Waffen, sie verbrannten ganze Wälder. Konnte, durfte man ein ganzes Land entvölkern, entlauben, verbrennen, verwüsten, nur um den Kommunismus zu bekämpfen?

Und je älter sie wurden, desto schärfer wurden die Debatten, desto mehr entfernte sich allerdings auch Bruno von den Ansichten seines Vaters. Sicher, immer noch verstand er, wie behindernd das Verbot zu reisen sein konnte, er wusste die Pressefreiheit zu würdigen, alles das gab es in den Ländern, in denen der Sozialismus die herrschende Lehre war, nicht. Aber Pressefreiheit? Wer hatte die denn in den sechziger Jahren in Westdeutschland? Sah Bruno nicht jeden Morgen die hetzenden Schlagzeilen der Bildzeitung, die, ebenso wie „Die Welt“ und alle Zeitungen des Springerverlages die tatsächlichen Gegebenheiten nicht akzeptieren wollten, die noch von der „sowjetisch besetzten Zone“, der „sogenannten DDR“ schrieb und die DDR in Gänsefüßchen setzte, als alle anderen schon längst die Existenz dieses zweiten deutschen Staates anerkannt hatten? Und schließlich, jenseits aller dieser praktischen Erwägungen, war das nicht eine großartige Idee, die von der Überwindung von Klassen und dem Absterben des repressiven Staates? Und die Russen? Warum hatte der Vater und hatten alle seiner Generation solche Angst vor den Russen? Bruno hatte Gräuelgeschichten gehört von den Taten der russischen Armee 1945 und hatte sie auch geglaubt. Aber anders als die Alten fürchtete Bruno nicht den Überfall der Sowjetarmee auf Westdeutschland, Bruno hatte die neuere Geschichte sorgfältig gelesen: Nie waren es die Russen gewesen in der Neuzeit, die zuerst nach Deutschland gekommen waren, immer waren entweder die Deutschen in den beiden Weltkriegen, oder vorher Napoleon mit seiner Armee, nach Russland einmarschiert und hatten erst so die russische Armee auf den Plan gerufen. Warum sollten eigentlich jetzt, in den sechziger Jahren, die Russen erstmals einfallen, ohne vorher überfallen worden sein? Bruno stellte die Frage ruhig, unprovokant seinem Vater, der darauf seinem Sohn überlegen antwortete, er kenne eben den Sowjet, den Ivan, nicht. Bruno schwieg.

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