Jannis Oberdieck - Die Banalen und die Bösen

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Neue Pflanzenarten werden entdeckt, unbekannte Parasiten befallen unsere Elite, bizarre Dämonen nisten sich ein bei Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik: Im Bundesministerium für Umweltschutz rückt der gewohnheitsmäßige Staatssekretär Martin Müller, eigentlich schon auf dem Abstellgleis, dadurch unerwartet in eine Position mit echtem politischen Einfluss auf. Er nutzt sie, um die Urheber dieser anbrechenden neuen Weltordnung aufzuspüren. Seine Odyssee führt ihn an der Seite seltsamer und überraschender Begleiter durch Lobbyisten-Wochenendseminare, modernes Universitätsmanagement, undurchsichtige Geheimdienstaktivitäten und Anti-Terror-Gefängnisse hinaus über die Grenzen dieser Welt, bis er schließlich zu seiner Verblüffung etwas entdeckt, das seine Mutmaßungen noch um ein Vielfaches übersteigt.

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»Hinzu kommen dann noch diverse Schatten in anderen Organen, die wir erst noch genauer klassifizieren müssen«, tapp, tapp und tapp generalstabsmäßig, ich jedoch folge nun nicht mehr. In diesem Moment erst wird mir nämlich klar, was dieses seltsame Schneegestöber zu bedeuten hat. Bei genauerem Hinsehen sind die weißen Flocken eigentümlich länglich, einige gewunden, insgesamt beunruhigend madenhaft. Dr. Dobermann streicht unterdessen über seinen Heiligenschein, als wolle er ihn aufpolieren. Endlich merke ich, dass er mich erwartungsvoll ansieht. »Schön, schön«, murmle ich, um seine Arbeit und die des Krankenhauses wertzuschätzen, woraufhin wir beide ob dieser unpassenden Bemerkung ins Stocken geraten.

Unsere Augen schweifen unweigerlich von der Innen- Richtung Außenansicht, hinweg über die vielen medizinischen Geräte, die das Krankenbett umstehen, entlang der Schläuche, die in den Körper hinein- und hinausführen. Wahrscheinlich Sauerstoff, um die Lunge zu entlasten, rationalisiere ich, doch mein Magen fühlt sich flau an: eventuell der Unterdruck hier im Raum zwecks Keimbindung. Unser direkter Vergleich von Innen und Außen führt jedoch zumindest mich ebenfalls auf unangenehme Konsequenzen: »Sie... Sie müssen ihr das Gehirn aufschneiden?« Die Ministerin selbst sitzt derweil aufrecht im Schneidersitz auf ihrer Matratze und fixiert mich mit einem Blick, den ich nicht zu deuten vermag: stiller Heroismus? bestätigter Trotz, dass derlei Dinge stets ihr passieren? Auf jeden Fall ungebeugt, lauernd geradezu.

»Nicht notwendiger Weise«, lächelt Doktor Dobermann auf eine Art, die er wohl für beruhigend hält. »Unsere Untersuchung dieser Parasiten läuft noch. Es besteht ebenso die Chance, dass wir die Dinger durch gezielte Bestrahlung oder chemische Präparate töten und zersetzen können. Dafür müssen wir dann aber zunächst klären, ob die Reste tatsächlich durch den Körper abbaubar sind. Immerhin handelt es sich ja um gänzlich körperfremde Stoffe.« Ein wenig ratlos blicke ich der Reihe nach ins Rund des neuen Hofstaats der Ministerin, zu ihrem freundlich-rollbaren Patientenmonitor mit Doppelschläuchen, der giftgrünen Batterie von Spritzen- und Infusionspumpen nebst Tropfständer, diesem unbekannten Ding mit Druckanzeiger und viel geringeltem Telefonkabel, dem robust wirkenden Beatmungsgerät im SciFi-Stil der 90er. Umfassend verkabelt in ihrer Mitte: eben und immer noch unsere Ministerin als Spinne im Netz, irritierender Weise fast stolz ob ihrer Position. Natürlich ist sie einerseits als Fast-Ärztin hier auf heimischem Terrain, nichtsdestotrotz jedoch bewundernswert in ihrer wohl eingeübten Widerstandsfähigkeit, keine Frage. »Das heißt also, Ihre Prognose könnte auch gut ausfallen?«, wunschdenke ich zaghaft.

Mit aufmunterndem Rascheln klopft mir Doktor Dobermann auf die linke Schulter. »Nun, das hängt wie gesagt voll und ganz von den Untersuchungsergebnissen des Labors ab. Bisher jedoch verhalten sich die Parasiten erstaunlich gutartig: Sie fressen nur so viel, wie auch nachwächst. Also machen Sie sich mal keine Sorgen: Das hier ist immerhin kein öffentliches Krankenhaus und Frau Backhus ist privatversichert, eigentlich müssten wir also sogar mit einer Invasion außerirdischer Körperfresser zurechtkommen«. Meinem prüfenden Blick begegnet er mit wölfisch-grinsend gebleckten Zähnen und professioneller Zuversicht, sehr zufrieden mit sich ob seines kundenorientierten Scherzes. Ohne Schutzhandschuhe würde er mir in diesem Moment vielleicht eine Werbebroschüre in die Hand drücken.

»Chie chehen alcho«, meldet sich die straff sitzende Ministerin nun erstmals zu Wort und zieht entschlossen den Absaugschlauch aus ihrem Mund, »dass die Lage derzeit unter Kontrolle ist, es aber noch kein Zeitfenster für den erfolgreichen Abschluss meiner Behandlung gibt. Entsprechend müssen daher Sie als mein Stellvertreter vorübergehend die Amtsleitung übernehmen. Bitte notieren Sie sich die wichtigsten Handlungsdirektiven. Herr Doktor Dobermann, wir müssen Sie nun nicht weiter von Ihrer Arbeit abhalten.«

Der gute Onkel Doktor wirkt einen Moment verblüfft, ehe er sich höflich verzieht, untermalt vom zerstreuten Versuch, seinen Scheitel zurecht zu streichen, Unbeschädigtheit wieder herzustellen. Für meinen Zustand hingegen: Verblüffung gar kein Ausdruck mehr! Erstens nämlich Kontrolle: während sie bei lebendigem Leib hin und wieder aufgefressen wird? Zweitens sodann natürlich Amtsleitung: ich? Muss mich setzen. Recht hübsch, dieser Kontrast hell-ockerfarbener Wände und seuchengrünen Inventars, stelle ich im Schockzustand fest, die Ministerin jedoch erkennt scharfsichtig wie stets einen gewissen Handlungsbedarf: »Kommen Sie bitte möglichst nahe, Herr Müller. Ich bin nicht so gut bei Stimme.« Als sie sich räuspert, klingt es nach aufkommendem Schleim­auswurf und einen Moment lang fürchte ich, dass sie die Folie zwischen uns rot-schwarz sprenkelt.

Mit Beinen aus Pudding schiebe ich mir einen Besucherstuhl bis unmittelbar vor das Sauerstoffzelt, im Sitzen geht es einigermaßen. Aktenkoffer, Anweisungen notieren, natürlich. Ihr Gesicht hängt dabei unmittelbar vor der Plastikfolie, innerlich noch immer Achterbahn. »Zunächst einmal, das hat im Moment äußerste Priorität, müssen die Sachpläne zur Energiewende schnellstmöglich untereinander und mit den relevantesten Nutz- und Schutzinteressen koordiniert werden. Dafür brauchen wir eine Bedarfsermittlung unter Berücksichtigung eines politisch verankerten energiewirtschaftlichen Szenariorahmens, die den Ablauf des zukünftigen Netzentwicklungsprozesses in verschiedene Teilprozesse unter Einbezug aller betroffenen Akteure gliedert«, geht die Backhus mit gutem Beispiel drakonischster Selbstbeherrschung voran, Scharen und Bataillone scharf gemachter Fachbegriffe ins Feld ihres verhinderten Tatendrangs führend. Routiniert gleitet mein Stift skribierend über das Papier, dokumentiere ich das Gemetzel.

Kann jedoch nicht behaupten, wirklich bei der Sache zu sein, Bild meiner selbst auf ihrem Chefthron im geistigen Auge noch immer schwankend vor innerem Schwindel. Weiß sie eigentlich, dass ich früher selbst einer dieser von ihr so hochgeschätzten Umweltaktivisten war? Zweifellos, wird die Akten vermutlich auswendig gelernt haben. Dann 1986, nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, Gründung des Bundesumweltministeriums, für mich das Angebot des Pressesprechers. Kurzes Zeitfenster, in dem man enge Zusammenarbeit mit NGOs suchte, oder zumindest personell beruhigende Zeichen zu setzen versuchte, gesichertes Einkommen für Frau und Kinder jedenfalls. »Unsere Hauptziele dabei sind natürlich die Schaffung klarerer Rahmenbedingungen, erhöhter Akzeptanz, steigende Investitionssicherheit, optimierte räumliche Koordination unter frühzeitigem Einbezug der Kommunen und maximierte Niederschwelligkeit der Bewilligungsverfahren.«

Ich jedoch, gebe es zu, verfolge immer noch verharrend in Unglauben meinen Karriereweg in Gesamtschau. Als Pressesprecher stets schwierig da zu negativ, sprich: ehrlich, jedoch in der Endphase jener Epoche eingestellt, in der unbefristete Arbeitsverträge noch üblich, deshalb letztlich Beförderung aufs Abstellgleis: Stellvertreter mit so unklar umrissenen Aufgaben, dass jede Ministeriumsleitung frei entscheidet, wann und ob sie mich aus dem Schrank holt, ansonsten ungeliebte Rechtssicherheit gewährleisten. Immerhin besoldet als Staatssekretär, über 10.000 Euro pro Monat. Die Backhus, inzwischen stilistisch offenbar ein wenig zur Ruhe gekommen: »Wir brauchen natürlich nicht so viele Wälder, wenn wir Strom sauberer produzieren. Diese Windkraftparks im Mittelgebirge sind daher der entscheidende Ankerpunkt bei Austarierung des Nord-Süd-Gefälles, Ostdeutschland ebenso. Flächennutzungspläne sind von den betroffenen Bundesländern binnen sechs Monaten in enger Kooperation mit dem Bundesverband Windenergie zu erstellen, paritätische Kommissionen wie üblich, Ausweichflächen für Vogelbestände müssen zeitnah ausgewiesen werden. Ach ja, für Fledermäuse auch, glaube ich. Prüfen Sie das nach.« Notiere: Fledermäuse???

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