Peter Erichsen - Hoffnung auf Regen

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In dem Südwestafrika des vergangenen Jahrhunderts gibt es viel Fremdes und Faszinierendes und Nachdenklich-Machendes zu entdecken, das heute noch weitgehend Gültigkeit hat: Eine oft urweltliche Landschaft mit einer an das Wüsten- und Steppenklima hochangepassten Natur und der oft mühsame Existenzkampf der Menschen, die hier leben. Und nach und nach erschließt sich eine Ahnung vom Denken und Leben der Schwarzen, von den Auswirkungen der Apartheidspolitik, von der Entwicklung der Weißen, die so verschieden ist von der deutschen Wirklichkeit. Und wie ein roter Faden durchziehen den Bericht die oft bizarren Probleme einer privaten deutschen Auslandsschule in den 80-er Jahren.
Herausgekommen ist eine interessante und erlebnisbetonte Landeskunde aus erster Hand, die den Lesern Zugang und Verständnis für das «Problem Namibia» erleichtert – und zwar nicht im distanzierten Stil der Wissenschaft, sondern mit der Wärme eines Betroffenen, der den Alltag erlebt und sich dennoch um Wahrheit und Ehrlichkeit bemüht.
Im Nachwort wird die politische Entwicklung Namibias bis 2013 beleuchtet.

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Diese Stilllegung traf Karibib in einer kritischen Zeit. Die Entscheidung für Usakos als Ausgangspunkt für die Otavi-Bahn in den Norden war schon früher gefallen. Damit kam Karibib auch als Standort für die Eisenbahn-Betriebsinspektion nicht mehr in Frage. In Omaruru war das Bezirksgericht eingerichtet worden.

Und jetzt, 1910, kamen neue Gefahren auf den jungen Ort zu: Neben der Stilllegung der Staatsbahn erwog das Gouvernement in Windhoek die Auflösung des Bezirksamtes, der Bezirk Karibib sollte künftig von Okahandja mitverwaltet werden. Das gab Aufregung und eine heftige Sondersitzung des Gemeinderats, auf der eine Stellungnahme beschlossen wurde. Die Schließung konnte mit Mühe abgewendet werden.

Ebenso bedrohlich war in diesem Jahr die Entscheidung, dass auf der langen Bahnstrecke zwischen Swakopmund und Windhoek künftig der Ort Usakos Übernachtungsstation sein sollte. Die Bahnfahrt dauerte damals insgesamt zwei Tage, und in Richtung zur Küste war die Strecke bis Usakos gerade an einem Tag zu schaffen – Karibib lag also nicht in der Mitte.

Wie lange würde es dauern, bis auch die Eisenbahnwerkstätten abgezogen würden? Für die Weißen in Karibib – und nur um die ging es in jenen Tagen – stand viel auf dem Spiel.

Seit 1907 bestand eine deutsche Schule. Es gab Telefon und Wasserleitungen, ein Krankenhaus und drei Genossenschaften. Die Kirche war gerade eingeweiht worden. Das reiche Vereinsleben mit Schützenverein, Kriegerverein, Turnverein usw. konnte mit einer Kleinstadt des kaiserlichen Deutschland durchaus mithalten. Die sechs Hotels sorgten für den geselligen Rahmen. Es war ein blühendes Karibib, das 1908 zu Ehren des Staatssekretärs Dernburg einen „Festkommers“ gab. Für Ruhe und Ordnung sorgten als Hilfskräfte Hereropolizisten mit roten Schärpen, und im Hotelsaal spielte eine „Kaffernkapelle“ die populäre Weise „Trinken wir noch ein Tröpfchen aus dem kleinen Henkeltöpfchen ...“

Schwer vorstellbar ist das alles heute. Fast leblos liegt Karibib in dieser Dornbuschsteppe. Wer hier entlangfährt, der strebt zur Küste, hat kein Interesse, in diesem Ort zu verweilen.

Genau genommen hat damals der Existenzkampf begonnen und dauert immer noch an. Die Überreste der kleinen Steinbrücken sind Altertümer in diesem zeitgeschichtlich so jungen Land. Es ist ein Hobby von Zwille Bott, auf seinen Wanderungen deutsch-koloniale Spuren zu finden, Uniformstücke, Knöpfe...

Es ist Anfang April. Eine PSK-Karawane fährt hier entlang: Vorneweg der große Schulbus mit der aufgemalten, großen Sonne, dann folgt die „Lorry“ (Lastwagen) von Wanninger, hinten drauf die älteren Schüler und das Gepäck. Das Schlusslicht bildet der Küchenwagen – das bin ich mit meinem Landrover, der mit Fressalien vollgepackt ist. Der große Osterausflug des Heims, der alljährlich stattfindet, hat begonnen. Morgen kommt der Osterhase.

Unsere Fahrt endet am Haus der Farm Abbabis, etwa 30 Kilometer von Karibib entfernt. Auch hier gibt es noch alte Gemäuer. Abbabis, am Fuße des großen Otjipatera-Berges, war Bahn- und Poststation und während der großen Aufstände Genesungsheim für verwundete deutsche Schutztruppler.

Links neben den Farmgebäuden wachsen eine Menge Kaktusfeigen auf einem eigens dafür angelegten Feld. Ungewöhnlich ist dieses konzentrierte Grün. Und sie wachsen offensichtlich gut. Die Kakteen mit den riesigen, fleischigen, ohrenähnlichen Blättern sind schon mehrere Meter hoch. In schweren Dürrezeiten eignen sich die zerhackten Pflanzenteile gut dazu, einen Teil des Viehs vor dem Hungertod zu bewahren.

Wir überqueren das Gantzoab-Rivier und folgen ihm am Ufer auf seinem Weg durch die Otjipatera-Berge. Der Name „Gantzoab“ deutet auf Damaras als ursprüngliche Bewohner dieser Gegend, und er meint soviel wie „Öffnung in eine breite Fläche“. Warum das so heißt, sehen wir später.

Jetzt sind erst einmal Hindernisse zu überwinden, denn es lässt sich denken, dass diese Wildnis nicht darauf vorbereitet ist, einen Bus und eine Lorry aufzunehmen. Die schmale Pad, die sonst nur der Farmer mit seinem Bakkie benutzt, ist schlecht, lange Weißdornzweige hängen im Weg, und schließlich ist es ein beindicker Akazienast, der uns endgültig zum Halten zwingt. Aber daran kann in Südwestafrika nichts scheitern, das habe ich mittlerweile gelernt. Da macht man „einen Plan“, wie es hier im Sprachgebrauch heißt, und ein älterer Schüler klettert auf den Ast und müht sich mit einer Bügelsäge ab. So einfach ist das nicht, denn das Holz ist hart, und der Baum steht noch im Saft – wenn man ihm das auch nicht unbedingt ansieht.

Weit ist es auch nicht mehr bis zum vorgesehenen Lagerplatz, und so steigen die meisten Kinder aus und gehen im Sandbett des Flusses voraus.

Es ist früher Nachmittag. Die Fahrzeuge sind glücklich angekommen und parken im dichten Dornbusch – die paar Schrammen zählen nicht. Schlafsäcke, Kanister und Kühlkisten sind ausgepackt. Es ist Zeit, die Gegend zu erkunden. Das Rivierbett ist hier etwa 50 Meter breit. Nach etwa 500 Metern dringt es ins Gebirge ein, hat sich dort einen uralten Weg gebahnt, eine wilde, gewundene Schlucht voller Geröll und mächtiger Felsblöcke.

Kurz vorher durchzieht eine niedrige Natursteinmauer quer das Flussbett. Es ist eine so genannte Grundschwelle aus deutscher Zeit, die das heranbrausende Regenwasser eine Weile aufhalten sollte. So hatte es mehr Zeit, in den Boden einzusickern und das Grundwasser aufzufüllen, und ein ummauertes Becken am Ufer enthielt als Viehtränke noch etwas von dem kostbaren Nass, als das Rivier schon längst ausgetrocknet war.

In der Schlucht wartet eine Überraschung auf uns. Im Felsenschatten steht zwischen glatt geschliffenen Steinplatten – Wasser! Nicht viel, höchstens ein Tümpel, an den schlüpfrigen Rändern von grüner Algenwolle durchwachsen – aber augenscheinlich sauber, und es wimmelt von großen, hell gesprenkelten Kaulquappen, den gleichen, die wir beim Baden in Hinrichs Wasserbassin sahen.

Natürlich sitzen wir alle sofort drumherum, berühren entzückt dieses seltene Element, und Lutz, einer unserer Ältesten, nutzt die Gunst des Augenblicks und schluckt zu unserer Verblüffung mehrere Kaulquappen heil hinunter.

Es ist nicht das einzige Wasserloch. Nachdem wir mehrere Schluchtkurven durchklettert haben, versperrt uns eines geradezu den Weg. Es ist eine tiefe Mulde im glatten, grauen Gestein, umgeben von kleineren, grobkörnigen Kiesflächen und grünen Grasbüscheln. Links und rechts steigen die Felswände fast senkrecht auf, zusammengesetzt aus schräg himmelwärts ragenden, nur meterdicken Gesteinsschichten, die in sich gebrochen sind wie die Wachsrisse einer Batik, mit zahllosen unergründlichen Spalten und Löchern.

Wir Begleiter klettern vorsichtig an dem Wasser vorbei und freuen uns an dem Lustgeschrei der badenden Kinder.

Mit den älteren Schülern ab Klasse 6 setzen wir anschließend unsere Wanderung fort. Hermann Vogel, der hagere, sehnige Mann mit dem ewigen braunen Lederhut, der zusammen mit seiner Frau das Heim leitet, hat ein Seil dabei – wozu, verrät er uns nicht. Die Schlucht wird stellenweise recht eng, ein Wasserloch lässt sich nur schwimmend überwinden – einhändig, versteht sich, um Schuhe und Kleidung zu retten.

Dann stehen Felsbarrieren im Weg, die wir nur mit gegenseitiger Hilfe überwinden können. Bei einem „abkommenden“ Rivier muss sich hier das Wasser stauen, denn die zahlreichen Spalten haben wohl nicht den nötigen Querschnitt. Wahrscheinlich sind es herabgestürzte Felsmassen, die uns derart den Weg versperren. Obendrauf finden wir eingravierte Namen, eine unerwartete, merkwürdige Entdeckung in dieser Einsamkeit, deutsche Namen mit der Jahreszahl 1906, Soldaten vielleicht, die, wohl schon wieder recht einsatzfähig, der Schlucht einen Abschiedsbesuch machten.

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