Georgia R. Bark - T' schuldigung, wo geht' s denn hier nach Westdeutschland?

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T' schuldigung, wo geht' s denn hier nach Westdeutschland?: краткое содержание, описание и аннотация

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Den 9. November 1989 erlebt Lisa Kleinschmidt – erschöpft und von ihrer Arbeit als Erzieherin ausgebrannt – in einem Kurheim an der Ostsee. Noch ahnt die junge Ehefrau und Mutter zweier Töchter nicht, daß sich die Grenzen in Deutschland öffnen werden. Die neue Zeit bricht an und sie wird ihr bisheriges Leben dramatisch verändern.
Mit nichts als Begeisterung, Mut und einer gehörigen Portion Naivität im Gepäck macht sie sich auf den Weg in den goldenen Westen. Sie lernt merkwürdige Männer kennen und muß sogar um ihr Leben bangen.
Schnell erkennt sie, daß der Westen doch nicht so golden ist wie erhofft und sie muß einige Rückschläge einstecken.
Aber dann trifft sie Tom …
Lisas Schicksal zeigt beispielhaft, daß die Wende nicht nur ein politisch-historisches Ereignis war, sondern auch tiefe Spuren im Leben der Menschen aus dem ehemals geteilten Deutschland hinterlassen hat.

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Ich bin nur pünktlich, wenn ich es schaffe, am Bahnübergang zu sein, bevor die Schranken heruntergehen und der Zug kommt. Sonst muß ich warten, und die Kinder stehen vor der verschlossenen Tür und müssen frieren. Ich stürze mich in Eile die sechs Etagen runter, den Eiskratzer bereits in der Hand. Meine Mädels müssen allein zurechtkommen, so wie immer.

In Windeseile kratze ich die Windschutzscheibe unseres Trabis vom Reif frei. Nun schnell den Schlüssel ins Zündschloß. Es rührt sich nichts. Ich hab's befürchtet. Der Trabi ist acht Jahre alt und will mal wieder nicht anspringen. Er stand die ganze Nacht draußen vor der Haustür, mußte mächtig frieren und ist bockig. Eine Garage wäre schön. „Ich versteh' dich ja, Alter“, sage ich und ziehe die Starterklappe bis zum Anschlag heraus. Bitte, bitte, lieber Gott dort oben, laß die Kiste anspringen. Hilf mir! Wenn ich jetzt nicht losfahre, ist die Schranke unten. Dann muß ich den Motor

wieder abstellen, und mein Trabi streikt erneut. Es ist bitterkalt im Auto. Meine Jacke ist offen. Zuknöpfen habe ich nicht mehr geschafft. Krampfartig umschließen meine Hände das eiskalte Lenkrad. Was für ein Streß, fast jeden Morgen das gleiche. Es macht mich immer wieder fertig, aber ich kann es nicht ändern. Es fährt kein Bus. Nur ein Schulbus um sieben Uhr morgens, und das ist eindeutig zu spät.

Verdammt noch mal. Ich haue auf das Lenkrad und höre mich brüllen. Vielleicht muß ich mir noch jemanden suchen, der mich anschiebt. Bloß das nicht. Fahr schon los, du alte Nuckelpinne. Der liebe Gott scheint mich gehört zu haben, endlich. Ich tuckere in Richtung Bahnschranke, aber sehe nichts, denn die Scheiben vom Auto sind schon wieder dicht. Es sind nur drei Straßen bis zur Schranke und dieses alte Klappergestell von Auto findet den Weg auch allein. Kennt ihn schon viele Jahre.

Natürlich, konnte ja auch nicht anders sein, die Schranke ist unten. Ich lasse heute den Motor an, und eine riesige Abgaswolke strömt erbarmungslos und stinkend in die morgendlich klare Winterluft. Wenn ich hier durch bin, muß ich noch fünf Kilometer bis zum Kindergarten fahren. Fünf Kilometer, was auch heißt, Nase an die Scheibe und im Blindflug über die kaputte Landstraße hoppeln. Viele Schlaglöcher gibt es hier, und ich kann sie nur erahnen, rumpele in eines hinein und knalle mit meinem Kopf gegen die Autodecke. Gut, daß ich eine dicke Mütze aufhabe. Nicht, daß mir mein Trabi noch eine Beule abbekommt.

Frage: „Warum läßt man jahrelang die Riesenlöcher in den Landstraßen?“.

Antwort: „Da kann man prima Blumentöpfe hineinstellen, falls Honecker mal vorbeikommen sollte“. Ha, ha, ha. Ein alter Witz ist das, aber heute finde ich ihn so gar nicht lustig. Ich bin genervt und sauer.

Endlich, ich bin angekommen. Die Scheiben sind jetzt frei.

Blödes Auto. Ich versetze ihm einen Tritt und eile zum Haus. Zwei Kinder warten schon und frieren. Es tut mir so leid. Ich koche heißen Tee für die beiden und für mich einen Kaffee.

Vor acht Jahren haben wir ganz unerwartet dieses Prachtexemplar von Auto bekommen. Ich erinnere mich noch genau daran. Bruno und ich, wir waren glücklich wie zwei Kinder am Weihnachtstag. Völlig unerwartet flatterte uns ein Brief von meinem Onkel Paul ins Haus. Die schriftliche Zusage und Reservierung für einen neuen Trabi. Einfach Wahnsinn! Unser damaliger Trabi, gebraucht gekauft, war achtzehn Jahre alt und am Ende seines Daseins angelangt. Hier half nur noch Notschlachtung oder einen Dummen finden, der ihn haben wollte.

Mein lieber guter Onkel Paul hatte damals vor zwölf Jahren seine Anmeldung abgegeben und wollte uns nun tatsächlich sein Bezugsrecht für dieses Auto überlassen. Er hatte über die Jahre völlig vergessen, daß er sich angemeldet hatte. Jetzt kam die Nachricht an das ein Trabant von der Autofabrik abgeholt werden kann. Wir können uns sogar zwischen der Farbe Himmelblau und der Farbe Hundekacke entscheiden.

Ja, lieber Onkel Paul, deine Nichte Lisa freut sich riesig. Ja, die lumpigen hundert Märker für deine Anmeldung zahlen wir dir gern. Muß Bruno eben wieder ein paar Sonderschichten in seine Feierabendtätigkeit einbauen. Ja, ich freue mich so und Bruno auch. Ach, mein Onkel Paul, kinderlos und nett, war doch immer für eine Überraschung zu haben. Ich bin eben seine einzige Nichte, die er hat und liebt. Er hatte an mich gedacht, als die Nachricht in seinem Briefkasten steckte. Onkel Paul, der Gute.

Onkel Paul hatte doch tatsächlich irgendwann nach langen Bemühungen eine Tochter von seiner im Zweiten Weltkrieg verstorbenen Tante wiedergefunden. Sie wohnte seit vielen Jahren in Holland und zeigte sich sofort und voller Freude bereit, Onkel Paul im Osten zu besuchen. Besuch aus der großen weiten Welt. Ein Paradiesvogel kam ins Haus geflattert, und es war das große Ereignis unserer Familie.

Louise kam mit ihrem roten Cabrio-Flitzer aus Amsterdam. Ein ungewohnter Farbklecks zwischen all der grauen Pappe stand nun auf der Straße vor Onkel Pauls Wohnhaus. Doch das brachte uns allen viel Streß. Wenn nun einer dieses exotische Knallbonbon klaut, was dann? Nicht, daß im Sozialismus geklaut wurde, aber so seltene Ersatzteile wie der Spiegel von einem Westauto, ein modernes Autoradio

oder auch richtige Ledersitze sind schon nicht uninteressant. Somit hatte Onkel Paul nebenbei eine Woche die ehrenvolle Aufgabe, sich stundenweise mit seiner Frau Rosi abzuwechseln, um dieses Prachtstück ja nicht aus den Augen zu lassen. Sie standen nun am Fenster, vor allem auch des Nachts, und bewachten mit müden Augen das rote Prachtstück unter der Straßenlaterne. Streß ohne Ende, aber zum Glück passierte nichts.

Auch Louise war am Ende ihrer Kräfte angelangt und brauchte lange Zeit, um sich zu beruhigen, als sie hier ankam. Sie war wutentbrannt und kam mit hochrotem Kopf bei meinem Onkel Paul und meiner Tante Rosi in Halberstadt an. An der Grenze mußte sie doch tatsächlich eigenhändig alle vier Räder ihres Autos abbauen. Nach einem nur kurzen, prüfenden Blick des Grenzers durfte sie die Räder dann im Schweiße ihres Angesichts wieder anschrauben. Soviel Frechheit, Arroganz und Schikane hatte sie in ihrem ganzen Leben noch nicht erlebt, obwohl sie schon die ganze Welt bereist hatte. So etwas nicht. Fassungslos und am Ende ihrer Kräfte hing sie nun erledigt im Sessel und trank ihren mitgebrachten eigenen Bohnenkaffee. Die braune Brühe, die ihr Tante Rosi anbot, wollte sie selbst aus Höflichkeit ihren Gastgebern zuliebe nicht trinken. Nein danke! Unser holländischer Käsekopp war also mächtig am Stinken und schwor sich, dieses Abenteuer in den Osten nie und nimmermehr auf sich zu nehmen. Da schicke ich euch lieber ab und zu mal ein Päckchen aus Holland, versprach sie.

Unser Kennenlernen war äußerst freundlich und herzlich.

Sie war nur zehn Jahre älter als ich, und was für mich besonders interessant war, auch ihre Konfektionsgröße stimmte mit meiner überein. Hurra. Ihren Kofferinhalt wollte sie nicht wieder mit über die Grenze schleppen, und so kam ich wie die Jungfrau zum Kind zu richtig modischen Westklamotten. Außerdem versprach sie mir, ihren Kleiderschrank in Holland aufzuräumen und mir ein Überraschungspaket zu schnüren. Dreimal Halleluja. Gott seis gelobt und gedankt. Dann kamen eines Tages schöne Klamotten für mich, eine Flasche Whisky für Bruno und Süßigkeiten für die Kinder. Auch einmal ein Zauberwürfel für die Kinder und zwei blaue Schlümpfe, die zu dieser Zeit gerade in Mode waren. Eine Freude, wie ein Sechser im Lotto.

Wir gehörten nun auch zu denjenigen, die zum Postamt gehen durften, um ihr Westpaket abzuholen. Das war immer richtig spannend und ein Riesenereignis für uns alle.

„Lisa, guck doch mal am Postamt vorbei. Da steht wieder so ein merkwürdiger Sack in der Ecke. Vielleicht ist er für euch“, sagte mir meine Nachbarin. Ein Paket im Sack, für Frau Lisa Kleinschmidt von den Käseköppen aus Holland.

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