Adam Fuchs - David Voss - Scharfrichter zu Wolfenbüttel

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David Voss - Scharfrichter zu Wolfenbüttel: краткое содержание, описание и аннотация

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Wir befinden uns in Wolfenbüttel kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg. Der junge David Voss, Sohn des Scharfrichtermeisters des Herzogtums Wolfenbüttel, wächst zunächst in dem kleinen Dorf Groß Stöckheim auf, verbringt seine Jugendzeit in Lemgo und erlebt den Prozess gegen Anna Roleffes, die als letzte Braunschweigische Hexe hingerichtet wurde......

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Wo auch immer er an Bücher gelangte, beschaffte er sie.

Bücher entwickelten sich zu seiner wahren Leidenschaft.

Meine Mutter konnte damit nichts anfangen.

Sie konnte lesen, natürlich.

Aber sie konnte es zum Hausgebrauch.

Lesen um des Vergnügens willen war ihr im höchsten Maße suspekt.

In der Zeit könnte man auch etwas Nützliches tun, war ihre Ansage und um das schöne Geld tat es ihr auch Leid.

Als ich später selber anfing, heimlich in den Büchern zu stöbern und meine Mutter mich dabei erwischte, fragte sie fast jedes Mal:

"Hast du nichts um die Hand? Kann ich dir irgendwie Arbeit verschaffen?"

Ich habe von meinem Vater aber nicht nur seinen Namen und die Leidenschaft für das Lesen geerbt, sondern auch die Büchersammlung. In meinem neuen Haus habe ich mir den Luxus zweier Bücherschränke geleistet.

Vom Tischler extra angefertigt mit Regalen so tief wie ein Buch breit ist und mit schönen Türen, die große Glasscheiben haben, damit die wertvollen und schön gestalteten Einbände auch gut zur Geltung kommen.

Der junge Mann brauchte allerdings ein paar Erklärungen, bis er verstand, was ich haben wollte.

Einen Schrank baut man für gewöhnlich, um dort Geschirr oder Wäsche unterzubringen.

Extra für Bücher einen Schrank mit besonderen Maßen zu fertigen, der für nichts Anderes mehr nützlich sein würde, überstieg seine Vorstellungskraft.

Und zwei große Schranktüren mit Glasscheiben. "Bitte bedenkt die Kosten", hatte er gewimmert.

Selbstverständlich hatte ich die Kosten bedacht und auch gleich eine Zeichnung angefertigt, nach der der Tischler arbeiten sollte.

Die beiden Schränke sind sehr präsentabel geworden und stehen im kleinen Salon, wobei ich jetzt schon sehr gespannt bin, was die lieben Verwandten nachher zu sagen haben werden.

Durch die vielfältigen Verbindungen, die mein Vater über seine sehr große Verwandtschaft im ganzen braunschweigischen und hannöverschen Land unterhielt, war es ihm möglich, immer wieder Exemplare einer besonders schönen Schrift zu erwerben.

Die Schränke waren kaum geliefert, da habe ich die Bände auch sogleich eingeräumt und freue mich seither über den Anblick der ordentlich aufgereihten Ledereinfassungen.

Zu meinem großen Glück sind die Bücher nach dem Tod meines Vaters nicht zum Anheizen des Herdes verwendet worden, wie es gelegentlich vorkommt.

Aber auch nur, weil sie zunächst in Kisten verpackt und dann vergessen wurden. Wer weiß, was sonst aus ihnen geworden wäre.

Als im Jahre 1635 also der jüngere August als Herzog nach Wolfenbüttel kam, stellten die beiden Männer bald fest, dass sie in diesem Punkt die selbe Leidenschaft pflegten.

Recht schnell entwickelten sich daraus regelmäßige lebhafte Gespräche über die Zustände der Zeit, der Festung, der Welt und über Ideen, die beide in ihren Köpfen ausgebrütet hatten.

Ein Thema allerdings gab es, das durfte niemals angeschnitten werden:

Die massenhaften Hexenverbrennungen.

Herzog August war ungefähr 10 Jahre älter als mein Vater und aus Hitzacker zu uns gekommen. Dort hatte er sich einen Namen als "Hexenjäger" gemacht, weil er unerbittlich alles hatte verfolgen lassen, was als Hexe angezeigt oder denunziert worden war, unabhängig von Geschlecht, Rang oder Namen.

Mein Vater war, wie ich schon erwähnt habe, als junger Mann in Lemgo beim alten Meisner in die Lehre gegangen und auch in Lemgo nahm man die Verfolgung der mit dem Teufel im Bunde Stehenden sehr ernst, wobei besonders der damalige Bürgermeister Stute sehr sehr eifrig in seinem Tun gewesen sein soll.

Entsprechend hatte auch der Scharfrichter gut zu tun mit dem Torquieren und Richten der Verurteilten.

Mein Vater musste sehr häufig helfen, die Weiber auf die eisernen Stühle zu binden oder in die Pressen zu zwingen.

Meine Mutter hat gern erzählt, dass er wahrscheinlich damals Schaden genommen hat bei dem sich ständig wiederholenden Anblick der schreienden, blutenden und später brennenden Weiber und dem Gestank, der von den Scheiterhaufen kam, weswegen diese auch so weit weg wie nur möglich vor der Stadt aufgebaut wurden.

Man sollte annehmen, dass ein angehender Scharfrichter von Natur aus ein hartes Herz hat und sich von solcherlei Umständen nicht beeindrucken lässt.

Aber so ist es nicht und ich kann das verstehen, geht es mir doch genau so, weshalb ich gern von meinem älteren Bruder Heinrich als ein „Weichei“ bezeichnet werde.

Mein Vater war ein junger Mann damals, wahrscheinlich schon sehr früh empfindsam und eher dem Wissen als dem Schlachten zugeneigt.

Doch außer Scharfrichter zu werden hatte er keine Wahl. Wer aus einer Scharfrichterfamilie stammt, dem steht kein anderer Broterwerb zur Verfügung.

Er muss sehr gelitten haben unter den Umständen, was ihn aber nicht davor bewahrte, ebenfalls das Schwert in die Hand zu nehmen.

Ich glaube heute, er war froh, als er sein Amt verkaufen und sich nur noch seinen Büchern und der Medizin widmen konnte.

Wahrscheinlich wäre er ein besserer Arzt denn ein Henker geworden, was ich natürlich nur vermuten kann, da ich ihn ja nicht wirklich kennengelernt habe.

Ich weiß nur, dass er sich, wie meine Mutter behauptete, so gut es ging gedrückt hat vor Exekutionen weiblicher Missetäter. Wenn so etwas anstand, hätte er gerne über Land zu tun gehabt und seinen Gesellen die Arbeit überlassen.

Als dann später der Hexenjäger auf den Hexentöter traf, wollte sich mein Vater das gute Einvernehmen nicht durch Gespräche über dieses unselige Thema verderben.

Es gab ja auch genügend andere Dinge, über die er mit dem gebildeten und ideenreichen Herzog plaudern konnte.

Mein Vater erzählte ihm also von der Geburt seines zweiten Sohnes, von der Taufe und auch davon, dass sein eigener Gesundheitszustand nicht mehr der Beste sei und er seine Söhne versorgt sehen möchte.

Wenn es auch sehr ungewöhnlich erscheinen möge, so bitte er doch darum, die Meisterei des Herzogtums seinem nach ihm benannten Sohn David als Erbe eintragen zu dürfen.

Das war in der Tat ein ungewöhnlicher Wunsch, wurde doch das Amt gewöhnlich von einem Bewerber gegen gutes Geld erworben.

Der Herzog bat sich Bedenkzeit aus.

Erst zwei Monate später ließ er meinen Vater wieder zu sich rufen, teilte ihm mit, er habe über das Ansinnen nachgedacht und sei zu folgendem Entschluss gekommen:

Er werde ihm, David Voss dem Älteren, amtlich bestallter Nachrichter zu Wolfenbüttel, gestatten, dieses Amt seinem Sohn, David Voss dem Jüngeren, als Erbe zu übertragen unter der Bedingung, dass das Haus des herzöglichen Nachrichters an alter Stelle vor dem Herzogtore, auf dem Grundstück am Juliusdamm, hart an der Oker gelegen und auf Groß Stöckheimer Gebiet, alsbald wieder aufgerichtet und die Meisterei wieder nach dort verlegt werde.

Mit dieser Bedingung erklärte mein Vater sich einverstanden, war das Haus in Groß Stöckheim sowieso schon etwas in die Jahre gekommen und für einen Abdeckereibetrieb nicht geeignet, da es viel zu dicht an den Nachbarshäusern lag.

Der Herzog ließ die Urkunde aufsetzen, mit der ich als Erbe in das Amt meines Vaters eingesetzt wurde, sobald ich das Alter erreicht und meine Lehrzeit absolviert hätte.

Die Anordnung für den Wiederaufbau des Hauses wurde angefügt und die Urkunde gesiegelt.

Danach widmeten sich die beiden Männer ihren Gesprächen, ihren Erinnerungen, ihrem Pfeifchen und ihrem Port.

Tod des Vaters

Mein Vater kam in allerbester Laune mit der Abschrift der Urkunde in der Hand nach Hause und freute sich, meiner Mutter die gute Nachricht zu überbringen.

Meine ältere Schwester Dorothea, zu der Zeit sechs Jahre alt, wird nicht müde zu erzählen, was sich an dem Tag zugetragen hatte.

Es ist nur eine Frage der Zeit, wann wir auch heute wieder die Geschichte in allen Einzelheiten erzählt bekommen werden.

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