Adam Fuchs - David Voss - Scharfrichter zu Wolfenbüttel

Здесь есть возможность читать онлайн «Adam Fuchs - David Voss - Scharfrichter zu Wolfenbüttel» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

David Voss - Scharfrichter zu Wolfenbüttel: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «David Voss - Scharfrichter zu Wolfenbüttel»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Wir befinden uns in Wolfenbüttel kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg. Der junge David Voss, Sohn des Scharfrichtermeisters des Herzogtums Wolfenbüttel, wächst zunächst in dem kleinen Dorf Groß Stöckheim auf, verbringt seine Jugendzeit in Lemgo und erlebt den Prozess gegen Anna Roleffes, die als letzte Braunschweigische Hexe hingerichtet wurde......

David Voss - Scharfrichter zu Wolfenbüttel — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «David Voss - Scharfrichter zu Wolfenbüttel», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Die Mädchen hätten sich Girlanden von den Frühlingsblumen auf den Wiesen geflochten und sie zum Kirchgang auf dem Kopf getragen.

Die ganze Gemeinde, so weit sie noch vorhanden war, soll bei meiner Taufe anwesend gewesen sein.

Ja, das war anders als heute.

Damals waren alle eng zusammengerückt und man freute sich am Glück der Nachbarn.

Das ganze Dorf hatte sich nach dem Kirchgang in einer Scheune versammelt, die Knechte hatten Tische und Bänke aufgestellt und die Mägde Körbe mit Brot und Schinken hereingeschleppt.

Für die Männer gab es zur Feier des Tages Branntwein und für die Frauen ein Getränk, das meine Mutter extra für diesen Anlass aus Löwenzahnblüten hergestellt hatte.

Dazu hatte sie jeden Tag die Dorfkinder auf die Wiesen geschickt, wo in der Mittagssonne der Löwenzahn seine dicken gelben duftenden Blüten ganz weit öffnet, welche in Körbe gesammelt und zu ihr gebracht wurden. Dafür bekamen die Kinder eine Scheibe frisch gebackenes Brot mit dick Butter und Sirup darauf.

Von den Blütenköpfen wurden die gelben Blätter abgezupft und die Kelche weggeworfen. Die Blättchen wurden dann mit Wasser und Zucker so lange gekocht, bis eine zähe Masse entstand.

Den Zucker bezog meine Mutter von einem Apotheker in Braunschweig, dem sie dafür feine Handschuhe lieferte.

Sie machte sich gerne lustig über diesen „verqueren Kerl“, wie sie ihn bezeichnete, der wohl ziemlich klein geraten war und „hässliche knotige Pfötchen“ gehabt haben soll.

Seine Apotheke, so berichtete sie, lag am Altstadtmarkt, von dem sie immer ganz besonders schwärmte.

Die Handschuhe wurden aus Hundehaut genäht, die ja bekanntlich wasserdicht ist, da Hunde keine Schweißdrüsen besitzen.

Die Lieferung von Handschuhen war und ist eine der Pflichtabgaben für den Herzog, die ein jeder Henker zu leisten hat.

Aber ein oder zwei Paare im Jahr fielen schon einmal für den „zierlichen Apothekergecken“ in Braunschweig ab, wofür er dann den begehrten Zucker lieferte.

Aus der Zuckermasse wurden einerseits Lutschpastillen hergestellt, die den Kindern gegen Husten verabreicht wurden.

Der andere Teil wurde versetzt mit Branntwein und für einige Zeit in die Sonne gestellt.

So entstand ein bittersüßes, klebriges Getränk, das den Erwachsenen als Tinktur gegen Husten verabreicht wurde.

Und den Damen als Getränk bei der Tauffeier.

Dazu wurde die "Medizin" mit reichlich Branntwein verlängert, um sie trinkbarer zu machen.

Bei uns hießen die gelben Blüten "Butterblumen" ihrer Farbe wegen, weshalb das daraus entstandene Getränk "Butterblumensuppe" genannt wurde.

Meine jetzige Frau hat das Rezept von meiner Schwester anlässlich unserer Hochzeit in einem kleinen, fein geschriebenen Buch übergeben bekommen und ich nehme an, dass man in der Küche bereits probiert, ob der "Liqueur", wie sie das Gesöff heute vornehm nennt, die richtige Konsistenz hat.

Meine Tauffeier soll nach langer Zeit die erste und für lange Zeit die letzte, ganz wunderbare Feier gewesen sein, wurde erzählt.

Mein Vater ließ mich auf seinen Namen "David" taufen.

Er war, wie gesagt, nicht mehr gesund und hatte Sorge, dass die Meisterei aus der Familie kam, wenn meine Mutter plötzlich allein dastehen würde. Darum machte er einen ungewöhnlichen Schritt und ging zu seinem Herzog.

Der hatte eine große Zuneigung zu meinem Vater, hatte der ihm doch schon verschiedentliche Male aus großem Malheur geholfen.

Der Herzog liebte das kräftige Essen und nicht immer bekam es ihm gut. Ihn plagte die Gicht und seine Ärzte verschrieben ihm Klistiere und andere Ekeligkeiten.

Mein Vater dagegen verschrieb ihm Kuren und ließ ihn darben und von Brot und klarem Wasser leben.

Die Tatsache, dass er schon nach kurzer Zeit wieder fast ohne Schmerzen laufen konnte, machte ihn zu einem dankbaren Patienten.

Die Tatsache, dass mein Vater ein gebildeter Mann war, mit dem man über viele Dinge plaudern konnte, ohne dass davon etwas an fremde Ohren gelangte, ließ ihn zu einem guten Freund werden.

Manch einer mag es bei unserem Berufsstand nicht vermuten, aber auch Henker können gebildet sein und mein Vater war nicht nur ein sehr belesener, sondern auch ein sehr freidenkender Mann, der gern Gegebenes in Frage stellte oder Unmögliches als möglich annahm.

Meine Mutter dagegen hatte immer ihre große Mühe, zu verstehen, was er meinte und hielt ihn oftmals für "etwas wirr im Kopf mit seinen Ideen".

Allerdings rechnete sie es seinem Alter zu, dass er nicht mehr so recht geradeaus denken konnte, wie sie es nannte.

So erzählte sie gern ihrer Nachbarin, dass ihr Mann eines Tages am Tisch berichtet habe, er habe mit dem Herzog darüber sinniert, ob nicht die Abortgruben aufgegeben werden sollten zugunsten eines Kanals, der die Abwässer offen oder geschlossen aus der Stadt transportieren würde. Auf diese Weise würde man den Gestank der Gruben hinter den Häusern vermindern und möglicherweise auch Krankheiten, die aus diesen Gruben entstehen könnten.

"Also, das müsst Ihr Euch vorstellen, liebste Gise, was der Mann da geredet hat.

Welche Krankheiten sollen bitteschön aus den Abortgruben hervorkriechen? Jeder hat doch Abortgruben und immer schon gehabt.

Hat man schon mal gehört, dass dort eine Krankheit herausgekommen sein soll? Solch ein Unsinn!

Höchstens, dass mal wieder eine liderliche Mutter nicht darauf geachtet hat, was ihre Kinder tun und treiben und eines dann in die Grube gefallen ist. Aber das ist doch keine Krankheit!

Wo kämen wir denn hin, wenn unsere Scheiße auf Kanälen durch die Stadt getragen werden würde.

Jeder Nachbar könnte gleich sehen, was man am Vortage gegessen und anschließend in den Kanal entleert hat.

Und was denkt ein Mann eigentlich, wie er seine Familie ernähren möchte.

Schließlich bekommt der Henker gutes Geld von den Bewohnern für das Leeren der Gruben. Was sagt Ihr nur, kann man denn so unverständig sein?"

Ein anderes Mal berichtete mein Vater, der Herzog denke darüber nach, alle Kinder für eine Zeit lang in eine Schule zu schicken, so dass am Ende jeder Mensch lesen und schreiben könne.

Und eine weiterführende Schule einzurichten, die für Kinder aus allen Schichten, sei es hoch oder niedrig, zugänglich sein würde.

"Ja hat man so etwas schon gehört!“, ereiferte sich darüber meine Mutter.

„Man stelle sich mal vor, unsere Trine würde in eine solche Schule gehen! Das wäre ja zum Lachen! Und dann kommt sie nach Hause und fängt an, mit ihrem Anverlobten herumzudisputieren und den Ehevertrag, den der Herr Advokat aufgesetzt hat, zu bekritteln.

Am Ende verlangt sie gar, sie müsse den Vertrag mit ihrem Namen unterzeichnen und ihr Verlobter auch!

Und wer soll in der Zeit, in der die Magd in der Schule hockt, ihre Arbeit machen? Soll am Ende gar ich, die Meisterin, mit dem Eimer zum Brunnen laufen und die Böden schrubben, während das gnädig Frollein Dienstmagd in der Schule weilt?? Vielleicht möchte sie anschließend noch gern meine Rechnungsbücher und Bestelllisten überprüfen, ob sich darin nicht ein Fehler findet?

Und dann noch eine "weiterführende Schule“ für Jedermann!

Am Ende sitzt gar der Sohn des Henkers neben dem des Herzogs!“

Was hatte der Mann nur immer für Ideen.

"Er war schon ein wenig verquer, euer Vater", pflegte sie zu sagen, wobei sie mich manches Mal mit einem seltsamen Blick bedachte, so dass ich das Gefühl hatte, sie hielte mich auch nicht für besonders helle im Kopf.

Zumindest kam es mir gelegentlich so vor, als würde ich misstrauisch beäugt werden, wenn ich etwas fragte, was zu fragen für unnötig gehalten wurde.

Seitdem mein Vater sich mehr und mehr vom seinem Amt zurückgezogen hatte, hatte er sich auf das Lesen verlegt.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «David Voss - Scharfrichter zu Wolfenbüttel»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «David Voss - Scharfrichter zu Wolfenbüttel» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «David Voss - Scharfrichter zu Wolfenbüttel»

Обсуждение, отзывы о книге «David Voss - Scharfrichter zu Wolfenbüttel» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x