Adam Fuchs - David Voss - Scharfrichter zu Wolfenbüttel

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David Voss - Scharfrichter zu Wolfenbüttel: краткое содержание, описание и аннотация

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Wir befinden uns in Wolfenbüttel kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg. Der junge David Voss, Sohn des Scharfrichtermeisters des Herzogtums Wolfenbüttel, wächst zunächst in dem kleinen Dorf Groß Stöckheim auf, verbringt seine Jugendzeit in Lemgo und erlebt den Prozess gegen Anna Roleffes, die als letzte Braunschweigische Hexe hingerichtet wurde......

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Der Bach war zuvor ein kleines, unbedeutendes Rinnsal gewesen, das am Dorfrand entlang floss und aus diesem unscheinbaren Gewässer war nun ein recht breiter Fluss geworden und die Schäferwiesen lagen dahinter.

Wie sollten jetzt die Bauern zu ihren Weiden kommen!

Sie versuchten es zunächst mit Brettern und Bohlen, aus denen sie sich einen Steg über den Fluss bauten, aber die Angelegenheit war so wackelig und anfällig, dass immer wieder Unfälle passierten.

Mal fiel ein Schaf in die Oker, dann ein Kind und ein anderes Mal sogar ein erwachsener Reiter.

Sobald das Wasser stieg, war die ganze "Brücke" in den Fluten verschwunden. Dazu war das gesamte Land sumpfig und nur sehr mühsam zu begehen.

Nur die höher gelegenen Gebiete oben am Itschenkamp waren verschont geblieben, allerdings gehörten die schon nicht mehr zum Groß Stöckheimer Gebiet.

Dort oben bestellten die Bauern vom Vorwerk, dem Rothen Amt, die Felder, wo sie Getreide und Gemüse anbauten.

Meine Mutter hatte durch den Verkauf ihrer vielen Mittelchen zum Glück das Geld, dort für die Familie Gemüse zu kaufen, aber das ging den wenigsten Stöckheimerinnen so und viele schafften es nicht, ihre Kinder durch diese Zeit zu bringen.

Ziemlich genau zwei Jahre später kam mein Bruder Henrich auf die Welt, im Jahr 1643, als wohl endlich auch die letzten Truppen abgezogen waren.

Meine Mutter erzählte jedenfalls, dass sie den ganzen Winter über Angst gehabt hatte, weil sie doch schwanger war und man nie wusste, wer sich in der Gegend herumtrieb.

Im März war es dann so weit.

Mein Bruder kam wohlbehalten auf die Welt und mein Vater schnallte, wie schon nach der Geburt meiner Schwester, die Holzschlurren unter die Schuhe, stapfte durch die nassen Wiesen bis hoch zum Itschenkamp und von dort zum Trinitatistor, das es damals noch gab, in die Stadt, suchte feinsten Stoff aus, brachte den zu der alten Alberta, der Näherin in unserem Dorf und ließ ein feines neues Kleid für meine Mutter fertigen.

So machte er es bei jedem seiner Kinder und obwohl es im Dorf keine Gelegenheit gab, die schönen Kleider zu tragen, freute sich meine Mutter, wenn sie sich herausputzen und wenigstens der Verwandtschaft ihren Wohlstand vorführen konnte.

Und mein Vater freute sich über sein junges, gut geratenes Weib, das in den feinen Kleidern ausgesprochen etwas hergemacht haben muss.

Mit den nächsten Kindern hatten meine Eltern nicht so viel Glück.

Sie starben schnell hintereinander kurz nach der Geburt, was zu der Zeit wegen der vielen Epidemien gepaart mit schlechter Ernährung an der Tagesordnung war.

Der Krieg ging derweil dem Ende zu, hier und da schlichen noch die letzten Versprengten in der Gegend herum und machten die Wege unsicher, die großen Schlachten waren geschlagen und am Ende wusste doch niemand so recht, wie alles begonnen und wofür es gut gewesen war.

1645, sagt man, seien aus unserer Gegend die letzten Soldaten abgezogen und ein Jahr danach, am 11. Juni 1646, kam ich zur Welt.

Ich, David Voss, genannt der Jüngere.

Butterblumensuppe

"Voss Sohn", trug der Pfarrer in das Kirchenbuch ein.

Später einmal hatte ich mich getraut, meine Mutter zu fragen, warum ich nicht mit einem Namen eingetragen worden war.

"Ach Kind", hatte sie geantwortet.

"Als ihr Zwei auf die Welt kamt, da hat niemand einen Pfifferling für euch gegeben. So kleine Wesen und so dünn und schwach. Nicht einmal saugen konntet ihr, so dass die Amme versucht hat, euch mit einem Tuch Honigmilch einzuflößen.

Der Pfarrer hat mir weismachen wollen, der liebe Gott wollte euch wiederhaben.

"Dem werde ich was erzählen, dem lieben Gott“, habe ich damals bei mir gedacht.

Wozu gibt es Mittel und Tränke, wenn ich nicht versuche, meine eigenen Kinder durchzubringen. Aber du siehst ja, wir mussten teilen, der Herrgott und ich.“

Ich war also nicht allein auf die Welt gekommen.

Mein namenloser Zwillingsbruder schaffte es noch gerade so über den Winter und verschwand in den letzten Märztagen wieder von dieser Welt.

"Vielleicht war es besser so", murmelte meine Mutter, wenn das Gespräch auf dieses Thema kam.

„Es hätte nicht für Zwei gereicht.“

Ich war jedenfalls im März noch am Leben, im April auch noch und im Mai hatte mein Vater den Eindruck, als dürfe ich nun doch bleiben.

Er war jetzt sechsundfünfzig Jahre alt und nicht mehr gesund.

Die harten Jahre hatten auch ihm zugesetzt und von Zeit zu Zeit fragte er sich wohl, wie lange er es noch machen würde.

Für das Scharfrichteramt war er zu der Zeit schon längst zu schwach.

Er konnte das schwere Richtschwert nicht mehr führen und hatte Angst, dass er bei der nächsten Hinrichtung den Delinquenten mehr verletzt als richtet, was eine große Schande gewesen wäre und eine Menge Scherereien nach sich gezogen hätte.

Er hatte sich darum zurückgezogen und das Recht, sein Amt auszuüben, dem Christoph Förster aus Schöningen für dreihundert Taler verkauft, um sich nur noch der Behandlung von Verletzten zu widmen.

Meine Eltern konnten inzwischen geruhsam von dem Geld leben, das meine Mutter durch den Verkauf ihrer Arzneien erwirtschaftete und mein Vater als Arzt.

Ja, richtig, als Arzt.

Als Henker konnte er nicht nur Menschen vom Leben zum Tode befördern, sondern er hatte auch dafür zu sorgen, dass die zuvor Gefolterten bis zu ihrer endgültigen Aburteilung einigermaßen wieder hergestellt waren.

Und für den Fall, dass sie freigesprochen wurden, mussten sie wieder arbeitsfähig gemacht werden.

Er kannte sich also aus mit Knochenbrüchen, Verrenkungen, inneren Verletzungen und solchen Sachen.

Er wusste, wie man heilte, ohne mit albernem Zauber und hilflosen Aderlässen die Leiden der Menschen noch zu verschlimmern.

Nach dem überstandenen Krieg gab es viele Verletzungen, die behandelt werden mussten und meine Mutter kannte als Henkerstochter natürlich alle Kräuter und sonstigen Mittel, die gegen Gebrechen jeder Art helfen.

Die allerbeste Wirkung übrigens erzielte sie mit Salben, die auf der Grundlage von Menschenfett hergestellt wurden.

Nichts konnte eine Verstauchung oder ein verrenktes Bein mit großflächigen Hämatomen besser auskurieren, als eine Salbe aus Menschenfett und Arnikablüten.

Die getrockneten Blüten kaufte sie von einem Händler aus dem Gebirge, denn bei uns wachsen diese Pflanzen nicht.

Das Fett dagegen bekam sie von den Gerichteten.

Es wurde sehr sorgfältig aufbewahrt und sehr teuer verkauft.

Auf diese Weise hatten meine Eltern ihr Auskommen und konnten friedlich und in gutem Einvernehmen mit den Dorfbewohnern ihr Dasein fristen.

Sogar eine eigene Bank in der Kirche hatten sie. Ganz hinten zwar, aber dennoch eine eigene Bank.

Dafür spendeten sie natürlich auch fleißig für den Wiederaufbau des tüchtig ramponierten Gotteshauses, das schließlich sogar einen neuen Turm erhielt und nicht länger nur das flache Dach trug, das den Bau notdürftig abdichten und trocken halten sollte.

Als mein Vater nun im Mai feststellte, dass sein zweiter Sohn möglicherweise doch überleben würde, er selber aber vielleicht nicht mehr lange für seine Familie sorgen könnte, beschloss er, sein Haus zu bestellen.

Er ging zum Pfarrer und meldete meine Taufe an.

Genau wie heute mein Enkel wurde auch ich im Mai in der Apostelkirche zu Groß Stöckheim getauft, damals, im Jahre unseres Herrn 1647.

Meine Mutter erzählte gern, es sei ein wunderschöner, strahlender Maisonntag gewesen.

Die Glocken hätten von der Marienkirche in der Festung her so fröhlich geläutet wie schon lange nicht mehr.

Die umliegenden Wiesen und Felder fingen an, sich zu erholen und es duftete nach jungen Blättern und Wiesenblumen.

Auch die Menschen seien an diesem Tag fröhlich gewesen wie schon lange nicht mehr.

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